„Dein Wille geschehe auf Erden“ (38. Teil)
Wunderbare Segnungen werden der Menschheit zukommen, wenn der Wille des himmlischen Vaters, Jehovas, Gottes, auf Erden geschieht. Seit dem Jahre 1914 lebt die Menschheit in der „Zeit des Endes“ des Systems der Dinge der bösen Welt. Um vor dem nahenden Ende, einer Zeit der Drangsal, wie sie die Menschheit seit den Tagen der Schöpfung noch nie erfahren hat, zu warnen, hat Jehova Gott in seiner Barmherzigkeit den Überrest seiner geistlichen Kinder auf Erden erweckt. Diese bilden seine Heiligtumsklasse, denn durch seinen heiligen Geist wohnt er in ihnen, als wenn sie ein Heiligtum oder ein Tempel wären. Diese Überrestglieder hat er zu Predigern der Gerechtigkeit gemacht, wie Noah es war, der vor mehr als viertausend Jahren vor der Vernichtung warnte, die damals durch eine weltweite Flut über die böse, vorsintflutliche Welt kommen sollte. Noah und seine Frau sowie ihre drei Söhne mit ihren drei Schwiegertöchtern überlebten die Flut in einer Arche, die auf Gottes Anweisung hin gebaut worden war.
10, 11. (a) Wer erwartet, im Verein mit der großen Menge „anderer Schafe“ Harmagedon zu überleben? (b) Welche tröstenden Worte des Apostels Petrus behalten sie zur Stärkung dieser Hoffnung im Sinn?
10 Ähnlich wie Noahs Weib, das mit seinen Söhnen und Schwiegertöchtern die Flut überlebte, so hofft heute der Überrest der Heiligtumsklasse, die flutähnliche Vernichtung in Harmagedon zu überleben, und zwar im Verein mit der großen Volksmenge schafähnlicher Anbeter Gottes, Jehovas, die sich ihm durch den größeren Noah, durch Jesus Christus, hingeben. Sie behalten daher die trostreichen Worte des Apostels Petrus im Sinn. Petrus beschrieb das Ende der damaligen Welt und verglich dann die wie durch Feuer vor sich gehende Vernichtung der Organisation des Teufels mit dem Verbrennen von Himmel und Erde. Er sagte: „Dadurch wurde die damalige Welt vernichtet, als sie mit Wasser überflutet wurde. Aber durch dasselbe Wort werden die jetzigen Himmel und die Erde aufbewahrt für das Feuer, aufbehalten für den Tag des Gerichts und der Vernichtung der gottlosen Menschen.“ Um zu zeigen, daß die Heiligtumsklasse diese Zeit nur überlebt, wenn sie nicht gottlos wird, sondern sich als Heiligtum rein und heilig erhält, fügte Petrus hinzu:
11 „Die Himmel [werden], in Feuer aufgelöst, und die Elemente in Gluthitze zerschmelzen! Doch gibt es neue Himmel und eine neue Erde, die wir nach seiner Verheißung erwarten, und in diesen wird Gerechtigkeit wohnen. Deshalb, Geliebte, da ihr diese Dinge erwartet, tut euer Äußerstes, um schließlich von ihm ohne Flecken und ohne Makel und im Frieden erfunden zu werden. Darüber hinaus betrachtet die Geduld unseres Herrn als Rettung.“ — 2. Pet. 3:6, 7, 12-15, NW.
12. Was wird die große Volksmenge inmitten solcher Mitüberlebender zu tun imstande sein, ähnlich dem, was Noah und seine Familie gleich nach der Flut taten?
12 Unterstützt von den mit ihr überlebenden Gliedern des Überrests der Heiligtumsklasse wird die große Menge „anderer Schafe“ sehr gut in der Lage sein, die Anbetung Jehovas auf der gereinigten Erde zu erneuern, gleichwie Noahs Söhne und ihre Frauen mit ihrem Vater und ihrer Mutter zusammen Jehova Gott gleich nach der Flut Dank und Opfer darbrachten.
