Gott sorgt für die Geringen
„Jehova [ist] voll inniger Zuneigung und barmherzig.“ — Jak. 5:11.
1. Wie weit ist die Anbetung Jehovas Gottes verbreitet, und wie steht dies mit Jakobus 5:11 in Verbindung?
Durch diese ansprechenden Worte, „Jehova [ist] voll inniger Zuneigung und barmherzig“, wird Jehova uns, wer wir auch sein mögen, empfohlen. Bestimmt möchten wir, daß wir mit inniger Zuneigung und barmherzig behandelt werden, besonders von jemandem, den wir anerkennen und den wir als den höchsten Gott anbeten. Viele Menschen auf der ganzen Erde beten gewiß Jehova Gott an, und es ist für sie sehr tröstend und beruhigend, Jehovas Barmherzigkeit und innige Zuneigung zu erkennen. Diese Personen, die so gesegnet werden, sind sehr unterschiedlich; ja, sie sind so verschieden wie die Leser dieser Zeitschrift. Während du nun diese Angelegenheit betrachtest, die dir in deiner eigenen Sprache und an deinem eigenen Ort unterbreitet wird, magst du sicher sein, daß andere Personen, die sich von dir unterscheiden und die anderswo leben und andere Gewohnheiten und eine andere Vergangenheit haben, ebenfalls über diese Worte des Bibelschreibers Jakobus nachdenken. Jakobus war ein Jünger Christi Jesu, und er war somit ein Christ und ein Anbeter und Zeuge Jehovas, des Gottes und Vaters Jesu Christi.
2. Zu welchen Zeiten haben sich Jehovas liebevolle Eigenschaften gezeigt? Wem gegenüber?
2 Zu allen Zeiten, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart, sind die liebevollen Eigenschaften Jehovas denjenigen, die ihn anbeten, offenbar gewesen. Ja, als sich Jakobus über Jehovas innige Zuneigung und Barmherzigkeit äußerte, bezog er sich auf Gottes Propheten der alten Zeit. Er erwähnte, daß sie Geduld übten und im Erleiden von Ungemach ausharrten, während sie im Namen Jehovas als seine Propheten und Zeugen redeten. Jakobus erklärt im 5. Kapitel, Vers 11: „Seht! Wir preisen die glücklich, die ausgeharrt haben. Ihr habt vom Ausharren Hiobs gehört und habt gesehen, welchen Ausgang Jehova gab, daß Jehova voll inniger Zuneigung und barmherzig ist.“ Das ist wahr, der Ausgang war für Hiob wirklich ein Beweis der Barmherzigkeit und loyalen Liebe Jehovas gegenüber seinem treuen Diener Hiob, der die Lauterkeit gegenüber Jehova bewahrte. Es ist angebracht, daß wir heute ebenso wie der Bibelschreiber Jakobus die Tatsachen der Religionsgeschichte anerkennen und sehen, wie Jehova mit Menschen verfährt, die die Lauterkeit bewahren, und wie er seine Barmherzigkeit und innige Zuneigung in ihrem Interesse ausübt. Diese guten Ergebnisse sind jetzt bei den Menschen zu sehen, die Jehovas barmherzige Handlungsweise erkennen und entsprechend reagieren.
3. In welcherlei Hinsicht sind die Menschen unterschiedlich?
3 Die schwierigen Tage, in denen wir leben, bringen viele Härten und große Unbarmherzigkeit mit sich. Die Umstände, in denen sich die Menschen befinden, rufen allerlei persönliche Enttäuschungen hervor. Dies kommt daher, daß die Menschen die unterschiedlichste Vergangenheit haben und von ‘allen Arten’ sind. Diese Unterschiede der Vergangenheit und der Verhältnisse der Menschen sind wirklich recht groß. Einige sind sehr gebildet, andere nicht so sehr, und einige haben eine verhältnismäßig geringe Bildung. Einige gehören der einen Rasse an, andere einer anderen, und natürlich gibt es viele Nationalitäten und eine noch größere Anzahl Sprachen, die die Menschen sprechen. Die gesellschaftliche Stellung ist von Person zu Person unterschiedlich, ebenso wie körperliche und geistige Fähigkeiten. Zwar haben alle die Unvollkommenheit ererbt und haben daher unabhängig von den Vorkehrungen, die Jehova Gott getroffen hat, keine wirkliche Hoffnung auf Leben, doch ist das Ausmaß, in dem der einzelne die gerechten Forderungen Gottes übertritt, von Person zu Person verschieden. Die Unterschiedlichkeit der Vergangenheit und der Verhältnisse der Menschen scheint kein Ende zu haben.
