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Wache über deinen Umgang!Der Wachtturm 1957 | 15. November
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mit Götzen?“ Gar keinen Anteil! Loyalität gegenüber unserem Gott und seiner Organisation wird uns veranlassen, diese Gebote zu respektieren. — 1. Kor. 7:39; 2. Kor. 6:14-16, NW.
Wiewohl es für jung und alt ein grundlegendes Bedürfnis ist, mit anderen Umgang zu pflegen, da es ‚für den Menschen nicht gut ist, allein zu bleiben‘, müssen wir doch sorgfältig darüber wachen, mit wem wir Umgang pflegen. Wo sollen wir die Grenze ziehen? Es können hier keine festen Regeln aufgestellt werden, aber, wie schon angedeutet, würde hier der Rat Jesu gelten: „Erweist euch so vorsichtig wie Schlangen.“ Wer also über einen gewissen Umgang im Zweifel ist, pflege ihn nicht! — 1. Mose 2:18; Matth. 10:16, NW.
Daher sollten sich besonders alle Christen den weisen Rat des Apostels Paulus in Epheser 5:10-12 (NW) zu Herzen nehmen: „Fahret fort, euch zu vergewissern, was vor dem Herrn annehmbar ist, und steht ab, euch mit ihnen an den unfruchtbaren Werken zu beteiligen, die zur Finsternis gehören, vielmehr aber rügt sie sogar, denn was heimlich von ihnen geschieht, ist schändlich auch nur zu berichten.“ Diese Zurechtweisung kann durch Worte geschehen oder nur durch Taten, indem man den Betreffenden nicht auf einem falschen Wege Gesellschaft leistet.
Es gereicht uns zum Guten, wenn Gott uns ermahnt, über unseren Umgang zu wachen. Jene, die diese Warnung beherzigen, vermeiden Fallgruben und bauen einander im Glauben und in der Liebe auf. Dadurch wird uns geholfen, unsere Lauterkeit zu bewahren, bis zu der Zeit, da wir in die neue Welt eingehen, in eine Welt, die nun so nahe herbeigekommen ist und in der wir uns nicht mehr zu hüten haben vor schlechtem Umgang; denn dann wird jeder, der Odem hat, Jehova preisen, und dies in zunehmender Vollkommenheit. Bis dahin aber ‚laßt euch nicht irreführen‘. Denkt daran, „schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten“.
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1957 | 15. November
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Fragen von Lesern
● In Johannes 8:58 heißt es gemäß der King-James-Bibel [siehe auch ZB]: „Jesus sprach zu ihnen, ‚Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham war, bin ich.‘“ Aber die Neue-Welt-Übersetzung (engl.) sagt: „Jesus sprach zu ihnen: ‚Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham ins Dasein kam, bin ich gewesen.‘“ Warum gebraucht die Neue-Welt-Übersetzung ‚Ich bin gewesen‘ anstelle von ‚Ich bin‘? — R. B., Vereinigte Staaten.
Das griechische Verb eimiʹ, das hier gebraucht wird, steht buchstäblich in der Gegenwart, aber weil vorher ein Infinitiv im Aorist vorkommt, der auf Abrahams Vergangenheit Bezug nimmt, muß das griechische Verb eimiʹ als historisches Präsens aufgefaßt werden. Über die historische Gegenwart sagt die Greek Grammar von Hadley and Allen in Abschnitt 828: „Historische Gegenwart. — In der lebendigen Erzählung wird ein Ereignis der Vergangenheit oft als etwas Gegenwärtiges empfunden und so ausgedrückt … Die Gegenwart wird in diesem Falle oft durch die Vergangenheitsform ersetzt …“
A. T. Robertson sagt in A Grammar of the Greek New Testament in the Light of Historical Research, unter dem Titel „Die historische Gegenwart“, auf Seite 866—869: „Diese lebendige Ausdrucksweise ist in allen Sprachen geläufig, besonders in lokalen Sprachen … Im Griechischen kommt sie häufiger vor als im Englischen, und sie ist ein Überbleibsel ‚des ursprünglichen Grundstocks unserer Sprachen‘. ‚Sie reicht noch weiter zurück als in die Zeit, in der sich ein Unterschied zwischen dem Imperfekt und dem Aorist herausbildete.‘ … Sie ist in der LXX (Septuaginta) allgemein gebräuchlich … Hawkins findet die historische Gegenwart in der LXX 337mal vor. Josephus gebraucht sie ebenfalls. Die Beispiele im Neuen Testament erhalten auf diese Weise ‚dramatische‘ Kraft. Die historische Gegenwart ist nicht immer aoristisch, sie mag in der Dauerform sein wie das Imperfekt … Hawkins … findet die historische Gegenwart 93mal im Matthäus- (15mal davon in Gleichnissen), aber 162mal im Johannes- und 151mal im Markus-Evangelium. In den übrigen Schriften des Neuen Testaments ist sie selten zu finden. Sie kommt am häufigsten in Markus, Johannes, Matthäus vor …“
Wenn man die Neue-Welt-Übersetzung (engl.) untersucht, wird man feststellen, daß, außer im letzten Buch, in der Offenbarung, die historische Gegenwart in der Übersetzung nicht als solche wiedergegeben wird, sondern wenn der Zusammenhang dieses erfordert, ist die historische Gegenwart als Vergangenheit wiedergegeben, zum Beispiel dort, wo das Griechische die historische Gegenwart mit den Vergangenheitsformen vermischt — wir verweisen auf Johannes 1:29-42, ferner auf Johannes, Kapitel 20, in der King-James-Bibel.
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