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„Benehmt euch wie Männer“Der Wachtturm 1983 | 1. Januar
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„Benehmt euch wie Männer“
„Bleibt wach, steht fest im Glauben, benehmt euch wie Männer, werdet stark“ (1. Korinther 16:13).
1. Als was bezeichnete Pilatus Jesus mit den Worten: „Seht! Der Mensch!“?
„SEHT! DER MENSCH!“ Mit diesen historischen Worten wurde der berühmteste Mann der ganzen Menschheitsgeschichte von dem römischen Statthalter Pontius Pilatus der Menge feindseliger Juden vorgeführt, die sich vor seinem Palast in Jerusalem versammelt hatten. Es war der Jude Jesus Christus. Man hatte ihn in ein Gewand von königlichem Purpur gekleidet und ihm eine Dornenkrone auf das Haupt gesetzt, womit man sich über seine Behauptung lustig machte, der verheißene messianische König zu sein (Johannes 19:5-15). Doch mit den Worten: „Seht! Der Mensch!“ wies Pilatus auf Jesus als die hervorragendste Persönlichkeit der ganzen Menschheit hin, auf jemand, der es nicht verdiente, verworfen zu werden. Das war daran zu erkennen, daß Pilatus das griechische Wort ánthrōpos (hebräisch: géber) gebrauchte, worunter ein Mensch männlichen Geschlechts zu verstehen ist.
2. Durch welchen Menschen werden die Verstorbenen auferweckt werden, und aufgrund welches Opfers?
2 Der Apostel Paulus bezog sich auf diesen Menschen, der dem vollkommenen Adam am Tage seiner Erschaffung entsprach, als er in 1. Korinther 15:21 schrieb: „Denn da der Tod durch einen Menschen [den ánthrōpos Adam] gekommen ist, kommt auch die Auferstehung der Toten durch einen Menschen [den ánthrōpos Jesus Christus].“ Paulus hatte denselben Menschen im Sinn, als er zu den Mitgliedern des athenischen Gerichts auf dem Areopag oder Marshügel sagte: „Wohl hat Gott über die Zeiten solcher Unwissenheit hinweggesehen, doch läßt er jetzt den Menschen sagen, daß sie alle überall bereuen sollten. Denn er hat einen Tag festgesetzt, an dem er die bewohnte Erde in Gerechtigkeit richten will durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat, und er hat allen Menschen eine Gewähr dafür gegeben, indem er ihn von den Toten zur Auferstehung gebracht hat“ (Apostelgeschichte 17:30, 31). Dadurch, daß der auferweckte Jesus sein vollkommenes menschliches Leben zugunsten der ganzen Menschheit geopfert hatte, konnte er ein Lösegeld für die ganze Menschheit darbringen, so daß sogar die Toten auferweckt werden und die Gelegenheit erhalten können, unter seinem tausendjährigen Königreich ewiges Leben auf einer paradiesischen Erde zu erlangen.
3. Wer brachte ein entsprechendes Lösegeld dar, was zur bestimmten Zeit bezeugt werden sollte, und warum ist heute die passendste Zeit für dieses Zeugnis?
3 In Übereinstimmung mit dieser erfreulichen Tatsache schrieb der Apostel Paulus an seinen Mitarbeiter Timotheus: „Denn da ist e i n Gott und e i n Mittler zwischen Gott und Menschen, ein Mensch, Christus Jesus, der sich selbst als ein entsprechendes Lösegeld für alle hingegeben hat — dies soll zu seinen eigenen besonderen Zeiten bezeugt werden“ (1. Timotheus 2:5, 6). Und heute, während seiner Gegenwart als König, der im Himmel zur Rechten Gottes herrscht, ist die passendste Zeit dafür, daß der ganzen Menschheit ein solches Zeugnis gegeben wird.
4. Inwiefern bot Jesus einen anderen Anblick, als er von Pilatus der Volksmenge vorgeführt wurde, als an dem Tag, an dem er in Jerusalem einritt, und weswegen muß Pilatus beeindruckt gewesen sein?
4 Kehren wir nun aber wieder zurück zu jenem denkwürdigen Passahtag des Jahres 33 u. Z., als Pontius Pilatus, der römische Statthalter von Judäa, den gegeißelten und gedemütigten Jesus vor seinem Palast der boshaften Menge vorführte und ausrief: „Seht! Der Mensch!“ Jesus erregte damals bestimmt ziemliches Aufsehen. Er bot einen ganz anderen Anblick als noch zu Beginn der Woche. Damals war er im Triumph in Jerusalem eingeritten — wie ein zum König Auserwählter, der sich auf dem Weg in die Hauptstadt befand, um dort gekrönt zu werden. Auf diese Weise erfüllte sich die Prophezeiung aus Sacharja 9:9 im kleinen, wo es heißt: „Frohlocke sehr, o Tochter Zion. Jauchze im Triumph, o Tochter Jerusalem. Siehe! Dein König selbst kommt zu dir. Er ist gerecht, ja gerettet, demütig und auf einem Esel reitend, ja auf einem ausgewachsenen Tier, dem Sohn einer Eselin“ (Matthäus 21:1-9; Johannes 12:12-16). Auf welch meisterhafte Weise offenbarte Jesus doch später — am Sabbattag — mannhafte Eigenschaften, indem er all die Mißhandlungen und Beschimpfungen klaglos über sich ergehen ließ und sich völlig dem Willen Gottes, des Höchsten, seines himmlischen Vaters, unterordnete! Der Statthalter Pilatus muß ganz einfach von der unerschrockenen, mannhaften Haltung dieses Juden tief beeindruckt gewesen sein, auf den damals die Augen des ganzen Universums gerichtet waren.
5, 6. (a) Warum haben Personen, die im Paradies leben möchten, in Jesus Christus ein vollkommenes Beispiel, was ihre Handlungsweise betrifft? (b) Welche unterschiedliche Auswirkung auf die Menschheit hatte gemäß den Worten des Paulus die Handlungsweise Adams und diejenige Jesu Christi?