13. (a) Was erschafft und gründet Jehova, damit sein Wille auf Erden ebenso geschehe wie im Himmel? (b) Wie erwarten sie, obgleich sie Harmagedon überleben werden, einst zu den „vierundzwanzig Ältesten“ zu gehören, die den Thron Jehovas umgeben?
13 Damit der Wille des himmlischen Vaters auf der Erde geschehe, wie er im Himmel geschieht, erschafft und gründet er die verheißenen neuen Himmel und eine neue Erde. Das himmlische Königreich, worum Jesus seine Nachfolger beten lehrte, bildet die verheißenen neuen Himmel, bestehend aus Jesus Christus und den 144 000 weiteren Gliedern der Heiligtumsklasse. Die Überrestglieder des „geistlichen Hauses“ erwarten zwar, Harmagedon zu überleben und nach der Vernichtung der alten Welt die „neue Erde“ der Anbetung Jehovas zu weihen, doch sehen sie auch der Zeit entgegen, da sie ihren irdischen Lauf in der neuen Welt beenden und als Opfer der Lobpreisung und Rechtfertigung Gottes sterben werden. Sie erwarten nicht, im Tode zu schlafen, sondern erwarten eine unverzügliche geistige Auferstehung zu unsterblichem Leben in den Himmeln, wo sie mit ihrem obersten Miterben, mit Jesus Christus, vereint werden. Dort werden sie unter den „vierundzwanzig Ältesten“ zu finden sein, die, in Weiß gekleidet, gekrönt, um den Thron Jehovas auf Thronen sitzen. (Off. 2:10, 11; 20:6; 4:4; 1. Kor. 15:42-54) Sie werden also die „neue Erde“, auf der der Wille Gottes geschehen wird, verlassen.
14, 15. Bildet die große Menge der Harmagedon-Überlebenden allein die Klasse der „anderen Schafe“, die auf der Erde leben werden, und welche Vorkehrung des rechten Hirten zeigt, ob dies der Fall ist?
14 Die neue Erde wird aus den Gott hingegebenen „anderen Schafen“ gebildet, für die der rechte Hirte eines Opfertodes starb. (Joh. 10:14-16) Jene anderen Schafe, die das Ende der alten Welt und ihrer bösen Himmel und Erde überleben, werden Glieder der nach Harmagedon folgenden neuen Erde sein. Durch fortgesetzten, unerschütterlichen Gehorsam gegenüber den königlichen neuen Himmeln werden sie das Recht auf endloses irdisches Leben gewinnen und niemals sterben.
15 Diese Harmagedon-Überlebenden bilden nicht die ganze Klasse der „anderen Schafe“. Viele der „anderen Schafe“ werden schon vor Harmagedon gestorben sein und werden in den Gedächtnisgrüften ruhen. Zu diesen anderen Schafen gehören ferner die Gerechten, wie Daniel und andere vorchristliche Zeugen Jehovas, von Johannes dem Täufer an bis zu Abel, dem ersten Märtyrer, zurück. Auch für diese alle hat der rechte Hirte seine Seele dahingegeben oder sein Leben niedergelegt. Unter der Königreichsherrschaft werden sie zur bestimmten Zeit zu irdischem Leben wiederhergestellt werden, wenn es „sowohl für die Gerechten wie für die Ungerechten eine Auferstehung geben wird“. (Apg. 24:15, NW) Diese Gerechten, wie Daniel, David und Abel, werden bald ein Gott geweihter Teil der ‚neuen Erde‘ von Gottes neuer Welt werden.
16, 17. (a) Durch welche Sinnbilder veranschaulicht, sah der Apostel Johannes die neue Welt ins Dasein kommen? (b) Was ist unter seinen Worten zu verstehen: „Und das Meer ist nicht mehr“?
