Die die besten Plätze aussuchten
Dieser Artikel ist besonders zum Lesen mit den Kindern bestimmt
ES GIBT Menschen, die immer das Beste für sich haben möchten, und sie nehmen es, bevor jemand anders es nehmen kann. Hast du das auch schon bemerkt? Ich habe es schon beobachtet.
Zum Beispiel sah ich einmal bei einem Essen, wie eine große Platte mit leckerem Kuchen herumgereicht wurde. Während die Platte von Hand zu Hand ging, beobachtete ich, wie jeder genau darauf achtete, daß er das größte Stück erhielt. Findest du das richtig?
Noch etwas anderes habe ich beobachtet. Ein Vater und eine Mutter nahmen ihre Kinder mit, als sie einen Freund besuchten. Im Haus des Freundes angekommen, suchten sich die Kinder schnell die bequemsten Stühle aus. Ist das richtig? Sollten sie die besten Plätze einnehmen?
Als der große Lehrer auf Erden war, geschah einmal etwas Ähnliches. Er war zu einem Festmahl im Hause eines angesehenen Pharisäers eingeladen. Es waren viele Gäste eingeladen. Als sie zu Tisch gingen, bemerkte Jesus, daß sie sich die besten Plätze, die Ehrenplätze, aussuchten. Möchtest du gern hören, was Jesus zu ihnen sagte?
Er erzählte ihnen eine Geschichte, die für sie einen guten Rat enthielt und die auch für einige von uns heute einen guten Rat enthält.
Jesus sagte: ‘Wenn du zu einem großen Hochzeitsfest eingeladen bist und du gehst hin, dann setze dich nicht auf den Ehrenplatz, denn es könnte sein, daß jemand, der angesehener ist als du, ebenfalls eingeladen ist. Dann könnte der Gastgeber kommen und zu dir sagen: „Laß diesen Mann deinen Platz einnehmen.“ Dann würdest du dich schämen, weil alle Anwesenden sähen, wie du den untersten Platz einnimmst.’
Jesus wollte jenen Gästen, die die besten Plätze aussuchten, zeigen, wie man handeln sollte. Er sagte deshalb weiter zu ihnen:
‘Wenn du zu einem Hochzeitsfest eingeladen bist, dann setze dich auf den untersten Platz. Dann kann der, der dich eingeladen hat, kommen und sagen: „Freund, wir haben für dich einen besseren Platz als diesen!“ Dann wirst du vor allen anderen geehrt werden, da du zu dem besseren Platz hinaufrücken kannst.’ — Luk. 14:1-11.
Hast du verstanden, was Jesus mit dieser Geschichte sagen wollte? Betrachten wir ein Beispiel, um festzustellen, ob du es verstanden hast. Angenommen, wir gehen zu jemandem zum Mittagessen. Würdest du dir den bequemsten Stuhl aussuchen, wenn du bereit wärst, dich zu setzen? Oder würdest du den besten Platz jemand anders lassen? Was denkst du, was würde Jesus von dir erwarten?
Jemand mag sagen, Jesus kümmere sich nicht um unser Tun. Glaubst du das aber? Als Jesus bei jenem Festmahl in dem Hause des Pharisäers war, achtete er darauf, welche Plätze sich die Leute aussuchten. Denkst du nicht, daß er an dem, was wir heute tun, genauso interessiert ist? Da Jesus nun im Himmel ist, kann er uns bestimmt noch besser beobachten.
Fördert es den Frieden und die Eintracht unter den Menschen, wenn jeder versucht, den besten Platz zu bekommen? Führt dies nicht eher zu Streit und Unfrieden? Was meinst du?
Das kommt manchmal vor, wenn Kinder zusammen ausfahren dürfen. Sobald die Wagentür geöffnet wird, drängen sie sich hinein, um die besten Plätze, die Fensterplätze, zu bekommen, und schon ist der Streit da. Sie werden böse aufeinander, weil jeder den besten Platz haben möchte.
Das kann auch geschehen, wenn Kinder ins Freie gehen, um Ball zu spielen. Bevor sie zu spielen beginnen, mögen sie darüber streiten, wer der erste sein dürfe. Ist es nicht schade, daß dies geschieht?
Der Erste sein zu wollen kann viele Schwierigkeiten verursachen. Es verursachte selbst unter den Aposteln Jesu Schwierigkeiten. Hast du das gewußt? Ich will es dir erzählen.
Eines Tages kamen die Brüder Jakobus und Johannes zu Jesus. Diese Apostel waren gute Freunde Jesu. Sie sagten deshalb zu ihm: ‘Wir möchten, daß du uns einen Gefallen tust.’
‘Was soll ich für euch tun?’ fragte Jesus.
Sie sagten zu ihm: ‘Laß uns in deinem Königreich neben dir sitzen, einer zu deiner Rechten und der andere zu deiner Linken.’ Diese Brüder begehrten die ersten Plätze im Königreich. Sie begehrten die Ehrenplätze.
Was meinst du aber, wie berührte es die anderen zehn Apostel, als sie hörten, was Jakobus und Johannes gefragt hatten? Sie wurden zornig! Jesus mußte deshalb allen einen guten Rat geben.
Jesus sagte ihnen, die Herrscher der Nationen wollten groß und angesehen sein, sie würden nach hohen Stellungen streben und wollten, daß jedermann ihnen gehorche. Jesus erklärte seinen Nachfolgern aber, daß es unter ihnen nicht so sein sollte. Im Gegenteil, er sagte: „Wer unter euch der Erste sein will, soll der Sklave aller sein.“ Stell dir das vor! — Mark. 10:35-45.
Weißt du, was ein Sklave tut? Er dient anderen, er läßt sich nicht von anderen bedienen. Er nimmt den niedrigsten, nicht den ersten Platz ein. Er benimmt sich nicht so, als ob er die wichtigste Person wäre, sondern so, als ob er nichts zu sagen hätte. Und denke daran, daß Jesus sagte, wer der Erste sein wolle, solle gegenüber anderen so handeln wie ein Sklave.
Was meinst du nun, was bedeutet dies für uns? Würde ein Sklave mit seinem Herrn darüber streiten, wer den besten Platz bekommen sollte? Oder würde er darüber streiten, wer als erster essen sollte? Was denkst du? Jesus zeigte, daß ein Sklave seinem Herrn immer den Vortritt läßt. Sollten wir dies nicht auch tun? — Luk. 17:7-10.
Ja, als Christen sollten wir anderen stets den Vortritt lassen. Das hat der große Lehrer getan, und wenn wir seinem Beispiel folgen, werden wir Gott gefallen.