Fürchtet Jehova, den Höherstehenden!
„Es fürchte sich vor Jehova die ganze Erde.“ — Ps. 33:8.
1. Warum sind Jehovas Zeugen am Thema des Organisierens und Regierens interessiert?
DIE lebhafte Aufmerksamkeit richtet sich in dieser Weltübergangsperiode auf die Merkmale und Grundsätze theokratischen Organisierens und Regierens. Dem ist besonders so angesichts der Tatsache, dass heute Hunderttausende von Christen, die sich Gott hingegeben haben, als ein Anfangskern einer Neuen-Welt-Gesellschaft in enge Verbindung miteinander gebracht werden. Diese grosse Menge der „Schafe“ des Herrn aus mehr als 120 Ländern wird freiwillig in die Hürden der Organisation der „einen Herde“ versammelt, welcher eine erfahrene höhere Obrigkeit als ihr „Hirte“ vorsteht. Zur Leitung und Lenkung dieser wachsenden Menge christlicher Zeugen Jehovas aus vielen Nationen ist während der vergangenen vielen Jahre allmählich die frühe theokratische Form der Organisation wiederhergestellt worden, deren sich wahre Christen im ersten Jahrhundert nach Christus erfreuten. Die verschiedenen Dinge, welche die Apostel während jener irdischen Verwaltung gebrauchten, wurden dem Muster der Dinge angepasst, die Jehova Gott, der souveräne Höherstehende, verordnete, als er die theokratische Vorbildherrschaft des alten Israel im Jahre 1513 v. Chr. einführte. Eine Betrachtung einiger dieser bemerkenswerten Regierungsgrundsätze, die sich auf das Verhältnis des Tieferstehenden zum Höherstehenden beziehen, ist zeitgemäss. Sie schliesst ein Studium des wichtigen Grundsatzes der rechten Furcht vor Jehova, dem höchsten Herrscher, ein. — 1. Pet. 2:17; Joh. 10:16; Heb. 10:1.
GRUNDLEGENDES
2. Was bedeuten folgende Ausdrücke: „Organisation“, „Regierung“, „Gesetz“ und „Furcht“?
2 Zu Anfang ist es gut, sich gewisse grundlegende Dinge in den Sinn zu rufen. Wo immer Menschen zu einem besonderen Zweck zusammenkommen, bilden sie eine Organisation. Daher ist eine Organisation eine Einrichtung von Geschöpfen, die zusammengebracht sind, um gewisse Arbeit zu tun und sich gemeinsamer Segnungen zu erfreuen, welche aus solch enger Verbindung erspriessen. Dem Wort „Organisation“ liegt das Wurzelwort „Organ“ zugrunde, das vom griechischen Wort ergon herstammt und Werk oder Arbeit bedeutet. Man beachte den in der Bibel vom Pharisäer Gamaliel gebrauchten Ausdruck in seiner Beschreibung der Organisation der Apostel und der frühen Versammlung: „Stehet ab von diesen Menschen und lasst sie gehen; (denn wenn dieser Plan und dieses Werk [ergon] von Menschen ist, wird dies niedergerissen; wenn es aber von Gott ist, werdet ihr sie nicht niederwerfen können;) sonst mögt ihr gar als solche erfunden werden, die in Wirklichkeit wider Gott kämpfen.“ (Apg. 5:38, 39, NW) Sodann wissen wir, dass jede Organisation, sei sie gut oder schlecht, eine gewisse Regierungsform hat, die zu ihrer Beherrschung und Leitung nötig ist. Daher wird gesagt, Regierung bedeute die Beherrschung und Verwaltung einer Anzahl Geschöpfe durch Gesetze.a Ferner wird der Begriff „Gesetz“ als eine Handlungsregel oder Verhaltungsvorschrift beschrieben. Regierungen, ob theokratische oder menschliche, erlassen und benutzen so Gesetze, um die Handlungen ihrer Untertanen zu leiten. Ferner muss die rechte Furcht vor der Regierungsbehörde und ihrer Macht, zu bestrafen, vorhanden sein. Diese Furcht ist mehr als nur Ehrfurcht. Sie ist die Vorahnung eines Schadens oder Schreckens, das Sichbewusstsein einer möglichen Gefahr.b