5 Alle, die in naher Zukunft in menschlicher Vollkommenheit auf einer paradiesischen Erde leben möchten, haben in diesem mannhaften Menschen ein nachahmenswertes Beispiel, auf das sie ihr Auge gerichtet halten sollten. Wie Adam vollkommen war, als er von seinem Schöpfer in den Garten Eden gesetzt wurde, so war auch Jesus ein vollkommener Mensch. Doch Jesus verdarb das Bild Gottes nicht, das er trug, als er auf die Erde gesetzt wurde; er entstellte nicht das Gleichnis Gottes, gemäß dem er als Mensch aufgewachsen war (1. Mose 1:26, 27). Das loyale, unterwürfige Verhalten Jesu wirkt sich daher auf die gesamte Menschheit ganz anders aus als die ungehorsame Handlungsweise Adams.
6 Der Apostel Paulus faßt dies in einem Brief an die Christenversammlung in der Stadt Korinth (Griechenland), einem Zentrum der Gelehrsamkeit, mit folgenden Worten zusammen: „Denn so, wie in Adam alle sterben, so werden auch in dem Christus alle lebendig gemacht werden. Jeder aber in seiner eigenen Rangordnung: Christus, der Erstling, danach die, die dem Christus angehören während seiner Gegenwart“ (1. Korinther 15:22, 23). Gott ließ seinen treuen Sohn deshalb nicht im Todeszustand. Gemäß seiner unverbrüchlichen Verheißung auferweckte er ihn am dritten Tag von den Toten, und zwar als den ersten, der zu ewigem Leben auferweckt wurde. Durch die Auferstehung brachte Gott seinen gehorsamen Sohn wieder dorthin zurück, wo er zuvor gewesen war, nämlich bei ihm in den unsichtbaren Himmeln. Dadurch wurde es möglich, daß Menschen wieder zum Leben zurückgebracht werden können, und zwar zum Leben auf einer paradiesischen Erde, wo sie allmählich zur Vollkommenheit gelangen werden, während Jesus Christus 1 000 Jahre unsichtbar über seinen irdischen Herrschaftsbereich regieren wird.
7. Warum ist Jesus Christus kein vollkommener Mensch mehr, und was wird er den Nachkommen Adams und Evas dennoch zurückgeben können?
7 Seine unsichtbare, aber wahrnehmbare „Gegenwart“ als König über die erlöste Menschheit wird tatsächlich zu verspüren sein. Jesus Christus ist wieder ein Geistgeschöpf, doch jetzt unsterblich. Darauf weist der Apostel Paulus hin, wenn er an die Versammlung in Korinth weiter schreibt: „Wenn es einen physischen Leib gibt, so gibt es auch einen geistigen. So steht auch geschrieben: ,Der erste Mensch Adam wurde eine lebendige Seele.‘ Der letzte Adam wurde ein lebengebender Geist“ (1. Korinther 15:44, 45; 1. Mose 1:26, 27; 2:7). Der verherrlichte Jesus Christus, der jetzt nicht mehr ein Mensch aus Fleisch und Blut ist, sondern ein mächtiges Geistwesen im Himmel, wird den Nachkommen Adams und Evas vollkommenes menschliches Leben zurückgeben können, da er ja sein vollkommenes menschliches Leben für die Menschheitsfamilie niedergelegt hat.
Der Mensch, den wir nachahmen sollten
8. Für wen ist Jesus Christus ein nachahmenswertes Beispiel, und gestützt worauf, konnte Paulus die Glieder der Versammlung in Korinth auffordern, seine Nachahmer zu werden?
8 Jesus Christus, der auf der Erde ein vollkommenes Beispiel gab, ist würdig, von allen nachgeahmt zu werden, die ewiges Leben zu erlangen suchen, ob als seine Gefährten in seinem himmlischen Königreich oder als seine vollkommenen menschlichen Söhne und Töchter auf der paradiesischen Erde. In völligem Einklang damit konnte daher der Apostel Paulus an die Nachfolger Christi im alten Korinth schreiben: „Bewahrt euch beständig davor, Juden wie auch Griechen und der Versammlung Gottes Anlaß zum Straucheln zu geben, so, wie auch ich allen Menschen in allen Dingen zu Gefallen bin, indem ich nicht meinen eigenen Vorteil suche, sondern den der vielen, damit sie gerettet werden mögen. Werdet meine Nachahmer, so, wie ich Christi Nachahmer bin“ (1. Korinther 10:32 bis 11:1).
9. Von welchem Substantiv ist das griechische Verb abgeleitet, das in 1. Korinther 16:13 mit „benehmt euch wie Männer“ übersetzt worden ist, und welchen Unterschied stellt dieses Substantiv heraus?
9 Diese Worte helfen uns auch, die Ermahnung des Paulus, die wir am Schluß seines Briefes an die Versammlung in Korinth finden, vom richtigen Standpunkt aus zu betrachten: „Bleibt wach, steht fest im Glauben, benehmt euch wie Männer, werdet stark“ (1. Korinther 16:13). Das hier mit „benehmt euch wie Männer“ übersetzte griechische Wort ist ein Verb und ist von der Genitivform (andrós) des Substantivs anḗr abgeleitet. Dieses griechische Substantiv bezeichnet einen Mann im Gegensatz zu einer Frau. In Matthäus 14:21 heißt es zum Beispiel: „Doch waren derer, die aßen, etwa fünftausend Männer, außer Frauen und kleinen Kindern.“ (Siehe auch Matthäus 15:38; Markus 6:44; Johannes 6:10.) Der Apostel Petrus wurde in Jerusalem beschuldigt, „er sei in das Haus von Männern gegangen, die nicht beschnitten waren, und habe mit ihnen gegessen“ (Apostelgeschichte 11:3). In 1. Korinther 11:3 lesen wir, daß „das Haupt jedes Mannes der Christus ist; das Haupt einer Frau aber ist der Mann; das Haupt des Christus aber ist Gott“.
