Hüte dich davor, deinen Platz zu verlieren!
„Wer denkt, er habe einen festen Stand, sehe zu, daß er nicht falle.“ — 1. Kor. 10:12, NW.
1. Besteht immer noch die Gefahr, daß jemand seinen Platz in der Neuen-Welt-Gesellschaft verlieren kann?
ES BEDEUTET etwas, eine Perle von sehr großem Werte zu finden, aber etwas ganz anderes ist es, Sorge zu tragen, daß man sie nicht verliert. Daß Adam und Eva sich im Garten Eden in vollkommenen Verhältnissen befanden, war nichts Geringes. Doch war es viel wichtiger, daß sie sich würdig erwiesen, für immer darin zu bleiben. Wie im vorhergehenden Artikel darauf hingewiesen wurde, ist es wichtig, daß die Menschen ohne Aufschub ihren rechten Platz in der Neuen-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas erkennen und einnehmen. Haben sie ihn aber einmal eingenommen, so wird es für sie noch dringender, treu und loyal an diesem kostbaren Platze zu bleiben. Anders ausgedrückt: Es geht nicht so sehr darum, ob jemand in die Wahrheit kommt, als darum, daß er in der Wahrheit bleibt, denn der Spruch: „Einmal gerettet, für immer gerettet“, stimmt nicht. Der Fall des Apostels Paulus zeigt das. Es ist fast undenkbar, daß jemand wie dieser Apostel seinen Platz je hätte verlieren können, und doch erkannte er die stets lauernde Gefahr, daß gerade dies geschehen konnte. Er sagt uns, was er tat, um sich vor diesem Unglück zu bewahren: „Ich bezwinge meinen Leib und mache ihn zum Sklaven, damit ich, nachdem ich anderen gepredigt habe, nicht selbst irgendwie mißbilligt werde.“ Wir tun gut daran, seine Warnung zu beherzigen. — 1. Kor. 9:27, NW.
2. Erwähne einige der Fallgruben, die einigen zum Verhängnis wurden.
2 Wenn gewisse Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden, so dienen sie als Schutzmaßnahmen davor, daß man seinen bevorrechteten Platz in der Neuen-Welt-Gesellschaft verliert. Eine solche Schutzmaßnahme besteht darin, die Irrtümer und Fallgruben zu bemerken und zu meiden, denen andere zum Opfer gefallen sind. „Klug ist jener, der das Unglück sieht und hingeht, sich zu verbergen; aber die Unerfahrenen sind weitergegangen und müssen die Strafe erleiden.“ (Spr. 22:3, NW) Damit du also gewissenhaft an deinem Platz bleibst, darfst du nicht dem bösen Laufe Satans, des Teufels, folgen. Er ließ zu, daß Ungerechtigkeit, das heißt Gesetzlosigkeit und Rebellion gegen Jehovas Organisation, in seinem Herzen Wurzel faßte. Fordere weder offen noch geheim Jehovas Mitteilungskanal heraus, so wie Korah, Dathan und Abiram es taten, damit die Erde nicht auch dich verschlinge und du deinen Platz unter denen verlierst, die in der neuen Welt leben werden. Begehe nicht im Verborgenen die Sünde, die Achan beging, indem er — den Geboten Jehovas zuwider — materielle Beute zu gewinnen suchte. (1. Tim. 6:9) Als Achan mit der Habe gefaßt wurde und ein Geständnis ablegte, war es zu spät, als daß er noch dem Entzug der Gemeinschaft mit der Gemeinde Gottes hätte entgehen können. Belüge weder Jehova noch die von ihm ernannten Diener, wie Ananias und Sapphira es taten, sonst verlierst du deinen Platz ebenso schnell, wie sie auf ihrem Wege tot niederfielen. Spiele nicht den Heuchler und verrate Gottes Organisation an die gottlosen Kommunisten oder andere Werkzeuge der Organisation des Teufels, so wie Judas Iskariot es tat. Auch das ist Selbstmord. Alle diese törichten Personen verloren ihren Platz in Gottes theokratischer Organisation. (Hes. 28:13-15; Jes. 14:12-14; 4. Mose 16:1-35; Jos. 7:1-26; Apg. 5:1-11; Matth. 27:3-5) Verlangsame auch nicht deine Schritte, noch blicke zurück. „Denkt an Lots Weib!“, denn auch sie verlor ihren Platz und ihr Leben, als sie ihre Schritte verlangsamte und zurückblickte. Sei daher auf der Hut und wandle umsichtig, damit du nicht über ein unvorhergesehenes Hindernis stolperst, deinen festen Stand verlierst und aus Gottes Gunst fällst. „Wer denkt, er habe einen festen Stand, sehe zu, daß er nicht falle.“ — Luk. 17:32; 1. Kor. 10:12, NW.