3. Beschreibe die folgenden Regierungsformen: „Demokratie“, „Kommunismus“ und „Theokratie“.
3 Alle sind damit vertraut, wie Jesus sich auf menschliche Regierungen als auf den „Cäsar“ bezog. (Mark. 12:17) Die heute vorhandenen Cäsar-Regierungen bestehen aus vielen verschiedenen Regierungsformen, wovon zwei für diese Studie als Beispiele gewählt werden. Die eine Form, die Demokratie, wie die Vereinigten Staaten sie verfechten, wird als eine Regierung des Volkes durch das Volk und für das Volk bezeichnet.c Von der andern Form, dem Kommunismus, wie er unterstützt wird von der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (Russland), wird gesagt, er sei ein System sozialer Organisation, in welchem die ganze wirtschaftliche Tätigkeit von einem totalitären Staat geleitet wird, der von einer einzigen, sich selbst fortsetzenden politischen Partei beherrscht werde.d Im Gegensatz dazu wird die Theokratie, wie sie von Jehovas Zeugen befürwortet wird, als eine Regierung definiert, die unter der unmittelbaren Leitung und Verwaltung Gottes, des Höchsten, steht.e Wie also kommt es, dass Regierungen Gesetze zur Beherrschung ihrer Völker verwenden?
4. Welche zwei Parteien kommen im Regierungswesen in Betracht? Beschreibe sie.
4 Gesetze sind nötig, um Ordnung zu halten, wenn belebte oder unbelebte Dinge regiert werden sollen. Zur Aufrechterhaltung einer solch ordentlichen Tätigkeit erscheinen zwei Parteien auf dem Plan; die eine ist diejenige des Höherstehenden und die andere diejenige des Tieferstehenden oder Untergeordneten. Der Höhere ist derjenige, der das Gesetz oder die Handlungsregel erlässt, der zu gehorchen der Tieferstehende verpflichtet ist. Das Feld der Tätigkeit, welches Regeln und Gesetzen unterworfen ist, ist so umfassend wie das Universum der Schöpfung Gottes. Zur Zeit, da der Schöpfer als der grosse Höherstehende das Universum bildete, indem er die Materie aus nichts erschuf, drückte er dieser Materie gewisse Prinzipien auf, von der sie nie abweichen kann und ohne welche sie zu bestehen aufhören würde. Beim Erschaffen der Materie spielte die Bewegung von Partikelchen und Körpern eine Rolle. So wurden Gesetze der Bewegung festgelegt, denen alle beweglichen Körper entsprechen müssen. — Ps. 104:30.
WISSENSCHAFTLICHE UND MENSCHLICHE VERHALTUNGSGESETZE
5. Führe Beispiele von Handlungen an, die Gesetzen unterworfen sind, aber unwillkürlich erfolgen.
5 Ob wir unsern Blick in den grenzenlosen Raum der Himmel versenken, um die Erhabenheit der Bewegungen der Sterne zu beobachten, oder ob wir den Fortgang der Vegetation auf der Erde vom Samen bis zur Pflanze und von der Pflanze wiederum bis zum Samen beobachten, oder ob wir die vielen wunderbaren automatischen Vorgänge in unsern eigenen Fleischesleibern betrachten, so zum Beispiel, wie das Herz Tag und Nacht unaufhörlich frisches Blut durch unser Zirkulationssystem pumpt, um unser Leben zu erhalten, ist doch all dies nicht dem blossen Zufall überlassen. Diese Dinge sind nicht dem Willen des Untergeordneten überlassen, sondern erfolgen auf wunderbare, unwillkürliche Art, gemäss den unfehlbaren Regeln, die der grosse Höherstehende, Jehova Gott, kraft seiner Eigenschaft als Schöpfer festgelegt hat. Wenn der Untergeordnete aufhörte, den Vorschriften des Meisterkonstrukteurs zu folgen, würde er sich gar bald in Schwierigkeiten befinden und würde furchtbare Folgen ernten. — Ps. 8:3; 1. Mose 1:29; Ps. 139:14.
