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„Ein Schauspiel für Engel und Menschen, ja für die ganze Welt“Der Wachtturm 1967 | 15. Juli
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können. Niemand wird getrieben, die Aufseher sind unauffällig, und dennoch wird hier emsig gearbeitet und erstaunlich viel geleistet.
Bis jetzt habe ich bei jedem Wechsel, den ich in Verbindung mit meinen vielen und verschiedenen Dienstaufgaben seit 1913 erlebt habe, mit der Zeit festgestellt, daß er zum Guten war. Wir haben es in unserem geliebten Bethelheim noch nie so gut gehabt wie jetzt. Besser könnten wir es unserer Ansicht nach nur noch im Himmel selbst haben.
Ich bin nun in meinem siebenundsiebzigsten Lebensjahr und werde verständlicherweise schnell müde, aber ich denke nicht daran, jetzt oder überhaupt je in den Ruhestand zu treten. Mein Geist ist so frisch wie eh und je, und ich kann mich für alles, was wahr, gut, liebenswert und schön ist, begeistern. Es steht ja geschrieben: „Der Gerechte wird sprossen wie der Palmbaum ... Noch im Greisenalter sprossen sie, ... um zu verkünden, daß Jehova gerecht ist.“ (Ps. 92:12-15) Große Dinge kann ich zwar nicht mehr tun, aber ich kann kleine Dinge immer noch mit ganzer Hingabe tun. Ich bin mir dessen vollständig bewußt, daß ich nur ein „unnützer Sklave“ bin und daß alles, was ich im Dienste des Herrn getan habe, das ist, was ich zu tun schuldig war. — Luk. 17:10.
Wenn ich auf meinen Königreichsdienst in den vergangenen Jahren zurückblicke, so erkenne ich seine Höhen und Tiefen, seine Freuden und Leiden, die alle zu meiner Prüfung und Läuterung beigetragen haben. Manchmal war der begeisternde Aufstieg zum Berge Gottes sehr steil und gefährlich. Manchmal stolperte ich auch und verletzte mich, aber mit Hilfe der starken Hand unseres barmherzigen „Bergführers“ richtete ich mich immer wieder auf und begann mit neuem Mut sorgfältig weiterzuklettern. Ich kann wirklich bestätigen, daß keine der gnädigen Verheißungen Gottes an mir unerfüllt geblieben ist. Sie sind alle wahr geworden. (Josua 23:14) Ich betrachte es als ein unschätzbares und unbeschreibliches Vorrecht, in dem wunderbaren universellen Drama der Rechtfertigung Jehovas eine bescheidene Rolle zu spielen. Ich habe erkannt, daß ich, bevor ich Gottes Licht der Wahrheit zu sehen begann, im Dunkeln des Tales des Todes tappte und lediglich existierte. Seitdem ich mich durch das Verdienst meines Erlösers und Königs unserem großen himmlischen Vater hingegeben habe, ist mein Leben sinnvoll und reich an Freuden gewesen, ein Leben, das wirklich lebenswert war. Mein innigster Wunsch und meine erhabenste Hoffnung bestehen nicht darin, groß zu sein im Königreich des Himmels, sondern darin, Gott zu sehen und für immer in seiner Nähe und in der meines Erlösers zu sein. Deshalb habe ich alles aufgegeben, was ich hatte — was ja sehr wenig war —, um die Krone des Lebens zu erlangen und um vor allem Jehova zu meinem ewigen Freund zu machen.
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1967 | 15. Juli
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Fragen von Lesern
● Kann anhand von 2. Korinther 5:16 bewiesen werden, daß Jesus nicht im Fleische wiederkommt? — C. N., England.
Der fragliche Text lautet: „Infolgedessen kennen wir von nun an keinen Menschen gemäß dem Fleische. Selbst wenn wir Christus gemäß dem Fleische gekannt haben, so kennen wir ihn doch jetzt nicht mehr so.“ Was diese Worte in erster Linie bedeuten, erkennen wir am besten, wenn wir feststellen, was der Apostel Paulus in den damit in Verbindung stehenden Versen beweisen wollte.
Gemäß 2. Korinther 5:14 wies der Apostel darauf hin, daß Christus als Lösegeld für alle gestorben ist. Sein Opfer diente nicht nur der Sündenvergebung für die Juden und war auch nicht nur zum Nutzen der Heiden. Nein, alle, die ihn annehmen und Glauben ausüben würden, würden seinetwegen leben. (Gal. 3:8, 11) Da Jesus für alle gestorben ist, wäre es nicht richtig, wenn Christen jemand von einem menschlichen oder fleischlichen Standpunkt aus betrachten würden, wenn sie auf die einen herabblicken würden, weil sie Heiden oder von niederem Stand wären, oder zu anderen aufblicken würden, weil sie Juden oder in einer führenden Stellung wären. Eine solche Einstellung, die sich nach dem Äußeren, nach dem Fleische, richten würde, sei etwas, was für die, die Christen geworden seien, der Vergangenheit angehöre.