4. Wozu führt die Verschiedenartigkeit der Menschen hinsichtlich des Wortes Gottes?
4 Demzufolge reagieren Personen, die mit Gottes Wort in Berührung kommen, recht unterschiedlich. Einige zeigen keine Reaktion liebevoller Wertschätzung für die Vorkehrungen des Schöpfers, weil sie zu stolz, zu selbstzufrieden oder zu überheblich sind. Dann gibt es wiederum Personen, die sich so gering vorkommen, daß sie sich für ungeeignet halten, Jehovas innige Zuneigung und Barmherzigkeit zu empfangen. Offensichtlich bist du von einer noch anderen Art — weder zu selbstzufrieden noch zu niedergeschlagen, um danach zu trachten, das anzunehmen, was Jehova dir als einzelnem anbietet. Ja, du kannst sehen, daß die barmherzigen und liebevollen Eigenschaften Jehovas Gottes für dich wirklich von Interesse sind.
WAS IST JETZT AM WICHTIGSTEN?
5. Was ist, wie es hier gezeigt wird, wichtiger als die Vergangenheit eines Menschen?
5 Je mehr du aus dem Wort lernst, für das der barmherzige Gott gesorgt hat, nämlich aus der Heiligen Schrift, desto besser verstehst und erkennst du die Tatsache, daß dieses gesamte Wort lehrt, daß auch du die Segnungen Gottes empfängst oder empfangen kannst. Es ist wichtig zu wissen, daß nicht deine Vergangenheit zählt, sondern vielmehr deine jetzige Einstellung und deine jetzige Reaktion auf das, wofür Jehova gesorgt und was er Menschen sozusagen aller Arten, einschließlich der geringen, zugänglich gemacht hat.
6. Welche großartige Gelegenheit sollten sich alle Menschen zunutze machen?
6 Es wird wiederholt gezeigt, daß Jehova es Menschen unterschiedlicher Vergangenheit liebevoll ermöglicht, durch Christus Jesus mit ihm in Harmonie zu gelangen. Zum Beispiel heißt es in 1. Timotheus 2:3-6: „Das ist vortrefflich und annehmbar in den Augen Gottes, unseres Retters, dessen Wille es ist, daß alle Arten von Menschen gerettet werden und zu einer genauen Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn da ist e i n Gott und e i n Mittler zwischen Gott und Menschen, ein Mensch, Christus Jesus, der sich selbst als ein entsprechendes Lösegeld für alle hingegeben hat — dies soll zu seinen eigenen besonderen Zeiten bezeugt werden.“ Welchen „Arten“ von Menschen wird demnach die Gelegenheit verweigert, gerettet zu werden und zu einer genauen Erkenntnis der Wahrheit zukommen? Keiner! Daher sollten sich alle Menschen das göttliche Angebot zunutze machen. Niemand sollte so hoch von sich denken, daß er sich Gottes Vorkehrung nicht zunutze macht, und gleichzeitig sollte niemand so gering von sich denken, daß er meint, er dürfe die Wahrheit nicht empfangen und kennenlernen und das ‘entsprechende Lösegeld für alle’ könne schließlich nicht zu seinen Gunsten angewandt werden, so daß er von seinem Erbe der Unvollkommenheit, der Sünde und des Todes gerettet würde. Auch dies ist wichtig.
BIST DU DIR GEISTIGER BEDÜRFNISSE BEWUSST?