3. Welche ermutigenden Beispiele haben wir von solchen, die ihren Platz standhaft bewahrten?
3 Statt dem Wege derer zu folgen, die ihren Platz in Jehovas Einrichtung der Dinge verloren, ist es viel besser, die tugendhaften Beispiele derer nachzuahmen, die unerschütterlich blieben, ungeachtet, was ihnen auf dem Wege an schmerzlichen Prüfungen und verführerischen Versuchungen begegnete. Eine große Wolke inspirierender Beispiele umgibt uns, und der Apostel Paulus erwähnt im 11. Kapitel des Hebräerbriefes eine Anzahl von ihnen. Der oberste dieser treuen Zeugen war Christus Jesus, und welch vollkommenes Beispiel ist er doch von jemandem, der standhaft seinen Platz bewahrte! „Indem wir unverwandt auf Jesus schauen, den Anführer und Vervollkommner unseres Glaubens. Für die ihm in Aussicht gestellte Freude erduldete er einen Marterpfahl, ohne auf die Schande zu achten, und hat sich zur Rechten des Thrones Gottes gesetzt. Ja, betrachtet aufmerksam den, der von den Sündern — gegen ihre eigenen Interessen — einen derartigen Widerspruch erduldet hat, damit ihr nicht ermüdet und es in euren Seelen aufgebt.“ — Heb. 12:2, 3, NW.
4. Welche Schrifttexte zeigen, daß Jehova von uns allen Gehorsam verlangt?
4 Von diesem Jesus, der in vollkommener Weise seinen Platz bewahrt hat, steht geschrieben: „Obgleich er ein Sohn war, lernte er den Gehorsam durch die Dinge, die er erlitt.“ Wenn es in Jehovas allweiser Einrichtung der Dinge notwendig war, zu beweisen, daß sein vollkommener und einziggezeugter Sohn — wenn unter Druck gesetzt — seinen Platz gehorsam einhielt, wieviel mehr sollten wir dies beweisen, wir, die wir einst „unverständig, ungehorsam, irregeführt, Sklaven von mancherlei Begierden und Vergnügungen“ waren. (Heb. 5:8; Titus 3:3, NW) Gehorsam gegenüber Jehova ist eines der ersten Erfordernisse für Personen, die ihren Platz behalten wollen, und der treue Samuel hob dies hervor, als König Saul in seinem Stolz und Ungehorsam seinen Platz verließ. „Siehe! Gehorchen ist besser als Schlachtopfer, Aufmerken besser als das Fett von Widdern.“ (1. Sam. 15:22, NW) „Höret auf meine Stimme“, gebietet Jehova selbst, „so werde ich euer Gott sein, und ihr werdet mein Volk sein; und wandelt auf dem ganzen Wege, den ich euch gebiete, auf daß es euch wohlgehe.“ Nur auf diesem Wege kann man innerhalb der Organisation bleiben, deren Gott Jehova ist. Dies erklärt, warum das ungehorsame Volk Israel als Nation so weit vom Wege abkam, daß es schließlich gänzlich von Gottes Gunst abgeschnitten wurde. Der traurige historische Bericht lautet: „Aber sie [die Israeliten] haben nicht gehört und ihr Ohr nicht geneigt, sondern haben gewandelt in den Ratschlägen, in dem Starrsinn ihres bösen Herzens; und sie haben mir den Rücken zugekehrt und nicht das Angesicht.“ — Jer. 7:23, 24.