6. Worin ist das Feld des Gesetzes, das gewöhnlich mit Regierungsfragen verbunden ist, von den wissenschaftlichen Gesetzen verschieden, auf die sich der vorangegangene Abschnitt bezieht?
6 Während das Feld des Gesetzes im allgemeinen — wie wir oben gesehen haben — so umfassend ist wie das Universum selbst, indem es die Herrschaft über alle Arten von wissenschaftlichen Vorgängen einschliesst, ist doch das Feld des Gesetzes, das gewöhnlich mit dem Regierungswesen verbunden ist, auf die Vorschriften für die Tätigkeit oder das Verhalten des Menschen beschränkt. Im Gegensatz zu Tieren, deren Handlungen weitgehend vom Instinkt geleitet werden, ist dem Menschen die Gabe des freien Willens verliehen worden, damit er sich aus freien Stücken auf eine Weise verhalte, die seinem Schöpfer gefällt. Auf diesem Gebiet der Tätigkeit, wo der Mensch seinen freien Willen betätigen darf, werden Gesetze für das Handeln des Menschen erlassen. Dieses Feld der Tätigkeit suchen Regierungen zu beherrschen. — Luk. 22:42; 1. Kor. 7:37.
DER HÖHERSTEHENDE
7. Wie spricht die Heilige Schrift von dem grossen Höherstehenden des Universums?
7 Betrachtet nun die erhabene und furchterweckende Stellung des grossen Höherstehenden, nämlich Gottes, Jehovas. „Dann antwortete der Ewige [dem Hiob] aus einem Sturm, indem er sprach: ‚Als ich die Erde gründete, wo warst du dann? Antworte mir, wenn du so klug bist, es zu wissen. Wer hat die Erde ausgemessen — weisst du das? Wer hat die Messschnur des Bildners gezogen? Hast du je den Morgen aufgeweckt, der Morgendämmerung Anweisungen gegeben, die Erde an den Ecken zu packen und die Bösen hinauszuschütteln? Welcher Pfad führt zur Heimat des Lichts, und wo wohnt die Finsternis?‘ “ „Wer hat den Geist Jehovas gelenkt, und wer, als sein Ratgeber, ihn unterwiesen? Siehe, Nationen sind geachtet wie ein Tropfen am Eimer und wie ein Sandkorn auf der Waagschale. Siehe, Inseln hebt er empor wie ein Stäubchen.“ Ja, wer ist der winzige Mensch, der tieferstehende, der einem Stäubchen gleicht, dass er dem grossen Höherstehenden, Jehova Gott, Anweisungen erteilen oder ihm zurückgeben könnte? „O Mensch, wer bist du denn in Wirklichkeit, dass du Gott in Erwiderung zurückgibst? Soll das Gebilde zu dem Bildner sagen: ‚Warum hast du mich so gemacht?‘ Was? Hat denn der Töpfer nicht Gewalt über den Ton, aus derselben Masse ein Gefäss zu machen für einen ehrenhaften Gebrauch, ein anderes für einen unehrenhaften Gebrauch?“ Wahrlich, der Mensch, der tieferstehende, unterordnet sich aus Gottesfurcht weislich wie Ton, um sich von den Gesetzen und dem Willen seines höherstehenden Töpfers, Jehovas, leiten zu lassen. — Hiob 38:1, 4, 5, 12, 13, 19, Mo; Jes. 40:13, 15, Fussn.; Röm. 9:20, 21, NW; Jer. 18:2-10.