7. Welches ist die richtige Ansicht über unsere geistigen Bedürfnisse?
7 Als Christus Jesus, „der sich selbst als ein entsprechendes Lösegeld für alle hingegeben hat“, vor seinem Opfertode auf Erden diente, erklärte er: „Glücklich sind die, die sich ihrer geistigen Bedürfnisse bewußt sind, da das Königreich der Himmel ihnen gehört.“ (Matth. 5:3) Hier wird nicht gezeigt, daß diejenigen, die sich ihrer geistigen Bedürfnisse bewußt sind oder die „arm hinsichtlich des Geistes“ sind (The Kingdom Interlinear Translation), verworfen würden, weil sie im Geiste arm sind, sondern sie werden vielmehr als glücklich bezeichnet, als solche, die Gott liebt und für die er sorgt. Warum? Weil sie sich ihrer Bedürfnisse bewußt sind und weil sie Jehovas Vorkehrungen zur Befriedigung ihrer geistigen Bedürfnisse annehmen. Sie sind nicht stolz oder gar hochmütig. Wäre dies der Fall, so würden sie sich selbst zu dem Gedanken verleiten, sie seien über Jehovas Vorkehrungen erhaben. Nein, sie sind in geistiger Hinsicht gering und erkennen, daß sie wie andere Menschen ein Bedürfnis haben, das nur durch Jehovas Vorkehrungen befriedigt werden kann, und deshalb machen sie sich in dieser Angelegenheit die richtige Ansicht über sich zu eigen. Sie werden nicht durch irgendeinen verkehrten Gedanken, den sie aufgrund ihrer persönlichen Vergangenheit haben mögen, auf eine andere Bahn gelenkt. Hierüber nachzudenken ist für uns sehr nützlich, wer wir auch sein und wo auf der Erde wir auch leben mögen.
WIE UMFASSEND SIND DOCH JEHOVAS VORKEHRUNGEN!
8. Wie umfassend sind Jehovas Vorkehrungen?
8 Das Wort Gottes und das darin dargelegte Vorhaben Jehovas sind nicht nur für eine gewisse Rasse oder Nationalität oder für ein gewisses Volk bestimmt. Tatsache ist, daß Personen aller Rassen Gott angenehm sind und von ihm geliebt werden, und er sorgt freigebig für sie alle. Eine diesbezügliche prophetische Erklärung findet sich im 7. Kapitel der Offenbarung: „Nach diesen Dingen sah ich, und siehe! eine große Volksmenge, die kein Mensch zu zählen vermochte aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen stand vor dem Thron und vor dem Lamm, in weiße lange Gewänder gehüllt, und Palmzweige waren in ihren Händen. Und sie rufen fortwährend mit lauter Stimme, indem sie sagen: ,Die Rettung verdanken wir unserem Gott, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamme.‘“ „Sie werden nicht mehr hungern und auch nicht mehr dürsten, noch wird die Sonne auf sie niederbrennen, noch irgendeine sengende Hitze, weil das Lamm, das inmitten des Thrones ist, sie hüten und sie zu Wasserquellen des Lebens leiten wird. Und Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen“ (V. 9, 10, 16, 17).
9. Welcher Forderung müssen wir entsprechen, um die Gewißheit der Fürsorge Jehovas zu empfangen, wie sie in Offenbarung 7:16, 17 dargelegt wird?
9 Auch hier kannst du sehen, wie umfassend Jehovas Vorkehrungen sind, die sich bis zu dir erstrecken, ungeachtet, aus welcher ‘Nation, welchem Stamm, welchem Volk oder welcher Zunge’ du gekommen bist. Welchen buchstäblichen oder sinnbildlichen Hunger oder Durst du auch zufolge der grausamen, erbarmungslosen Verhältnisse der Welt verspüren magst, so findest du doch in dieser prophetischen Verheißung eine Zusicherung, daß du keinen geistigen Hunger und Durst und keine Hitze seines Zornes verspüren wirst, wenn du demütig Jehova Rettung zuschreibst. Schreibst du Gott die Rettung zu? Wenn nicht, warum nicht? Bedeutet es wirklich vernünftiges Denken, wenn man es nicht tut? Wenn du nach Gerechtigkeit hungerst und dürstest, so kann bestimmt für dich gesorgt werden, wie es die weiteren Worte Jesu gemäß Matthäus 5:6 zeigen: „Glücklich sind die, die nach Gerechtigkeit hungern und dürsten, da sie gesättigt werden.“
EINE FAMILIENÄHNLICHE EINRICHTUNG
10. Welche positiven Besonderheiten weisen Familien auf?
10 Die Familieneinrichtung gehört zu den Dingen, die von Ort zu Ort unterschiedlich sind, je nach den Bräuchen und nach der Verfahrensweise verschiedener Völker. Allgemein gesagt, besteht in einer guten Familie unter den verschiedenen Gliedern ein nützliches und angenehmes Verhältnis. Dies trifft besonders auf eine Familie zu, in der alle Jehova Gott anbeten und alle seine Forderungen und seine Anleitung in ihrem Familienleben anwenden. Eine weitere Tatsache hinsichtlich der Familien im allgemeinen ist die, daß sie sich aus unterschiedlichen Personen zusammensetzen; in ein und derselben Familie mögen Säuglinge, Kinder, Erwachsene, Personen mittleren Alters und sehr alte Personen sein. Obwohl ein jeder in mancherlei Hinsicht anders ist als die anderen, haben alle ihren Platz in der Familieneinrichtung, und es besteht kein Grund, daß irgend jemand vor Gott oder Menschen Minderwertigkeitsgefühle hat.