5. Wie können wir dem Unheil ausweichen, das das alte Volk Israel ereilte?
5 Wenn das geistige Volk Israel, das heute durch den Überrest vertreten wird, zusammen mit seinen Gefährten guten Willens einem ähnlichen Unglück entgehen soll, wie es über das alte Volk Israel hereinbrach, dann muß es den „höheren Obrigkeiten“, Jehova Gott und Christus Jesus, gehorchen. Es muß auch der zentralen leitenden Körperschaft, den reisenden Vertretern dieser Körperschaft und ferner den Aufsehern der Ortsversammlungen gegenüber den richtigen Respekt an den Tag legen. „Mögen die älteren Männer, die in rechter Weise als Vorsteher dienen, doppelter Ehre würdig geachtet werden, besonders jene, die hart arbeiten in bezug auf Rede und Lehre.“ „Gedenkt derer, die euch leiten, die das Wort Gottes zu euch geredet haben: und den Ausgang ihres Wandels betrachtend, ahmt ihren Glauben nach.“ „Gehorcht denen, die euch leiten [die Führung unter euch ergreifen], und seid unterwürfig, denn sie wachen über eure Seelen als solche, die Rechenschaft ablegen werden.“ „Ebenso ihr Jüngeren: seid den Älteren untertan.“ — 1. Tim. 5:17; Heb. 13:7, 17; 1. Pet. 5:5, NW.
6. Ist es für Leute in kommunistischen Ländern möglich, einen Platz in der Neuen-Welt-Gesellschaft zu haben?
6 Bereitwilligkeit, sich zu unterwerfen und der richtig eingesetzten Autorität zu gehorchen, fällt den Personen nicht schwer, die an ihrem richtigen Platz in der Neuen-Welt-Gesellschaft bleiben. Aber bisweilen werden Jehovas Zeugen gegen ihren Willen dazu gezwungen, einer unvernünftigen Obrigkeit untertan zu sein, sowie Personen, „denen zu gefallen, es schwerfällt“, zum Beispiel in kommunistischen Sklavenlagern. Wenn sie aber wegen eines „guten Gewissens vor Gott“ viel Leiden erdulden und grausame Verfolgungen ertragen, werden sie bestimmt ihren geliebten Platz in der Neuen-Welt-Gesellschaft bewahren, ungeachtet der Tatsache, daß sie mit ihren Brüdern und Schwestern in anderen Teilen der Welt nicht buchstäblich Fühlung nehmen können und von der Verbindung mit ihnen abgeschnitten sind. Indem sie um der Gerechtigkeit und Wahrheit willen leiden, folgen sie genau den Fußstapfen Christi Jesu, ihres vollkommenen Vorbildes. — 1. Pet. 2:18-21, NW.
7. Welche Eigenschaft müssen Aufseher an den Tag legen und warum?
7 Auch die Aufseher und „solche, die euch leiten“, denen die Glieder der Versammlungen unterwürfig sind, müssen an ihrem rechten Platz in der Organisation bleiben. Sie müssen in ihrem Sinn und ihrer Haltung demütig sein, dürfen sich also in ihrem Umgang mit anderen nicht wie Kommandanten oder Diktatoren benehmen, noch dürfen sie vor Gott anmaßend sein. Vielmehr müssen sie dieselbe geistige Einstellung haben, die der Führer und Gebieter des Volkes Gottes stets hatte, wie der Apostel sagt: „Bewahrt euch diese geistige Einstellung, die auch in Christus Jesus war, der, obwohl in Gestalt Gottes existierend, nicht daran dachte, etwas an sich zu reißen, um nämlich Gott gleich zu sein. Nein, er entäußerte sich selbst, nahm Sklavengestalt an und wurde den Menschen gleich. Mehr als das: als er sich in seiner Beschaffenheit als Mensch erkannte, demütigte er sich [ferner] selbst und wurde gehorsam, selbst bis zum Tode, ja bis zum Tode an einem Marterpfahl.“ — Phil. 2:5-8, NW.
BEWAHRE DEINEN PLATZ, INDEM DU FRUCHT TRÄGST
8. Welche treffende Illustration gab Jesus, um die Notwendigkeit zu zeigen, daß jemand den ihm in Gottes Organisation zugewiesenen Platz bewahrt?