8. Veranschauliche, wie der unvollkommene Mensch als ein Höherstehender kleinen Massstabes gegenüber einem Untergeordneten handelt.
8 Auch im Fall des unvollkommenen Menschen wird die Macht des Höheren über den Untergeordneten gut veranschaulicht. Wenn der Mensch eine Maschine entwirft und erbaut, damit sie für ihn arbeite, so macht er als der Höherstehende kleinen Massstabes die verschiedenen Teile und fügt sie zusammen. Dann werden die Teile in Bewegung gesetzt, damit sie gemäss festgelegten Regeln laufen und dabei genau die vom menschlichen Konstrukteur geplanten Bewegungen ausführen. Die ganze laufende Maschine arbeitet als etwas Untergeordnetes gemäss den für sie von ihrem Höherstehenden, dem Menschen, festgelegten Regeln. Nach einer Zeit brechen gewisse Teile und können nicht mehr den Regeln der Tätigkeit entsprechen, gemäss denen sie arbeiten sollen. Die ganze Maschine weigert sich, zu arbeiten. Wenn schliesslich nach vielen Reparaturen die Maschine nicht mehr läuft, wird sie weggetan und eine neue erbaut, um die notwendige Arbeit zu leisten.
GESETZGEBENDE MACHT
9. Was bestimmt den Grad der gesetzgebenden Macht in den Händen des Höherstehenden, und wie wirkt sich dies aus?
9 Als nächstes ist es interessant, zu erfahren, dass der Abstand zwischen dem Höherstehenden und dem Tieferstehenden die Grade des Überlegenseins und Untergeordnetseins bestimmt. Dies berührt direkt die gesetzgebende Macht des Höheren über den Tieferstehenden. Schon durch seine Stellung ist der Höhere unabhängig und muss daher keiner Regel oder keinem Gesetz folgen, ausgenommen einem solchen, an das er sich selbst bindet. Anderseits ist der Tieferstehende ein abhängiges Glied. Daher verpflichtet der Zustand der Abhängigkeit den Untergeordneten, den Willen des Höheren, von dem er bezüglich der Verhaltungsvorschrift abhängig ist, anzunehmen, nicht hinsichtlich jeder Handlung in seinem Leben, sondern hinsichtlich jener Handlungen, in denen er abhängig ist. Dies bedeutet, dass, wenn ein Untergeordneter in bezug auf fünf Handlungen von einem Höherstehenden abhängig ist, der Höhere nur Gesetze oder Regeln in bezug auf diese fünf Handlungen für den Tieferstehenden erlassen kann. Wenn es hundert Handlungen geben sollte, welche die Abhängigkeit des Untergeordneten ausmachen, so hat der Höhere ein grösseres Feld, über das er Gesetze diktieren oder Verhaltungsvorschriften erlassen kann. Somit ist das Feld der Tätigkeit, über das Gesetze erlassen werden können, grösser oder kleiner, total oder beschränkt, und zwar direkt in dem Verhältnis, als der eine höher steht und der andere abhängig ist.f
TENDENZEN IN REGIERUNGEN
10. Wie erhaben ist Jehovas Stellung über den Untergeordneten in der theokratischen Regierung? Warum ist es wünschenswert, unter einer solchen Einrichtung zu leben?
10 In einer Organisation, wo Jehova Gott der Höhere ist, ist der Abstand zwischen dem Höheren und dem Tieferstehenden ausserordentlich gross, ja er ist in der Tat absolut. Dies bedeutet, dass Jehova Gott in der Stellung ist, wo er Gesetze diktieren und Verhaltungsvorschriften erlassen kann, die sozusagen jede kleine Einzelheit der Handlungen seiner Diener bestimmen. Dem ist so, weil seine Diener als Untergeordnete in bezug auf Leben und all die damit verbundenen Segnungen von ihm total abhängig sind. Während es wünschenswert ist, in der Geborgenheit einer paternellen (väterlichen) Regierung zu leben, wo Jehova Gott der absolut Höherstehende ist, den man fürchten soll, ist dies im Gebiet von Cäsar-Regierungen eine gefährliche Sache und führt zu grosser Bedrückung. — Ps. 1:1-6.