10. Welches griechische Substantiv gebrauchte Paulus in Apostelgeschichte 17:31, um denjenigen zu bezeichnen, der gemäß dem Vorsatz Gottes die bewohnte Erde richten soll?
10 Über Jesus Christus sagte der Apostel Paulus vor den Mitgliedern des Areopag-Gerichts im alten Athen: „Er [Gott] hat einen Tag festgesetzt, an dem er die bewohnte Erde in Gerechtigkeit richten will durch einen Mann [anḗr], den er dazu bestimmt hat, und er hat allen Menschen [griechisch: pásin] eine Gewähr dafür gegeben, indem er ihn von den Toten zur Auferstehung gebracht hat“ (Apostelgeschichte 17:31).
11. Wie wird im griechischen Text von Apostelgeschichte 14:15 zwischen einem Mann und einem Menschen unterschieden?
11 In Apostelgeschichte 14:15 wird berichtet, daß Paulus und Barnabas ausriefen: „Männer [griechisch: ándres], warum tut ihr das? Auch wir sind Menschen [griechisch: ánthrōpoi] und haben die gleichen Gebrechen wie ihr.“ Wir sehen also, daß im griechischen Text zwischen einem Mann und einem Menschen deutlich unterschieden wird.
12. (a) In welcher Hinsicht sollten sich die Schwestern in der Versammlung in Korinth „wie Männer“ benehmen, und wie lautet die betreffende Stelle in anderen deutschen Übersetzungen? (b) Wie oft kommt das griechische Verb andrizō in den Christlichen Griechischen Schriften vor und wie oft in der griechischen Septuaginta?
12 Die Worte des Paulus aus 1. Korinther 16:13: „Benehmt euch wie Männer“ (andrizō waren an alle Glieder der Versammlung gerichtet, sowohl an die Schwestern als auch an die Brüder. Folglich sollten auch die Schwestern mannhaft handeln, das heißt mit christlichem Mut, indem sie Jesus Christus, das Haupt der Christenversammlung, nachahmten. Im ursprünglichen Text der Christlichen Griechischen Schriften erscheint das Verb andrizō nur einmal, nämlich in 1. Korinther 16:13, wo es gemäß der Neuen-Welt-Übersetzung mit „benehmt euch wie Männer“ wiedergegeben wird. Die Luther-Übersetzung sagt: „Seid männlich“, die Allioli-Übersetzung: „Handelt männlich“ und das Neue Testament von Franz Sigge: „Handelt mannhaft.“ Im Text der griechischen Septuaginta kommt das Verb andrizō jedoch 21mal vor.
13. Wie wird das griechische Verb in 5. Mose 31:6, 7, 23 gemäß der Übersetzung der Septuaginta von Charles Thomson wiedergegeben?
13 Zum Beispiel übersetzte Charles Thomson 5. Mose 31:6, 7, 23 (aus der Septuaginta) folgendermaßen: „Handelt mannhaft, und seid stark ... Dann rief Moses Josua und sagte zu ihm vor ganz Israel: Sei mutig und stark ... Und der Herr gab Josua Befehl und sagte: Sei mutig und stark, denn du sollst die Kinder Israel in das Land führen, das der Herr ihnen feierlich versprochen hat, und er wird mit dir sein.“ (Siehe den ähnlichen Wortlaut in der von S. Bagster and Sons [London] veröffentlichten Ausgabe.)
14. Wie wird das griechische Verb in Nahum 2:1 in der Übersetzung von Charles Thomson wiedergegeben?
14 Die letzte der 21 Stellen, wo dieses griechische Verb in der Septuaginta vorkommt, ist Nahum 2:1. Der Text lautet: „In deine Gegenwart kam einer keuchend, der aus Betrübnis befreit ist. Beobachte den Weg; stärke deine Lenden; handle mannhaft mit deiner ganzen Kraft.“ (Siehe auch Bagsters Ausgabe der Septuaginta.)a
15. Wie lautet die Wiedergabe des griechischen Verbs aus 1. Korinther 16:13 in neueren Übersetzungen, was eindeutig zeigt, daß sowohl Frauen als auch Männer gemeint sein können?
15 In Anbetracht der Wiedergaben des griechischen Verbs andrizō in Übersetzungen der Septuaginta (LXX) ist es verständlich, daß neuere Bibelübersetzungen mit diesem griechischen Verb in 1. Korinther 16:13 ebenso verfahren. So heißt es zum Beispiel in der Einheitsübersetzung und in der Bibel in heutigem Deutsch: „Seid mutig“, in der Today’s English Version: „Seid tapfer“ und in der New International Version: „Seid mutige Menschen.“ In diesem Sinne würde sich das griechische Verb sowohl auf Gott hingegebene, getaufte christliche Frauen als auch auf Gott hingegebene, getaufte christliche Männer beziehen. Es war also passend, daß Paulus dieses griechische Verb in 1. Korinther 16:13 gebrauchte, wenngleich es zutrifft, daß man bei einer Frau körperlich als von einem „schwächeren Gefäß, dem weiblichen“, sprechen kann (1. Petrus 3:7).
16. Was sagte Paulus nach der an Christen gerichteten Aufforderung, sich wie Männer zu benehmen, und wie kann man diese Ermahnung befolgen?
