Sich nicht davon zurückhalten, ‘nach der Wahrheit zu handeln’
„Wenn wir erklären: ,Wir haben mit ihm teil‘ und wir trotzdem in der Finsternis weiterwandeln, so lügen wir und handeln nicht nach der Wahrheit (1. Joh. 1:6).
1. (a) Von welcher Bedeutung ist das Licht? (b) Welches Licht ist wichtiger, und wie sollten wir dazu eingestellt sein?
„GOTT [ist] Licht ..., und in Gemeinschaft mit ihm gibt es gar keine Finsternis“ (1. Joh. 1:5). Diese tiefgründige Wahrheit sollte alle, die bestrebt sind, nach der Wahrheit zu handeln, anspornen, sich an gerechte Grundsätze zu halten. Wenn man in Gemeinschaft mit Gott ist, wandelt man im Licht. Und wie kostbar ist doch das Licht! Ja ohne das Licht der Sonne gäbe es auf der Erde kein Leben. Wir alle erkennen den Wert des Lichts, wenn wir uns plötzlich in einem völlig dunklen Raum befinden. Unsere erste Reaktion ist die Bitte um Licht. Wer daher erkannt hat, daß Gott Licht ist, sollte den Wunsch haben, mit Gott, dem Quell allen echten Lichts, in Verbindung oder Gemeinschaft zu sein.
2. Von was für einer Finsternis, die heute zu beobachten ist, sprach Jesaja?
2 Doch heute gibt es unzählige Menschen, die Gott nicht kennen, und die meisten von ihnen wollen ihn auch nicht kennenlernen. Es ist so, wie Jesaja schon vor Jahrhunderten unter Gottes Inspiration schrieb: „Denn siehe! Finsternis, sie wird die Erde bedecken und dichtes Dunkel die Völkerschaften“ (Jes. 60:2). Diese Finsternis auf der Erde ist nicht auf ein Fehlen des Sonnenlichts zurückzuführen. Es handelt sich dabei um eine viel schwerwiegendere Finsternis, um eine Finsternis, hervorgerufen durch das Fehlen des geistigen Lichts, das von Jehova Gott, dem Vater der himmlischen Lichter, ausgeht.
3. (a) Wer ist der Urheber dieser Finsternis, und als was werden seine Verbündeten in Epheser 6:12 bezeichnet? (b) Welche Absicht verfolgt der Urheber der geistigen Finsternis, und wen vermochte er nach den Worten des Apostels Paulus zu verblenden?
3 Die Urheber dieser Finsternis sind Satan, der Teufel, der Erzfeind des Gottes des Lichts, und die mit ihm verbündeten Dämonen. Sie werden in Epheser 6:12 als „die Weltbeherrscher dieser Finsternis, ... die bösen Geistermächte in den himmlischen Örtern“, bezeichnet. Satan und seine Dämonen sind darauf bedacht, die Menschheit in Finsternis zu halten, fern von dem Licht Jehovas Gottes. Das ist ihnen allem Anschein nach auch weitgehend gelungen. Der Apostel Paulus nannte den Teufel unter der Inspiration des heiligen Geistes den „Gott dieses Systems der Dinge“, der „den Sinn der Ungläubigen verblendet hat, damit das erleuchtende Licht der herrlichen guten Botschaft über den Christus, der das Bild Gottes ist, nicht hindurchstrahle“. Dieses ‘Verblenden des Sinnes’ führt zu geistiger Finsternis (2. Kor. 4:4).
4. Was beweist, daß es zu allen Zeiten Menschen gegeben hat, zu denen das von Gott und seinem Sohn ausgehende Licht durchgedrungen ist?