16 Durch entzückende Sinnbilder veranschaulicht, sah der Apostel Johannes in einer Vision, wie die neue Welt mit ihrer Hauptstadt unter Christus, dem geistigen Bräutigam, ins Dasein kommt. Johannes sagt: „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde, denn der frühere Himmel und die frühere Erde waren vergangen, und das Meer ist nicht mehr. Ich sah auch die heilige Stadt, das Neue Jerusalem, von Gott her aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut.“ (Off. 21:1, 2, NW) Damit der Wille des himmlischen Vaters auf Erden geschehen kann, ‚ist das Meer nicht mehr‘.
17 Wir dürfen das nicht falsch verstehen, indem wir denken würden, daß die Wassermassen, die für das Leben der Geschöpfe so notwendig sind und die unseren Erdball von den anderen Planeten des Sonnensystems unterscheiden, mit der ganzen Vielfalt des in den sieben Meeren gedeihenden pflanzlichen und tierischen Lebens nicht mehr bestehen werden! Nein, sondern jenes böse Menschheitselement, aus dem die vier wilden Tiere der Vision Daniels ‚aufstiegen‘, um die Menschheit zu verschlingen, oder aus dem das siebenköpfige, zehnhörnige wilde Tier ‚aufstieg‘, um als gesamte, sichtbare, von Satan, dem Teufel, zum Herrschen ermächtigte Organisation zu funktionieren, wird nicht mehr da sein. (Dan. 7:2, 3; Off. 13:1, 2) Nie mehr wird es ein friedloses Menschenmeer geben, das Babylon, die teuflische Organisation, zu Handelszwecken mißbraucht und dessen Wogen Schlamm und Kot aufwühlen! — Jes. 57:20, 21; Off. 17:1, 2, 15.
18. Warum wird die neue Erde friedevoll sein?
18 Die symbolische „neue Erde“ wird friedevoll sein, weil Gott sie anerkennt. Es wird „auf der Erde Friede unter Menschen“ herrschen, „die er anerkannt“. (Luk. 2:14, NW, Fußn.) Mit seinen 144 000 glücklichen Mitverbundenen, die den Frieden lieben, wird der Friedefürst in den neuen Himmeln herrschen und den Frieden auf der Erde bewahren. Er wird auf dem Höhepunkt von Harmagedon die Urschlange, Satan, den Teufel, zermalmt und ihn samt seinen Dämonen für tausend Jahre in den Abgrund geworfen haben, um ihn daran zu hindern, weiterhin verderbliches Unheil zu stiften, das den Frieden stören könnte.
19. (a) Was war Gottes ursprüngliches Vorhaben mit der Erde? (b) Unter wem und wie wird mit seiner Durchführung nach Harmagedon begonnen werden?
19 Was war jedoch Gottes ursprüngliches Vorhaben mit der Erde? Er wollte, daß seine irdischen Kinder — damals Adam und Eva — die Erde mit ihrer vollkommenen menschlichen Nachkommenschaft füllen und sie sich untertan machen und auch die ganze Tierwelt in Unterwürfigkeit halten sollten. (1. Mose 1:26, 28) Nach dem Kommen seines Königreiches muß diesem unveränderten Erfordernis des Willen Gottes auf der Erde entsprochen werden. Durch die große Menge „anderer Schafe“, die die Schlacht von Harmagedon überleben, wird Gott die Erde mit einem gerechten Menschengeschlecht zu füllen beginnen. Verheiratete Harmagedon-Überlebende und ledige Überlebende, die heiraten werden, werden in Gerechtigkeit empfangene Kinder hervorbringen, und dies nicht, damit diese wieder sterben, sondern damit sie sich die ihnen vom Königreiche gebotene Gelegenheit, ewig auf der Erde zu leben, zunutze machen. Solche zur Gerechtigkeit neigenden Kinder auf der „neuen Erde“ werden unter der Herrschaft des „Ewigvaters“ hervorgebracht werden. Er ist der „letzte Adam“, der verherrlichte Menschensohn. Die „bewohnte Erde, die künftige“, wird ihm unterworfen sein. (Jes. 9:6; 1. Kor. 15:45; Heb. 2:5; Ps. 8:4-8, NW) Er ist der größere Noah, in dessen symbolischer Arche die große Menge „anderer Schafe“, die von den drei großen Zweigen der Menschheitsfamilie abstammt, das Ende dieser bösen Welt überlebt haben wird. — 1. Pet. 3:20, 21.
