Dem Hauptvermittler der göttlichen Herrschaft folgen
1. (a) Warum galt der Entschluß, den die natürlichen Juden am Berg Sinai gefaßt hatten, für ihre Nachkommen nicht mehr, als die Zeit für den neuen Bund kam? (b) Wen mußten diese Juden nachahmen, und wie?
Für die natürlichen, beschnittenen Juden war die Situation nicht mehr dieselbe, nachdem Jesus Christus zu Jehova Gott in den Himmel aufgefahren war und ihm das kostbare Verdienst seines menschlichen Opfers angeboten hatte. Deswegen wurde der alte Bund, der mosaische, aufgehoben, und ein neuer Bund wurde mit dem Blut des Sohnes Gottes, des Mittlers dieses Bundes, rechtsgültig gemacht. Die Gelegenheit, in diesen neuen Bund aufgenommen zu werden, wurde zuerst den natürlichen Juden angeboten. Ihre Vorväter hatten fünfzehnhundert Jahre zuvor dem Mittler Moses erklärt: „Alles, was Jehova geredet hat, wollen wir tun.“ Aber dies galt, was den neuen Bund betraf, nicht für ihre Nachkommen. Für diesen Bund gab es einen neuen Mittler, einen größeren als Moses, nämlich Jesus Christus. Damit sie in den neuen Bund aufgenommen wurden, mußten sie diesem besseren und größeren Mittler antworten: „Alles, was Jehova geredet hat, wollen wir tun und befolgen.“ Diese natürlichen Juden mußten sich wie der Hauptvermittler der göttlichen Herrschaft, der Mittler Jesus Christus, Jehova darstellen, um seinen Willen zu tun, den sie durch diesen neuen und größeren Mittler kennengelernt hatten.
2. Was hatte Gott gemäß dem, was Petrus zu Pfingsten des Jahres 33 u. Z. sagte, gegenüber Jesus getan, wodurch sich die Situation für jene natürlichen Juden änderte?
2 In der Tat, eine neue Situation war für die natürlichen Juden entstanden, und sie mußten sich ihr, jeder einzelne persönlich, anpassen. Der christliche Apostel Petrus wies sie am Pfingstfesttage des Jahres 33 u. Z. darauf hin, nachdem Jehova Gott durch Jesus Christus den heiligen Geist auf die treuen Nachfolger des Hauptvermittlers der göttlichen Herrschaft ausgegossen hatte. Nachdem Petrus erklärt hatte, was durch ein Wunder geschehen war und warum, sagte er zu jenen Tausenden versammelten Juden: „Tatsächlich ist David nicht in die Himmel aufgefahren, sondern er sagt selbst: ,Jehova sprach zu meinem Herrn: „Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde als Schemel deiner Füße hinlege.“‘ Daher erkenne das ganze Haus Israel mit Gewißheit, daß Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr an den Pfahl brachtet.“ — Apg. 2:34-36.
3. (a) Wie konnten jene Juden — ähnlich wie ihre Väter am Berg Sinai — beweisen, daß sie würdig waren, in den neuen Bund aufgenommen zu werden? (b) Was zeigte, daß jene Juden, nachdem sie das getan hatten, was Petrus und die übrigen Apostel ihnen gesagt hatten, in den neuen Bund aufgenommen worden waren?
3 Wie konnten nun jene Juden, die zuhörten, unter den neuen Umständen sagen: „Alles, was Jehova geredet hat, wollen wir tun“ und so zeigen, daß sie würdig waren, in den neuen Bund aufgenommen zu werden? Dies geschah, indem sie den einst an den Pfahl gebrachten Jesus als ihren Herrn und als Jehovas Christus oder Messias sowie als ihren Mittler annahmen, der durch den Propheten Moses vorausgesagt und vorgeschattet worden war. Auf keine andere Weise konnte ihnen Rettung zuteil werden. Tausenden jener Juden ging es bei den Worten des Petrus wie ein Stich durchs Herz. Als sie dann Petrus und die übrigen Apostel fragten: „Männer, Brüder, was sollen wir tun?“, wies sie Petrus zu Gottes Hauptvermittler des Lebens, indem er sagte: „Bereut, und ein jeder von euch lasse sich in dem Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden taufen, und ihr werdet als freie Gabe den heiligen Geist empfangen. Denn die Verheißung gehört euch und euren Kindern und all denen, die in der Ferne sind, so viele Jehova, unser Gott, zu sich rufen mag. ... Laßt euch aus dieser verkehrten Generation retten.“ (Apg. 2:37-40) Wenn sie, nachdem sie im Wasser untergetaucht worden waren, die freie Gabe des heiligen Geistes Gottes durch Christus empfingen, bedeutete dies, daß sie in den neuen Bund aufgenommen worden waren.
4. Was symbolisierte also die Wassertaufe jener Juden?
4 Was symbolisierte also ihre Wassertaufe? Da sie „in dem Namen Jesu Christi“ erfolgen sollte und da ihr die Reue gegenüber Jehova vorausging, symbolisierte sie, daß sie sich Gott darstellten, um seinen Willen zu tun. Das Tun seines Willens schloß ein, daß sie Jesus Christus als den ihnen von Gott gegebenen „Herrn“ und als den ihnen von Gott gegebenen „Christus“ oder Messias annahmen.
5, 6. (a) Durch wen sollten sie Vergebung ihrer Sünden empfangen, und was für Sünden mußten ihnen nun vergeben werden? (b) Was erlangten sie gemäß Hebräer 9:14 dadurch, daß ihnen ihre Sünden vergeben wurden?
5 Ohne die Annahme Jesu Christi ‘sowohl als Herrn wie auch als Christus’ konnten sie keine „Vergebung [ihrer] Sünden“ empfangen. Die Sünden, die Gott nun durch Jesus Christus vergab, waren nicht die Sünden, die sie gegen den mosaischen Gesetzesbund begangen hatten. Jener Bund mit dem natürlichen Volk Israel war eine Sache der Vergangenheit; er war aufgehoben, und der verheißene neue Bund war jetzt durch den besseren Mittler, durch Jesus Christus, vermittelt worden. Somit waren die Sünden, die sie Gott gegenüber bereuen mußten, vor allem ihre gegen Gott begangene Sünde, daran teilgenommen zu haben, seinen Sohn Jesus Christus an den Pfahl gebracht zu haben, und außerdem ihre Sünden im allgemeinen. Dadurch, daß sie von Gott durch Christus Vergebung ihrer Sünden empfingen, erlangten sie ein gutes Gewissen. Wir lesen darüber:
6 „Wieviel mehr wird das Blut des Christus, der durch ewigen Geist sich selbst ohne Makel Gott dargebracht hat, unser Gewissen von toten Werken reinigen, damit wir dem lebendigen Gott heiligen Dienst darbringen können?“ — Hebr. 9:14.
