„Siehe! ich mache alle Dinge neu“
1—4. (a) Welch herrliche Aussicht hat nun die ganze Menschheit? (b) Weshalb sollten die Tatsachen, die als Beweis angeführt werden können, ernstlich in Betracht gezogen werden?
BETRACHTE einmal die frohen Menschen auf diesem Bilde. Möchtest du nicht auch zu ihnen gehören? Gewiß, wirst du sagen, denn hier ist Friede und Harmonie, wonach sich jedermann sehnt. Die Menschen aller Rassen — Schwarze, Weiße, Gelbe — vermischen sich zu einer einzigen Familie. Welche Freude und welche Einheit! Offenbar sind sie nicht beängstigt wegen radioaktiver Niederschläge oder drohender Wasserstoffbomben. Keine militärischen Düsenflugzeuge donnern durch den friedlichen Himmel, der sich über diesem lieblichen Paradiese wölbt. Weder Soldaten noch Tanks, noch Kanonen sind zu sehen. Keine Polizeiknüppel sind notwendig, um Ordnung zu halten. Krieg und Verbrechen gibt es einfach nicht. Auch herrscht kein Mangel an Wohnstätten, denn jeder wohnt in seinem eigenen, schönen Hause.
2 Sieh dir auch die Kinder an! — Ist es nicht eine Freude, sie beim Spiel zu sehen? Und betrachte die Tiere, mit denen sie spielen. Hier in diesem Park bedarf es keiner Eisengitter, denn alle Tiere leben miteinander und auch mit den Menschen in Frieden. Selbst der Löwe und das Lamm sind Freunde geworden. Siehst du die Vögel in ihrem farbenfrohen Gefieder, wie sie hierhin und dorthin huschen, und hörst du ihre melodischen Weisen, die sich mit frohem Kinderlachen vermischen und die Luft erfüllen? Kein Gehege? Nein, denn alles in diesem Reiche atmet Freiheit und ungehemmte Freude. Riechst du den Duft der Blumen, lauschst du den sich kräuselnden Wellen des Flusses, und fühlst du die wohlige Wärme der Sonne? Und erst die Früchte im Korbe — wie sie schmecken! Sie sind das Beste, was die Erde hervorbringen kann, ja das Allerbeste, wie überhaupt alles, was in diesem Park, diesem herrlichen Garten, zu sehen und zu genießen ist.
3 Doch halt — magst du sagen —, wo sind die alten Leute hingekommen? Sollten nicht auch sie sich mit dieser frohen Gesellschaft freuen können? In Wirklichkeit sind auch die Alten hier; sie sind jedoch im Begriff, wieder zur Jugendkraft zurückzukehren. In diesem Garten stirbt niemand an Altersschwäche. Die Jungen wachsen zu reifen Männern heran und werden doch nicht „älter“. Ob zwanzig oder zweihundert Jahre alt — jeder von den Millionen Menschen, die in diesem Park leben, erfreut sich des Reizes eines Lebens in Jugendkraft und vollkommener Gesundheit. Millionen — sagst du? Ja, Millionen, denn dieser Park wird bis an die Enden der Erde ausgedehnt werden. In ihm sind alle Schönheiten der Natur, vom Fudschijama bis zum Himalaja, von Hongkong bis zum Mittelmeer, ja Tausende weiterer Herrlichkeiten zu finden, denn die ganze Erde wird in einen paradiesischen Park umgewandelt werden. Das wird das erdenweite wiederhergestellte Paradies sein!
4 Unglaublich, sagst du? Nun, betrachte zuerst einmal als Beweis die Tatsachen. Es besteht jetzt die Möglichkeit, daß du mit den Deinen die heute vergehende unruhevolle Welt überleben und in die neue Welt gelangen kannst, auf die das Bild auf der vorangehenden Seite hindeutet.a
DAS BUCH, DAS DIR DAS PARADIES ERKLÄRT
5. (a) Welches Buch erklärt diese Dinge? (b) Inwiefern ist es ein hervorragendes Buch?
5 Alle diese herrlichen Dinge sowie die Gewißheit, daß sie sich einstellen werden, werden in einem Buche erklärt, in dem wunderbarsten Buche, das je geschrieben wurde. Man nennt es die Bibel. Es ist das älteste Buch auf Erden, denn seine Anfänge reichen nahezu 6000 Jahre zurück. Gleichzeitig ist es das modernste Buch, das es gibt, denn es enthält gesunden, praktischen Rat für das heutige Leben. Seine Prophezeiungen erwecken eine lichte Hoffnung für die Zukunft. Es ist das meistverkaufte Buch der ganzen Geschichte, denn über 2 000 000 000 Exemplare davon sind in mehr als 1100 Sprachen weltweit verbreitet worden.
6. Was zeichnet die Bibel vor anderen heiligen Schriften aus?
6 Kein anderes heiliges Buch hat eine solch allgemeine Verbreitung erfahren, und keines reicht auch nur halb so weit in die Vergangenheit zurück. Der Koran der Mohammedaner ist weniger als 1400 Jahre alt. Buddha und Konfuzius lebten vor etwa 2500 Jahren, und ihre Schriften sind aus jener Zeit datiert. Die heiligen Schriften des Schintoismus wurden vor nicht mehr als 1200 Jahren in ihrer gegenwärtigen Form abgefaßt. Das Buch Mormon ist nur 140 Jahre alt. Keines dieser heiligen Bücher kann — so wie die Bibel — mit Genauigkeit die Menschheitsgeschichte durch 6000 Jahre hindurch verfolgen. Um daher die Religion von ihrem Ursprung an zu verstehen, müssen wir zur Bibel greifen. Sie ist das einzige Buch, das für die ganze Menschheit eine universelle Botschaft enthält.
7. Was sagen denkende Menschen über die Bibel?
7 Denkende Menschen aus allen Nationen und Ständen haben die Weisheit und Schönheit der Botschaft der Bibel gepriesen. Der berühmte Wissenschaftler und Entdecker des Gesetzes der Schwerkraft, Sir Isaac Newton, sagte: „Keine Wissenschaften sind besser bezeugt als die Bibel.“ Patrick Henry, der amerikanische revolutionäre Führer, der durch die Worte berühmt geworden ist: „Gebt mir die Freiheit, oder gebt mir den Tod!“, hat ebenfalls erklärt: „Die Bibel wiegt alle anderen Bücher auf, die je gedruckt worden sind.“ Selbst der große Weise der Hindus, Mahatma Gandhi, sagte einst zum britischen Vizekönig Indiens: „Wenn Ihr Land und das meinige auf Grund der Lehren zusammenkommen, die von Christus in der Bergpredigt niedergelegt wurden, werden wir unsere Probleme lösen, und nicht nur diejenigen unserer Länder, sondern auch die der ganzen Welt.“ Gandhi sprach von den biblischen Aufzeichnungen in Matthäus, Kapitel 5 bis 7. Lies diese Kapitel selbst durch und sieh, ob dich ihre machtvolle Botschaft nicht beglückt.
DIE BIBEL, EIN ORIENTALISCHES BUCH
8. (a) Was ist über die Anfänge der Bibel zu sagen? (b) Was für ein Buch ist die Bibel? (c) Was sagten seine Schreiber über seinen Autor?
8 Im Gegensatz zum volkstümlichen Glauben ist die Bibel nicht ein Erzeugnis der westlichen Zivilisation, noch verherrlicht sie diese. Fast der ganze Inhalt der Bibel wurde in orientalischen Ländern aufgezeichnet. Die Männer, die sie schrieben, waren alle Orientalen. Die ersten, von einem Menschen abgefaßten Schriften wurden im Mittleren Osten vor nahezu 6000 Jahren durch den ersten Menschen, Adam, aufgezeichnet. Nahezu 3500 Jahre vor der Geburt Buddhas schrieb Adam eine „Geschichte der Himmel und der Erde, zu der Zeit, da sie geschaffen wurden“ (1. Mose 1:1 bis 2:4, NW) und „das Buch der Geschichte Adams“ (1. Mose 2:5 bis 5:2, NW). Der erste Mensch wußte um diese Dinge. Sein Schöpfer hatte ihn davon unterrichtet, oder er hatte sie selbst erlebt, und daher konnte er sie aufzeichnen. Er erwies sich seinem Schöpfer gegenüber aber als untreu. Etwa 2500 Jahre später, und das war immer noch 1000 Jahre vor der Zeit Buddhas, faßte Mose, der Mann Gottes, Adams Geschichtsberichte und neun weitere Dokumente, welche Männer in alter Zeit geschrieben hatten, zu einer laufenden Urkunde zusammen. Diese Urkunde beginnt mit dem ersten Buch der Bibel, 1. Mose oder Genesis genannt. Von diesem Anfang an folgt die Bibel in allen ihren Büchern bis zu ihrem letzten, der Offenbarung, einem einheitlichen Thema; es herrscht darin also Harmonie. Das letzte Buch wurde etwa sechshundert Jahre nach Buddha geschrieben. Hast du gewußt, daß die Bibel aus sechsundsechzig verschiedenen Büchern besteht? Ja, die Bibel an sich ist tatsächlich eine kleine Bibliothek. Von der Zeit Moses an gerechnet, haben sich während einer Zeitspanne von 1600 Jahren etwa fünfunddreißig Männer daran beteiligt, den in allen seinen Teilen harmonischen Bibelbericht niederzuschreiben. Sie bezeugen die Tatsache, daß ihre Schriften durch eine Macht inspiriert wurden, die weit über dem sterblichen Menschen steht. — 2. Sam. 23:2; 2. Pet. 1:21; Luk. 1:70.