20, 21. (a) Wie wird die große Menge der Harmagedon-Überlebenden darangehen, sich die Erde untertan zu machen? (b) Durch welches Beispiel aus alter Zeit wird gezeigt, was Jehova für sie tun wird, damit sein Wille auf Erden geschehen möge?
20 Die „anderen Schafe“ und ihre in der Gerechtigkeit erzogenen Nachkommen werden überall auf Erden zu finden sein. Sie werden darangehen, sich die Erde, dem Willen Gottes gemäß, untertan zu machen und auch die niederen animalischen Geschöpfe in Unterwürfigkeit zu halten. Zu Beginn des Menschengeschlechts hätten sich Adam und Eva von ihrem Paradies, dem Garten Eden, aus, die ganze Erde außerhalb Edens untertan machen und sie zu paradiesischer, vollendeter Schönheit bringen sollen. Nach Harmagedon werden alle jene, „die die Erde verderben“, vernichtet sein. Nur Personen, denen daran gelegen ist, am Aufbau der Erde mitzumachen, ‚sie zu bebauen und zu pflegen‘, werden übrigbleiben. (Off. 11:18; 1. Mose 2:15, NW) Die anderen Schafe und ihre schafähnlichen Kinder werden unter dem ‚letzten Adam‘, der im Himmel ist, und mit ihren Fürsten zusammenarbeitend, darangehen, sich die Erde untertan zu machen.
21 Im Laufe der Zeit wird unter dem Segen und der Leitung des Reiches Gottes die ganze Erde ‚Eden gleich‘, „gleich dem Garten Jehovas“, gemacht werden. (Ps. 45:16; Jes. 51:3, NW) Gott wird für die ihm hingegebenen Schafe alles das tun, was er für das ehemalige Volk Israel zu tun versprach, wenn sie ihm als ihrem König gehorchten. „Jehova wird dir Überfluß geben an der Frucht deines Leibes und an der Frucht deines Viehes und an der Frucht deines Landes, zur Wohlfahrt in dem Lande, das Jehova deinen Vätern geschworen hat dir zu geben. Jehova wird dir seinen guten Schatz, den Himmel, auftun, um den Regen deines Landes zu geben zu seiner Zeit, und um alles Werk deiner Hand zu segnen.“ (5. Mose 28:11, 12) Jehovas Wille bezüglich des weltweiten Paradieses wird bestimmt auf der Erde geschehen.
22. Im Lichte welcher Erfahrung, die die Israeliten während der 215 Jahre machten, in denen sie in Ägypten weilten, können jene der „anderen Schafe“, die Harmagedon überleben, erwarten, sich in nicht allzu ferner Zukunft zu Millionen zu vermehren?
22 Vor langem ließ sich der treue Jakob mit seinen Angehörigen, insgesamt siebzig Seelen, in Ägypten nieder, um sich eine Zeitlang dort aufzuhalten. Im Verlauf von 215 Jahren mehrten sich dort die Kinder Israel trotz der Bedrückung durch spätere Pharaonen und wurden zu Millionen, nämlich „sechshunderttausend Mann zu Fuß, die Männer ohne die Kinder“. (1. Mose 46:26, 27; 2. Mose 1:1-5, 12; 12:37) Nach Harmagedon werden nicht nur siebzig, sondern wahrscheinlich Hunderttausende der diese Schlacht überlebenden „anderen Schafe“ da sein und damit beginnen können, die Erde mit gerechten Nachkommen zu füllen. Da keiner teuflischen, pharaonischen Bedrückung widerstanden werden muß, statt dessen aber der Segen des Königreiches Gottes auf ihnen ruhen wird, werden diese weit mehr als siebzig überlebenden „anderen Schafe“ sich mehren und in kurzer Zeit zu Millionen werden. Keine der Gehorsamen werden sterben.