16 Der Aufforderung „Benehmt euch wie Männer“, die an Gott hingegebene, getaufte Christen gerichtet war, fügte der Apostel Paulus die Worte hinzu: „Werdet stark.“ Desgleichen schrieb er in Epheser 6:10: „Im übrigen erwerbt euch weiterhin Kraft im Herrn und in der Macht seiner Stärke.“ Jehova Gott, der Allmächtige, kann uns stärken, so daß wir ‘stark werden’, ja in seinem heiligen Dienst „tapfer“ handeln (Daniel 11:32, Leeser). Er hat seine ihm hingegebenen, getauften Zeugen mit der Würde des erhabensten Dienstes bekleidet, den es auf der Erde gibt. Das sollte für den geistgesalbten Überrest und seine schafähnlichen Gefährten ein mächtiger Ansporn sein, der Ermahnung des Paulus nachzukommen: „Benehmt euch wie Männer.“
17. In welcher Hinsicht hat der gesalbte Überrest heute ein ehrenvolleres Vorrecht als damals Johannes der Täufer?
17 Wir haben heute ein noch größeres und ehrenvolleres Vorrecht als Johannes der Täufer im 1. Jahrhundert. Er war mit dem ehrenvollen Vorrecht betraut, der Vorläufer Jesu Christi, des künftigen Königs, zu sein, wodurch sich die Prophezeiung aus Maleachi 3:1 im Vorbild oder im kleinen erfüllte (Markus 1:1, 2). Jesus sagte von diesem „Boten“, der gesandt worden war, um Jehova einen Weg zu bahnen: „Wahrlich, ich sage euch: Unter den von Frauen Geborenen ist kein Größerer erweckt worden als Johannes der Täufer; doch jemand, der ein Geringerer ist im Königreich der Himmel, ist größer als er“ (Matthäus 11:7-11). In der heutigen Zeit, seit dem Ende des Ersten Weltkrieges im Jahre 1918, haben die Glieder des Überrestes der gesalbten Erben des himmlischen Königreiches als Gesandte gewirkt, und zwar nicht als Gesandte einer noch künftigen königlichen Regierung, sondern als Gesandte eines himmlischen Königreiches, das am Ende der Zeiten der Nationen im Jahre 1914 durch die Inthronisierung des verherrlichten Jesus Christus aufgerichtet worden ist. Auf sie treffen die Worte des Apostels Paulus in besonderem Sinne zu: „Wir sind daher Gesandte an Christi Statt, als ob Gott durch uns inständig bitte. An Christi Statt bitten wir: ,Werdet versöhnt mit Gott‘“ (2. Korinther 5:20).
18. (a) Wer hat seit 1935 auf die dringende Bitte des Überrestes der „Gesandten an Christi Statt“, mit Gott versöhnt zu werden reagiert? (b) Wer hat sich den Männern im Predigen der Königreichsbotschaft angeschlossen, und wie wurde dies in Psalm 68:11 vorausgesagt?
18 Seit dem Ende des Ersten Weltkrieges im Jahre 1918 und besonders augenfällig seit dem denkwürdigen Jahr 1935 hat eine große Volksmenge aus allen Nationen auf diesen eindringlichen Aufruf des gesalbten Überrestes der Königreichserben reagiert. Diese Menschen haben die in der Bibel beschriebenen Schritte unternommen, um mit dem Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus versöhnt zu werden, und sind nun in Frieden mit ihm. Dankbar sind sie als Gefährten des Überrestes der „Gesandten an Christi Statt“ tätig und können als ‘Bevollmächtigte an Christi Statt’ betrachtet werden, die den Aufruf, mit Gott versöhnt zu werden, wiederum an andere schafähnliche Personen ergehen lassen. Sie drängen auch — Männer wie Frauen — mannhaft und mutig voran und ‘predigen diese gute Botschaft vom Königreich auf der ganzen bewohnten Erde zu einem Zeugnis’ (Matthäus 24:14; Offenbarung 7:9-17). Was in Psalm 68:11 vorausgesagt worden ist, erfüllt sich: „Jehova selbst gibt das Wort; die Verkündigerinnen der guten Botschaft sind ein großes Heer.“
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Unerschrocken wie Männer Har-Magedon entgegensehenDer Wachtturm 1983 | 1. Januar
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Unerschrocken wie Männer Har-Magedon entgegensehen
1. Inwiefern irrte sich Theodore Roosevelt hinsichtlich der Zeit, als er von Harmagedon sprach?
IM Wahlkampf um das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten soll Theodore Roosevelt einmal ausgerufen haben: „Wir stehen vor Harmagedon, und wir werden für den Herrn kämpfen!“ Roosevelt wußte aus der Bibel, daß es einen entscheidenden Kampf geben werde, und zwar an dem „Ort, der da heißt auf hebräisch Harmagedon“ (Offenbarung 16:16, Luther). Er hatte dieses Ereignis zu früh erwartet, denn er starb am 6. Januar 1919, das heißt nicht ganz zwei Monate nach dem Ende des Ersten Weltkrieges. Jener Konflikt war nicht in den „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, den Krieg von Harmagedon, übergegangen.
2. Wovon wird es abhängen, ob wir den Krieg aller Kriege überleben?
2 Heute jedoch, zu Beginn des Jahres 1983, deuten alle Anzeichen darauf hin, daß wir vor diesem Krieg aller Kriege stehen. Ob wir ihn überleben oder nicht, wird weitgehend von unserem Verhältnis zu Gott, dem Allmächtigen, abhängen.
3, 4. Was benötigen Christen angesichts der Stellung, die sie in diesem Krieg einnehmen, um sich ‘wie Männer zu benehmen’?
3 Die Herrscher der Welt werden durch unsichtbare, „von Dämonen inspirierte Äußerungen“ veranlaßt, sich gegen Jehova Gott, den Allmächtigen, zum Krieg von Har-Magedon zu versammeln (Offenbarung 16:14-16).
4 Der hebräische Name Har-Magedon bedeutet „Berg der Truppensammlung“. Das deutet auf Krieg hin. Die „Truppen“ sind die Heere der „Könige der ganzen bewohnten Erde“ einschließlich der politischen Herrscher der Christenheit. Die Jehova hingegebenen, getauften Zeugen befinden sich nicht unter diesen Truppen. Sie werden es nicht nötig haben, mit fleischlichen Waffen zu kämpfen, sondern werden nur Beobachter des Kampfes sein. Da diese loyalen Zeugen wegen ihrer standhaften Unterstützung des messianischen Königreiches Jehovas das sichtbare Hauptangriffsziel sind, werden sie christlichen Mut benötigen, um ‘sich wie Männer zu benehmen’ (1. Korinther 16:13; vergleiche 2. Chronika 20:17).