9. (a) Wie ist die Bibel bis auf unsere Tage übermittelt worden? (b) Was kann hinsichtlich der heutigen Bibeln gesagt werden?
9 Höchst bemerkenswert ist auch die Art und Weise, wie die Bibel uns bis heute übermittelt worden ist. Während Tausenden von Jahren, bis zur Erfindung der Buchdruckerkunst vor etwa fünfhundert Jahren, mußten Bibelkopien handschriftlich hergestellt werden. Immer und immer wieder wurden sie abgeschrieben, doch stets mit großer Sorgfalt. Heute gibt es immer noch etwa 16 000 handschriftliche Kopien der Bibel oder gewisser Teile der Bibel, und einige liegen sogar aus der Zeit des zweiten Jahrhunderts vor Christus vor. Kein anderes literarisches Werk der alten Zeit wurde so fleißig, immer und immer wieder, abgeschrieben. Dadurch, daß viele handschriftliche Exemplare miteinander verglichen wurden, hat es sich erwiesen, daß die Fehler, die durch wiederholtes Abschreiben entstanden, an Zahl sehr klein waren, und es ist ferner möglich gewesen, den Urtext der Bibel festzustellen. Eine führende Autorität in bezug auf Bibelhandschriften, nämlich Sir Frederic Kenyon, sagt: „Der letzte Grund für irgendwelchen Zweifel, daß uns die Heilige Schrift im wesentlichen so überliefert worden ist, wie sie geschrieben wurde, ist nun beseitigt.“ Außerdem sind genaue Übersetzungen von der hebräischen, aramäischen und griechischen Sprache, in denen die Bibel ursprünglich abgefaßt wurde, in nahezu alle Sprachen der Erde gemacht worden.
10. Wie haben neuzeitliche Entdeckungen den Bibelbericht bestätigt?
10 Einige haben versucht, die Bibel zu verunglimpfen, durch die Behauptung, sie sei ungenau. Indes haben in jüngster Vergangenheit Archäologen Ausgrabungen in den Ruinen alter Städte der biblischen Länder vorgenommen und haben Inschriften und anderes Material gefunden, was schlagende Beweise dafür liefert, daß die Personen und Orte, die selbst in den ältesten Bibelurkunden erwähnt werden, tatsächlich existiert haben. Man hat viele Dinge zu Tage gefördert, die von einer weltweiten Flut zeugen, welche gemäß der Bibel in der Zeit Noahs, also vor mehr als 4000 Jahren, eintrat. Über diesen Punkt sagt ein Forscher und eine Autorität in bezug auf Archäologie, nämlich der wohlbekannte Prince Mikasa, folgendes: „Gab es wirklich eine Sintflut?“ Ausgrabungen zufolge haben Archäologen in den jüngsten Jahren die Tatsache überzeugend nachgewiesen, daß es tatsächlich eine Flut gab.b
DER GOTT DER BIBEL
11. (a) Gibt es einen allmächtigen Gott? (b) Hat er einen Namen?
11 So wie es gewisse Leute gegeben hat, die über die Bibel spotten, spotten andere über die Behauptung, daß es einen allmächtigen Gott gibt. (2. Pet. 3:3-5) Sie sagen: „Wie kann ich an Gott glauben, da ich ihn doch nicht sehen kann? Wie ist es möglich, einen unsichtbaren Schöpfer zu verstehen, der hoch über dem Menschen steht? Wohnt Gott nicht in allen Dingen?“ Andere sagen: „Es gibt weder einen Gott noch einen Buddha.“ Die Bibel zeigt aber, daß so, wie wir alle das Leben von einem irdischen Vater empfangen, auch unsere Urahnen das Leben von einem himmlischen Vater oder Schöpfer empfingen, dessen persönlicher Name Jehova ist. — Ps. 100:3
12, 13. Führe einige hervorragende Tatsachen mit Bezug auf Jehova Gott an.
12 Jehova ist der Autor der Bibel. Er ist der Große Geist, der durch alle Ewigkeit hindurch existiert. (Joh. 4:24; Ps. 90:1, 2) Sein Name Jehova lenkt die Aufmerksamkeit auf sein Vorhaben mit seinen Geschöpfen. Seinem Vorhaben gemäß wird er diesen großen Namen rechtfertigen, indem er die Bösen vernichtet und alle, die ihn lieben, zu einem glücklichen Leben in seiner neuen Welt erlöst. (2. Mose 6:2-8; Jes. 35:1, 2) Da er der allmächtige Gott ist, hat er die Macht, das zu tun. Als der Schöpfer des ganzen Universums steht er weit über den gewöhnlichen nationalen Göttern und Götzen. — Jes. 42:5, 8; Ps. 115:1, 4-8.
13 Jehova hat sich der Menschheit durch zwei großartige Bücher kundgetan. Das großartigere dieser Bücher ist die Bibel, das seine Vorsätze bekanntmacht. (Joh. 17:17; 1. Pet. 1:24, 25) Das andere Buch ist die Schöpfungsurkunde, die man in der ganzen Natur sehen und lesen kann.
14. Wie bezeugt das Buch der Natur das Dasein Gottes?
14 Während der jüngsten Jahrhunderte haben sich die Wissenschaftler viel Zeit genommen, um das Buch der Natur zu studieren. Zu welchen Folgerungen sind sie gekommen? Einer der Entdecker der Elektrizität, der berühmte britische Wissenschaftler Lord Kelvin, erklärte: „Ich glaube, daß die Wissenschaft, je gründlicher man sie studiert, uns um so mehr von irgend etwas entfernt, das mit Atheismus verglichen werden könnte.“ Der ebenso berühmte, in Europa geborene Wissenschaftler Albert Einstein erklärte: „Es genügt mir … über die wunderbare Struktur des Universums nachzusinnen, das wir nur undeutlich wahrnehmen können, und in Demut zu versuchen, wenigstens einen unendlich kleinen Teil der Intelligenz zu erfassen, die in der Natur offenbar wird.“ Der amerikanische Wissenschaftler und Nobelpreisträger Arthur Holly Compton sagte: „Ein sich ordnungsmäßig entfaltendes Universum bezeugt die Wahrheit der erhabensten Erklärung, die je geäußert wurde — ‚Im Anfang … Gott‘.“ Er führte die ersten Worte aus der Bibel an.
15, 16. (a) Wie hebt das Universum die große Weisheit Gottes hervor? (b) Veranschauliche, wie töricht es ist, zu sagen, daß es keinen Gott gebe.
15 Die Herrscher mächtiger Nationen mögen sich mit ihrer Intelligenz und ihren wissenschaftlichen Leistungen brüsten, weil sie den Sputnik und seine „Nachfolger“ in den Weltraum abschossen. Wie bedeutungslos aber sind ihre Raumschiffe im Vergleich zu dem Mond auf seiner Bahn um die Erde und zu den Planeten auf ihrer Bahn um die Sonne. Wie winzig klein sind die Errungenschaften dieser sterblichen Menschen im Vergleich zu Jehovas Schöpfung, zu seinen Milliarden himmlischer Milchstraßen, angesichts der Tatsache, daß zu jedem solchen System Milliarden von Sonnen von der Art unserer Sonne gehören und daß Gott sie auf wunderbare Weise im Weltraum angeordnet und für eine unermeßliche Zeit an ihren Platz gesetzt hat! (Ps. 19:1, 2; Hiob 26:7, 14) Es ist kein Wunder, daß Jehova die Menschen nur als Heuschrecken betrachtet und mächtige Nationen als „weniger als nichts“. — Jes. 40:13-18, 22, SB.