4 Obwohl aber die Menschen in einer solchen Welt leben, bedeutet das nicht, daß das Licht, das von Gott und seinem Sohn — der „das Bild Gottes“ und deshalb ebenfalls Licht ist — ausgeht, nicht doch zu einigen durchdringt und sie von der Finsternis befreit (Joh. 8:12). Der Gott des Lichts und sein Sohn haben das Licht der Wahrheit in einem solchen Ausmaß leuchten lassen, daß es zu allen Zeiten Menschen gegeben hat, die in diesem Lichte wandelten, die in der Gunst des Schöpfers standen und von ihm gesegnet wurden. Im elften Kapitel des Hebräerbriefes werden einige, die in der vorchristlichen Zeit lebten, erwähnt. Die Christlichen Griechischen Schriften berichten über die Entstehung des Christentums und seine Entwicklung bis zum Ende des ersten Jahrhunderts sowie über das Leben Christi und über seine Nachfolger, die im Lichte wandelten. Geschichtliche Aufzeichnungen über die Jahrhunderte, die seit dem Tod der Apostel und der ersten Jünger Christi vergangen sind, geben wenig Aufschluß darüber, wer in dieser Zeit zu denen gehörte, die im Lichte wandelten. Doch aus dem Gleichnis Jesu Christi vom Weizen und Unkraut geht deutlich hervor, daß es während dieser ganzen Zeit Menschen gegeben haben muß, die in Gottes Licht wandelten, die sich an sein Wort, das Buch des Lichts, hielten (Matth. 13:24-30, 36-43). In der heutigen Zeit, in der sich die Erfüllung des Gleichnisses vom Weizen und Unkraut ihrem Höhepunkt nähert, sind die „Söhne des Königreiches“ bereits im aufgerichteten Königreich verherrlicht, aber ein Überrest, der sich noch auf der Erde befindet, ‘leuchtet so hell wie die Sonne’, indem er geistiges Licht verbreitet und dadurch bewirkt, daß andere auf der Seite des Gottes des Lichts versammelt und so am Leben erhalten werden.
ES IST NICHT LEICHT, IM LICHTE ZU WANDELN
5. Welche Methoden wenden Satan und seine Dämonen an, um die Menschen vom Licht des Wortes Gottes fernzuhalten?
5 Um die Menschen vom Licht des Wortes Gottes fernzuhalten und sie daran zu hindern im Lichte Gottes zu wandeln, führen die Mächte der Finsternis — Satan, seine Dämonen und seine sichtbare, irdische Organisation — einen erbitterten Kampf (1. Joh. 5:19). Oft werden denen, die mit dem Licht in Berührung kommen, alle möglichen Hindernisse in den Weg gelegt, die ihnen zu Steinen des Anstoßes werden und sie veranlassen sollen, in der Finsternis zu bleiben. Verwandte, die gegen das Licht der Wahrheit kämpfen, mögen sie unter Druck setzen. Zweifel an der Zuverlässigkeit des Wortes Gottes mögen in ihnen aufsteigen, weil sie durch die Irrlehren der religiösen Mächte der Finsternis so lange verblendet wurden. Auch Freunde oder die eigenen sündigen Neigungen mögen es ihnen erschweren, den göttlichen Forderungen zu entsprechen, die an die Kinder des Lichts gestellt werden.
6. (a) Was kann geschehen, selbst nachdem jemand von der Sklaverei der Finsternis frei gemacht worden ist? (b) Was sollten wir uns daher fragen?
6 Selbst nachdem man von den Mächten der Finsternis frei geworden und zum Licht gekommen ist, wird man von dem gegenwärtigen System der Dinge weiter bombardiert. Es mag daher für manche oft schwierig sein, ‘nach der Wahrheit zu handeln’, aber sie sollten sich davor hüten, wieder zu ihrer früheren Lebensweise zurückzukehren. Der Apostel Johannes schrieb: „Wenn wir erklären: ,Wir haben mit ihm teil‘ und wir trotzdem in der Finsternis weiterwandeln, so lügen wir und handeln nicht nach der Wahrheit“ (1. Joh. 1:6). Zugegeben, wir machen alle hin und wieder Fehler, aber wie handeln wir im großen und ganzen? Wandeln einige von uns eher in der Finsternis als im Licht, obwohl wir behaupten, aus der Finsternis zum Licht gekommen zu sein? Handeln wir wirklich nach der Wahrheit, oder läßt unsere Lebensweise erkennen, daß wir es nicht vollständig tun, daß wir uns selbst täuschen, uns also belügen? (1. Joh. 1:8 bis 2:2).