5, 6. Der Überrest des Volkes Jehovas, der den Ersten Weltkrieg überlebt hatte und vor dem das Nachkriegswerk lag, empfand wie welcher Prophet, der der Zerstörung Jerusalems entgegensah, die zu seinen Lebzeiten eintraf?
5 Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges (1918) glichen die Verhältnisse, in denen sich der Überrest der geistigen Israeliten befand, der Situation, in der sich einst ein junger Mann im Nahen Osten befand. Auch das Werk, das vor ihm lag, konnte mit demjenigen des jungen Mannes verglichen werden. Bei diesem Mann handelte es sich um einen jüdischen Priester namens Jeremia, den Sohn Chilkijas. Die Stadt Jerusalem, in deren Tempel er als Priester diente, sollte noch zu seinen Lebzeiten zerstört werden. Desgleichen wird die Christenheit, die behauptet, das geistige Gegenstück des alten Israel zu sein und es in der Gunst Gottes abgelöst zu haben, bald vernichtet werden, und zwar unmittelbar vor dem „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, dem Krieg von Har-Magedon. Nach der Zerstörung Jerusalems im 7. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung konnte Jeremia als Überlebender unter Inspiration das Buch Klagelieder schreiben und darin die Ruinen der Stadt beklagen.
6 Als der junge Jeremia mit der Aufgabe eines Propheten betraut wurde, sagte er: „Ach, o Herr Jehova! Siehe, ich weiß wirklich nicht zu reden, denn ich bin nur ein Knabe.“ Aber Jehova sagte zu ihm: „Sage nicht: ,Ich bin nur ein Knabe.‘ Sondern zu allen, zu denen ich dich senden werde, solltest du gehen; und alles, was ich dir gebieten werde, solltest du reden. Fürchte dich nicht vor ihren Angesichtern, denn ,ich bin mit dir, um dich zu befreien‘ ist der Ausspruch Jehovas“ (Jeremia 1:4-8).
7. (a) Jeremia diente als ein Prophet für wie viele, und im Interesse wie vieler muß ein „Prophet“ heute dienen? (b) Bedeutet sein so umfangreicher Dienst, daß er hinsichtlich der Nationen Erfolg hat, oder auf wen ist bereits Rücksicht genommen worden?
7 Was Jeremia tun sollte, erforderte einen vollerwachsenen Mann, denn das, was er unter der Inspiration Gottes niederzuschreiben hatte, sollte für die ganze Menschheit selbst heute noch von Bedeutung sein. Jehova machte ihn „zum Propheten für die Nationen“ (Jeremia 1:5). Wenn heute etwas benötigt wird, dann bestimmt ein „Prophet für die Nationen“, während patriotische, eigenwillige Nationen unerbittlich zu einem alles entscheidenden Kräftemessen in Har-Magedon versammelt werden. Durch die von Gott stammende Botschaft des neuzeitlichen „Propheten für die Nationen“ wird es nicht etwa möglich sein, die Nationen von einem Lauf zurückzuhalten, der zu ihrer sicheren Vernichtung führt. Aber das Leben von Einzelpersonen steht auf dem Spiel, die, wenn sie gewarnt würden, nicht mit den Nationen umkommen möchten, denen sie angehören. Wenn ihnen eine Möglichkeit offenstünde, würden sie gern vermeiden, als solche erfunden zu werden, die lediglich im Interesse der Selbstregierung des Menschen gegen Gott, den Allmächtigen, kämpfen. Mit Rücksicht auf solch gutgesinnte Menschen hat Jehova seinen „Propheten für die Nationen“ erweckt, und zwar während „der Zeit des Endes“, d. h. nach dem Ersten Weltkrieg, der am 11. November 1918 endete (Daniel 12:4).
8. Um wen oder was handelt es sich bei dem „Propheten“, den Jehova erweckt hat und dessen Werk vor Har-Magedon beendet sein muß?
8 Der „Prophet“, den Jehova im Interesse dieser Einzelpersonen erweckt hat, die Gottes Herrschaft von Herzen herbeiwünschen und mit der Menschenherrschaft nicht zufrieden sind, ist keine Einzelperson wie Jeremia, sondern eine Klasse. Die Angehörigen dieser Klasse sind wie der Prophet und Priester Jeremia Jehova Gott völlig hingegeben, und zwar durch Christus, und gehören durch die Zeugung durch Jehovas heiligen Geist zu ‘einem auserwählten Geschlecht, einer königlichen Priesterschaft, einer heiligen Nation, einem Volk zum besonderen Besitz’ (1. Petrus 2:9). Zu dieser weit vorgerückten Zeit befindet sich nur noch ein Überrest der „Propheten“klasse auf der Erde. Der „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, der Krieg von Har-Magedon, kann erst beginnen, wenn dieser kollektive „Prophet“ sein Werk beendet hat.
9. (a) Den Sieg welcher Weltmacht über die Hauptstadt des Volkes Jehovas in alter Zeit erlebte Jeremia? (b) Welche Stadt des Altertums stellt die Christenheit dar? (c) Wovon ist die Christenheit ein Teil? (d) Was wird mit der Christenheit geschehen, wenn Babylon die Große vernichtet wird, und warum?
9 Eines steht fest: Wenn die „Propheten“klasse, die Jeremia-Klasse, heute Har-Magedon entgegensieht, dann sieht sie auch dem Sturz Groß-Babylons entgegen. Jeremia erlebte damals freilich nicht den Fall des alten Babylon, doch er prophezeite ausführlich über den Sturz dieser dritten Weltmacht der biblischen Geschichte. Diese Weltmacht, die die Menschheit des Altertums durch ihre falsche Religion verdarb, hatte ihre Wurzeln im ursprünglichen Babel oder Babylon, das von Nimrod gegründet worden war, einem „gewaltigen Jäger im Widerstand gegen Jehova“ (1. Mose 10:8-12). Jeremia erlebte, wie das alte Babylon im Jahre 607 v. u. Z. über Jerusalem triumphierte. Er war somit Zeuge des Sieges, den die antike Hauptstadt der falschen Religion über die Hauptstadt errang, in der zwar der Tempel Jehovas stand, deren Bewohner jedoch die von Gott stammende reine Religion verderbt hatten. Aus diesem Grund stellt das alte Jerusalem die Christenheit der heutigen Zeit dar. Entgegen ihrer Behauptung, der Bereich des wahren Christentums zu sein, ist die Christenheit der babylonischen Religion zum Opfer gefallen und in Wirklichkeit ein führender Teil des neuzeitlichen Groß-Babylon geworden, des Weltreiches der falschen Religion. Wenn Babylon die Große, wie in Offenbarung, Kapitel 17 und 18 vorhergesagt, von den entrüsteten politischen Elementen dieser Welt vernichtet wird, wird die Christenheit mit ihr in die Vernichtung gehen.