16 Wohnst du in einem Hause? Wahrscheinlich hast du es nicht selbst gebaut und weißt auch nicht, wer es gebaut hat. Die Tatsache jedoch, daß du den Erbauer nicht kennst, hindert dich nicht daran, anzuerkennen, daß es von einem intelligenten Menschen gebaut worden ist. Zu folgern, das Haus habe sich selbst gebaut, wäre töricht. Da die Konstruktion des großen Universums mit allem, was sich darin befindet, eine unendlich größere Intelligenz erfordert hat, scheint es da nicht töricht zu sein, zu sagen, es gebe keinen intelligenten Schöpfer? Tatsächlich, nur der Tor sagt in seinem Herzen: „Es gibt keinen Jehova.“ — Ps. 14:1, NW.
17. Zeige, daß Gott eine Person ist, die des Lobes würdig ist.
17 Die großartigen Wunder der Natur — Blumen, Vögel, Tiere, die wunderbare Schöpfung, Mensch genannt, die Wunder des Lebens und der Geburt —, alles gibt Zeugnis von dem unsichtbaren obersten Verstand oder Intellekt, der alles hervorgebracht hat. (Röm. 1:20) Wo Verstand ist, ist ein Sinn und sind Gedanken, und wo es Gedanken gibt, muß es jemand geben, der sie denkt. Der oberste Verstand ist der Verstand der allerhöchsten Person, des Schöpfers alles Lebenden, des Ursprungs des Lebens. (Ps. 36:9) Der Schöpfer ist in der Tat allen Lobes und aller Bewunderung wert. — Ps. 104:24; Off. 4:11.
18. Weshalb beteiligt Gott sich nicht an den Kriegen der Nationen?
18 Es gibt Personen, deren Glaube an Gott durch die schweren Erfahrungen im zweiten Weltkrieg erschüttert wurde. Damals rief jedes Land seinen „Gott“ an, übte es nun die katholische oder die protestantische Konfession oder eine orientalische Religion aus. Könnte gesagt werden, daß „Gott“ einigen dieser Nationen den Sieg verliehen und zugelassen hat, daß andere besiegt wurden? Die Bibel zeigt, daß keine dieser Nationen den wahren Gott anrief. Jehova Gott, der Schöpfer des Himmels und der Erde, ist nicht verantwortlich für die Verwirrung und die Kriege unter den Nationen. (1. Kor. 14:33) Seine Gedanken sind höher als die Gedanken der politischen und militaristisch eingestellten Nationen dieser Erde. (Jes. 55:8, 9) Ebenso hat die wahre Religion und Anbetung Jehovas nichts mit den Kriegen der Nationen zu tun. Jehova ist den militaristischen Göttern weit überlegen, und er steht als der Gott der friedliebenden Männer und Frauen in allen Nationen einzig da. Die Bibel sagt: ‚Gott ist nicht parteiisch, sondern der Mensch aus jeder Nation, der ihn fürchtet und Gerechtigkeit übt, ist ihm annehmbar.‘ (Apg. 10:34, 35, NW) In allen Nationen lernen Menschen guten Willens jetzt die Bibel kennen und pflegen die Anbetung des einen wahren Gottes, des Schöpfers des Menschengeschlechts. — Apg. 17:24-27.
19. Was beweist, daß die Christenheit unchristlich und antigöttlich ist?
19 Es gibt Leute, die auf die Spaltungen in der Christenheit hinweisen, welche doch der Bibel zu folgen behauptet. Solche sagen auch: „Wie kann ich dem Gott der Bibel glauben, wenn die Nationen, die die Bibel besitzen, sich eifrig den Versuchen mit Atom- und Wasserstoffbomben hingeben?“ Tatsache ist, daß, obwohl die Bibel immer recht behält, die Nationen der Christenheit vom Christentum der Bibel so weit entfernt sind wie der Nordpol vom Süden. Sie bekennen sich heuchlerisch zum Christentum. Sie haben die Bibel, gehorchen ihren Lehren aber nicht. Der amerikanische Präsident, der angeordnet hatte, daß die erste Atombombe auf die Stadt Hiroschima abgeworfen werden sollte, rief einst aus: „O daß doch ein Jesaja oder ein St. Paulus leben würde!“, um die Menschen in dieser Weltkrise zu leiten. Hätte er dem Jesaja der Bibel geglaubt, so hätte er niemals eine Atombombe abwerfen lassen; denn Jesaja trat dafür ein, daß ‚Schwerter in Pflugscharen und Speere in Winzermesser umgewandelt werden‘. Überdies hatte der in der Bibel erwähnte Paulus erklärt: „[Wir] kämpfen nicht gemäß dem, was wir im Fleische sind. Denn die Waffen unserer Kriegführung sind nicht fleischlich.“ (Jes. 2:4; 2. Kor. 10:3, 4, NW) Statt daß die Nationen der Christenheit aber dem weisen Rat der Bibel folgten, haben sie sich auf ein großes Wettrüsten eingelassen. Ihre Behauptungen, Christen zu sein, die der Bibel folgen, sind falsch. Sie stehen vor dem Gericht Gottes, weil sie verfehlt haben, seinen Willen zu tun. — Matth. 7:18-23.
JEHOVAS WUNDER UND SCHÖPFERWERKE
20. Warum ist es vernünftig, an die Wunder Gottes zu glauben?
20 Jehova ist der Schöpfer und Wunderwirker. Hast du je darüber gestaunt, daß Wasser in Blut verwandelt, daß das Rote Meer geteilt, daß Jesus durch eine Jungfrau hervorgebracht wurde, und noch über weitere Wunder, die in der Bibel berichtet werden? Da die Verstandeskraft des Menschen begrenzt ist, wird er wahrscheinlich niemals völlig verstehen, wie einige dieser Wunder geschehen konnten, ebenso wie er das Wunder des täglichen Aufgangs und Untergangs der Sonne nicht völlig verstehen kann. Die Erschaffung des Menschen war ein Wunder. Der heutige Mensch hat dieses Wunder nicht gesehen, aber er weiß, daß es geschehen ist, denn er lebt heute, und das ist der Beweis dafür. In der Tat, alles Leben und das ganze Universum sind ein andauerndes Wunder. Sollten wir also Zweifel hegen, wenn Gottes Wort, die Bibel, sagt, daß Gott für besondere Zeiten besondere Wunder wirkte, auch wenn heute keine Notwendigkeit für dieselben Wunder besteht?
21. Beschreibe die wunderbarste Schöpfung Gottes.
21 Die ganze Schöpfung Jehovas ist wunderbar und wundersam! Dennoch war Jehovas allererste Schöpfung von allen seinen Wunderwerken das wunderbarste. Es handelte sich dabei um die Erschaffung eines Geistsohnes. Über diesen Sohn sagt die Bibel: „Er ist das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung, denn durch ihn wurden alle anderen Dinge sowohl in den Himmeln wie auf Erden erschaffen, die sichtbaren und die unsichtbaren Dinge … Alle anderen Dinge sind durch ihn und für ihn erschaffen worden.“ (Kol. 1:15, 16; Joh. 1:3, NW) Dieser himmlische Sohn wurde „das Wort“ genannt. Unzählige Jahrhunderte nach seiner Erschaffung kam er auf diese Erde herab und wurde der „Mensch Christus Jesus“. (1. Tim. 2:5) Dann wurde von ihm gesagt: „So wurde das WORT Fleisch und wohnte unter uns; und wir schauten seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit, wie sie von einem Vater her einem einziggezeugten Sohn gebührt, und er war voll unverdienter Güte und Wahrheit.“ — Joh. 1:14, NW.
22. (a) Wie kann man das Verhältnis zwischen Gott und seinem Sohne erklären? (b) Was beweist, daß Gott andere Geistsöhne erschuf?
22 Das Verhältnis des Vaters zum Sohne könnte mit den Beziehungen des Präsidenten eines Konzerns zu einem Untergeordneten verglichen werden, der als sein Bevollmächtigter seine Wünsche durchführt. Gemäß Sprüche 8:22, 30 (NW) sagte der Sohn: „Jehova selbst brachte mich als den Anfang seines Weges hervor, vor langem als das früheste seiner Werke … Da wurde ich neben ihm Werkmeister.“ Durch diesen Sohn, seinen Willensvollstrecker, erschuf Jehova viele andere Geistgeschöpfe, Söhne Gottes. Später freuten sich diese, als sie sahen, wie Jehovas Werkmeister die stofflichen Himmel und die Erde, auf der wir leben, hervorbrachte. Zweifelst du etwa, daß diese Dinge erschaffen worden sind? Jehova fragte Hiob einst: „Wo warst du, als ich die Erde gründete? Tue es kund, wenn du Einsicht besitzest … als die Morgensterne miteinander jubelten und alle Söhne Gottes [zustimmend] jauchzten?“ — Hiob 38:4, 7.