11. (a) Welche Einrichtung gleicht der einer Familie, und in welchen Beziehungen? (b) Welche Verbesserung ist innerhalb der christlichen „Familie“ möglich?
11 Die Glieder der „großen Volksmenge“ aus dem siebenten Kapitel der Offenbarung werden in eine Einrichtung hineingebracht, die ähnlich wie die einer Familie ist. Besteht für diejenigen, die sich in dieser christlichen familienähnlichen Einrichtung befinden, irgendein Grund, wegen hohen Alters, irgendwelcher Behinderungen, mangelnder Bildung, Schüchternheit oder mangelnder Fähigkeit im Vergleich zu anderen Gliedern der Familie Minderwertigkeitsgefühle zu haben? Nein, es besteht kein Grund, sich geringwertiger zu fühlen, obwohl sich jemand bemühen mag, die Grenzen, die ihm gesetzt sind, zu überwinden. Daher solltest du, wenn du jetzt zufolge deiner Vergangenheit irgendwie behindert bist, daran denken, daß du, falls du Jehova Gott jetzt treu bist, Änderungen vornehmen kannst und von einer ‘Art’ sein kannst, die zu deinem christlichen Bekenntnis paßt. Dieser Wechsel wird in der Heiligen Schrift unter anderem so zum Ausdruck gebracht, wie es in Epheser 4:23, 24 zu finden ist: „Ihr [sollt] ... erneuert werden ... in der Kraft, die euren Sinn antreibt, und [sollt] die neue Persönlichkeit anziehen ..., die nach Gottes Willen in wahrer Gerechtigkeit und Loyalität geschaffen worden ist.“ (Siehe auch Römer 12:2.) Ist das nicht für jemand, der sich in seiner ‘Art’ verbessern möchte, eine Ermunterung und auch ein Ansporn?
WAHRE ANSTRENGUNGEN
12. Welche Anstrengungen unsererseits sind notwendig?
12 Die Aufrichtigkeit eines Menschen darin, ein gutes Gewissen zu haben, zeigt sich teilweise in den Anstrengungen, die er macht, indem er Sinn und Herz gebraucht und sich bemüht, dieses Ziel zu erreichen. Obwohl es sich um eine Anstrengung seinerseits handelt, geschieht dies nicht in seiner eigenen Kraft, nicht unter Außerachtlassung der Vorkehrung, die Jehova durch Christus Jesus trifft, um die geistigen Bedürfnisse zu befriedigen, deren er sich bewußt ist. Beachte, wie dies in 1. Timotheus 4:10 erklärt wird: „Denn dafür arbeiten wir hart und strengen uns an, weil wir unsere Hoffnung auf einen lebendigen Gott gesetzt haben, der ein Retter aller Arten von Menschen ist, besonders von treuen.“ Somit müssen ‘alle Arten von Menschen’ hart arbeiten und sich anstrengen. Und mit dem Segen Jehovas können sie dabei Erfolg haben. Ist das nicht ermutigend?
13. (a) Worüber könntest du, was dich betrifft, nützlicherweise nachdenken? (b) Welche Tatsachen hinsichtlich des Geistes Gottes sind hier eine Hilfe?