10. Was wurde dadurch vorgeschattet daß Jeremia den Sturz Jerusalems überlebte, und welche Bemühungen, die die Nationen nach diesem Ereignis unternehmen, werden fehlschlagen?
10 Jeremia überlebte den Sturz der Stadt Jerusalem und die Verwüstung ihres Herrschaftsbereichs im Jahre 607 v. u. Z., wodurch bestätigt wurde, daß er Jehovas wahres Sprachrohr war; und diesem prophetischen Bild entsprechend, wird die heutige Jeremia-Klasse den bevorstehenden gewaltsamen Sturz der Christenheit überleben. Nicht lange danach werden die nichtreligiösen Elemente des gegenwärtigen Systems der Dinge den böswilligen Versuch unternehmen, die Jeremia-Klasse auszurotten, doch ihre diesbezüglichen Bemühungen werden niedergeschlagen werden — in Har-Magedon (Offenbarung 16:16; 19:19-21).
11. Wen stellte der Nichtjude, der Jeremia in seiner Notlage in Jerusalem half, dar, und wem in Jesu Gleichnis aus Matthäus 25:31-46 entsprechen diese?
11 Ein Nichtjude, der die Zerstörung Jerusalems im Jahre 607 v. u. Z. überlebte, war der Äthiopier Ebed-Melech. Der Bericht über ihn ist in Jeremia, Kapitel 38 und 39 zu finden. Ebed-Melech bot Jeremia die Hilfe, die er dringend benötigte, und deshalb hatte der Äthiopier Grund, die einflußreichen Juden zu fürchten, die Jeremia zu töten suchten, um ihn zum Schweigen zu bringen. Doch in einer besonderen Prophezeiung des Propheten, dessen Leben er durch eine mutige Tat gerettet hatte, wurde ihm von Jehova zugesichert, daß er seine Seele als Beute haben und so die bevorstehende Verwüstung überleben werde, die über das Land Juda und seine Hauptstadt Jerusalem kommen sollte. In dieser Hinsicht schattete der Äthiopier Ebed-Melech die symbolischen Schafe vor, von denen in Jesu Gleichnis von den Schafen und den Böcken in Matthäus 25:31-46 die Rede ist. Diese symbolischen Schafe werden nicht mit der Klasse der „Böcke“ in Har-Magedon abgeschnitten, weil sie dem Überrest der geistigen „Brüder“ Jesu Christi helfen und ihm in der „Zeit des Endes“ unmittelbar Gutes tun. Unter dem Schutz Jehovas, der ihnen durch den herrschenden König Jesus Christus zuteil wird, werden sie, ohne zu sterben, in das neue System der Dinge eingehen und die Gelegenheit erhalten, auf der paradiesischen Erde ewiges Leben zu erlangen.
Was die Menschen, die Gott gehören, heute benötigen
12. Die heutigen furchterregenden Verhältnisse entsprechen welcher Prophezeiung Jesu Christi über die „Zeit des Endes“?
12 Die heutige Zeit wird immer furchterregender. Auf diese Weise erfüllt sich genau das, was Jesus Christus als Beweis dafür vorhersagte, daß wir in der „Zeit des Endes“ leben, der Zeit, in der sich das ereignen wird, was das neuzeitliche Gegenbild der Zerstörung Jerusalems bildet, die im Jahre 70 u. Z. erfolgte (Lukas 21:5-7). Mehr zu unserem Nutzen als im Interesse der Apostel und Jünger im ersten Jahrhundert sagte Jesus weiter: „Auch wird es Zeichen an Sonne und Mond und Sternen geben und auf der Erde Angst und Bangen unter den Nationen, die wegen des Tosens des Meeres und seiner Brandung weder aus noch ein wissen, während die Menschen [griechisch: ánthrōpoi] ohnmächtig werden vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über die bewohnte Erde kommen; denn die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. Und dann werden sie den Sohn des Menschen in einer Wolke mit Macht und großer Herrlichkeit kommen sehen“ (Lukas 21:25-27).
13. Wie zeigte Jesus, daß zwischen der Einstellung der Menschen dieser Welt und der seiner von ihm belehrten Jünger ein Unterschied bestehen sollte?
13 Hier machte Jesus einen Unterschied zwischen den „Menschen“ (ánthrōpoi), die zur Welt oder zu dem System der Dinge gehören, und seinen von ihm belehrten Jüngern, zu deren besonderem Nutzen er seine Prophezeiung in so anschauliche Worte kleidete. Seine unterrichteten Nachfolger, die Verständnis hätten, sollten nicht wie die Nationen in „Angst und Bangen“ sein noch „ohnmächtig werden vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über die bewohnte Erde kommen“. Sie sollten nicht niedergeschlagen und hoffnungslos sein und den Kopf nicht hängen lassen. Wie sollten sie denn eingestellt sein? Ihre Einstellung sollte dem entsprechen, was Jesus weiter sagte: „Wenn aber diese Dinge zu geschehen anfangen, dann richtet euch auf und hebt eure Häupter empor, denn eure Befreiung naht“ (Lukas 21:28).
14. Ist mit der „Befreiung“, die herannaht, die Verherrlichung des Überrestes im Himmel gemeint, und wem steht nach der „Befreiung“ eine wunderbare Zukunft auf der Erde in Aussicht?