7. Was war in den Bestimmungen des neuen Bundes in bezug auf Sünden verheißen worden, und durch wen wurden jene getauften Juden in diesen Bund aufgenommen?
7 Diese Sündenvergebung, die zu einem guten Gewissen Gott gegenüber führt, war das, was er in den Bestimmungen des neuen Bundes verheißen hatte. Als Jehova den neuen Bund durch den Propheten Jeremia voraussagte, beendete er diese Prophezeiung mit den Worten: „Ich werde ihre Vergehung vergeben, und ihrer Sünde werde ich nicht mehr gedenken.“ (Jer. 31:31-34) Jahrhunderte später, als der Apostel Paulus den Christen aus den Hebräern schrieb, die die natürlichen Nachkommen Abrahams, des „Freundes Jehovas“, waren, zitierte er aus der Prophezeiung Jeremias und sagte dann: „‚Denn ich werde ihren ungerechten Taten gegenüber barmherzig sein, und ich werde ihrer Sünden bestimmt nicht mehr gedenken.‘ Indem er sagt ,einen neuen Bund‘, hat er den früheren für veraltet erklärt. Nun ist das, was veraltet ist und alt wird, dem Verschwinden nahe.“ (Hebr. 8:12, 13) Daraus folgt logischerweise, daß die dreitausend Juden, die Reue bekundeten und im Namen Jesu Christi getauft wurden und die freie Gabe des heiligen Geistes empfingen, durch den „besseren Mittler“, durch Jesus Christus, in den neuen Bund aufgenommen wurden. — Apg. 2:41.
8, 9. Auf wen wies Petrus die Juden einige Tage später im Tempel hin, wozu forderte er sie auf, und wie sollte sich dies auf sie auswirken?
8 Einige Tage nach jenem Erlebnis zu Pfingsten befanden sich Petrus und Johannes im Tempel in Jerusalem. Indem sich Petrus an die Volksmenge wandte, die sich um sie versammelte, wies er wiederum die Juden auf den Hauptvermittler der göttlichen Herrschaft hin. Auch zeigte Petrus ihnen die Notwendigkeit zu bereuen, sich zu bekehren und die Erquickung zu suchen, die daraus kommen würde, daß Gott durch Christus ihre Sünden vergeben würde. Dann sagte Petrus weiter:
9 „Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter, hat seinen Knecht Jesus verherrlicht, den ihr ausgeliefert und vor Pilatus verleugnet habt, als dieser schon beschlossen hatte, ihn freizulassen. Den Heiligen und Gerechten habt ihr verleugnet und verlangt, daß ein Mörder euch geschenkt werde. Den Anführer [Fürsten, Jerusalemer Bibel; Hauptvermittler, NW] des Lebens habt ihr getötet. Aber Gott hat ihn von den Toten auferweckt, dafür sind wir Zeugen. ... Tut also Buße [bereut, NW] und bekehret euch, damit eure Sünden getilgt werden, damit Zeiten der Erquickung vom Angesicht des Herrn kommen und er den für euch bestimmten Messias Jesus sende. ... Für euch zuerst hat Gott seinen Knecht auferweckt und gesandt, euch zu segnen dadurch, daß er jeden von euch von seinen Übeltaten abwende.“ — Apg. 3:13-26, Herder; NW.
10. Warum kam es bei dieser Gelegenheit nicht zu einer Taufe reumütiger Juden, und welchen Namen nannten Petrus und Johannes vor Gericht als den einzigen, durch den man gerettet werde?
10 Bevor Petrus und Johannes Vorkehrungen treffen konnten, daß irgendwelche reumütigen Juden dort im Tempel getauft wurden, veränderte sich die Sachlage, denn wir lesen: „Während nun die beiden zum Volke redeten, traten die Oberpriester und der Hauptmann des Tempels und die Sadduzäer auf sie zu, verärgert darüber, daß sie das Volk lehrten und in dem Fall Jesu die Auferstehung von den Toten deutlich verkündeten.“ (Apg. 4:1, 2) So wurden denn Petrus und Johannes für die Nacht in Gewahrsam genommen, und am nächsten Tag wurden sie verhört und dann freigelassen. Vor dem Gericht erklärten sie, daß es keinen anderen Namen unter dem Himmel gebe, der unter Menschen gegeben worden sei, durch den man gerettet werde, ausgenommen der Name des Hauptvermittlers der göttlichen Herrschaft Jehovas. (Apg. 4:3-23) Die Apostel weigerten sich, demjenigen nicht mehr nachzufolgen, der einen so kostbaren Namen hatte.
11. (a) Wie kam es, daß Philippus, der Evangeliumsverkündiger, in Samaria predigte? (b) In wessen Namen wurden die gläubigen Samariter getauft, und wessen Jünger wurden sie deshalb?
11 Eine boshafte Verfolgung setzte später in Jerusalem ein, und der treue Stephanus, ein Christ aus den Juden, wurde zu Tode gesteinigt. Die Jünger Christi zerstreuten sich aus Jerusalem, mit Ausnahme der zwölf Apostel. Zu den Zerstreuten gehörte Philippus, der Evangeliumsverkündiger. Er begab sich nordwärts, zur Stadt Samaria, und „begann ihnen den Christus zu predigen“. Philippus bereitete durch das, was er predigte, und durch die Wunderzeichen, die er wirkte, der Stadt große Freude. Die Samariter hielten sich an den Pentateuch, das heißt an die fünf von Moses geschriebenen Bücher, und pflegten den Brauch der Beschneidung. Demgemäß nahmen viele von ihnen Jesus Christus als den „besseren Mittler“ an, der durch Moses vorgeschattet worden war. Im Fall jener samaritanischen Gläubigen übte Philippus das aus, was Jesus zu tun geboten hatte, denn wir lesen: „Als sie aber Philippus glaubten, der die gute Botschaft vom Königreich Gottes und vom Namen Jesu Christi verkündete, ließen sie sich taufen, sowohl Männer als auch Frauen.“ (Apg. 8:1-13; Matth. 28:19, 20; Apg. 1:8) Jene Samariter wurden im Namen Jesu getauft; sie wurden seine gläubigen, getauften Jünger.