23. Welche irdische Schöpfung Jehovas ist hervorragend und in welchen Beziehungen?
23 Im Laufe der Zeit erschuf Jehova auf dieser Erde lebende stoffliche Dinge: Pflanzen, Bäume, Blumen, Fische, Vögel und andere Tiere. (1. Mose 1:11-13, 20-25) Dann sagte Gott zu seinem Werkmeister: „Laßt uns Menschen machen in unserem Bilde, gemäß unserem Gleichnis … Und Gott ging daran, den Menschen zu schaffen in seinem Bilde, im Bilde Gottes schuf er ihn; Mann und Weib schuf er sie.“ (1. Mose 1:26, 27, NW) Da der Mensch im Bilde und Gleichnis Gottes erschaffen, also mit Gottes Eigenschaften — Liebe, Weisheit, Gerechtigkeit und Macht — ausgestattet worden ist, stand er ursprünglich weit über den Tieren. Der Mensch bildet in der animalischen Schöpfung eine ganz besondere Klasse; denn er ist imstande, Schlußfolgerungen zu ziehen, Pläne für die Zukunft zu machen, und er hat die Fähigkeit, Gott anzubeten. Tiere haben keinen Verstand, mit dem sie Folgerungen ziehen könnten, sondern lassen sich von ihrem Instinkt leiten. Wie töricht wäre es doch, zu sagen, es gäbe keinen Schöpfer, sondern das reichbegabte, intelligente Geschöpf, der Mensch, habe sich aus unvernünftigen, niederen Tieren zu einem höheren Stande entwickelt. — Ps. 92:6, 7; 139:14.
24, 25. (a) Welche großartigen Dinge wurden den Menschen in Aussicht gestellt? (b) Weshalb hätte es kein Problem in bezug auf die Überbevölkerung der Erde gegeben?
24 So wie Gott und sein Sohn arbeiten, hat Gott auch dem Menschen hier auf Erden Arbeit zu tun gegeben. (Joh. 5:17) Zu Adam und Eva, dem ersten Menschenpaar, sagte er: „Seid fruchtbar, werdet viele und füllt die Erde und unterwerft sie euch, und haltet euch untertan die Fische des Meeres und die fliegenden Geschöpfe der Himmel und jedes lebendige Geschöpf, das auf der Erde kriecht.“ (1. Mose 1:28, NW) Bedeutete dies, daß der Mensch sich mehren, die Erde füllen und sich dann noch weiter vermehren sollte, bis die Erde zum Überfließen voll wäre? Nein. Wenn dich jemand heißt, eine Tasse mit Tee zu füllen, so gießt du nicht so lange Tee in die Tasse, bis sie überfließt und der Tee sich auf den Tisch ergießt. Du füllst die Tasse und hältst dann inne. Ebenso zeigte Jehovas Auftrag, ‚die Erde zu füllen‘, dem Menschen sein Vorhaben an, die Erde hinreichend zu füllen, worauf die Fortpflanzung des Menschengeschlechts aufhören würde. Dies dürfte für eine vollkommene menschliche Gesellschaft kein Problem sein. Die Übervölkerung ist nur in der heutigen Welt, unter den unvollkommenen Menschen, ein Problem.
25 Gott setzte den Menschen in „einen Garten in Eden, nach Osten hin“. Es war ein Garten der Wonne, ähnlich dem Garten, der zu Beginn dieses Artikels gezeigt wird, wenn auch damals nur zwei Menschen, nämlich Adam und sein Weib, darin lebten. Dieses ursprüngliche Paradies existiert allerdings nicht mehr, denn es wurde in der Flut der Tage Noahs zerstört, doch ist seine ungefähre Lage im Mittleren Osten bekannt; denn es gibt Ströme, von denen die Bibel berichtet, sie seien durch Eden geflossen, die heute noch da sind. (1. Mose 2:7-14, NW) Dem Menschen bot sich die großartige Gelegenheit, diesen Garten als Mittelpunkt zu benutzen, von dem aus er sich ausbreiten konnte, um die ganze Erde zu bebauen und ein erdenweites Paradies aus ihr zu machen. — Jes. 45:12, 18.
REBELLION UND TOD
26. Welche Fragen entstehen nun?
26 Wie kommt es, wenn doch nach Gottes Vorhaben die Erde ein Paradies werden soll, daß die Erde heute derart mit Bosheit, Leiden und Kummer erfüllt ist? Beweist dies, daß Gott schließlich doch nicht allmächtig wäre? Ist Gott der Urheber dieser elenden Zustände, und besteht die Hoffnung, daß sie einmal ein Ende nehmen werden? Was zeigt die Bibel?
27. Wie kam Rebellion im Garten Gottes auf?
27 Die Bibel offenbart uns, daß Jehova, als er den Menschen auf der Erde erschuf, einen seiner Geistsöhne in Eden einsetzte. Dieser Engel war „voll von Weisheit und vollkommen an Schönheit“ und sollte sich gewisser Dienstpflichten annehmen. Er war „in Eden, dem Garten Gottes“. Doch ‚erhob sich sein Herz ob seiner Schönheit‘, und er begann, sich selbst anzubeten, anstatt Jehova. (Hes. 28:12, 14, 15, 17) Er kam zu dem Entschluß, die Anbetung der ersten beiden Menschen von ihrem Schöpfer, Jehova, hinweg- und auf sich selbst zu lenken. Durch eine Schlange belog dieser Engel Eva und verleitete zuerst Eva und dann ihren Gatten, Adam, zum Ungehorsam gegenüber dem allmächtigen Gott. — 1. Mose 2:15-17; 3:1-6.
28. Was widerfuhr dem Menschen wegen seines Ungehorsams?
28 Jehova Gott hatte erklärt, daß Ungehorsam mit dem Tode bestraft werde. Als er nun sein Urteil über das erste Weib fällte, sagte er: „Ich werde die Schmerzen deiner Schwangerschaft sehr mehren; in Geburtswehen wirst du Kinder hervorbringen, und dein Verlangen wird nach deinem Manne sein, und er wird über dich herrschen.“ Zu Adam, dem Manne, sagte er: „Im Schweiße deines Angesichts wirst du Brot essen, bis du zum Erdboden zurückkehrst, denn von ihm wurdest du genommen. Denn Staub bist du, und zum Staube wirst du zurückkehren.“ (1. Mose 3:16-19, NW) Das ungehorsame Menschenpaar wurde aus dem Paradies des Glücks auf die unbebaute Erde hinausgetrieben, und im Verlauf der Zeit starben beide. — 1. Mose 5:5.
29. Wer bleibt der unsichtbare Herrscher des Menschengeschlechts, und wie widerspiegelt diese Welt seine Persönlichkeit?
29 Der Engel, der den Menschen betrogen hatte, wurde als die Schlange bekannt. (2. Kor. 11:3) Er wird auch Satan genannt, was „Gegner“ bedeutet, und Teufel, was „Verleumder“ bedeutet. Auch er wurde zum Tode verurteilt. (1. Mose 3:15; Heb. 2:14) Indes hat Jehova zugelassen, daß er noch eine Zeitlang bestehenblieb, um seine Herrschaft über die Nationen und Religionen der gefallenen Menschheit auszuüben. Mußt du nicht zugeben, daß Satans Eigenschaften — Selbstsucht, Lieblosigkeit und Ungerechtigkeit — sich heute überall in der Welt breitmachen? Wahrlich, die gegenwärtige Welt widerspiegelt die Schlechtigkeit ihres unsichtbaren Herrschers. Deshalb sagt die Bibel: „Die ganze Welt liegt in der Gewalt des Bösen.“ — 1. Joh. 5:19, NW.
30. Was ist „Sünde“, und wohin führt sie die Menschheit?
30 Erst nachdem Adam und Eva von ihrer Vollkommenheit abgefallen waren, begannen sie, Kinder hervorzubringen. Alle heute lebenden Menschen sind ihre unvollkommenen Nachkommen, und daher sterben alle. Ein Bibelschreiber erklärt dies mit folgenden Worten: ‚Durch e i n e n Menschen kam die Sünde in die Welt und durch die Sünde der Tod, und so breitete sich der Tod über alle Menschen aus, weil sie alle gesündigt hatten.‘ (Röm. 5:12, NW) Worin besteht diese Sünde? In der Verfehlung, das Ziel der Vollkommenheit oder Vollständigkeit zu erreichen. Jehova Gott billigt nichts Unvollkommenes, noch behält er etwas, das unvollkommen ist, am Leben. Da alle Menschen von Adam, dem ersten Menschen, Sünde und Unvollkommenheit geerbt haben, sind alle dem Tode unterworfen. Der gefallene Mensch stirbt so, wie die Tiere sterben. — Pred. 3:19-21.