23. (a) Auf welche Weise und warum wird der „letzte Adam“ nicht zulassen, daß jene der „anderen Schafe“, die Harmagedon überleben, dann die Erde übervölkern oder auch nur total füllen? (b) Wann mögen jene hervorkommen, die in der Vergangenheit Gutes getan haben, und wozu werden die Ungerechten hervorkommen?
23 Zur rechten Zeit wird der verherrlichte Menschensohn, der „letzte Adam“, veranlassen, daß das Kindergebären aufhört. Er wird nicht zulassen, daß die Harmagedon-Überlebenden die Erde überfüllen oder nur auch total füllen werden. Weshalb nicht? Weil er die Worte verwirklichen wird, die er einst gesagt hat: „Die Toten [werden] die Stimme des Sohnes Gottes hören; und die darauf geachtet haben, werden leben … Die Stunde kommt, in der alle in den Gedächtnisgrüften seine Stimme hören und herauskommen werden, jene, die Gutes taten, zu einer Auferstehung des Lebens, jene, die Schlechtes verübten, zu einer Auferstehung des Gerichts.“ (Joh. 5:25, 28, 29, NW) Personen, die in der Vergangenheit Gutes taten — zum Beispiel Daniel, Abraham, Isaak, Jakob, Mose und König David — sowie schafähnliche Menschen, die jetzt, vor Harmagedon, sterben, werden zweifellos schon früh im Laufe der Tausendjahrherrschaft Jesu Christi und seiner 144 000 Miterben aus den Gedächtnisgrüften hervorkommen. (Luk. 20:35-38; Heb. 11:2, 39, 40, NW) In Übereinstimmung damit sagte der Apostel Paulus: ‚Es wird sowohl für die Gerechten wie für die Ungerechten eine Auferstehung geben.‘ (Apg. 24:15, NW) Die Ungerechten, jene, die früher Schlechtes verübten, die eine Auferstehung mit der Aussicht auf ein Gericht haben werden, sollen die Gelegenheit erhalten, unter dem Königreiche ewiges Leben auf Erden zu empfangen. Es muß dafür gesorgt sein, daß für sie genügend Raum zum Wohnen freigelassen und so die Erde vollends bevölkert wird, ohne daß durch die Ausbreitung der Bevölkerung und die Bevölkerungsdichte ihr Wohl gefährdet wird.
24. Was für ein „Tag“ ist die Tausendjahrherrschaft Christi, und warum werden wir durch die Worte in Psalm 96 und 98 trotzdem aufgefordert, uns zu freuen, obwohl sie ein solcher „Tag“ sein wird?
24 Die Tausendjahrherrschaft Christi ist ein Gerichtstag. (2. Pet. 3:7, 8; Apg. 17:30, 31) Trotzdem wird durch die Worte in Psalm 96:12, 13 und 98:8, 9 die ganze Erde aufgerufen, zu frohlocken und zu jubeln, weil Jehova kommt, um die Völker in Gerechtigkeit und Treue zu richten. Als in alten Zeiten Jehova König über Israel war, erweckte er diesem Volke je nach seinen Bedürfnissen Richter. Diese Richter wurden dazu gebraucht, die Israeliten von ihren Feinden zu befreien und sie von der falschen Anbetung zur wahren Anbetung ihres Gottes und Königs zurückzuführen. (Richt. 2:18) Jehova setzt daher Jesus Christus, den König, zum Richter ein, um alle Bewohner der Erde von ihren ererbten Schwachheiten und Unvollkommenheiten zu befreien. Den gehorsamen Gläubigen wird er die Segnungen seines vollkommenen menschlichen Opfers zukommen lassen, um sie körperlich und geistig vollkommen zu machen. Er wird nicht zulassen, daß die Milliarden derer, die „Schlechtes verübten“ und auferweckt werden, ein „Meer“ bilden, das zur Entwicklung böser Organisationen auf der Erde Anlaß geben würde. Er wird sie auf eine Weise richten, daß sie sich bessern, ja, daß sie zu menschlicher Vollkommenheit gelangen, damit sie sich als würdig erweisen, ewiglich in vollkommenem Glück im Erdenparadies zu wohnen. — Jes. 11:1-9.