12. (a) Wie kam Philippus dazu, einem äthiopischen Eunuchen auf dessen Wagen zu predigen, und in wessen Namen taufte er ihn? (b) Was bedeutete diese Taufe für jenen Äthiopier?
12 Nachdem Philippus unter jenen beschnittenen Samaritern viele Jünger gemacht hatte, wurde er von Gottes Engel zu einem beschnittenen Proselyten des Judentums geführt. Dieser Mann, ein äthiopischer Eunuch, kehrte von der Anbetung in Jerusalem zurück. Als sich Philippus dem Wagen näherte und den Äthiopier begrüßte, las dieser in der Prophezeiung Jesajas, und zwar in dem Teil, der jetzt das dreiundfünfzigste Kapitel ist. Der Äthiopier fragte Philippus, wen Jesaja hier beschreibe. Und so wird uns in Apostelgeschichte 8:35 gesagt: „Philippus öffnete seinen Mund, und mit dieser Schriftstelle anfangend, verkündete er ihm die gute Botschaft über Jesus.“ Philippus sagte dem Äthiopier auch etwas über die Wassertaufe, und der Mann bat, getauft zu werden, sobald sie ein passendes Gewässer erreichten. Philippus taufte ihn natürlich in dem Namen Jesu. (Apg. 8:36-39) Gleich den gläubigen Samaritern stellte sich dieser beschnittene Äthiopier Jehova Gott dar, um als ein Jünger Jesu Christi Gottes Willen zu tun.
„BEKEHRUNG DER LEUTE AUS DEN NATIONEN“
13. (a) Welcher Unterschied bestand zwischen den Heiden und den Juden, was die Verantwortung für den Tod Jesu und den Fluch des Gesetzes betraf? (b) Wer war der erste von den Heiden, dem Jehova Gelegenheit zur Reue gewährte, und wann war dies?
13 Verschieden von den beschnittenen Juden, die eine Gemeinschaftsverantwortung trugen, weil sie Jesus Christus außerhalb Jerusalems zu Tode gebracht hatten, brauchten die Menschen von den Heidennationen nicht zu bereuen, daß sie irgendwie daran teilgenommen hätten, den unschuldigen Sohn Gottes an den Pfahl gebracht zu haben. Sie standen nicht unter dem Fluch des mosaischen Gesetzesbundes. (Gal. 3:13) Indes waren sie Sünder, die vom sündigen Menschenpaar, von Adam und Eva, abstammten, und als Heiden waren sie vieler Sünden schuldig, die sie zu bereuen hatten und derentwegen sie von Gott zum Tode verurteilt waren. Sie waren, wie der Apostel Paulus zu ihnen sagte, „ohne Christus, ... entfremdet dem Staatswesen Israels und Fremde gegenüber den Bündnissen der Verheißung“, ‘und sie hatten keine Hoffnung und waren ohne Gott in der Welt’. (Eph. 2:12) Sie waren im allgemeinen unbeschnitten. Aber im Jahre 36 u. Z. begann Jehova Gott in barmherziger Weise „auch den Menschen von den Nationen die Gelegenheit zur Reue, ... die zum Leben gereicht“, durch Jesus Christus zu gewähren. (Apg. 11:18) Der erste, dem Gott diese Gelegenheit gewährte, war Kornelius von Cäsarea. Diese Stadt war der Sitz des römischen Statthalters der Provinz Judäa, Pontius Pilatus.
14. Wußten Kornelius und diejenigen, die sich in seinem Haus versammelt hatten, bereits etwas über Jesus, und was sagte Petrus zu ihnen über die Sündenvergebung?
14 Der italische Hauptmann Kornelius und diejenigen, die er in seinem Haus versammelt hatte, wußten bereits etwas über Jesus Christus. Deswegen sagte der Apostel Petrus, der gesandt wurde, um ihnen zu predigen, zu ihnen: „Ihr wißt, wovon nach der Taufe, die Johannes predigte, in ganz Judäa, angefangen von Galiläa, die Rede war, nämlich von Jesus, der von Nazareth war, wie Gott ihn mit heiligem Geist und Kraft salbte, und er ging durchs Land und tat Gutes und machte alle gesund, die vom Teufel bedrückt wurden; denn Gott war mit ihm. Und wir sind Zeugen all der Dinge, die er ... tat.“ Petrus fuhr fort und sagte schließlich: „Ihn betreffend legen alle Propheten Zeugnis ab, daß jeder, der an ihn glaubt, durch seinen Namen Vergebung der Sünden erlangt.“ — Apg. 10:37-43.
15. Was zeigt, ob jenen Heiden, die zugehört hatten, die Sünden vergeben wurden oder nicht, und was wurden sie aufgrund dessen, was Petrus gebot?
15 Kornelius und die Heiden, die mit ihm versammelt waren, wurden still, in ihrem Herzen, gläubig, indem sie an Jesus Christus glaubten, und sie empfingen diese Vergebung der Sünden durch seinen Namen und demzufolge ein gutes Gewissen Gott gegenüber. Wie offenbarte sich dies? Der Bericht sagt es uns: „Während Petrus noch von diesen Dingen redete, fiel der heilige Geist auf alle, die das Wort hörten. Und die Treuen, die mit Petrus gekommen waren, ... hörten sie in Zungen reden und Gott verherrlichen. Da nahm Petrus das Wort: ,Kann jemand das Wasser verwehren, so daß diese nicht getauft würden, die den heiligen Geist ebenso empfangen haben wie wir?‘ Hierauf gebot er, daß sie im Namen Jesu Christi getauft würden.“ (Apg. 10:44-48) Diese wurden gläubige, getaufte Jünger Christi.