31. Was ist der „Tod“, den das Menschengeschlecht von Adam ererbt hat?
31 Was ist mit diesem „Tode“ gemeint? Tod ist das Gegenteil von Leben. Gott stellte dem Menschen, unter der Bedingung des Gehorsams, endloses Leben auf der Erde in Aussicht. Der Mensch wurde aber ungehorsam, und die Strafe dafür war Tod, Bewußtlosigkeit, Nichtexistenz. (Ps. 146:4) Gott hatte nichts darüber gesagt, daß das Leben des Menschen in ein geistiges Reich oder in eine Feuer-„Hölle“ verpflanzt werden sollte, wenn er ungehorsam werden und sterben sollte. Er hatte den Menschen mit den Worten gewarnt: ‚Du wirst gewißlich sterben.‘ Der menschenmordende Teufel hatte gelogen, als er sprach: „Ihr werdet bestimmt nicht sterben.“ (1. Mose 2:17; 3:4; Joh. 8:44, NW) Alle Menschen haben somit von Adam den Tod ererbt und müssen zum Staube zurückkehren. — Pred. 9:5, 10; Ps. 115:17.
32. Welch herrliche Zukunft wartet der Menschheit und dieser Erde?
32 Gibt es denn für den dahinsterbenden Menschen keine Zukunft? Doch, es gibt eine wunderbare Zukunft. Die Bibel zeigt, daß Gottes Vorhaben, allen Menschen, auch den schon gestorbenen, als Wohnstätte eine paradiesische Erde zu geben, bestimmt Wirklichkeit werden wird. Jehova sagt: „Der Himmel ist mein Thron, und die Erde der Schemel meiner Füße.“ „Ich werde herrlich machen die Stätte meiner Füße.“ (Jes. 66:1; 60:13) In seiner großen Liebe sandte Jehova seinen Sohn, „das Wort“, auf diese Erde, damit die Menschenwelt durch ihn Leben erlange. (Joh. 3:16; 1. Joh. 4:9) Es gibt drei wichtige Dinge, die wir nun besprechen müssen und die Jehova durch seinen Sohn bewirkt, nämlich 1. die Vorkehrung einer Befreiung aus der Macht des Todes, 2. die Wiederherstellung der Verstorbenen zum Leben, 3. die Aufrichtung einer vollkommenen Regierung über die ganze Menschheit.
DIE BEFREIUNG VOM TODE
33, 34. (a) Wie nur konnte der Mensch vom Tode erlöst werden? (b) Veranschauliche es.
33 Seit alter Zeit haben Gottes Propheten ihre zuversichtliche Hoffnung zum Ausdruck gebracht, nicht daß der Mensch unsterblich sei, sondern daß Gott ihn ‚vom Tode befreien‘ werde. (Hosea 13:14) Wie aber kann der Mensch aus den Banden des Todes befreit werden? Jehovas vollkommene Gerechtigkeit forderte „Seele um Seele, Auge um Auge, Zahn um Zahn“. (5. Mose 19:21, NW) Weil also Adam allen Menschen den Tod als Erbe hinterließ, indem er sein eigenes vollkommenes Leben willentlich wegwarf, mußte ein anderer vollkommener Mensch an seine Stelle treten und als Zahlung sein eigenes vollkommenes Leben hingeben, um das, was Adam verlor, zurückzukaufen.
34 Illustrieren wir dies anhand des Bildes von einem Pfandhause. Da die meisten Leute lieber den Pfandhäusern fernbleiben, mag dies treffend den gegenwärtigen Zustand des Menschen veranschaulichen. Wer eine Uhr im Pfandhaus deponiert, kann sie nur wieder zurückerlangen, wenn er den Wertbetrag der Uhr einzahlt. So ist es möglich, die Uhr einzulösen. Wie diese Uhr ist die Menschheit heute an die Sklaverei der Unvollkommenheit gekettet, die der Versklavung gegenüber einem Pfandhause gleicht, und sie führt zum Tode, so wie sich der Zustand einer Uhr im Laufe der Zeit verschlechtern könnte, so daß sie im Leihhaus nutzlos würde. Gleich einer Uhr kann sich die Menschheit aus diesem elenden Zustand nicht selbst herauskaufen. Doch kann jemand anders den Preis für die Erlösung der Menschheit zahlen, wie das für die Uhr geschehen könnte. Die Tatsache, daß Adam sein vollkommenes Menschenleben verwirkte, führte den Menschen in die Sklaverei des Todes. Daher mußte ein anderes vollkommenes Menschenleben ‚eingezahlt‘ werden, um den Menschen von der Macht des Todes zu befreien.
35. Wie entsprach Jehova dem Bedürfnis nach einem vollkommenen Menschenleben als Loskaufspreis?
35 Wo aber war ein solch vollkommenes Menschenleben zu finden? Als Nachkommen des unvollkommenen Adam kommen alle Menschen in unvollkommenem Zustand zur Welt. „Nicht einer von ihnen kann auch (nur) einen Bruder auf irgendeine Weise erlösen, noch Gott ein Lösegeld für ihn geben.“ (Ps. 49:7, NW) Indem Jehova dieser Notwendigkeit Rechnung trug, wirkte er eines seiner größten Wunder. Er verpflanzte das vollkommene Leben seines Geistsohnes, des „Wortes“, in den Schoß einer jüdischen Jungfrau names Maria. Nach der erfolgten Empfängnis gebar die Jungfrau zur bestimmten Zeit einen Sohn, der „Jesus“ genannt wurde. Dieser Name bedeutet „Jehova ist Rettung“. (Matth. 1:18-25) Zweifelst du an dieser Geburt durch eine Jungfrau, nur weil sich ein solches Ereignis in der Geschichte nur einmal zugetragen hat? Es genügte in Gottes großartigem Vorhaben, ein solches Wunder nur einmal zu wirken.
36. Wie bekundete Jesus seine Freundesliebe zu allen Menschen, die zu leben begehren?
36 Jesus wuchs zum Manne heran, gab sich Jehova hin und wurde getauft. Jehova beauftragte ihn darauf, Seinen, also Gottes, Willen zu tun. (Matth. 3:13, 16, 17) Weil Jesu irdisches Leben vom Himmel stammte und vollkommen war, konnte er dieses vollkommene Menschenleben opfern und es dazu verwenden, die ganze Menschheit vom Tode zu erlösen. (Röm. 6:23; 5:18, 19) Er sagte selbst: „Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und es in Fülle haben mögen.“ „Niemand hat größere Liebe als diese, daß jemand seine Seele zugunsten seiner Freunde hingibt.“ (Joh. 10:10; 15:13, NW) Indem sich Jesus dem Tode an einem Marterpfahle unterzog, bekundete er seine große Freundesliebe zu allen Gliedern des Menschengeschlechts, die den Wunsch haben, durch seine Loskaufsvorkehrung Leben in Fülle zu erlangen. — Matth. 20:28; 1. Tim. 2:5, 6.
WIEDERHERSTELLUNG ZUM LEBEN
37. Wie wurde der Sohn Gottes ins Leben zurückgebracht, und wodurch wird dies bewiesen?
37 Wiewohl die Feinde des Sohnes Gottes ihn umbrachten, verlor er doch keineswegs sein Recht auf vollkommenes Menschenleben, denn er hatte seine Lauterkeit gegenüber Gott bewahrt. Wie aber konnte Jesus, der nun tot im Grabe lag, diesen Wert, das Recht auf Menschenleben, zugunsten der Menschheit verwenden? Hier wirkte Jehova ein weiteres Wunder, das erste dieser Art. Am dritten Tage, da Jesus im Grabe lag, weckte Jehova ihn aus dem Tode auf, nun als ein unsterbliches Geistgeschöpf. (Röm. 6:9; 1. Pet. 3:18) Um den Glauben an die Auferstehung zu stärken, materialisierte sich Jesus, das heißt, er erschien bei verschiedenen Gelegenheiten in menschlichen Körpern, und dies vor fünfhundert und noch mehr seiner Jünger. Keiner von diesen und auch nicht der Apostel Paulus, der später durch eine Erscheinung des verherrlichten Jesus vorübergehend blind wurde, hatten irgendwelchen Grund, am Wunder seiner Auferstehung zu zweifeln. — 1. Kor. 15:3-8; Apg. 9:1-9.