7. Was für eine Selbstprüfung ist unbedingt notwendig, und was sollte dabei als Grundlage dienen?
7 Eine Selbstprüfung in dieser Hinsicht ist daher unbedingt notwendig. Bei dieser Selbstprüfung sollten wir uns an das Wort Gottes halten, das zeigt, was jemand tun muß, der nach der Wahrheit handeln und im Lichte wandeln möchte. Wir sollten dabei einige wichtige Gebiete, an denen jeder von uns interessiert sein sollte, berücksichtigen. Auch sollten wir bei einer solchen Selbstprüfung daran denken, daß der Apostel Paulus an die Versammlung in Korinth schrieb: „Denn wir wagen es nicht, uns zu einigen zu zählen oder uns mit einigen zu vergleichen, die sich selbst empfehlen. Indem sie sich an sich selbst messen und sich mit sich selbst vergleichen, haben sie gewiß kein Verständnis“ (2. Kor. 10:12). Wir sollten diese Selbstprüfung anhand des Wortes Gottes, des Buches des Lichts, vornehmen. Paulus sagte ferner: „Denn wenn jemand denkt, er sei etwas, wenn er nichts ist, so betrügt er seinen eigenen Sinn. Doch jeder erprobe sein eigenes Werk, und dann wird er Grund zum Frohlocken im Hinblick auf sich allein und nicht im Vergleich mit einer anderen Person haben“ (Gal. 6:3, 4). Lassen wir uns also von Gottes Wort zeigen, was Gott von denen verlangt, die sagen, sie würden ‘nach der Wahrheit handeln’! Wir wollen uns nicht an einem anderen Menschen oder an einem menschlichen Maßstab messen.
IM TÄGLICHEN LEBEN NACH DER WAHRHEIT HANDELN
8. Wovor sollten wir uns gemäß dem Brief des Apostels Paulus an die Epheser hüten?
8 An die Versammlung in Ephesus schrieb der Apostel Paulus: „Daher sage ich dies und lege Zeugnis dafür ab im Herrn, daß ihr nicht mehr so weiterwandelt, wie auch die Nationen wandeln in der Nutzlosigkeit ihres Sinnes, während sie wegen der Unwissenheit, die in ihnen ist, wegen der Gefühllosigkeit ihres Herzens in geistiger Finsternis und dem Leben, das Gott gehört, entfremdet sind. Da sie jedes sittliche Gefühl verloren haben, haben sie sich einem zügellosen Wandel hingegeben, um mit Gier jede Art Unreinheit zu verüben“ (Eph. 4:17-19).
9. Welche weltlichen Maßstäbe sind ein Beweis dafür, daß sich heute viele in geistiger Finsternis befinden?
9 Die „Situationsethik“ oder die Maßstäbe dieser Welt sind das Geistesprodukt von Menschen, die sich in geistiger Finsternis befinden und die dem Leben, das Gott gehört, entfremdet sind. In der Welt sagt man: „Ich tue, was ich will“ und meint damit, jeder sei sein eigener Gesetzgeber und niemand könne die Freiheit eines anderen durch irgendwelche Gesetze oder Regeln einschränken. Wer nach diesem Maßstab lebt, dessen Herz wird gefühllos. Sein Motto lautet schließlich: „Es geht alles.“
10, 11. Wer gehört zu denen, die in geistiger Finsternis sind, und warum?
10 Zu denen, die in geistiger Finsternis sind, gehören viele Geistliche der Christenheit, die diesen weltlichen Maßstab befürworten. Statt die Menschen zu ermuntern, nach der Wahrheit zu handeln, geben sie dem Druck der Allgemeinheit und der oberen Schichten nach, die gewisse unmoralische Handlungen gutheißen. Das bestätigen zum Beispiel die Worte eines protestantischen Geistlichen einer Hochschule in den Vereinigten Staaten, der über Ehebruch folgendes sagte: „Um den vollen Genuß vom Leben zu haben, sollten Mann und Frau ungehindert ein außereheliches Verhältnis haben [Ehebruch begehen] können, und zwar nicht im geheimen, sondern mit der Kenntnis und dem Einverständnis des anderen.“ Ein Geistlicher aus San Francisco schrieb in einer Wochenzeitschrift der Episkopalkirche: „Es gibt keinen Geschlechtsakt, der an und für sich sündig ist. ... Ich glaube auch, daß sich zwei gleichgeschlechtliche Personen gegenseitig lieben und diese Liebe durch den Geschlechtsakt [Homosexualität] vertiefen können.“
11 Diese geistige Finsternis erstreckt sich auch auf die Künstlerwelt. In mancher Beziehung sind diese Kreise für die heutige Generation tonangebend oder modebestimmend. Nicht selten liest man in Zeitschriften und Zeitungen von Männern und Frauen, die zusammen leben und Kinder haben, ohne daß sie verheiratet sind, aber es wird keineswegs als Hurerei angeprangert. Im Gegenteil, Personen, die dagegen protestieren, werden oft als prüde oder rückständig hingestellt. Bei Interviews, die in Rundfunk und Fernsehen mit berühmten Persönlichkeiten durchgeführt werden, werden manchmal gerade solche, die einen fragwürdigen Lebenswandel führen, besonders herausgestellt. Diese Leute lieben es, aller Welt Einblick in ihr Privatleben zu geben, und tun es auf eine Weise, als wollten sie um jeden Preis die Öffentlichkeit schockieren. Sie wissen nicht, daß sie früher oder später selbst einen Schock erleiden werden, wenn sie das ernten, was sie durch ihren zügellosen Wandel gesät haben.