16. Warum kamen Paulus und Silas in Philippi (Mazedonien) ins Gefängnis, und was geschah dort um Mitternacht?
16 Das war der Anfang, und danach wurden im Laufe der Zeit andere unbeschnittene Menschen aus den Nationen bekehrt und im Namen Jesu getauft. Man denke an den Fall in Philippi (Mazedonien) um das Jahr 50 u. Z.! Nachdem der Apostel Paulus ein von Dämonen besessenes Mädchen, das wahrsagte, geheilt hatte, wurden er und sein Gefährte Silas unter falschen Anklagen gefangengesetzt. Um Mitternacht, als sie laut beteten und Gott priesen, geschah ein großes Erdbeben, und alle Gefangenen sahen sich durch ein Wunder von ihren Fesseln befreit. Paulus rief dem erschrockenen Gefängnisaufseher zu, daß er sich nicht das Leben nehmen möge, denn keine Gefangenen wären entwichen. Was geschah nun? Laßt es uns lesen:
17. Was sollten der Gefängnisaufseher und seine Hausgenossen nach den Worten des Paulus und des Silas tun, um gerettet zu werden, und was taten sie daraufhin?
17 „Er ... fiel zitternd vor Paulus und Silas nieder. Und er führte sie hinaus und sagte: ,Ihr Herren, was muß ich tun, um gerettet zu werden?‘ Sie sprachen: ,Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst gerettet werden, du und deine Hausgenossen.‘ Und sie redeten das Wort Jehovas zu ihm samt all denen, die in seinem Hause waren. Und er nahm sie in jener Stunde der Nacht mit und wusch ihnen ihre Striemen ab; und sie wurden allesamt, er und die Seinen, unverzüglich getauft. Und er brachte sie in sein Haus und ließ ihnen den Tisch decken, und er frohlockte mit allen seinen Hausgenossen sehr, jetzt, da er zum Glauben an Gott gekommen war.“ — Apg. 16:29-34.
18. (a) Wovon wurden der Gefängnisaufseher und seine Hausgenossen Glieder? (b) Sollte gemäß dem Gebot: „Glaube an den Herrn Jesus“ der Schritt zur Rettung hauptsächlich im Hinblick auf Jesus getan werden, und wieso geht die Antwort aus dem hervor, was in dieser Verbindung danach geschah?
18 Dieser unbeschnittene Gefängnisaufseher in Philippi und seine Hausgenossen wurden getaufte Glieder der Christenversammlung in Philippi und empfingen zweifellos den heiligen Geist, als ihnen der Apostel Paulus die Hände auflegte. (Phil. 1:1) „Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst gerettet werden“ wurde ihnen gesagt. Unter dem einfachen Ausdruck „Glaube an den Herrn Jesus“ ist vieles zu verstehen. Dies und auch die Tatsache, daß der unbeschnittene Heide Kornelius und die Mitgläubigen in seinem Haus „im Namen Jesu Christi getauft“ wurden, läßt die Frage aufkommen: Im Hinblick auf wen sollte der wichtigste Schritt zur Rettung getan werden — im Hinblick auf Jesus Christus oder auf Jehova Gott? Die Antwort geht aus folgender Tatsache hervor: Nachdem Paulus und Silas dem Gefängnisaufseher in Philippi deutlich gesagt hatten, was er tun müsse, um „gerettet zu werden“, redeten sie zu ihm und seinen Hausgenossen „das Wort Jehovas“, und „jetzt, da er zum Glauben an Gott gekommen war“, frohlockte er sehr.
19. In welchem Zustand befanden sich nach den Worten des Apostels Paulus jene unbeschnittenen Heiden in religiöser und geistiger Hinsicht, und wem mußten sie sich hingeben, um gerettet zu werden?
19 Wir müssen daran denken, daß diese unbeschnittenen Heiden nicht nur „ohne Christus“, sondern auch „dem Staatswesen Israels“ entfremdet und „Fremde gegenüber den Bündnissen der Verheißung“ und „ohne Gott in der Welt“ waren. (Eph. 2:12) Sie gehörten zu jener Klasse von Heiden, an die Paulus die Worte schrieb: „Ihr wißt, daß ihr euch, als ihr Menschen der Nationen wart, zu jenen stummen Götzen fortführen ließet, so, wie ihr gerade geführt wurdet.“ Ferner: „[Ihr habt] euch von euren Götzen hinweg zu Gott gewandt ..., um wie Sklaven einem lebendigen und wahren Gott zu dienen.“ (1. Kor. 12:2; 1. Thess. 1:9) Sie waren jenen Götzen, das heißt den falschen Göttern, ergeben, die jene Götzen darstellten. Sie mögen an ihrem Leibe Markierungen gehabt haben, die offen anzeigten, welchem Gott sie besonders ergeben waren. (Man vergleiche Hesekiel 9:4-6; Hosea 9:10.) Als Grundlage mußten also diese unwissenden, unbeschnittenen Heiden etwas über den einen „lebendigen und wahren Gott“ hören, der Jehova ist. Um Rettung zu erlangen, mußten sie sich dann ihm hingeben, um seinen Willen zu tun. Dieser Gott würde sie unterrichten, durch wen diese Hingabe an ihn erfolgen könnte. Da sie ihm gehorchten, konnten sie getauft werden.
20, 21. Welche Worte, die Moses über das Vorhandensein des Gebotes Gottes an die Israeliten richtete, führt Paulus in Römer, Kapitel zehn an?
20 Dieses Vorgehen wird vom Apostel Paulus in Römer, Kapitel zehn deutlich beschrieben. Dort, in den Versen fünf bis zehn, wendet er das, was Jehova Gott in 5. Mose 30:11-14 Moses zu sagen inspirierte, an. Hier folgt der zuletzt angeführte Text:
21 „Denn dieses Gebot, das ich dir heute gebiete, ist für dich nicht zu schwer, noch ist es weit entfernt. Es ist nicht in den Himmeln, daß man spräche: ,Wer wird für uns in die Himmel hinaufsteigen und es uns holen, damit er es uns hören lasse, daß wir es tun?‘ Auch ist es nicht auf der anderen Seite des Meeres, daß man spräche: ,Wer wird für uns auf die andere Seite des Meeres hinüberfahren und es für uns holen, damit er es uns hören lasse, daß wir es tun?‘ Denn das Wort ist dir sehr nahe, in deinem eigenen Munde und in deinem eigenen Herzen, damit du es tun mögest.“
22. (a) Wieso war Gottes Gebot jenen Israeliten in den Ebenen Moabs sehr nahe, ja in ihrem Mund und in ihrem Herzen? (b) Was mußten also jene Israeliten nur noch tun? (c) Was schlossen sie damals mit Gott, wodurch sie zeigten, daß sie dies taten?