11. (a) Vergleiche kommunistische Regierungen mit demokratischen Regierungen hinsichtlich ihrer Überlegenheit über den Untergeordneten, und was bedeutet dies für das Volk? (b) Was ist die allgemeine Tendenz hinsichtlich irdischer Regierungen, und warum dies?
11 In Ländern, wo die russische Art des Kommunismus besteht, suchen solch totalitäre Regierungen als Höherstehende den Abstand zwischen Staat und Untertanen sehr gross oder total zu machen (dies wird tatsächlich durch das Wort totalitär angezeigt), damit die Abhängigkeit der Tieferstehenden, der Untertanen, gross oder total sei und den Staat befähige, Vorschriften für fast jede Einzelheit im Leben ihrer Völker zu erlassen. Diese totalitäre Herrschaftsform bringt grosse Furcht über die Völker und führt zu Grausamkeit beim Fordern dieser Furcht. In Ländern, wo die amerikanische Art der Demokratie besteht, sind solch begrenzte Regierungen als Höherstehende nicht sehr weit von ihren Untertanen, den Tieferstehenden, entfernt, so dass die Abhängigkeit vom Staat eine beschränkte ist. Dies bedeutet, dass das Feld, über welches Demokratien Gesetze zur Leitung der Handlungen ihrer Untertanen machen können, begrenzt ist. Indes scheint selbst in demokratischen Ländern gegenwärtig die Tendenz zu bestehen, dem Staat mehr Macht zu verleihen. Diese Neigung ist vorhanden, weil Satan weiss, dass seine Zeit vor Harmagedon kurz ist, und er macht jegliche Anstrengung, um alle irdischen Regierungen zu verleiten, sich immer mehr zu erhöhen, um ihre Überlegenheit zu steigern und die Völker durch Furcht in Schach zu halten. Auf diese Weise können die Untergeordneten gebunden und strenger beherrscht und so weggezogen werden von Gottes nahender Neuen-Welt-Regierung. — Off. 12:12.
ENTWICKLUNG VON REGIERUNGEN
12, 13. Beschreibe im allgemeinen die Entwicklung der „Cäsar“-Regierungen durch die Jahrhunderte hinab. Wie ist die Sachlage heute?
12 Wenn wir auf die mehr als viertausendjährige Geschichte der „Cäsar“-Regierungen zurückblicken, sehen wir, dass sie durch Krieg und Streit entstanden sind und sich entwickelt haben. Wieso? Von Nimrods Zeit an herrschte Kampf um Vorherrschaft, um Überlegenheit, damit man Gesetz und Politik den Besiegten diktieren und sie so zu untergeordneten Tieferstehenden machen konnte. Die Verwegenheit des Höherstehenden hielt den Tieferstehenden in einem Zustand der Furcht und machte ihn von seiner Gnade abhängig. Etwa 150 Jahre nach der Sintflut entwickelte sich zuerst ein Kampf von Familie über Familie, dann Sippe über Sippe, Stamm über Stamm, Stadtstaat über Stadtstaat und schliesslich Nation über Nation. So ist es gegangen bis zum heutigen Tag, und der Kampf tobt noch, doch jetzt zwischen Nationen-Koalition und Koalition. — 1. Mose 10:8, 9.