12. Wie werden diejenigen, die in geistiger Finsternis sind, in Römer 1:24-27 beschrieben?
12 Der Apostel Paulus beschreibt diese Art von Menschen treffend in seinem Brief an die Römer, die damals unter ähnlichen Verhältnissen lebten. Er schrieb: „Daher überließ sie Gott entsprechend den Begierden ihrer Herzen der Unreinheit, damit ihre Leiber untereinander entehrt würden, ja diejenigen, die die Wahrheit Gottes mit der Lüge vertauschten und eher der Schöpfung Verehrung und heiligen Dienst darbrachten als dem Schöpfer, der immerdar gesegnet ist. ... Deshalb übergab Gott sie schändlichen sexuellen Gelüsten, denn sowohl ihre weiblichen Personen vertauschten den natürlichen Gebrauch von sich selbst mit dem widernatürlichen; und desgleichen verließen auch die männlichen Personen den natürlichen Gebrauch der weiblichen Person und entbrannten in ihrer Wollust zueinander, Männliche mit Männlichen, indem sie unzüchtige Dinge trieben und an sich selbst die volle Vergeltung empfingen, die ihnen für ihre Verirrung gebührte“ (Röm. 1:24-27).
13. Was sagt Paulus über den Geistes- und Herzenszustand hohlköpfiger Weltmenschen?
13 In seinem Brief an die Epheser schrieb Paulus, daß solche Menschen „wegen der Gefühllosigkeit ihres Herzens in geistiger Finsternis“ seien. Und in seinem Brief an die Römer schrieb er über sie: „Sie wurden hohlköpfig in ihren Überlegungen, und ihr unverständiges Herz wurde verfinstert“ (Eph. 4:18; Röm. 1:21). In diesen beiden Texten werden solche Personen also nicht mit Licht, sondern mit Finsternis, dem Fehlen von Licht und Verständnis, in Verbindung gebracht.
14. Welche Folgen hat diese Finsternis gemäß Römer 1:28-32 für die, die ‘in ihren Überlegungen hohlköpfig wurden’?
14 Über die weiteren Folgen dieser Hohlköpfigkeit schrieb Paulus: „Und so, wie sie es nicht billigten, Gott in genauer Erkenntnis zu behalten, übergab Gott sie einem mißbilligten Geisteszustand, so daß sie Dinge taten, die sich nicht geziemen, erfüllt, wie sie waren, mit aller Ungerechtigkeit, Bosheit, Habsucht, Schlechtigkeit, indem sie voll Neid, Mord, Streit, Trug und Niedertracht waren, Ohrenbläser, böse Zungen, Gotteshasser, unverschämt, hochmütig, anmaßend, erfinderisch im Schadenstiften, den Eltern ungehorsam, ohne Verständnis, vertragsbrüchig, ohne natürliche Zuneigung, unbarmherzig. Obschon diese die gerechte Verordnung Gottes sehr wohl erkennen und wissen, daß die, die solche Dinge treiben, den Tod verdienen, fahren sie damit nicht nur fort, sondern stimmen auch denen zu, die sie zu tun pflegen“ (Röm. 1:28-32).
15. Vor welchem Problem stehen Personen, die im Lichte wandeln möchten?
15 Solche Leute, von denen die Erde heute zufolge des Einflusses der „Gewalt der Finsternis“ voll ist, handeln nicht „nach der Wahrheit“, wie der Apostel Johannes schrieb, sondern ‘treiben Dinge, die den Tod verdienen’. Für Personen, die im Lichte wandeln und mit Gott, dem Quell des Lichts, und seinem Sohn, dem Herrn Jesus Christus, Gemeinschaft haben, kurz gesagt, die nach der Wahrheit handeln möchten, erhebt sich daher die Frage, wie sie in der sie umgebenden Finsternis das geistige Gleichgewicht bewahren und verhüten können, daß sie vom Pfad des Lichts fortgelockt werden. Was muß man tun, um das geistige Gleichgewicht zu bewahren und solchen Verlockungen standzuhalten?