38. (a) Wie gebraucht Jesus den Wert seines Opfers und für wen zuerst? (b) Von welchem anderen großen Wunder sprach Jesus?
38 Nach vierzig Tagen fuhr der auferstandene Jesus in den Himmel auf, um vor Gott selbst zu erscheinen und ihm dort den Wert seines vollkommenen menschlichen Opfers zur Erlösung der ganzen Menschheit zu überreichen. „Dieser Mann aber brachte für immer ein einziges Opfer für Sünden dar und setzte sich zur Rechten Gottes nieder, solange wartend, bis seine Feinde zum Schemel seiner Füße gemacht würden.“ (Heb. 10:12, 13, NW) Die ersten, die durch dieses Lösegeld erlöst wurden, bilden eine „kleine Herde“ treuer Christen, „die zum Christus gehören“. (Luk. 12:32; 1. Kor. 15:22, 23, NW) Diese sind aus der Menschheit erkauft, und folglich werden sie in der Auferstehung zu geistigen Gefährten Christi in den Himmeln werden. (Off. 14:1-5, NW) Wie aber steht es mit der Masse der Menschen, die heute tot in ihren Gräbern liegen? Als Jesus auf dieser Erde weilte, sprach er von einem anderen großen Wunder, das zu der Zeit gewirkt würde, da er das Paradies auf der Erde wiederherstellen würde. Er sagte: „Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle in den Gedächtnisgrüften seine Stimme hören und herauskommen werden, jene, die Gutes taten, zu einer Auferstehung des Lebens, jene, die Schlechtes verübten, zu einer Auferstehung des Gerichts.“ — Joh. 5:28, 29, NW.
39, 40. Erkläre genau, was mit dem Begriff „Auferstehung“ gemeint ist.
39 Beachte Jesu Worte: „Wundert euch nicht darüber.“ Trotzdem — wie kann jemand, der lange tot war, vom Tode befreit und ins Leben zurückgebracht werden? Ist nicht sein Körper zum Staube zurückgekehrt? Einige der Partikel, die diesen Körper ausmachten, mögen sogar in andere lebende Dinge, zum Beispiel in Pflanzen und Tiere, übergegangen sein. Doch bedeutet die Auferstehung nicht, daß dieselben chemischen Elemente wieder zusammengebracht werden, sondern, daß Gott dieselbe Person wieder erschafft, und zwar als dieselbe Persönlichkeit, die sie einst war. Aus den irdischen Elementen bringt er einen neuen Leib hervor, und diesem Leibe werden dieselben Charaktermerkmale verliehen, dieselben bestimmten Eigenschaften, dasselbe Gedächtnis, dasselbe Lebensmuster, das sich die Person bis zur Zeit ihres Todes gebildet hatte.
40 Vielleicht hast du es in der Zeit des Krieges erlebt, daß dir dein Haus, das dir lieb war, niederbrannte. Doch hättest du leicht das gleiche Haus wieder bauen können, denn du hattest das Muster aller seiner dir liebgewordenen Einzelheiten noch deutlich im Gedächtnis. Bestimmt kann daher Gott, der Urheber des Gedächtnisses, die Menschen neu bilden, die er in seinem Gedächtnis behalten hat, weil er sie liebte. (Jes. 64:8) Deshalb gebraucht die Bibel den Ausdruck „Gedächtnisgrüfte“. Wenn Gottes bestimmte Zeit gekommen ist, die Verstorbenen wieder zum Leben zurückzubringen, wird er dieses Wunder wirken, so wie er ein Wunder wirkte, als er den ersten Menschen erschuf, nur wird er es dann vielmals wiederholen. — 1. Mose 2:7; Apg. 24:15, NW.
41. Weshalb kann vernünftigerweise und mit Sicherheit ewiges Leben auf Erden erwartet werden?
41 Gott wird die Menschen ins Leben zurückrufen, und zwar mit der Aussicht, daß sie nie mehr von der Erde hinwegsterben müssen. Wie ist aber ewiges Leben auf Erden möglich? Es ist möglich, ja gewiß, weil es Gottes Wille und Vorhaben ist, es den Menschen zu geben. (Joh. 6:37-40; Matth. 6:10) Der einzige Grund, weshalb der Mensch heute von der Erde hinwegstirbt, liegt darin, daß er von Adam her den Tod ererbt hat. Wenn wir aber die unendliche Mannigfaltigkeit der wunderbaren Dinge auf Erden betrachten, derer sich der Mensch erfreuen soll, scheint die kurze Lebensspanne von weniger als hundert Jahren allzu kurz zu sein! Als Gott die Erde den Menschenkindern gab, sollte der Mensch, nach Gottes Vorhaben, fortwährend darauf leben und sich der Pracht Seiner Schöpfung erfreuen, und zwar nicht nur hundert oder tausend Jahre, sondern immerdar! — Ps. 115:16; 133:3.
DIE VOLLKOMMENE FRIEDENSHERRSCHAFT
42. Warum ist eine vollkommene Regierung notwendig, und was ist Jehovas Vorhaben in dieser Hinsicht?
42 Von der Zeit an, da der Mensch das erste Paradies verlor, bis heute hat die menschliche Herrschaft unter der Gewalt Satans, „des Gottes dieses Systems der Dinge“, gestanden. (2. Kor. 4:4, NW) Die Kriege und die Grausamkeiten, die Verderbtheit und Unbeständigkeit der menschlichen Regierungen beweisen diese Tatsache. Der Völkerbund und die Vereinten Nationen haben verfehlt, aus dem Wirrwarr Frieden zu schaffen. Die Menschheit schreit nach einer Friedensherrschaft. Ist es da nicht vernünftig, zu schließen, daß der Schöpfer, dessen Vorhaben es ist, das Paradies auf der Erde wiederherzustellen, für dieses Paradies auch eine vollkommene Regierung beschaffen würde? Genau das hat Jehova zu geben beschlossen. Der König, der ihn in dieser Regierung vertritt, ist Christus Jesus, sein „Friedefürst“, und „der Fülle der fürstlichen Herrschaft und des Friedens wird kein Ende sein“. — Jes. 9:6, 7, NW.
43. (a) Welche Kapitale wird diese Regierung haben? (b) Von welcher Struktur wird die Regierung im Himmel und auf Erden sein?
43 Wie wird diese Regierung aufgebaut sein? Wird sie in einer Demokratie oder einer Diktatur bestehen? Wird ihre herrschende Macht ihren Sitz in Washington oder Moskau oder Tokio oder in irgendeiner der anderen großen Hauptstädte von heute haben? Die Bibel zeigt, daß die vollkommene Regierung jeder heute bestehenden Form einer menschlichen Regierung weit überlegen sein wird. Sie hat ihre Kapitale, Zion genannt, in den Himmeln, und von diesem erhöhten Punkte aus wird Jesus Christus, der König, die ganze Erde in Gerechtigkeit und auf ersprießliche Weise verwalten. (Ps. 48:1, 2; Sach. 9:9, 10) In dieser unsichtbaren, himmlischen Regierung wird er außerdem Mitherrscher haben. Diese werden ausgewählte, treue Menschen sein, Nachfolger Jesu, die in den Prüfungen bei ihm verharrten und zu denen er sagt: „Ich schließe einen Bund mit euch hinsichtlich eines Königreiches, gleichwie mein Vater einen Bund mit mir geschlossen hat.“ (Luk. 22:28, 29, NW) Es werden aus dem Menschengeschlecht nur wenige in den Himmel genommen werden, damit sie dort mit Christus Jesus herrschen. Diesbezüglich verhält es sich ähnlich wie bei den heutigen Nationen, von denen nur wenige Menschen dazu gewählt werden, in einem Landtag oder Parlament Regierungsmacht auszuüben. Die Bibel zeigt, daß Christus Jesus nur 144 000 Mitherrscher in Zion, seiner Kapitale, haben wird. (Off. 14:1, 3) Wird es dann keine sichtbaren Verwalter oder Administratoren auf dieser Erde geben? Doch, es wird solche geben. In dem Text von Psalm 45:16 (Fußnote) werden einige von diesen erwähnt, nämlich die Glaubensmänner der alten Zeit, die auferweckt werden und die der König ‚zu Fürsten einsetzen wird auf der ganzen Erde‘. Auch wird es noch andere irdische Administratoren geben; doch keine von diesen werden machtgierige Politiker sein, sondern sie alle werden von dem König wegen ihrer Ergebenheit den Grundsätzen der Gerechtigkeit gegenüber in ihr Amt eingesetzt. — Jes. 32:1.