13 Immer noch wird dieselbe alte Versuchsmethode, wo stets Irrtümer unterlaufen, durch Kampf und Streit angewandt. Gegenwärtig kämpft der Ostblock der Nationen sowie der Westblock um die Weltherrschaft, um als Höherstehende Weltrichtlinien und Verordnungen zu ihrem Vorteil erlassen zu können. Die Zeit wird lehren, ob es noch eine weitere Kriegsrunde der Nationen gibt, wo ein Block als der Höhere den Kampf überdauert, um die übrige Welt seinen Handlungsvorschriften unterworfen zu halten. In auffallendem Gegensatz zur legalen Entwicklung der gewalttätigen Cäsar-Regierungen sehen wir, dass die Gesetze und Regeln theokratischen Regierens friedevoll durch göttliche Offenbarungen direkt von Jehova Gott, dem souveränen Höherstehenden, herkommen. — Jes. 33:22.
SANKTIONEN
14, 15. (a) Was sind Sanktionen? (b) Kennzeichne in Verbindung mit biblischen Gesetzen die bezüglichen Sanktionen.
14 Seien Regierungen von Gott oder dem „Cäsar“, so wenden sie doch Mittel an, um ihre Untergeordneten anzuspornen, den Gesetzen, die zu ihrer Beherrschung erlassen sind, zu gehorchen. Diese Mittel bestehen entweder in (1) Strafen, welche Furcht vor der Übertretung des Gesetzes erwecken, oder (2) in Belohnungen für liebendes Halten der Gesetze, oder in einer Kombination beider. In der juristischen Welt [besonders nach anglo-amerikanischem Recht] sind diese Strafen und Belohnungen als Sanktionen [Vergeltungsmassnahmen] bekannt, denn sie sind die Mittel, welche Regierungen anwenden, um zum Gehorsam gegen die Gesetze zu veranlassen. Im Garten Eden gab Gott Adam ein Gesetz, das ihm verbot, vom Baume der Erkenntnis des Guten und Bösen zu essen. Dieser bestimmten Handlungsregel fügte Jehova Gott, der Höherstehende, die Sanktion der Todesstrafe bei für den Fall, da dieses Gesetz gebrochen werde. Wir alle wissen, was schliesslich geschah. Adam, der Untergeordnete, brach dieses Gesetz. Gott hielt sogleich Gericht, sprach ihn schuldig und wandte die Sanktion der Strafe an, gemäss welcher er noch innerhalb desselben Tausendjahrtages starb. — 1. Mose 2:17; 3:19.
15 Nach der Sintflut erliess Gott ein Gesetz, welches das Morden verbot, und fügte die Todesstrafe als die Sanktion für irgend jemand hinzu, der dieses Gesetz breche. Als ein weiteres Beispiel der vielen biblischen Gesetze, denen Sanktionen beigefügt waren, um zum Gehorsam gegen das Gesetz zu ermutigen, beachte man das fünfte Gebot, welches lautet: ‚Ehre deinen Vater und deine Mutter.‘ Dieser Handlungsregel war die Sanktion der Belohnung des Gehorsams beigefügt, nämlich ‚damit deine Tage lang seien im Lande‘. Für jene, welche diesem Gesetz nicht gehorchten, gab es ebenfalls eine Sanktion, die auf Todesstrafe lautete und zum Tod durch Steinigen ermächtigte. Somit kann es sich der Mensch als ein der Regierung Untergeordneter nicht leisten, den Zorn (die Strafe) des Gesetzes unbeachtet zu lassen oder seine Augen für dessen Segnungen (Belohnungen) zu verschliessen. — 1. Mose 9:6; 2. Mose 20:12; 5. Mose 21:18-21; Röm. 13:5.
FURCHT
16, 17. (a) Warum ist Furcht vor Jehova angebracht? (b) Wie sollte der christliche Untergeordnete vor seinem Gott wandeln?