14 Für die Menschen, die zur Welt gehören, sind demnach die sich häufenden Schwierigkeiten, die ihren Höhepunkt in Har-Magedon finden werden, Anzeichen der bevorstehenden Vernichtung (Philipper 1:28). Ein wahrer Christ muß daher heute einen starken Glauben an Gott, den Allmächtigen, und an die Verheißungen haben, die er den Treuen gegeben hat. Mit der „Befreiung“, die für Personen mit einem solchen Glauben jetzt bevorsteht, ist nicht gemeint, daß der Überrest der geistgesalbten Jünger Christi von der Erde, dem Schauplatz der Drangsal, hinweggenommen und im Himmel verherrlicht wird, obwohl den Gliedern dieser Klasse dies noch bevorsteht. Unter der „Befreiung“ ist vielmehr zu verstehen, daß den Kriegen, Hungersnöten, Seuchen und Erdbeben sowie der fanatischen Verfolgung wahrer Nachfolger Jesu Christi, des herrschenden Königs, ein Ende gesetzt wird, und zwar durch die Vernichtung aller Feinde des messianischen Königreiches Jehovas im „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, an dem Ort, der Har-Magedon genannt wird. Welch wunderbare Aussichten sich dann doch dem Überrest der Erben des himmlischen Königreiches und seinen loyalen Gefährten bieten werden, die durch Ebed-Melech, den mutigen Helfer des Propheten Jeremia, im Vorbild dargestellt wurden!
15. Was ist für sie gemäß der Bibel erforderlich, um sich ‘wie Männer benehmen’ zu können und damit sie für jedes gute Werk ausgerüstet sind?
15 Um sich ‘wie Männer benehmen’ zu können oder mannhaft zu sein, müssen sie christliche Reife erlangen und dafür ausgerüstet sein, das weltweite Schlußzeugnis für das messianische Königreich zu geben (1. Korinther 16:13, Neue-Welt-Übersetzung, Einheitsübersetzung; Matthäus 24:14). Aus diesem Grund haben wir die Bibel, die Heilige Schrift, erhalten. Der Apostel Paulus schrieb an den jungen Timotheus: „Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich zum Lehren, zum Zurechtweisen, zum Richtigstellen der Dinge, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes völlig tauglich sei, vollständig ausgerüstet für jedes gute Werk“ (2. Timotheus 3:16, 17). Im Neuen Testament 1968 lautet der Vers 17: „Sie befähigt den Menschen, der Gott gehört, zu allen guten Taten.“ In The Jerusalem Bible ist zu lesen: „Auf diese Weise ist der Mensch, der Gott hingegeben ist, völlig ausgerüstet und bereit für jedes gute Werk.“ Daraus geht hervor, daß „der Mensch Gottes“ die inspirierten Schriften regelmäßig studieren und nach ihnen leben muß, indem er wirkungsvoll das Werk verrichtet, für das er durch sein Studium ausgerüstet wird.
16. Warum ist es heute noch wichtiger als in den Tagen vor der Flut, die Begierden, die Heranwachsenden eigen sind, zu fliehen?
16 Wir leben in der ernstesten Zeit der ganzen Menschheitsgeschichte. Die Welt, deren Vernichtung wir entgegensehen, ist eine viel größere als die zu Noahs Zeiten. Folglich ist das Werk, an dem wir uns beteiligen, das erhabenste und für die Menschheit wichtigste Werk, das je durchgeführt wurde. Bestimmt ist es für keinen Gott hingegebenen, getauften Zeugen Jehovas an der Zeit, ablenkende sinnliche Begierden der Jugend zu befriedigen. Paulus schrieb an den jungen Timotheus: „Fliehe die Begierden, die der Jugend eigen sind.“ „Du aber, o Mensch [griechisch: ánthrōpos] Gottes, fliehe diese Dinge“ (2. Timotheus 2:22; 1. Timotheus 6:11). Die Worte, die der Apostel Johannes unter Inspiration schrieb, treffen heute noch mehr zu als zu seiner Zeit: „Die Welt vergeht und ebenso ihre Begierde, wer aber den Willen Gottes tut, bleibt immerdar“ (1. Johannes 2:17).
17. Welche früheren ‘Menschen Gottes’ sollten wir nicht herabsetzen, doch auf wen sollten wir als das vollkommene Beispiel in dieser Hinsicht blicken?
17 In der heutigen Zeit, die christliche Mannhaftigkeit erfordert, müssen wir auf das vollkommene Beispiel desjenigen blicken, auf den der Statthalter Pontius Pilatus vor der erregten jüdischen Volksmenge mit den Worten hinwies: „Seht! Der Mensch!“ „Seht! Euer König!“ (Johannes 19:5, 14). Lange vor Christus gab es ‘Menschen Gottes’, wie zum Beispiel ‘Moses, den Mann des wahren Gottes’, und Elia sowie seinen Gefährten Elisa (5. Mose 33:1; 1. Könige 17:18, 24; 20:28; 2. Könige 1:9-12; 4:7, 9, 16). Aber ohne diese vorchristlichen ‘Menschen Gottes’ außer acht lassen oder herabsetzen zu wollen, sollten wir auf denjenigen blicken, der nach wie vor der hervorragendste „Mensch Gottes“ auf der Erde ist, Jesus Christus, der seit dem Ende der Zeiten der Nationen im Jahre 1914 im Himmel als König herrscht (Hebräer 11:1 bis 12:3; Lukas 21:24). Wenn wir uns wie Männer benehmen, können wir der Vernichtung des gegenwärtigen verurteilten Systems der Dinge, die in Har-Magedon erfolgt, unerschrocken entgegensehen.
18. Wie können wir der gewaltigen Verantwortung nachkommen, an der Rechtfertigung der universellen Souveränität Jehovas teilzuhaben?