44, 45. (a) Welchem Hauptthema folgte Jesus in seiner Predigttätigkeit auf Erden? (b) Warum mußte die Aufrichtung der vollkommenen Regierung warten? (c) Was macht das Jahr 1914 zu einem hervorragenden Jahr in der Prophezeiung und im Weltgeschehen?
44 Wann und wie wird die vollkommene Regierung aufgerichtet? Als Jesus auf Erden weilte, bildete dieses Königreich das Hauptthema seiner Predigten. (Matth. 4:17; Luk. 8:1) Indes richtete er das Königreich weder schon damals noch zur Zeit seiner Auferstehung auf. (Apg. 1:6-8) Auch als er wieder in den Himmel aufgefahren war, mußte er noch auf Jehovas dafür bestimmte Zeit warten. (Ps. 110:1, 2) Die biblische Prophezeiung zeigt, daß die bestimmte Zeit im Jahr 1914 n. Chr. gekommen ist. Aber — so wird jemand fragen — kennzeichnet das Jahr 1914 nicht eher den Beginn der Weltwehen als den Beginn einer vollkommenen Regierung? Genau das ist der Fall. Doch besteht ein enger Zusammenhang zwischen dem Kommen des Reiches Gottes und den katastrophalen Ereignissen der jüngsten Vergangenheit, wie wir das nun sehen werden.
45 Vor dem Jahre 1914 hat Der Wachtturm (nun die weitestverbreitete religiöse Zeitschrift auf Erden) nahezu vierzig Jahre lang die Aufmerksamkeit der Menschen auf 1914 als ein in der biblischen Prophezeiung gekennzeichnetes Jahr gelenkt. Diese Prophezeiungen begannen sich im Jahre 1914 in bemerkenswerter Weise zu erfüllen. Eine davon war die Prophezeiung, die Jesus selbst vor 1900 Jahren geäußert hatte und die das „Zeichen“ betrifft, das am Ende der Welt erscheinen und seine unsichtbare Gegenwart in Königreichsmacht anzeigen würde. Als Antwort auf die Frage seiner Jünger über dieses „Zeichen“ sagte er: „Nation wird sich gegen Nation erheben und Königreich gegen Königreich; und es wird Nahrungsmittelknappheit und an verschiedenen Orten Erdbeben geben. All dieses ist der Anfang der Bedrängniswehen.“ (Matth. 24:3, 7, 8, NW) In auffallender Erfüllung dieser Worte brach im Jahre 1914 der erste Weltkrieg aus und hatte eine Verheerung zur Folge, die siebenmal so groß war als alles, was die 900 Kriege in den vorausgegangenen 2500 Jahren mit sich gebracht hatten. Die Bedrängniswehen haben bis heute angedauert. Hast du die Verheerungen miterlebt, die der Krieg mit sich brachte, die Nahrungsmittelknappheit oder irgendwelche der großen Erdbeben, die die Erde seit dem Jahre 1914 heimgesucht haben? Wenn ja, dann bist du ein Augenzeuge des „Zeichens“ der „Zeit des Endes“ dieser Welt gewesen!
46. Wie haben sich die Ereignisse, durch die das „Zeichen“ erfüllt worden ist, in jüngster Vergangenheit gesteigert?
46 Die „Bedrängniswehen“ nahmen während des zweiten Weltkrieges zu, und dieser war viermal so verheerend wie der erste Weltkrieg, und er leitete in das Kernzeitalter über, wodurch sich die weitere Prophezeiung Jesu erfüllte: „Auf der Erde Ängste der Nationen, die … weder aus noch ein wissen … während den Menschen die Sinne schwinden vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über die bewohnte Erde kommen.“ (Luk. 21:25, 26, NW) Die Zunahme an Verbrechen und Bosheit, Ungehorsam und Jugendkriminalität und die Auswüchse der Gottlosigkeit und Unsittlichkeit sind als die erschreckende Entwicklung der Dinge und als Kennzeichen der „letzten Tage“ dieser bösen Welt ebenfalls vorausgesagt worden. — Matth. 24:12; 2. Tim. 3:1-5.
47. Wer ist für das Weh und Leid, das auf Erden herrscht, verantwortlich, und hat es seit dem Jahre 1914 zugenommen?
47 Wieso gibt es aber, wenn doch die himmlische Regierung im Jahre 1914 aufgerichtet worden ist, soviel Bedrängnis auf Erden? Satan, der Teufel, ist daran schuld. Als Christus seine Königreichsmacht übernahm, bestand sein erster Akt darin, in den unsichtbaren Himmeln gegen Satan Krieg zu führen. Als Folge wurde Satan, „der die ganze bewohnte Erde irreführt“, mit seinen Engeln in die Umgebung der Erde hinabgeschleudert. Da er weiß, daß seine Vernichtung naht, verursacht er große Unruhen auf Erden. Das bedeutet: „Wehe der Erde und dem Meere, denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen und hat große Wut, da er weiß, daß ihm eine kurze Frist verbleibt.“ — Off. 12:7-9, 12, NW.
48. (a) Wird Gott zulassen, daß selbstsüchtige Menschen diese Erde verderben? (b) Wie wird Jehova dann dem Weh und Leid und denen, die daran schuld sind, ein Ende machen?
48 Wird dieses Weh und Leid ein Ende nehmen? Jawohl! — wenn die Regierung des Himmels selbst, das Königreich des allmächtigen Gottes, zur Tat schreitet, um „die zu verderben, die die Erde verderben“. (Off. 11:18, NW; Dan. 2:44) Niemals wird Gott zulassen, daß Kommunisten, falsche Christen oder irgend sonst jemand sein Schöpfungswerk, die Erde, durch ihre nuklearen Mittel ruinieren. Statt dessen erklärt er: „Mein Rechtsspruch ist, die Nationen zu versammeln, die Königreiche zusammenzubringen, um meinen Grimm über sie auszugießen, die ganze Glut meines Zornes.“ (Zeph. 3:8) Jehova wird durch seinen Christus große Kräfte, die er in der Natur beherrscht, dazu benutzen, über Satan und alle, die ihm auf Erden folgen, eine erdrückende Vernichtung zu bringen. Das wird in erdenweitem Ausmaß geschehen, an Umfang ähnlich wie zur Zeit der Flut der Tage Noahs. — Jer. 25:31-34; 2. Pet. 3:3-7, 10.
49. (a) Was ist „Harmagedon“? (b) Wer nur kann Harmagedon überleben?
49 In der Bibel wird diese Vernichtung der gesetzlosen Nationen Gottes Schlacht von Harmagedon genannt. (Off. 16:14-16) Nur sanftmütige Menschen, die Jehova und Gerechtigkeit suchen, können Harmagedon überleben und in Gottes friedliche, neue Welt eingehen. (Zeph. 2:3; Jes. 26:20, 21) Von diesen sagt die Bibel: „Aber die Sanftmütigen werden die Erde besitzen und werden sich an Fülle von Frieden ergötzen.“ (Ps. 37:11, NW) Dann wird das großartige Werk der Wiederherstellung des Paradieses auf Erden beginnen.
ERZIEHUNG DER MENSCHEN ZUM EINZUG IN DAS PARADIES
50. Weshalb ist die Gegenwart eine höchst kritische Zeit, und welches große Werk wird deshalb heute durchgeführt?
50 Die Menschheit durchlebt heute die kritischste Zeit ihrer ganzen Geschichte. Jesus wies auf die unruhvolle heutige Welt und das „Zeichen“ ihrer nahenden Vernichtung hin, als er sprach: „Wahrlich, ich sage euch: Diese Generation wird keinesfalls vergehen, bis alle diese Dinge geschehen.“ (Matth. 24:34, NW) Die Generation der heute lebenden Menschen hat die günstige Gelegenheit, den Inhalt der Bibel kennenzulernen und das Ende der Welt zu überleben. Jesus prophezeite bezüglich dieser Zeit ferner: „Und diese gute Botschaft vom Königreich wird gepredigt werden auf der ganzen bewohnten Erde, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das vollendete Ende kommen.“ (Matth. 24:14, NW) Die Gesellschaft, die als Jehovas Zeugen bekannt ist, führt dieses Verkündigungswerk kraftvoll durch, und eine Schar von 800 000 Predigern, deren Zahl beständig zunimmt, ist in 175 Ländern tätig. — Jes. 43:10-12.