13 Hast du schon einmal darüber nachgedacht, daß du als Einzelperson Eigenschaften hast, die niemand anders hat? Das ist tatsächlich so. Es gibt Dinge, die du auf eine Weise und in einem Ausmaß tun kannst, daß kein anderer sie genau nachahmen kann. Du brauchst daher wegen der Dinge, die jemand anders tut oder tun kann, nicht niedergedrückt zu sein. Statt dessen tut jeder gut daran, seine eigenen Fähigkeiten zu betrachten und sie zum Lobpreis Jehovas in der Anbetung zu gebrauchen. Jeder hat natürliche Gaben, und diese lassen sich weiter entwickeln, um besser gebraucht werden zu können. Auch gibt es Gaben, die Christen durch die Wirkung des Geistes Jehovas Gottes empfangen, aber selbst in dieser Hinsicht hat nicht jeder dieselbe Gabe. Es ist vielmehr so, wie es in 1. Korinther 12:4-6 heißt: „Nun gibt es Verschiedenheiten in den Gaben, aber da ist derselbe Geist; und es gibt Verschiedenheiten in den Dienstämtern, und doch ist es derselbe Herr; und es gibt Verschiedenheiten von Wirkungen, und doch ist es derselbe Gott, der alle Wirkungen in allen hervorruft.“ Ein bescheidener Mensch kann seine natürlichen Gaben entwickeln und sogar einige neue Gaben erwerben, und er kann auch den Beistand und die Segnungen des heiligen Geistes Jehovas für sein Herz und seinen Sinn und seine Bemühungen empfangen, und all das, während er persönlich freudig denselben „Gott, der alle Wirkungen in allen hervorruft“, anbetet und ihm dient.
14. Welche ausgeglichene Ansicht sollte man haben, wenn man die Eigenschaften anderer betrachtet?
14 Andere zu beobachten kann manchmal wirklich eine Hilfe und Unterstützung sein. Man mag sich umschauen und andere Personen sehen, die gewisse Fähigkeiten haben. Dabei könnte man sich natürlich geringwertiger vorkommen, sollte es aber nicht. Im Gegenteil, man kann lernen, indem man die guten Eigenschaften eines anderen beobachtet, und soweit es möglich ist, könnte man diese Eigenschaften nachahmen und denjenigen, der in einer gewissen Hinsicht befähigt ist, sogar um Hilfe bitten und diese Hilfe annehmen. Jedoch sollte man bestimmt nicht versuchen, der andere zu sein, sondern man sollte einfach der sein, der man ist, und irgendein Glied der christlichen organisatorischen Körperschaft sein, als das man von Gott eingesetzt worden ist.
15. Erkläre die angebrachte Veranschaulichung des menschlichen Körpers, die in 1. Korinther im 12. Kapitel zu finden ist.
15 Ja, in der Bibel wird der menschliche Körper als Beispiel der Organisation der Christenversammlung gebraucht, und es wird gezeigt, daß die Teile des Körpers, die gering zu sein scheinen, dennoch sehr benötigt werden, und hierdurch werden diejenigen veranschaulicht, die in der Christenversammlung gering erscheinen mögen. „Wenn sie alle e i n Glied wären, wo wäre der Leib? Nun aber sind sie viele Glieder, doch e i n Leib. Das Auge kann nicht zur Hand sagen: ,Ich benötige dich nicht‘ oder wiederum das Haupt nicht zu den Füßen: ,Ich benötige euch nicht.‘ Vielmehr aber sind die Glieder des Leibes, die schwächer zu sein scheinen, notwendig; und die Körperteile, die wir für weniger ehrbar halten, diese umgeben wir mit reichlicherer Ehre, und so haben unsere unansehnlichen Teile um so reichlichere Wohlanständigkeit, während unsere wohlanständigen Teile nichts benötigen. Dennoch hat Gott den Leib so zusammengefügt, daß er dem Teil, der einen Mangel hatte, reichlichere Ehre verlieh, damit keine Spaltung im Leibe sei, sondern daß dessen Glieder dieselbe Sorge füreinander tragen sollten. Und wenn e i n Glied leidet, leiden alle anderen Glieder mit; oder wenn einem Glied Herrlichkeit zuteil wird, freuen sich alle anderen Glieder mit.“ — 1. Kor. 12:19-26.
BEKUNDE ALS ERWIDERUNG GLAUBEN
16. Was muß hinsichtlich des Glaubens berücksichtigt werden?
16 Da jemand, der demütig oder bescheiden ist, in seinem Sinn die Tatsache verankert hat, daß Gott für die Geringen sorgt, und da er in seinem Herzen überzeugt ist, daß auch er die liebevollen Vorkehrungen Jehovas empfangen kann, kann er zu seinem Nutzen erkennen, daß er ebenso wie andere Glauben haben muß. Daher sollte sich jemand, der empfindet, daß er sich seiner geistigen Bedürfnisse bewußt ist, fragen: „Glaube ich wirklich an Jehova Gott und an seinen Sohn? Glaube ich an Gottes Verheißung, mir zu helfen?“ Jesu Äußerungen hierüber weisen darauf hin, daß ein solcher Glaube dadurch bewiesen wird, daß man beständig um Jehovas Geist bittet, denn er erklärte: „Bittet fortwährend, und es wird euch gegeben werden; sucht unablässig, und ihr werdet finden; klopft immer wieder an, und es wird euch aufgetan werden. Denn jeder, der bittet, empfängt, und jeder, der sucht, findet, und jedem, der anklopft, wird aufgetan werden. Darum, wenn ihr, obwohl ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wißt, wieviel mehr wird euer Vater, der in den Himmeln ist, denen gute Dinge geben, die ihn bitten?“ — Matth. 7:7, 8, 11.