25. Was wird mit jenen geschehen, die der auferbauenden Gerichtstätigkeit widerstehen, und in welchem Zustand werden sich somit alle befinden, die am Ende der tausend Jahre auf der Erde leben?
25 Während des Tausendjahr-„Gerichtstages“ werden alle Ungerechten, die der auferbauenden Gerichtstätigkeit widerstehen und es hartnäckig ablehnen, sich zu bessern und dem Willen Gottes zu entsprechen, von Jesus Christus, dem Richter, hingerichtet werden, da sie keiner weiteren Gelegenheit, Leben zu erlangen, mehr würdig sind. Es wird nicht zugelassen werden, daß sie als Gegner und Steine des Anstoßes für die gerechteingestellten „anderen Schafe“ das heilige Paradies, das Eden-Heiligtum, verunreinigen. Ihre Strafe wird der „zweite Tod“, die vollständige, ewige Vernichtung, sein. Somit werden am Ende der tausend Jahre alle, die dann im erdenweiten Paradies wohnen, ebenso vollkommen sein, wie Adam und Eva es waren, nachdem sie erschaffen und in den Garten Eden gesetzt worden waren. Dann wird sich die Prophezeiung aus Offenbarung 21:3, 4 (NW) verwirklicht haben: „Gott selbst wird bei ihnen sein. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen.“
26. Was wird zu jener Zeit mit dem Königreich geschehen, und wer wird gleichzeitig auf der Bildfläche erscheinen?
26 Das ist die Zeit, in der die Tausendjahrherrschaft Christi endet und Christus „das Königreich seinem Gott und Vater übergibt … Denn er muß als König herrschen, bis Gott alle Feinde unter seine Füße gelegt hat. Als letzter Feind wird der Tod zunichte gemacht werden.“ Das Königreich wird somit Gott übergehen, damit „Gott jedem alles sei“. (1. Kor. 15:24-28, NW) Zu jener Zeit menschlicher und paradiesischer Vollkommenheit erscheinen jedoch Satan, der Teufel, und seine Dämonen auf der Bildfläche. Nach Gottes Willen soll er am Ende der tausend Jahre, die er im Abgrund zugebracht hat, „für eine kleine Weile losgelassen werden“. (Off. 20:1-3, 7, NW) Diese bösen Geistermächte müssen zu jener Zeit also freigelassen werden. Weshalb? mag man überrascht fragen.
27. Was wurde zugelassen, als das menschliche Dasein in Eden begann, und was muß nun bezüglich der vollkommengemachten Menschheit im wiederhergestellten Paradies entschieden werden?
27 Zu Beginn des menschlichen Daseins wurde zugelassen, daß Adam und Eva durch die Urschlange, Satan, den Teufel, auf die Probe gestellt wurden. Ebenso muß die gesamte, vollkommengemachte Menschheit im künftigen irdischen Heiligtum, dem Paradiese, einer entscheidenden Schlußprüfung unterzogen werden. Um sicherzugehen, daß alle, denen die Gabe des ewigen Lebens im Paradies zuteil wird, für immer den Willen Gottes auf Erden erfüllen, wie er von loyalen Engeln droben im Himmel erfüllt wird, muß der König der Ewigkeit diese vollkommengemachten Menschen auf die entscheidende Probe stellen. Nun sind sie direkt in seiner Hand.