16. (a) Was bedeutet es, ‘im Lichte zu wandeln’? (b) Wie können wir falsche Überlegungen und Handlungen vermeiden, und wessen Leben dient uns in dieser Hinsicht als Ansporn?
16 Wenn wir nach der Wahrheit handeln möchten, müssen wir „im Lichte wandeln“ (1. Joh. 1:7). Um im Lichte zu wandeln, müssen wir das, was uns der Gott des Lichts sagt, stets beachten und müssen seine Wege liebenlernen. Dann macht es uns nichts aus, wenn das gegenwärtige System der Dinge Maßstäbe aufstellt, die Jehova, der Gott des Lichts verurteilt, und die anscheinende Befriedigung, die ein Leben nach diesen Maßstäben mit sich bringt, lockt uns nicht. Wir überlegen nicht, wie schön es wäre, sich diesen Genüssen wenigstens für einen Augenblick hinzugeben und die gewisse Freiheit, die diese niedrigen Maßstäbe der Welt angeblich gewähren, zu genießen. Wir spielen nicht mit dem Gedanken, der Augenblick des Genusses wäre die Übertretung der Grundsätze des Lichts wert. Nein, wir bitten Gott um Hilfe, damit wir nach der Wahrheit handeln können, und bemühen uns die biblischen Grundsätze zu befolgen. Wir finden in der Bibel Berichte über das Leben von Dienern Jehovas wie Moses. Von ihm steht geschrieben, er habe sich geweigert, der Sohn der Tochter Pharaos genannt zu werden, und habe es sich erwählt, „eher mit dem Volke Gottes schlecht behandelt zu werden, als den zeitweiligen Genuß der Sünde zu haben“. Wieso war ihm dies möglich? In dem Bericht heißt es: „Weil er die Schmach des Christus für größeren Reichtum achtete als die Schätze Ägyptens; denn er hielt seinen Blick auf die Belohnung gerichtet“ (Hebr. 11:24-26). So zu leben bedeutet, nach der Wahrheit zu handeln und im Lichte zu wandeln.
NACH DER WAHRHEIT HANDELN, INDEM WIR AUF UNSEREN UMGANG ACHTEN
17. Warum müssen wir, wenn wir nach der Wahrheit handeln möchten, auf unseren Umgang achten?
17 Ohne Zweifel haben viele unserer Leser schon die Redensarten gehört: „Sage mir, mit wem du umgehst, und ich sage dir, wer du bist“ und „Gleich und gleich gesellt sich gern“. Diese beiden Redensarten besagen, daß man den Personen, mit denen man verkehrt, sehr ähnlich ist. Wer die Gesellschaft von Menschen sucht, die in der Finsternis dieser Welt wandeln, sich über die in der Bibel niedergelegten Voraussetzungen für ein rechtschaffenes Leben hinwegsetzen und so leben wollen, wie es ihnen gefällt, der wird nicht verhindern können, daß man ihn ebenfalls für einen solchen Menschen hält und daß er so wird wie sie. Die Bibel warnt uns deshalb mit den Worten: „Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten“ (1. Kor. 15:33). Darum sollte sich jeder, der nach der Wahrheit handeln möchte, allen Ernstes fragen, ob die Personen, mit denen er verkehrt, ihm helfen, im Lichte zu wandeln, oder ob sie ihn daran hindern, dem Gott des Lichts immer besser zu dienen.
18. (a) Warum könnte jemand, der nach der Wahrheit handeln möchte einer Kirche, die zuläßt, daß ihre Geistlichen für unsittliche Handlungen eintreten, nicht angehören, selbst wenn nicht alle Angehörigen dieser Kirche einen unsittlichen Lebenswandel führen mögen? (b) Was müssen daher alle tun, die nach der Wahrheit handeln möchten?