17. Welche Verschiedenartigkeit der Wirkung des Geistes Gottes sollte man erkennen?
17 Eine weitere Frage: Erkennst du, daß Gottes Geist verschiedene Wirkungen vollbringt, indem er unterschiedliche Fähigkeiten hervorruft, die die Glieder der Versammlung haben, und indem er auf diese Weise alle Bedürfnisse der Versammlung befriedigt? Dies ist der Fall, denn in 1. Korinther 12:11 erfahren wir, daß „alle diese Wirkungen ... ein und derselbe Geist hervor[ruft], indem er eine Austeilung jedem entsprechend vornimmt, so, wie er will“. Könnte dies etwa bedeuten, daß der Geringe auf seine eigene Fähigkeit vertraut? Ganz und gar nicht. „Wenn jemand redet, so rede er, als wären es die heiligen Aussprüche Gottes; wenn jemand dient, so diene er als von der Kraft abhängig, die Gott darreicht, damit in allen Dingen Gott verherrlicht werde durch Jesus Christus. Sein ist die Herrlichkeit und die Macht für immer und ewig. Amen.“ — 1. Petr. 4:11.
18. Wie kann man Nutzen aus der Kraft ziehen, die Gott gibt? Nenne Beispiele.
18 Damit das gute Ergebnis der Kraft, die Gott darreicht, zustande kommt, ist es notwendig, daß man bereit ist, Anweisungen und Schulung anzunehmen, und auf diese Weise kann man für Gott noch brauchbarer werden als jemand, der meint, er benötige keine Unterweisung, keine Schulung oder keinen Rat. Ein praktisches Beispiel hierfür finden wir in unserer Zeit in den Predigern, die freiwillig in der Zentrale und in den Zweigen der Watch Tower Society dienen, welche organisiert worden sind, um die Evangeliumsverkündigung der Zeugen Jehovas in verschiedenen Teilen der Welt zu unterstützen. Die Zentrale und die Zweige sind mit Predigern besetzt, die jeweils eine Bethelfamilie bilden. Diese Prediger mögen in der höchst wichtigen Arbeit, die zu verrichten sie gebeten werden, anfangs völlig unerfahren sein. Zu dieser Arbeit gehört die Erledigung vieler Einzelheiten, die für die Herstellung der Bibel und der gedruckten Predigten und Bibelstudienhilfsmittel erforderlich sind, die von Jehovas Zeugen überall verbreitet werden. Viele solche Freiwilligen, die im Bethel dienen, denken zuerst, sie würden nie in der Lage sein, die ihnen übertragenen Aufgaben zu erledigen. Aber sie sind demütig und belehrbar, sie erhalten von Anfang an eine gute Schulung, sie lernen grundlegende Dinge, und sie lernen, alles auf die richtige Weise zu tun. Demzufolge gelingt es ihnen wirklich, und sie haben stets das Bewußtsein, in einem wichtigen Teil des Werkes der theokratischen Organisation Jehovas etwas zu leisten.
19. Wie kann jemand, der gering ist, in der Versammlung Fortschritte machen?
19 Ähnlich ist es in den Versammlungen der Zeugen Jehovas: Neue oder Schüchterne sollten die Hilfe annehmen, die zur Verfügung steht, und sich aufrichtig bemühen, mit der Versammlungsorganisation zusammenzuarbeiten. Dabei werden sie die besten und die grundlegenden Methoden kennenlernen, das Zeugniswerk zu verrichten, und werden sich sogar selbst daran beteiligen. Welch gute Fortschritte die Geringen doch auf diese Weise machen!
[Bild auf Seite 300]
Geringe aus allen Nationen werden in Gottes familienähnliche Einrichtung hineingebracht, in der sie Gottes Gunst genießen; in der ganzen Welt finden sie Erquickung, während sie anderen die gute Botschaft von Gottes Königreich mitteilen.