22 Vergessen wir nicht, daß der inspirierte Moses dies ein „Gebot“ nennt, etwas, was sie Gott gegenüber tun mußten. Am Berg Sinai und danach wurde ihnen dieses „Gebot“ in umfassender Weise geoffenbart. Da ihnen dieses geschriebene Recht während der vierzig Jahre immer wieder vorgetragen wurde, kannten sie es, und sie hatten es in ihrem „Munde“, das heißt, es schwebte ihnen gleichsam auf den Lippen und sie konnten es leicht hersagen. Auch wurde es ihrem Herzen eingeschärft, um ihnen behilflich zu sein, den Sinn davon zu erfassen und es zu verstehen. Folglich mußten sie jetzt nur noch eines tun: sich entschließen, den Willen Gottes, der kundgetan worden war, zu tun. Jehova half offenbar jenen Israeliten, das zu tun, indem er sie durch Moses einen ergänzenden Bund mit sich schließen ließ. Diesbezüglich wird in 5. Mose 29:1 gesagt: „Dies sind die Worte des Bundes, den Jehova Moses mit den Söhnen Israels im Lande Moab zu schließen gebot, außer dem Bunde, den er mit ihnen am Horeb geschlossen hatte.“
23. (a) Wer erklärt uns die gegenbildliche Bedeutung hiervon, und wo finden wir seine Erklärung? (b) Wie nahe brachte Gott den Juden seine Vorkehrung zum Erlangen von Gerechtigkeit? Warum machten sie sich diese Vorkehrung aber nicht zunutze?
23 All dies hatte eine vorbildliche Bedeutung und schattete etwas in Verbindung mit dem größeren Moses, dem „besseren Mittler“, Jesus Christus, vor. Der christliche Apostel Paulus erklärt uns den gegenbildlichen Sinn in seinem Brief an die Römer, Kapitel zehn, um zu zeigen, wie wir vor Gott Gerechtigkeit und ein gutes Gewissen ihm gegenüber erlangen können. Dies erfordert Glauben an Gott, da Gerechtigkeit nicht durch die eigenen Anstrengungen einer Person, indem sie das mosaische Gesetz hält, erlangt werden kann. Da die Juden auf ihre eigenen Werke vertrauten, sich vor Gott als gerecht zu erweisen, empfanden sie keine Notwendigkeit, Glauben an die Vorkehrung zu üben, die Gott ihnen zugänglich machte, indem er sie ihnen nahe brachte, nämlich in ihre Mitte, wo sie sie erlangen konnten. Um Rettung zu erlangen, müssen Christen ganz anders handeln als jene ungläubigen Juden.
DAS BEKENNTNIS MIT DEM MUNDE
24. (a) Was sagte Moses über das Gesetz und das Erlangen von Leben? Was sagt aber die Gerechtigkeit, die Glauben fordert, über das Vorhandensein des Gebotes Gottes? (b) Welche Rolle spielen Herz und Mund in bezug auf Gerechtigkeit und Rettung?
24 In Übereinstimmung mit diesem Erfordernis, das dem Gebot Gottes entspricht, sagt dann der Apostel Paulus: „Denn Moses schreibt, daß der Mensch, der die Gerechtigkeit des ,Gesetzes‘ getan hat, durch sie leben wird. Die Gerechtigkeit aber, die aus Glauben kommt, redet so: ,Sage nicht in deinem Herzen: „Wer wird in den Himmel hinaufsteigen?“, nämlich um Christus herabzuholen, oder: „Wer wird in den Abgrund hinabsteigen?“, nämlich um Christus von den Toten heraufzuholen.‘ Sondern was sagt sie? ,Das Wort ist dir nahe, in deinem eigenen Munde und in deinem eigenen Herzen‘, das heißt das ,Wort‘ des Glaubens, das wir predigen. Denn wenn du dieses ,Wort in deinem eigenen Munde‘, daß Jesus Herr ist, öffentlich verkündest und in deinem Herzen Glauben übst, daß Gott ihn von den Toten auferweckt hat, wirst du gerettet werden. Denn mit dem Herzen übt man Glauben zur Gerechtigkeit, mit dem Munde aber legt man eine öffentliche Erklärung ab zur Rettung.“ — Röm. 10:5-10.
25. (a) Inwieweit wurde den Heiden jenes „Wort“ durch Paulus nahegebracht, und wie ermöglichte es uns der Herr Jesus besonders, diesen Aufschluß zu erhalten? (b) Welche Frage erhob sich nun, da das „Wort“ so nahe war, in bezug auf die, die die Rettung wünschten?
25 Besonders durch den Apostel Paulus, der „in Wirklichkeit ein Apostel für die Nationen“ war, und durch seine Mitmissionare wurde das „Wort“ über Gott und seinen Christus den Menschen der Heidennationen nahegebracht, so daß sie es mit ihrem Munde wiederholen und es voller Wertschätzung in ihrem Herzen hegen konnten. Auch Jesus Christus hatte es ihnen ermöglicht, diesen Aufschluß zu erhalten, indem er vom Himmel herabgekommen war, um Zeugnis über Gott und sein Vorhaben abzulegen; und er war von Gott, dem Allmächtigen, auch von den Toten auferweckt worden, damit er ein lebendiges Zeugnis für die Durchführung und Verwirklichung des Vorhabens Gottes sei. Dadurch wurde auch unmißverständlich bewiesen, daß er der „Herr“ war, der Hauptvermittler der göttlichen Herrschaft Jehovas. Somit war das lebenrettende „Wort“ dort, wo diese Heiden es erlangen konnten; es war ihnen so nahe wie in ihrem Munde und ihrem Herzen. Aber die Frage lautete: Was würden sie damit tun? Wenn sie die ewige Rettung wünschten, gab es für sie diesbezüglich nur eines zu tun. Auch was sie damit zur Rettung tun sollten, wurde ihnen von Gott selbst geboten. Denken wir daran, daß Moses inspiriert wurde, dieses „Wort“ als ein „Gebot, das ich dir heute gebiete“, zu bezeichnen. (5. Mose 30:11-14) Um gerettet zu werden, müssen wir gehorchen.
26, 27. (a) Welches „Wort“ im Glauben anzunehmen, gebietet uns Gott? (b) Was bezeichnete Jesus den Juden gegenüber als das „Werk Gottes“, als sie ihn darüber befragten, und was sagte Paulus zu den Griechen auf dem Areopag in Athen, um ihnen zu zeigen, daß dies das „Werk“ ist, das Gott zu tun gebietet?