18 Wäre jemand, der sagen würde, er wolle „im Lichte wandeln“, konsequent, wenn er einer Kirche angehörte, die die sogenannte Situationsethik des gegenwärtigen Systems gutheißt? Wie könnte jemand, der Gottes Wege kennenlernen möchte, um auf dem Pfad des Lichts zu wandeln, mit einer Kirche verbunden bleiben, die zuläßt, daß einer ihrer Geistlichen von der Kanzel herab für Ehebruch, Homosexualität und andere Formen eines zügellosen Lebens eintritt? Selbst wenn einige Angehörige dieser Kirche kein solches Leben führen mögen, so änderte das nichts an der Sache. Die Kirche als solche duldet den Betreffenden, der etwas glaubt und predigt, was dem ausdrücklichen Willen des Gottes des Lichts widerspricht. In bezug auf einen unsittlichen Menschen in der Korinther Versammlung des ersten Jahrhunderts gab Paulus den Rat: „Entfernt den bösen Menschen aus eurer Mitte“ (1. Kor. 5:13). Wer also Jehovas Gunst erlangen und nach der Wahrheit handeln möchte, muß der Aufforderung aus Offenbarung 18:4 folgen, wo über das religiöse Groß-Babylon gesagt wird: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk, wenn ihr nicht mit ihr teilhaben wollt an ihren Sünden und wenn ihr nicht einen Teil ihrer Plagen empfangen wollt.“ Ja, alle, die nach der Wahrheit handeln und im Lichte wandeln, müssen Babylon die Große, die aus den Organisationen der falschen Religion besteht, vollständig verlassen haben.
19. Wie sollte man auf dem Gebiet der Unterhaltung auf seinen Umgang achten, und welche Wahl muß man daher treffen?
19 Auch auf dem Gebiet der Unterhaltung muß man auf seinen Umgang achten. Es mag auf diesem Gebiet weniger um persönliche Kontakte gehen — denn die meisten Menschen stehen nicht direkt in Verbindung mit Künstlerkreisen — als darum, sich vor der Gewohnheit in acht zu nehmen, Bücher und Zeitschriften zu lesen, die dem verderbten Sittenmaßstab dieser Welt entsprechen, oder Filme und Fernsehstücke anzusehen, in denen Dinge verherrlicht und gepriesen werden, die Gottes Wort verurteilt, zum Beispiel die im Römerbrief erwähnten, von denen bereits die Rede war. Man kann nicht in Gottes Licht wandeln und gleichzeitig Gesellschaft pflegen mit den Angehörigen der heutigen bösen und verderbten Gesellschaft, die alles gutheißt, was der Gott des Lichts verabscheut. Die Wahl der Gesellschaft steht jedem Menschen frei. Ob jemand aber nach der Wahrheit handelt, darüber entscheidet Jehova Gott. Vergessen wir nicht, daß es in 1. Johannes 1:6 heißt: „Wenn wir erklären: ,Wir haben mit ihm [das heißt mit dem Gott des Lichts] teil‘ und wir trotzdem in der Finsternis weiterwandeln, so lügen wir und handeln nicht nach der Wahrheit.“ Es ist also ganz klar, worum es geht. Alle Christen, das heißt alle Nachfolger des Herrn Jesus Christus, sind verpflichtet, den Rat des Wortes Gottes zu beachten und ihr Leben danach auszurichten.
20. Welche anderen notwendigen Dinge gilt es zu beachten, wenn man nach der Wahrheit handeln möchte?
20 Um nach der Wahrheit zu handeln, müssen wir aber noch mehr tun als nur auf unseren täglichen Wandel und unseren Umgang achten. Nach der Wahrheit zu handeln setzt noch andere notwendige Dinge voraus. Wie denken wir zum Beispiel über den Umgang mit unseren Glaubensbrüdern in den Zusammenkünften der Versammlung? Sehen wir darin eine Notwendigkeit oder nur etwas, womit man sich befaßt, wenn man nichts Besseres zu tun hat? Und wie steht es mit der Bereitschaft, mit anderen über den Gott des Lichts und über seinen Sohn, der das Licht der Welt ist, zu sprechen? Könnte man nach der Wahrheit handeln, ohne bereit und bestrebt zu sein, mit anderen über die Segnungen zu sprechen, die der Menschheit gemäß den Prophezeiungen des Wortes Gottes bevorstehen? Oder denken wir an die Hilfe, die wir den „Hausgenossen des Glaubens“ leisten können, denen, die als Glieder der Christenversammlung bereits zusammen mit uns nach der Wahrheit handeln. Wie wirkt sich unser Handeln nach der Wahrheit auf dieses Verhältnis und die damit verbundenen Pflichten aus? Damit man mit Jehova, dem Gott des Lichts, und mit seinem Sohn Gemeinschaft haben und wirklich sagen kann, man handle nach der Wahrheit und wandle nicht in der Finsternis, muß man gewisse grundlegende Voraussetzungen erfüllen. Diese Voraussetzungen werden im nächsten Artikel besprochen.