8 Christus Jesus, der dieses großartige Beispiel treuen Gehorsams und treuer Untertänigkeit gegeben hat, sprach ein sehr passendes Gleichnis darüber, wie jene, die in diese fruchttragende Gesellschaft eingepfropft werden, ihre diesbezüglichen Plätze bewahren sollten. „Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner“, sagte er. Ferner: „Jeden Zweig an mir, der nicht Frucht bringt, nimmt er weg, und jeden, der Frucht bringt, reinigt er, damit er mehr Frucht bringe.“ Ferner die Notwendigkeit unterstreichend, daß jemand seinen Platz bewahre, fährt Jesus fort: „Bleibt in Einheit mit mir, und ich in Einheit mit euch. Gleichwie ein Zweig nicht von sich selbst Frucht tragen kann, es sei denn, er bleibe am Weinstock, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in Einheit mit mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Zweige. Wer in Einheit mit mir bleibt und ich in Einheit mit ihm, der trägt viel Frucht, denn von mir getrennt, könnt ihr nichts tun.“ Man beachte nun, welch furchtbare Folgen es hat, wenn jemand die Dinge nach seinem eigenen Kopf tun will und nicht in Einheit ist mit dem Haupte und den anderen Brüdern in der Organisation: „Wenn jemand nicht in Einheit mit mir bleibt, wird er hinausgeworfen wie ein Zweig und vertrocknet, und man sammelt diese Zweige und wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen.“ — Joh. 15:1-6, NW.
9. (a) Wie sollte man auf Zurechtweisung reagieren? (b) Welches göttliche Gericht erwartet die Personen, die nur Dornen und Disteln, statt Königreichsfrüchte hervorbringen?
9 Diese treffende Illustration zeigt, daß Personen in der Organisation, die im Hervorbringen von Königreichsfrüchten schlaff oder nachlässig geworden sind, ‚gereinigt‘ und durch die Wahrheit gleichsam ‚zurechtgeschnitten‘ werden, damit sie noch produktiver werden. (Joh. 15:2, 3, NW) Wenn also jemand zurechtgewiesen wird, handelt er viel weiser, wenn er an seinem Platze bleibt und noch mehr Frucht trägt, als daß er sich ärgert und sich gegen die Organisation auflehnt, denn Unzufriedene werden hinausgeworfen. Über die feurige Vernichtung, die derer wartet, die abfallen und so ihren Platz in Jehovas rebengleicher, heiliger Organisation verlieren, steht geschrieben: „Es ist unmöglich, jene, die ein für allemal erleuchtet worden sind und die himmlische freie Gabe gekostet haben und des heiligen Geistes teilhaftig geworden sind und das rechte Wort Gottes gekostet haben und die Kräfte des kommenden Systems der Dinge, aber abgefallen sind, wieder neu zu beleben zur Reue [Buße], da sie den Sohn Gottes für sich von neuem an den Pfahl schlagen und ihn der öffentlichen Schande preisgeben. Denn der Boden, der den häufig auf ihn fallenden Regen trinkt“, ‚dann aber Dornen und Disteln hervorbringt, wird verworfen … und er endet mit der Verbrennung‘. — Heb. 6:4-8, NW.
10. (a) Wie sollten wir die Blöße unserer Unvollkommenheiten zudecken? (b) Warum ist Demut eine so große Tugend?
10 Außer diesen vielen Beispielen und Bildern enthält die Heilige Schrift auch sehr viel direkte Ratschläge, die, wenn man sie befolgt, einem jeden in der Neuen-Welt-Gesellschaft seinen Platz bewahren helfen. Da wir in Sünde geboren und in Ungerechtigkeit gebildet worden sind, sind wir von Natur eher unansehnlich. Wir sollten daher die Blöße unserer Unvollkommenheiten zudecken, und die Schrift zeigt die richtige Kleidung, die wir dazu benutzen können: „Als Gottes Auserwählte, Heilige und Geliebte, kleidet euch mit der zarten Zuneigung des Mitleids, der Freundlichkeit, der Demut des Sinns, der Milde und Langmut. Ertragt einander weiterhin und vergebt einander bereitwillig, wenn jemand einen Grund zur Klage gegenüber einem anderen hat. Gleichwie Jehova euch bereitwillig vergeben hat, so haltet auch ihr es.“ „Demut des Sinns“ ist eine große Tugend. Sie wird jemand davor bewahren, stolz und prahlerisch zu werden oder sich wegen einer höheren Bildung oder wegen besserer wirtschaftlicher Verhältnisse oder eines höheren sozialen Ranges oder wegen einer vermeintlich höheren Stellung in der Organisation zu erhöhen. Wir sollten uns daran erinnern, daß „nicht viele Weise nach dem Fleische berufen wurden, nicht viele Mächtige, nicht viele Edle, sondern Gott hat das Törichte der Welt auserwählt, damit er die Weisen zuschanden mache, und Gott hat das Schwache der Welt auserwählt, damit er das Starke zuschanden mache, und Gott hat das, was in der Welt als unedel gilt, auserwählt, und das, worauf man hinabblickt, das, was nicht ist, damit er das, was ist, zunichte mache“. Warum? Paulus hebt die Wichtigkeit der Demut hervor, wenn er antwortet: „so daß sich vor Gott kein Fleisch rühme.“ — Ps. 51:5; Kol. 3:12, 13, NW; 1. Kor. 1:26-29.