18 Heute, in der Zeit des Gerichts und des Untergangs der alten Welt, erwerben wir uns einen unauslöschlichen Ruf. Wird dieser Ruf zu unserem Nutzen sein, oder wird er dazu führen, daß wir wie die Welt für immer verworfen werden? Wenn wir unser makelloses Vorbild, Jesus Christus, nachahmen und uns wie Männer benehmen, werden wir beweisen, daß Satan, der Teufel, „der Gott dieser Welt“, nicht unser geistiger Herrscher ist (2. Korinther 4:4). Wir werden im Gegenteil die universelle Souveränität Jehovas unterstützen und auf diese Weise daran teilhaben, sie vor allen lebenden Geschöpfen zu rechtfertigen. Ja, es bietet sich uns eine herrliche Gelegenheit, doch tragen wir in dieser Hinsicht auch eine gewaltige Verantwortung.
19. In welcher Hinsicht außer in der Wachsamkeit und der Standhaftigkeit im Glauben müssen wir als „Männer“ noch wachsen, und wer verleiht uns die Kraft dazu?
19 An uns liegt es, hinsichtlich unseres Vorrechtes und der sich uns bietenden Gelegenheit wach zu bleiben, indem wir ‘im Glauben feststehen’. Möge Jehova nicht zulassen, daß wir als Menschen, die ihm gehören und ihm ergeben sind, schwach werden! Deshalb sollten wir den zeitgemäßen Rat des Apostels Paulus beachten: „Werdet stark“ (1. Korinther 16:13). Das können und werden wir tun, wenn wir unerschütterlich auf Jehova blicken und durch Jesus Christus, unseren König, zu ihm beten. In Jesaja 40:29 wird uns gesagt: „Er gibt dem Müden Kraft; und dem, der ohne dynamische Kraft ist, verleiht er Stärke in Fülle.“ Möge es unser Vorrecht sein, nachdem wir Zeugen des göttlichen Sieges in Har-Magedon geworden sind, in die Worte des Liedes einzustimmen, das Moses sang, als die Streitkräfte Pharaos im Roten Meer vernichtet worden waren: „Jehova ist ein Kriegsmann [Mann — hebräisch: isch]. ... Meine Stärke und meine Macht ist Jah, denn er gereicht mir zur Rettung“ (2. Mose 15:3, 2).
Kannst du folgende Fragen beantworten?
□ Wovon wird es abhängen, ob wir den Krieg von Har-Magedon überleben werden?
□ Welche Verhältnisse, in denen sich Jehovas gesalbte Diener heute befinden, gleichen der Lage Jeremias in alter Zeit?
□ In welcher Hinsicht war der Dienst, den Ebed-Melech leistete, ein Vorbild für die Tätigkeit der „Schafe“ in Christi Gleichnis aus Matthäus 25:31-46?
□ Inwiefern unterscheidet sich gemäß Jesu Prophezeiung aus Lukas, Kapitel 21 die Einstellung der Nachfolger Christi von der Einstellung der Menschen der Nationen?
□ Von welcher „Befreiung“ ist in Lukas 21:28 die Rede?
□ Was wird die Folge sein, wenn wir alle das Beispiel desjenigen nachahmen, der als „Der Mensch!“ bezeichnet wurde?
[Bild auf Seite 29]
Wessen Tätigkeit wurde durch die Hilfe vorgeschattet, die Ebed-Melech Jeremia, dem Propheten Gottes, bot?
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1983 | 1. Januar
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Fragen von Lesern
◼ Warum dachten einige Juden, Johannes der Täufer sei Elia, wie aus Johannes 1:21 hervorgeht?
Bevor Jesus getauft wurde, kamen einige Priester und Leviten nach Bethanien jenseits des Jordan, wo Johannes taufte, und fragten ihn, ob er der Christus sei. Als Johannes dies verneinte, sagten sie: „Was denn? Bist du Elia?“ (Johannes 1:19-28).
Warum dachten jene Juden, Johannes könnte der hebräische Prophet Elia sein, der etwa neunhundert Jahre zuvor gestorben war? Der Grund war eine Prophezeiung, die etwa in der Mitte der Zeitspanne geäußert wurde, die von den Tagen Elias bis zum Dienstbeginn des Johannes vergangen war. Maleachi, ein Prophet Gottes, hatte vorhergesagt: „Siehe! Ich sende euch Elia, den Propheten, vor dem Kommen des großen und furchteinflößenden Tages Jehovas“ (Maleachi 4:5). Offensichtlich verstanden einige Juden darunter eine buchstäbliche Rückkehr Elias, indem er vielleicht von Gott auferweckt würde. Dann trat Johannes auf, der ein härenes Gewand und einen Ledergürtel trug, eine Kleidung, die derjenigen Elias glich (Matthäus 3:4; 2. Könige 1:8). Und Johannes verkündete freimütig die Botschaft Gottes, indem er wie Elia zur Reue aufrief. Deshalb fragte man Johannes, ob er Elia sei.
Johannes antwortete: „Ich bin es nicht.“ Nein, er war nicht buchstäblich der hebräische Prophet Elia, der immer noch im Tode schlief. Ein Engel hatte Sacharja (dem Vater des Johannes) gesagt, Johannes werde „mit Elias Geist und Kraft“ dienen, um die Juden zu veranlassen, zu Jehova umzukehren (Lukas 1:17). Johannes würde nicht Elia sein, sondern er würde ein ähnliches Werk verrichten wie dieser längst verstorbene Prophet.
Im Einklang damit sagte Jesus später, wobei er Johannes im Sinn hatte: „Ich sage euch, daß Elia schon gekommen ist, und sie haben ihn nicht anerkannt“ (Matthäus 17:12). Mit diesen Worten wollte er sagen, daß Johannes die Prophezeiung aus Maleachi 4:5 erfüllt hatte. Er hatte den Weg vor dem Messias her bereitet. Doch die meisten Juden nahmen Johannes in dieser Rolle nicht an. Überdies wird in Johannes 10:41 gesagt: „Johannes hat ... kein einziges Zeichen getan.“ Der Prophet Elia aber tat acht Zeichen oder Wunder.
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