28. Welche Streitfrage wird Satan dann aufwerfen, und welche Entscheidung wird jeder für sich selbst treffen müssen?
28 Aus diesem Grunde wird „Satan aus seinem Gefängnis losgelassen, und er wird sich aufmachen, um die Nationen in den vier Teilen der Erde irrezuführen“. Er wird gegen das Königreich Gottes, Jehovas, das über die Erde herrschen wird, in den Krieg ziehen. Die von ihm aufgeworfene Streitfrage wird sich um Jehovas universelle Souveränität und um die Frage drehen, ob diese die paradiesische Erde einschließt. Wie er und seine Dämonen vorgehen werden, in dem Versuch, die vollkommengemachte Menschheit irrezuführen, wird nicht enthüllt. Doch wird er den Versuch machen, und jede Person wird für sich entscheiden müssen, ob sie sich mit ganzem Herzen für immer der universellen Souveränität Jehovas unterwerfen will und ob sie sich in ihrer Hingabe an Gott durch Christus für endlose Zeiten als treu erweisen wird.
29. Wie viele werden sich irreführen lassen, und was wird mit ihnen und auch mit Satan und seinen Dämonen geschehen?
29 Die Zahl derer, die sich aus Selbstsucht irreführen lassen, wird unbestimmt gelassen, wie es die Zahl der Sandkörner am Meeresstrande ist. Sie alle werden so vollständig vernichtet, daß es sein wird, als ob sie in einen See von Feuer und Schwefel geworfen würden, als ob es Feuer vom Himmel regnete wie einst auf Sodom und Gomorra und jene unrettbar vernichtete. Sie werden den „zweiten Tod“ erleiden, einen Tod, den Jesus Christus nicht zunichte machen wird. (Off. 20:7-9, 14, 15) Dann werden auch Satan, der Teufel, und seine Dämonen, nachdem sie ihren Zweck erfüllt haben, zu dem sie „eine kleine Weile“ losgelassen werden, für immer in demselben Feuer- und Schwefelsee vernichtet werden, nämlich durch das „ewige Feuer, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist“. (Off. 20:10; Matth. 25:41, NW) Halleluja! Endlich sind der Kopf der Schlange und ihr sichtbarer und unsichtbarer Same für immer zermalmt, das heißt, für ewig vernichtet worden. Für immer sind Himmel und Erde von ihnen befreit!
30. Wer wird diese Schlußprüfung bestehen, wie wird der höchste Richter seine Anerkennung zum Ausdruck bringen und mit welchem Ergebnis für die so Anerkannten?
30 Die Personen, die eine vollkommene Herzensstellung bewahren, werden diese tiefgreifende Prüfung bestehen. Da der oberste Richter, Jehova, nun völlig von der unverderblichen Loyalität und ausschließlichen Ergebenheit dieser Geschöpfe überzeugt ist, wird er diesen unerschütterlichen Treuen mit Freuden seine Anerkennung gewähren. Er wird sie rechtfertigen oder sie als vollkommen gerecht erklären. Sie sind dem Beispiel des ‚letzten Adams‘, ihres geliebten „Ewigvaters“, Jesu Christi, und nicht dem des ‚ersten Menschen, Adam‘ gefolgt. Jehova Gott wird sie nicht nur gesetzlich gerechtsprechen, sondern ihnen auch die Gabe des ewigen Lebens mit dem Recht auf den Besitz dieser Gabe verleihen. Für immer werden sie sich ihres Paradieses in Jehovas neuer Welt erfreuen, indem sie seinen Willen auf Erden so tun, wie er droben im Himmel geschieht. — Röm. 8:33; 6:23.
31. Welches Gebet, das Gottes Sohn lehrte, wird dann völlig erhört worden sein?
31 Gemäß dem unwandelbaren Vorhaben, das Jehova von Anfang an verfolgte, wird somit sein heiliger, vollkommener und liebreicher Wille „wie im Himmel, so auch auf der Erde“ geschehen. Das Gebet, das sein geliebter Sohn uns beten lehrte, wird damit völlig erhört worden sein.
(Fortsetzung folgt)