DURCH DAS BAND DER LIEBE AM PLATZE FESTGEHALTEN
11. Welches besondere Band hält wahre Christen zusammen?
11 Was für schöne Kleider sind doch zarte Zuneigung, Freundlichkeit, Demut, Milde und Langmut! Aber diese genügen nicht, um unsere Unvollkommenheiten zuzudecken. Der Apostel fügt noch ein weiteres Kleidungsstück hinzu, das von allen getragen werden muß, die sich als solche kennzeichnen, die zu der Gesellschaft gehören, welche neu und ganz anders ist als das gegenwärtige System der Selbstsucht und Habgier. „Aber außer allen diesen Dingen kleidet euch mit Liebe, denn sie ist ein vollkommenes Band der Einheit.“ Ja, in der Tat: Liebe vor allem zu Jehova und zu Christus Jesus und auch Liebe zueinander. Sie ist ein Band, das uns kenntlich macht, ein Kitt, der uns mit Gottes Organisation fest verbindet. — Kol. 3:14; Joh. 13:34, 35, NW.
12. Was für Bräuche müssen die Glieder der Neuen-Welt-Gesellschaft meiden, um ordentlich zu wandeln?
12 Wenn jeder sich mit diesen göttlichen Eigenschaften schmückt, so wird keiner einen anderen beneiden oder den Platz und die Stellung begehren, die einem anderen zugeteilt sind. Unter den Gliedern der Neuen-Welt-Gesellschaft gibt es keine Konkurrenz. Zusammenarbeit, nicht Konkurrenz, ist einer der hohen Grundsätze der Organisation Gottes. Auch gibt es unter Jehovas Zeugen keinen Platz für aufgeblasene Ich-Menschen, noch dürfen sie egoistische Gewohnheiten pflegen, denn wenn jemand das tut, tritt er aus den Reihen der Gesamtheit hinaus, wandelt unordentlich und somit nicht übereinstimmend mit theokratischen Anweisungen. „Wenn wir durch den Geist leben, so laßt uns auch weiterhin durch den Geist ordentlich wandeln. Laßt uns nicht egoistisch werden, indem wir zu Wettleistungen untereinander anreizen und einander beneiden.“ „Macht meine Freude voll, indem ihr gleichen Sinnes seid und die gleiche Liebe habt, indem ihr in e i n e r Seele vereint seid, den einen Gedanken im Sinn behaltet, nichts aus Streitsucht oder Selbstüberhebung tut, sondern in Demut des Sinns die anderen höher achtet als euch selbst, indem ihr euer Augenmerk nicht nur im eigenen Interesse auf eure Angelegenheiten richtet, sondern im persönlichen Interesse auch auf die der anderen.“ — Gal. 5:25, 26; Phil. 2:2-4, NW.
13. Gibt es in dieser theokratischen Organisation Raum für Verleumder und für Personen, die sich in fremde Sachen mischen?
13 Diese empfohlene hilfreiche Zusammenarbeit der Glieder der Neuen-Welt-Gesellschaft bedeutet bestimmt nicht, daß einzelnen der Rat gegeben würde oder erlaubt wäre, sich in die Geschäfte anderer einzumischen. In der Tat, wenn sich irgend jemand in unbiblischer Weise in die Privatdinge anderer einmischt und in sie hineinspäht, so wäre das nicht am Platze; wer das tut, wandelt außerhalb der Ordnung. Tadelt nicht derselbe Schreiber jene, die ‚umherlaufen und schwatzen und sich in die Angelegenheiten anderer Leute einmischen‘? ‚Trachtet danach, ruhig zu leben und mit den eigenen Angelegenheiten beschäftigt zu sein … damit ihr anständig wandelt.‘ „Denn wir hören, daß gewisse Personen unter euch unordentlich wandeln, indem sie überhaupt nicht arbeiten, sondern sich in das einmischen, was sie nichts angeht.“ (1. Tim. 5:13; 1. Thess. 4:11, 12; 2. Thess. 3:11, NW) Der Apostel Petrus geht so weit, daß er Leute, die sich in die Angelegenheiten anderer einmischen, in die Klasse der Diebe und Mörder einreiht; und die Schrift sagt, daß sich der Platz für Mörder und ihre Genossen ganz außerhalb des Neuen-Welt-Systems der Dinge befindet. — 1. Pet. 4:15; Off. 22:15.