51. Welche Schritte sollten Menschen guten Willens nun hinsichtlich der Religion tun und weshalb?
51 Hörst du dieses Zeugnis? Erkennst du seine dringende Notwendigkeit? Möchtest du diese alte Welt, in der Verwirrung und Trauer herrschen, überleben und in Gottes neue Welt des Friedens und der Freude eingehen? Dann mußt du handeln, und zwar sogleich handeln! Du mußt studieren, um die wahre Religion zu finden. Es bietet dir keine Sicherheit mehr, die Religion als eine Art Inventar zu betrachten, das du zu Hause stets gehabt hast, das du aber nur dann im Leben brauchst, wenn es eine Funktion im Gesellschaftsleben zu erfüllen hat. Du kannst es dir auch nicht leisten, zu denken, alle Religionen seien recht und alle verfolgten dasselbe Ziel. Viele Religionen oder Konfessionen verfolgen selbstsüchtige Ziele, und die Religion der Neuzeit hat verfehlt, die Menschen über die Hoffnung auf Gottes neue Welt und ihr Erdenparadies zu unterrichten. Du mußt die Religion kennenlernen, die die Bibel lehrt. Ebenso wie eine richtige weltliche Ausbildung notwendig ist, um jemanden instand zu setzen, einen Platz im Alltagsleben auszufüllen, ist auch eine richtige biblische Ausbildung notwendig, um die Menschen mit den nötigen Kenntnissen auszurüsten, damit sie sich der Gesellschaft anschließen können, die in paradiesische Verhältnisse auf Erden hinüberleben wird. (Joh. 17:3; 2. Tim. 3:16, 17) Deine Sicherheit, ja deine ganze Zukunft wie auch diejenige deiner Angehörigen hängt davon ab, daß ihr jetzt die Bibel studiert, euch mit der Neuen-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas verbindet, euch eurem Schöpfer, Jehova Gott, hingebt und für ihn Zeugnis ablegt. Laßt euch nicht durch die Jagd nach materiellen Dingen oder durch die Sorgen des Lebens um diese wunderbare Gelegenheit, Leben zu erlangen, bringen! Jesus sagte: „So fahrt denn fort, zuerst nach dem Königreich und seiner Gerechtigkeit zu trachten, und all diese anderen Dinge [die materiellen Notwendigkeiten] werden euch hinzugefügt werden.“ — Matth. 6:33, NW.
52, 53. In welcher Hinsicht ist die Neue-Welt-Gesellschaft von anderen Gesellschaften verschieden, und wie hat sich dies erwiesen?
52 Wer sich mit Jehovas Zeugen und Gottes Neuer-Welt-Gesellschaft verbindet, wird finden, daß sie ganz anders ist als irgendeine andere Gesellschaft auf Erden. Alle, die zu dieser Gesellschaft gehören, nehmen sich das erste, große Gebot der Bibel zu Herzen: „Du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Sinn.“ (Matth. 22:37, NW) Welch überströmende Liebe haben sie doch zu ihrem Schöpfer, der ihnen nicht nur Leben gab, sondern ihnen auch den Weg zum Leben in seiner neuen Welt, zu der auch die paradiesische Erde gehört, eröffnet hat! Auch hegen sie große Liebe zueinander. (Matth. 22:39) Diese Liebe sowie die Tatsache, daß es praktisch möglich ist, die ganze Menschheit in Liebe zu vereinen, sind der Welt durch ihre internationalen Kongresse deutlich vor Augen geführt worden. So fanden sich Jehovas Zeugen zum Beispiel vom 27. Juli bis 3. August 1958 zum internationalen Kongreß „Göttlicher Wille“ in der Stadt New York acht Tage lang zusammen. Die beiden großen Stadien, das Yankee-Stadion und die Polo Grounds, boten ein Schauspiel versammelter Menschenmengen, deren Zahl zwischen 180 291 am Eröffnungstag und 253 922 am Schlußtag schwankte. Sie waren in wunderbarer Eintracht versammelt, um weitere biblische Belehrung entgegenzunehmen. Aus 123 Ländern waren sie zusammengeströmt, alles Brüder, die in den Banden wahrer christlicher Liebe vereint sind. So eindrucksvoll war diese Schaustellung ihrer Eintracht, daß ein Bericht, der in der New York Times über den Kongreß erschien, selbst in den U. S. Congressional Record 1958 [das Kongreßprotokoll 1958 der USA], Anhang, Seite A6907, aufgenommen worden ist. Daraus sei hier folgendes angeführt:
53 „DIE ZEUGEN ALS DIE BESTEN GÄSTE DER STADT BEZEICHNET — 180 000 AM WELTKONGRESS ERNTEN LOB WEGEN IHRER HÖFLICHKEIT, RUHE UND ORDENTLICHKEIT … Die New Yorker sind sich darin einig, daß sich die Zeugen beispielhaft benommen haben … Ihre Reinlichkeit ist schon beinahe altbekannt … Höflichkeit ist ihre Losung gewesen … Der amtierende Vizepräsident des Kongreß- und Besucher-Büros von New York nannte die Zeugen ‚ein Aktivum für das Gemeinwesen‘. Er beschrieb ihr Benehmen als etwas, das ‚außerhalb dieser Welt‘ sei“.
54. (a) Warum trennen sich Jehovas Zeugen von dieser Welt? (b) Welche glückliche Aussicht haben sie?
54 In der Tat, ‚außerhalb dieser Welt‘, denn die Zeugen Jehovas, die sich aus ‚allen Nationen, Stämmen, Völkern und Sprachen‘ versammelten, haben sich von der vergehenden Welt getrennt. (Off. 7:9; 1. Joh. 2:15-17) Ihre Hoffnungen und ihre Liebe sind auf die herrliche neue Welt gerichtet, die nach Jehovas Vorhaben geschaffen wird. (Jes. 65:17, 18) Sie glauben an Gottes Verheißungen, und die Personen, die auf dieser Erde zu leben hoffen, hoffen auch, das Ende dieser Welt zu überleben und, ohne jemals sterben zu müssen, in die neue Welt einzugehen. (Heb. 11:1, 6; Joh. 11:26) Durch die Anwendung des Loskaufsopfers Christi werden sie wie auch die Toten, die auferstehen, zu menschlicher Vollkommenheit erneuert werden. (Hiob 33:24, 25) O welch beglückende Aussicht!
55. (a) Welches traute Verhältnis wird zwischen Jehova und seinen Anbetern auf Erden bestehen? (b) Führe einige der Segnungen an, die in Aussicht stehen.
55 So fahre denn fort, zu studieren und an Liebe zu Jehova Gott und seinem Sohn sowie an Dankbarkeit für die himmlische Herrschaft der Gerechtigkeit zuzunehmen! Die Neue-Welt-Herrschaft und die Segnungen beschreibend, mit der sie die Menschheit überschütten wird, sagt die Prophezeiung der Bibel: „Siehe! das Zelt Gottes bei den Menschen, und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein. Und Gott selbst wird bei ihnen sein.“ „Gott selbst“, der von den selbstsüchtigen, „kernphysik“-tollen Nationen von heute weit entfernt ist, wird wie ein gütiger Vater allen ganz nahe sein, die ihn in jener neuen Welt lieben und ihn anbeten. In der Tat, es wird nur die e i n e Religion geben, die wahre Anbetung Gottes, Jehovas, und die Menschen werden im trauten Verhältnis der Kinder zum Vater stehen. Als welch liebreicher Vater wird er sich doch erweisen! „Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen.“ — Off. 21:3, 4, NW.
56. Wieso können wir absolut gewiß sein, daß Jehova „alle Dinge neu“ machen wird?
56 So wird das große Wunder der Aufrichtung einer paradiesischen Erde unter einer vollkommenen, himmlischen Regierung geschehen sein. Das ist so gewiß, wie die Sonne morgen aufgehen und wieder untergehen wird; denn die Verheißungen Gottes, Jehovas, des Schöpfers des Himmels und der Erde, sind immer „zuverlässig und wahr“. Er ist es, der von seinem Throne im Himmel her erklärt: „Siehe! ich mache alle Dinge neu.“ — Off. 21:5, NW.
[Fußnoten]
a Bibeltexte, die das oben Gesagte stützen: (1) Apg. 17:26; Ps. 46:9; Micha 4:3, 4; Jes. 65:21-23; (2) Jes. 65:25; 11:6-9; 55:12, 13; Ps. 67:6, 7; (3) Hiob 33:25; Jes. 35:5, 6; 33:24; Ps. 104:24; (4) Jes. 55:11.
b Monarchs and Tombs and Peoples—the Dawn of the Orient. [Monarchen, Grüfte und Völker — die Morgendämmerung des Orients], S. 25.