16 All das Vorangegangene zeigt klar, dass Gottesfurcht oder Furcht vor Jehova, dem grossen souveränen Höherstehenden, recht, wünschenswert und angebracht ist. Seine Überlegenheit ist so gross, dass sie ihn zum Höchsten über alle macht. Sie ist so absolut, dass der Mensch, der Untergeordnete, vollständig in seiner Gewalt ist. Jehova der Heerscharen steht ganz in einer Klasse für sich. Aus diesem Grunde heiligen ihn wahre Christen rechterweise, indem sie ihn in ihren Beziehungen zu Personen an vollständig separate Stelle setzen. Jehova ist in seiner erhabenen Stellung heilig und ist ein verzehrendes Feuer. „Denn ich bin Jehova, euer Gott; so heiliget euch und seid heilig, denn ich bin heilig.“ „Denn Jehova, dein Gott, ist ein verzehrendes Feuer, ein eifernder Gott!“ — 3. Mose 11:44 und 5. Mose 4:24.
17 Niemand kann es sich leisten, mit Jehova sein Spiel zu treiben. Noch darf der Mensch sorglos sein in bezug auf Gottes Anforderungen. Nehmt sein Gesetz nicht auf die leichte Schulter, denn seine Macht, Strafsanktionen aufzuerlegen, ist unbegrenzt und führt zu gänzlicher Austilgung im Tode. „Die Erde ist entweiht worden unter ihren Bewohnern; denn sie haben die Gesetze übertreten, die Satzung überschritten, gebrochen den ewigen Bund. Darum hat der Fluch die Erde verzehrt, und es büssen ihre Bewohner (ihre Bewohner werden als schuldig erfunden, AS), darum sind verbrannt der Erde Bewohner, und wenig Menschen bleiben übrig.“ (Jes. 24:5, 6) Zu allen Zeiten muss dieser Schrecken, seiner souveränen Majestät zu missfallen, vorhanden sein. Treffend hat Jesaja dies gezeigt: „Jehova der Heerscharen, den sollt ihr heiligen; und er sei eure Furcht, und er sei euer Schrecken.“ — Jes. 8:13.
18. Wie erhebt David die Grösse Jehovas, des Höherstehenden?
18 Der weise Untergeordnete denkt zu allen Zeiten an sein Verhältnis zu seinem grossen Höherstehenden, Jehova Gott. Stets sucht er Gottes Willen zu ermitteln und macht sich dann fleissig daran, sich nach diesem weisen Laufe zu richten. Solch ein treuer Diener Gottes schliesst sich dem König David in seinem Ausruf über die Grösse Gottes, Jehovas, und auch darüber an, wie wünschenswert es ist, ihm aus Gehorsam gegen sein Gesetz Furcht zu bezeugen: „Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes, und die Ausdehnung verkündet seiner Hände Werk. Ein Tag berichtet es dem anderen, und eine Nacht meldet der anderen die Kunde davon. Das Gesetz Jehovas ist vollkommen, erquickend die Seele; das Zeugnis Jehovas ist zuverlässig, macht weise den Einfältigen. Die Vorschriften Jehovas sind richtig, erfreuend das Herz; das Gebot Jehovas ist lauter, erleuchtend die Augen. Die Furcht Jehovas ist rein, bestehend in Ewigkeit. Die Rechte [Verordnungen, AS] Jehovas sind Wahrheit, sie sind gerecht allesamt; sie, die köstlicher sind als Gold und viel gediegenes Gold, und süsser als Honig und Honigseim. Auch wird dein Knecht durch sie belehrt [gewarnt, AS]; im Beobachten derselben ist grosser Lohn.“ „Es fürchte sich vor Jehova die ganze Erde.“ — Ps. 19:1, 2, 7-11; 33:8.
[Fußnoten]
a Webster’s New International Dictionary (engl.), 2. Auflage, 1934.
b Black’s Law Dictionary (engl.), 3. Auflage, 1933.
c Aus der Gettysburg-Ansprache von 1863, gehalten von Abraham Lincoln, Präsident der Vereinigten Staaten in jener Zeit.
d The American College Dictionary (engl.), 1949.
e Webster’s New International Dictionary (engl.), 2. Auflage, 1934.
f Commentaries on the Laws of England von Sir William Blackstone, Bd. I, Abschn. 2, S. 26.