Dann folgert Paulus gemäß Vers 16, daß gesalbte Christen nun niemand mehr gemäß dem Fleische kennen würden. Das geistige Verwandtschaftsverhältnis, das sie zu ihren Brüdern hätten, sei nun das wichtige. Jesus vertrat gemäß Matthäus 12:47-50 die gleiche Ansicht. Er betonte ebenfalls sein geistiges Verwandtschaftsverhältnis zu denen, die ihn als Messias anerkannt hatten.
Zum Schluß spricht Paulus von denen, die Jesus gemäß dem Fleische kannten. Damit meinte er nicht notwendigerweise nur Personen, die Jesus mit ihren buchstäblichen Augen persönlich gesehen hatten, denn viele (wenn nicht sogar alle) Glieder der Korinther Versammlung hatten Jesus als Mensch nie gesehen. Er wollte damit eher sagen, Christen würden ihn nun nicht mehr vom Standpunkt des Fleisches aus betrachten, wie das einzelne — zum Beispiel Juden, die gehofft hatten, der Messias stelle ein irdisches Königreich wieder her — getan hatten. All das hatte sich dadurch geändert, daß Christus für sie nicht nur „gestorben“, sondern auch „auferweckt“ worden war. — 2. Kor. 5:14, 15.
Der Schreiber von 2. Korinther 5:16 wollte also in erster Linie diesen Gedanken darlegen. Seine Worte beweisen jedoch auch, daß Jesus nicht mehr im Fleische wiederkommt, denn wir können den Wechsel, der durch das Bekanntwerden mit Christus und seinen Nachfolgern hervorgerufen wird, nicht von der Auferstehung Christi, von seinem Auferwecktwerden von den Toten, trennen. Wäre er mit Fleisch und Blut auferweckt worden, so hätte er nicht in den Himmel auffahren und sich zur Rechten Gottes setzen können; er wäre somit nicht der Christus oder der Messias. (1. Kor. 15:50; Ps. 110:1; Apg. 2:32-36) In diesem Falle müßte man ihn immer noch gemäß dem Fleische kennen.
Wie wurde er aber von den Toten auferweckt? Der Apostel wußte es, denn in seinem ersten Brief an die gleiche Korinther Versammlung hatte er geschrieben, Jesus sei als ein lebengebender Geist auferweckt worden. (1. Kor. 15:45) In seinem zweiten Brief schrieb er, daß die gesalbten Christen ihren Fleischesleib aufgeben müßten, um Unsterblichkeit zu empfangen. (2. Kor. 5:1-4) Er hatte auch erkannt, daß Jesus seinen Fleischesleib als Lösegeld hingegeben hatte und diesen bei seiner Auferstehung nicht hätte zurücknehmen können, ohne das Lösegeld ungültig zu machen. (Hebr. 9:28; 10:10) Ja, der Apostel Paulus hatte zweifellos erkannt, daß kein Mensch Christus je wieder im Fleische sehen würde. Er konnte daher in doppeltem Sinne sagen, daß Menschen Jesus nicht mehr gemäß dem Fleische kennen würden. Aus diesem Grunde kann anhand dieses Textes auch bewiesen werden, daß die Wiederkunft Christi nicht sichtbar sein und im Fleische erfolgen sollte.
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BekanntmachungenDer Wachtturm 1967 | 15. Juli
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Bekanntmachungen
PREDIGTDIENST
Jesus vernachlässigte „das Haus unseres Gottes“ nie. (Neh. 10:39, NW) Er ging „nach seiner Gewohnheit“ dorthin, um zu lernen und zu lehren. (Luk. 4:16) Heutige Christen können sich an ihm ein Beispiel nehmen. Um heute ein christlicher Diener Gottes zu sein, braucht man nicht in einem Kirchengebäude auf einer Kanzel zu stehen und vor einer Gemeinde zu predigen. Jeder Christ sollte sein Licht leuchten lassen, indem er bei jeder Gelegenheit über die Wahrheit des Wortes Gottes spricht. Er läßt sein Licht nicht nur an der üblichen Versammlungsstätte, im „Haus unseres Gottes“, leuchten, sondern überall, wo er einer Einzelperson oder einer kleinen Gruppe von Menschen anhand der Bibel eine Predigt hält. Im Juli tun dies Jehovas Zeugen, indem sie den Menschen bei solchen Gelegenheiten das Hilfsmittel zum Bibelstudium „Dinge, in denen es unmöglich ist, daß Gott lügt“ und eine bibelerklärende Broschüre gegen einen Beitrag von 2,50 DM (Österreich öS 15; Schweiz 2.50 sfr; Luxemburg 25 lfrs) anbieten.
„WACHTTURM“-STUDIEN FÜR DIE WOCHE VOM
6. August: Von einem „Groschen“ dankbar Gebrauch machen, ¶ 1—34. Seite 425. Lieder: Nr. 38, 71.
13. August: Von einem „Groschen“ dankbar Gebrauch machen, ¶ 35—39, ferner: Die neuzeitliche Erfüllung des „Groschens“. Seite 434. Lieder: Nr. 66, 29.
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