14. Zu welch heilsamen Segnungen führt Zusammenarbeit?
14 So ist denn die hilfreiche Zusammenarbeit, die unter den Zeugen Jehovas besteht, eine gesunde, erhebende und stärkende Macht, durch die sich gegenseitig die Starken wie die Schwachen beistehen. Es ist ganz wie bei den einzelnen Gliedern des menschlichen Leibes, die einander helfen und beistehen, so daß alle ihren Platz als Organe im Leibe behalten können. „Vielmehr laßt uns … in allen Dingen durch Liebe heranwachsen zu ihm hin, der das Haupt ist, Christus. Von ihm aus trägt der ganze Leib — harmonisch zusammengefügt und durch jedes Gelenk, das das Erforderliche leistet, zur Zusammenarbeit geschaffen — gemäß der Funktion jedes einzelnen Gliedes in gebührendem Maße zum Wachstum des Leibes und zu seiner Auferbauung in Liebe bei.“ — Eph. 4:15, 16, NW.
15. (a) In welchem Ausmaß muß in Dingen der Lehre und Unterweisung Einheit herrschen? (b) Welch warnendes Beispiel finden wir im Falle Mirjams?
15 Die Zusammenarbeit aller, die sich in dieser leibesgleichen Organisation befinden, beschränkt sich nicht nur auf buchstäbliche Hilfe in den Zusammenkünften der Versammlung oder auf gegenseitigen Beistand in der öffentlichen Predigttätigkeit. Sie schließt auch eine harmonische Übereinstimmung mit dem Haupt der Organisation in den geistigen Dingen, in der Lehre und Unterweisung, ein. „Nun ermahne ich euch, Brüder, auf Grund des Namens unseres Herrn Jesus Christus, daß ihr alle übereinstimmend redet und daß ihr keine Spaltungen unter euch aufkommen laßt, sondern im gleichen Sinn und im gleichen Gedankengang fest vereint seid.“ Im Glauben und in der Lehre biblischer Wahrheiten darf es keine Spaltungen geben. Wenn sich daher jemand in der Organisation als ein Ausleger neuer und fremder Lehren ausgeben würde, die sich nicht auf die geoffenbarte Heilige Schrift stützen und die den Gedanken widersprechen, die Gott, der Herr, durch seine theokratische Organisation ans Licht gebracht hat, so hätte er sich außerhalb seines Platzes gestellt, so wie die aussätzige Mirjam nicht mehr an ihrem Platze war, als sie außerhalb des Lagers Israel in Quarantäne weilte, weil sie versucht hatte, in der theokratischen Gesellschaft der alten Zeit eine Spaltung herbeizuführen. — 1. Kor. 1:10; 4. Mose 12:1-16, NW.