26 Ja, Jehova Gott, der alle Bedingungen für die Rettung festsetzt, gebietet uns, im Glauben das Wort anzunehmen, nämlich, daß Jesus Christus Herr ist und daß Gott ihn von den Toten auferweckt hat. Das ist genau das, was Jesus den Juden als Antwort auf ihre Frage: „Was sollen wir tun, um die Werke Gottes zu wirken?“ sagte. Jesus erwiderte: „Dies ist das Werk Gottes, daß ihr Glauben an den ausübt, den Er ausgesandt hat.“ (Joh. 6:28, 29) Dies bezieht sich auch auf die Menschen, die keine Juden oder die unbeschnittene Heiden sind. Es gibt daher für die unterrichteten Heiden keinen anderen Weg, als sich Gott hinzugeben, um den Willen Gottes zu tun, um das Werk Gottes zu wirken. Sie müssen sich von den falschen Göttern, den Götzen, abwenden, denen sie sich bis dahin hingegeben haben. Dies ist in Übereinstimmung mit dem, was der Apostel Paulus den heidnischen Griechen sagte, die sich auf dem Areopag in Athen versammelt hatten:
27 „Wohl hat Gott über die Zeiten solcher Unwissenheit hinweggesehen, doch läßt er jetzt den Menschen sagen [gebietet er den Menschen, Luther], daß sie alle überall bereuen sollten. Denn er hat einen Tag festgesetzt, an dem er die bewohnte Erde in Gerechtigkeit richten will durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat, und er hat allen Menschen eine Gewähr dafür gegeben, indem er ihn von den Toten zur Auferstehung gebracht hat.“ — Apg. 17:30, 31.
‘ÖFFENTLICHE ERKLÄRUNG ZUR RETTUNG’
28. (a) Was müssen wir gemäß dem, was Gott uns geboten hat, in unserem Herzen tun? (b) Welches „Wort“ müssen wir durch Glauben annehmen? (c) Wie fördern wir einen solchen Glauben in unserem Herzen, und wozu veranlaßt er uns?
28 In Übereinstimmung mit unserer Hingabe an Jehova Gott und unserem Entschluß, seinen Willen zu tun, indem wir seine Gebote halten, müssen wir das befolgen, was er geboten hat, nämlich ‘in unserem Herzen Glauben üben’. Wir wissen, daß im Herzen die Zuneigung oder Liebe entspringt, und das Herz hat die Kraft, seinen Besitzer zur Tat anzutreiben. Mit dem Herzen empfinden wir Wertschätzung. Woran müssen wir denn mit dem Herzen ‘Glauben üben’? An das „Wort“, das Jehova Gott uns durch Jesus Christus nahegebracht hat. Der Apostel Paulus sagt, daß dieses „Wort“ — um ihn zu zitieren — „das ,Wort‘ des Glaubens“ ist, „das wir predigen“. Wenn wir dieses vom Apostel Paulus gepredigte „Wort“ annehmen, müssen wir Glauben üben, und das müssen wir mit dem Herzen tun. Wir müssen unser Herz auf dieses gepredigte „Wort“ einstellen. In unserem Herzen müssen wir Liebe zu diesem „Wort“ und eine aufrichtige Wertschätzung dafür entwickeln. Dieser Herzenszustand wird jemand antreiben, Glauben an dieses „Wort“ zu haben, es anzunehmen und danach zu handeln.
29. In bezug worauf müssen wir in unserem Herzen Glauben üben, und im Hinblick auf wen müssen wir den wichtigsten Schritt zur Rettung tun?
29 In bezug worauf müssen wir ‘Glauben in unserem Herzen üben’? In bezug auf die Tatsache, „daß Gott ihn von den Toten auferweckt hat“. Hier sehen wir also, daß es nicht nur gilt, ‘an den Herrn Jesus zu glauben’, um gerettet zu werden. (Apg. 16:31) Vor allem müssen wir Glauben an Gott ausüben. Das, woran Paulus uns erinnert, bleibt immer noch wahr, nämlich, daß „jeder, der den Namen Jehovas anruft ..., gerettet werden“ wird. (Röm. 10:13) Jehova ist es, den wir mit ganzem Herzen und ganzem Sinn, mit ganzer Seele und ganzer Kraft lieben müssen. Er ist der Allmächtige, der Jesus Christus von den Toten zu unsterblichem Leben auferweckt hat. Folglich müssen wir den wichtigsten Schritt zur Rettung im Hinblick auf Jehova tun. Ihm müssen wir uns hingeben, um seinen Willen zu tun und seine Gebote zu halten. — Röm. 10:8, 9.
30. (a) An was, das Gott gegenüber Jesus Christus getan hat, müssen wir mit unserem Herzen glauben? (b) In welchem Sinne machte Gott uns ein gehaltvolles „Wort“ zugänglich?
30 Somit muß unser Gott hingegebenes Herz, das voll Liebe und Wertschätzung ist, uns anspornen zu glauben, daß Jehova Gott das erstaunliche Wunder wirkte, den an den Pfahl gebrachten Jesus Christus von den Toten aufzuerwecken. Auf diese Weise ermöglichte es Gott Jesus Christus, in die Gegenwart Gottes, in den Himmel, hinaufzusteigen und dort den Wert seines Sühnopfers zugunsten aller Menschen darzureichen, um sie so alle zu erkaufen. Indem Jesus Christus eines Opfertodes starb, ging er in den „Abgrund“ hinab, aber Jehovas Geist oder wirksame Kraft fuhr in jenen „Abgrund“ hinab, „um Christus von den Toten heraufzuholen“. So konnte Jehova Gott, der Allmächtige, durch einen lebendigen Christus veranlassen, daß uns das „Wort“ zugänglich wurde; er konnte diesem „Wort“ Inhalt oder Gehalt geben, er konnte veranlassen, daß das „Wort“ eine lebengebende Botschaft für uns enthielt. Wenn wir alles in Betracht ziehen, ist Jehova also hauptsächlich derjenige, dem gegenüber wir Schritte unternehmen sollten, indem wir uns ihm hingeben. Dies aber müssen wir durch seinen Hauptvermittler, durch Jesus Christus, tun. — Röm. 10:6, 7; Hebr. 2:9, 10; 5:8, 9.
31. Wessen Namen müssen wir also anrufen, um gerettet zu werden? Warum müssen wir aber mit unserem Munde auch Jesus Christus bekennen?
31 Daraus folgt unweigerlich, daß wir ‘den Namen Jehovas anrufen’ müssen, um gerettet zu werden. (Röm. 10:13; Apg. 2:21; Joel 2:32) Das erfordert, daß der Mund, getrieben vom Herzen, etwas tut. Mit dem Munde müssen wir den Namen Jehovas anrufen. Jetzt aber, da Gott Christus von den Toten heraufgeholt hat, können wir dies nicht getrennt von Jesus Christus tun. Mit unserem Munde müssen wir auch Jesus Christus bekennen. Darum sagt der Apostel Paulus bei der Besprechung des „Wortes“ des Glaubens, das er predigte, ferner: „Denn wenn du dieses ,Wort in deinem eigenen Munde‘, daß Jesus Herr ist, öffentlich verkündest und in deinem Herzen Glauben übst, daß Gott ihn von den Toten auferweckt hat, wirst du gerettet werden. Denn [1.] mit dem Herzen übt man Glauben zur Gerechtigkeit, [2.] mit dem Munde aber legt man eine öffentliche Erklärung ab zur Rettung.“ — Röm. 10:9, 10.
32. (a) Als was wird diese öffentliche Erklärung, die wir mit unserem Mund ablegen, in anderen Bibelübersetzungen bezeichnet? (b) Wann wird dieses mündliche Bekenntnis zur Rettung abgelegt?
32 Wann legt man „mit dem Munde ... eine öffentliche Erklärung ab zur Rettung“? Dies muß geschehen, bevor der Gott hingegebene Gläubige „im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes“ getauft wird. (Matth. 28:19, 20; Apg. 16:31-33; 17:33; 19:1-7) Diese öffentliche Erklärung ist ein Bekenntnis, wie die Königreichs-Interlinearübersetzung (englisch) und andere Bibelübersetzungen es zeigen (Elberfelder Bibel; Jerusalemer Bibel; Menge; Luther). Die in Englisch erschienene Übersetzung von Byington und An American Translation geben das Wort mit „Anerkennung“ wieder. Dieses Bekenntnis oder diese Anerkennung ist das, was wir mündlich vor dem christlichen Prediger äußern, der die Taufe leitet (Hebr. 10:23), ferner vor amtlichen oder richterlichen Behörden, die eine Erklärung unserer christlichen Hoffnung verlangen mögen (1. Petr. 3:15), außerdem in unserem öffentlichen Predigtdienst von Haus zu Haus und wenn wir Rückbesuche in Privatwohnungen von Menschen machen, die bei unserer Vorsprache Interesse bekundet haben. Dieses Bekenntnis aber beginnt notwendigerweise vor der Taufe.
33. Was versteht man unter einem Bekenntnis, und was müssen wir vor anderen bekennen, um gerettet zu werden?
33 Unter einem Bekenntnis versteht man eine Erklärung, Enthüllung, ein Zugeständnis oder eine Anerkennung von etwas gegenüber einem anderen oder gegenüber mehreren anderen. Was müssen wir denn erklären oder durch das mündliche Wort anderen gegenüber anerkennen? Es ist natürlich das „Wort“. Paulus sagt: „Denn wenn du dieses ,Wort in deinem eigenen Munde‘, daß Jesus Herr ist, öffentlich verkündest, ... wirst du gerettet werden.“ (Röm. 10:9) Folglich können wir Jesus Christus in Gottes Vorhaben und Vorkehrungen nicht außer acht lassen, denn Jesus ist „der Hauptvermittler ihrer Rettung“. (Hebr. 2:10) Wir müssen mündlich erklären, bekennen, zugestehen oder anerkennen, daß Jesus nicht nur der „Herr“ des Königs David ist, sondern auch unser persönlicher „Herr“. (Ps. 110:1; Apg. 2:34-46) Wir müssen diese Erklärung vor anderen gemäß dem „Wort“ ablegen, das durch Gottes Geist inspiriert worden ist.
34. Unter wessen Leitung bekennen wir gemäß 1. Korinther 12:2, 3, daß Jesus Herr ist, und wie lange müssen wir an diesem Bekenntnis zur Rettung festhalten?
34 Darum sagte der Apostel Paulus: „Deshalb möchte ich euch [die ihr früher Götzen ergeben wart] wissen lassen, daß niemand, wenn er durch Gottes Geist redet, sagt: ,Jesus ist verflucht!‘, und niemand kann sagen: ,Jesus ist Herr!‘, ausgenommen durch heiligen Geist.“ (1. Kor. 12:2, 3) Gottes Geist in uns leitet uns an, das rechte Bekenntnis, die rechte Anerkennung oder Erklärung vor anderen zum Ausdruck zu bringen, nämlich, daß Jesus aufgrund der Ernennung Gottes der „Herr“ ist. Gott hat Jesus von den Toten auferweckt, damit er ein lebendiger Herr sei. Gott hat den auferstandenen Jesus zu seiner Rechten gesetzt und ihn zum „Herrn“ gemacht, der über dem ganzen übrigen Teil der Schöpfung steht. Wenn wir die ewige Rettung begehren, müssen wir an der öffentlichen Erklärung, dem öffentlichen Bekenntnis oder der Anerkennung, festhalten, die wir vor unserer Wassertaufe abgaben, nämlich, daß Jesus Christus der Herr ist, den Jehova Gott in seine Stellung über uns eingesetzt hat und den wir mit Liebe als unseren Herrn annehmen.
SICH SELBST VERLEUGNEN
35. Was sollte, gemäß dem, was Jesus zu seinen Aposteln sagte, jemand tun, wenn er ihm nachfolgen wollte?
35 Das mündliche Bekenntnis, daß Jesus unser Herr ist, auferlegt uns eine gewisse Verpflichtung. Jesus nahm auf diese Bezug, nachdem er Petrus gescholten hatte, weil er versuchte, ihn von seinem weiteren Gang auf dem Weg zum Tode am Marterpfahl in Jerusalem abzuhalten. Wir lesen: „Dann sprach Jesus zu seinen Jüngern: ,Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme seinen Marterpfahl auf und folge mir beständig.‘“ (Matth. 16:24) Die Wiedergabe des Neuen Testaments 1968 lautet: Wer mit mir kommen will, der muß sich selbst aufgeben. Er muß sein Kreuz auf sich nehmen und es mir nachtragen.“ Als Erklärung des Wortes „verleugnen“ heißt es in einem amerikanischen Wörterbuch (The American College Dictionary) unter anderem: „4. Nicht erkennen oder anerkennen wollen; sich lossagen, in Abrede stellen; von sich weisen.“
36. (a) Wann verleugnete Petrus Jesus dreimal, und wen anerkannte er dadurch? (b) Wem gestand Petrus dadurch, daß er sich von Jesus lossagte, das Eigentumsrecht auf sich zu?