16. Was müssen wir tun, um als Sklaven Jehovas und Christi im Joch eingespannt zu bleiben?
16 Untertänige Dienstbarkeit gegenüber den „höheren Obrigkeiten“, nämlich Jehova Gott und Christus, seinem König, wird ebenfalls von allen verlangt, die ihren Platz bewahren. „Seid Sklaven Jehovas“, sagt die Schrift. „Was ihr auch tun mögt: arbeitet an allem mit ganzer Seele, als gelte es Jehova und nicht Menschen, da ihr wißt, daß ihr den gebührenden Lohn, das Erbe, von Jehova empfangen werdet.“ Die da willige Sklaven Jehovas sind, sind auch freiwillige „Sklaven des Meisters, Christi“. (Röm. 12:11; Kol. 3: 23, 24, NW) An diese läßt dieser liebende Meister die Einladung ergehen: „Nehmt mein Joch auf euch und werdet meine Jünger … Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.“ Hier also, ihr Glieder der Neuen-Welt-Gesellschaft, ist euer rechter Platz, nämlich unter dem leichten Dienstjoch Christi; dort zieht ihr gemeinsam mit ihm und seiner Organisation. In dieser theokratischen Organisation gibt es keinen Platz für irgend jemanden, der zurückhält und gestoßen werden muß, noch für Personen, die sich mißmutig, träge und halben Herzens mitschleppen lassen, noch für solche, die über die Stränge schlagen und starrköpfig eigene Wege gehen wollen. Die freiwilligen Sklaven Jehovas müssen willige Arbeiter sein, Schwerarbeiter. Ja, sie sind tatsächlich fleißige Arbeiter, die gern und fröhlich mit Christus Jesus und auch miteinander zusammenwirken und Leib und Sinn und all ihre Talente und Körperkräfte dafür einsetzen, die Königreichsinteressen zu fördern. Das hat Jesus getan, und Jehovas Zeugen von heute haben das Vorrecht, Gesandte ‚an Christi Statt‘ zu sein. — Matth. 11:29, 30; 2. Kor. 5:20, NW.
17. Was wird von all denen verlangt, die ihren Platz bewahren, was Ausharren und das Halten des Bundes betrifft?
17 „Niemand, der seine Hand an einen Pflug gelegt hat und nach den Dingen blickt, die hinter ihm liegen, ist für das Königreich Gottes tauglich.“ Mit diesen Worten hat Jesus einen wichtigen Grundsatz ausgesprochen, nämlich daß man durch Ausharren den Sieg gewinnt. Ausharren wird von allen verlangt, die ihren Platz in der Neuen-Welt-Gesellschaft behalten wollen. „Wer bis zum Ende [Schluß] ausgeharrt hat, der wird errettet werden.“ „Erweise dich treu selbst in Todesgefahr, und ich werde dir die Krone des Lebens geben.“ (Luk. 9:62; Matth. 24:13; Off. 2:10, NW) Wenn wir einmal die Verantwortlichkeiten übernommen haben, die ein theokratischer Dienstposten mit sich bringt, so müssen wir uns treu an diese Dienstaufgabe halten. Gib deinen Platz nie auf, denn Jehova mißbilligt Personen, die das tun, und enthebt sie ihres Dienstpostens. Demas hat seinen Platz verlassen. Er gab seine theokratischen Vorrechte einfach aus dem Grunde auf, ‚weil er das gegenwärtige System der Dinge liebte‘. Auch Judas Iskariot hat seinen Platz aufgegeben, und er verlor alle Hoffnung, an einen Platz zurückzukehren, an dem er Leben erlangt hätte. Nachdem dieser untreue Jünger beim letzten Passahmahl entlassen worden war, sagte Jesus zu den elf übriggebliebenen Treuen: „Ihr seid es, die in meinen Prüfungen bei mir verharrten, und ich schließe einen Bund mit euch hinsichtlich eines Königreiches, gleichwie mein Vater einen Bund mit mir geschlossen hat.“ Da Bundesübertreter und „Wortbrüchige“ als Deserteure „den Tod verdienen“, zeigt es sich, daß es eine überaus wichtige Sache ist, den Bund zu halten. — 2. Tim. 4:10; Luk. 22:28, 29; Röm. 1:31, 32, NW.
18. Welches sind also die segensreichen Ergebnisse, wenn wir unseren rechten Platz in der Neuen-Welt-Gesellschaft bewahren?
18 Ihr alle daher, die ihr zur Neuen-Welt-Gesellschaft gehört, erweist euch mit Ausharren eurem Hingabegelübde gegenüber als treu. Fahrt fort, ‚am Wort des Lebens festzuhalten‘. Laßt niemals locker. Dann werdet ihr euren Platz nie verlieren. Und wenn ihr jetzt euren Platz in der Neuen-Welt-Gesellschaft bewahrt, werdet ihr euch des ewigen Lebens als würdig erweisen, sei es in Verbindung mit Christus Jesus in den Himmeln oder hier auf Erden in vollkommenen, edenhaften Verhältnissen — alles zu eurem ewigen Segen und Wohlergehen und vor allem zur Ehre, Verherrlichung und Rechtfertigung des hochheiligen Wortes und Namens Jehovas. — Phil. 2:16, NW.