36 In der Nacht, da Jesus von Judas Iskariot verraten wurde, verleugnete der Apostel Petrus Jesus dreimal. Nachdem die Personen, die Petrus verdächtigten, ihn dreimal beschuldigt hatten, ein Mitgenosse Jesu zu sein, wird uns in Matthäus 26:74 gesagt: „[Petrus] fing ... an zu fluchen und zu schwören: ,Ich kenne diesen Menschen nicht!‘“ Indem Petrus Jesus so verleugnete, schloß er sich von den Mitgenossen oder Nachfolgern Jesu aus. Er schloß sich dadurch aber nicht von allen anderen aus. Nein, er stellte sich statt dessen zu denen oder auf die Seite derer, die Jesus nicht nachfolgten, sondern die dachten, Jesus sollte vor Gericht gestellt und zum Tode verurteilt werden. Oder anders ausgedrückt: Petrus sagte sich von Jesus als seinem Führer und Lehrer los und gestand dadurch einem anderen als Führer oder Lehrer das Eigentumsrecht auf sich zu. Indem sich Petrus von Jesus lossagte oder ihn aufgab, brachte er sich nicht etwa in eine neutrale Stellung, in der er in der Streitfrage weder die eine noch die andere Seite begünstigt hätte oder in der er allein dagestanden und mit niemand anders Verbindung gehabt hätte. Nein, dadurch, daß sich Petrus von Jesus lossagte, gestand er das Eigentumsrecht auf sich unwillkürlich jemand anders zu.
37. Was bedeutet es also, sich selbst zu verleugnen um Jesus nachzufolgen, und gemäß wessen Willen wird dies getan?
37 Dasselbe gilt in bezug auf das, was Jesus gemäß Matthäus 16:24 zu seinen Jüngern sprach. Indem sich jemand selbst verleugnet und den Marterpfahl aufnimmt und dann Jesus beständig folgt, sagt er nicht nur dann und wann zu einem persönlichen Wunsch nein, sondern sagt in der Tat nein zu sich selbst in bezug auf den Rest seines Lebens als ein selbstsüchtiger Mensch, der Jesus Christus nicht nachfolgt. Indem er sich selbst verleugnet, kehrt er diesem selbstsüchtigen, materialistischen Leben den Rücken und wird ein Nachfolger Jesu, der einen Marterpfahl des Todes trägt, gleichwie Jesus es tat. Er versagt es sich, sein eigener persönlicher Führer zu sein, der alles selbst entscheidet, und erkennt Jesus Christus als seinen Führer und Lehrer an. Dieser Schritt wird natürlich gemäß dem Willen Gottes getan.
38. Was bedeutet es, sich selbst aufzugeben, um Jesus nachzufolgen, und wessen Sklaven werden wir wie er?
38 In der Übersetzung von Otto Karrer wird Matthäus 16:24 wie folgt wiedergegeben: „Wer mir nachfolgen will, muß sich selbst aufgeben, sein Kreuz [seinen Marterpfahl, NW] auf sich nehmen und mir nachfolgen.“ Was bedeutet es denn in diesem Fall, sich aufzugeben? Bestimmt bedeutet es, daß man das Eigentumsrecht auf sich selbst nicht mehr beansprucht. Wir entsagen in diesem Fall dem Eigentumsrecht auf uns selbst, wir überlassen es einem anderen und anerkennen, daß dieser das Eigentumsrecht auf uns hat. Wir gehören also nicht einfach niemandem. Wer wird denn unser Eigentümer, wenn wir uns selbst aufgeben, um ein Pfahlträger zu werden, der beständig Jesus Christus nachfolgt? Ohne Zweifel gab Jesus sich selbst auf; das bedeutete, daß er anerkannte, Jehova zu gehören und ein Sklave Jehovas zu sein. Folglich treten wir, wenn wir uns selbst aufgeben, um Nachfolger Jesu zu werden, das Eigentumsrecht auf uns selbst Jehova ab und werden seine christlichen Sklaven. Wir gehören nicht mehr uns selbst.
39. (a) Was müssen also alle tun, die diese Wahl treffen? (b) Wie wird dieser Schritt symbolisiert? Doch welches Bekenntnis geht ihm voraus?
39 Was müssen wir, die wir diese Wahl treffen, also tun? Wir müssen uns Jehova Gott rückhaltlos hingeben, um seinen Willen zu tun, indem wir seinen Sohn Jesus Christus nachahmen. Sein Wille in bezug auf uns besteht darin, daß wir treue Jünger Jesu Christi sind und Jesus Christus als unseren von Gott ernannten „Herrn“ verkünden, bekennen oder anerkennen. So wird Jesus unser Meister, der die Gewalt besitzt, uns zu gebieten und uns unsere Pflichten zuzuweisen. Diese Hingabe an Jehova Gott erfolgt natürlich, nachdem wir bereut und uns zu ihm bekehrt haben. Das eigentliche Ziel unserer Bekehrung, der veränderten Lebensweise, wird dadurch erreicht, daß wir uns Jehova Gott durch seinen Hauptvermittler Jesus Christus hingeben. Diese Hingabe symbolisieren wir nun, indem wir uns im Wasser untertauchen lassen. Das ist Gottes Wille, den zu tun wir uns ihm hingegeben haben. Vor unserer Wassertaufe müssen wir mit unserem Munde eine öffentliche Erklärung oder ein Bekenntnis zur Rettung ablegen und müssen dies als eine öffentliche Kundgebung unseres Glaubens tun, den wir im Herzen haben. Nur indem wir das tun, betreten wir den Weg der ewigen Rettung, die von Gott durch Christus kommt.
[Bild auf Seite 119]
Die Gott hingegebenen Gläubigen beginnen mit dem Ablegen der „öffentlichen Erklärung zur Rettung“ vor der Taufe, wenn sie mündlich die Fragen beantworten, die der Prediger stellt, der die Taufe leitet.