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Was ist deine Seele?Der Wachtturm 1960 | 1. August
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Gott jemanden, der von bösen Menschen umgebracht worden ist, in das Leben zurückrufen kann. — 1. Kön. 17:21; Matth. 10:28, NW.
Die Hoffnung auf ein künftiges Leben beruht also in einer Auferstehung für jene, die Gott in seinem Gedächtnis hat. Folglich kannst du, gestützt auf die Heilige Schrift, die Hoffnung haben, daß Gott dir deine Lebenskraft, nachdem sie dich verlassen hat, wieder zurückgeben kann, so daß du nicht in alle Ewigkeit eine tote Seele bleibst, sondern wieder eine lebendige Seele wirst. Einige der Toten werden zu einem unsterblichen Leben in einem geistigen Leibe auferstehen; die meisten werden jedoch als menschliche Seelen zu ewigem Leben auferweckt. Du hast also nicht eine Seele, die sich von deinem Körper trennen kann, sondern du bist eine Seele.
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● Wie anders wäre es doch in der Welt, wenn jedermann wahrhaft gütig und freundlich wäre! Daß andere sich der Segnungen der Güte berauben, ist kein Grund, daß auch wir so handeln sollten. Lies den Artikel „Die Macht der Güte“ in der nächsten Ausgabe.
● Bist du frei von Geldliebe? Christen müssen ohne Geldliebe sein. Der Artikel „Sei frei von Geldliebe“ zeigt, wie man so sein kann — selbst in unserer Welt, die auf Geschäftemachen erpicht ist.
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1960 | 1. August
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Fragen von Lesern
● Von Zeit zu Zeit erhalten wir Briefe, in denen wir gefragt werden, ob gewisse Umstände es rechtfertigen könnten, daß ein Christ in bezug auf seine Pflicht, stets die Wahrheit zu sagen, eine Ausnahme machen würde. In Beantwortung dieser Frage sei folgendes gesagt:
Gottes Wort gebietet: „Redet (die) Wahrheit, ein jeder von euch mit seinem Nächsten.“ (Eph. 4:25, NW) Dieses Gebot verlangt von uns jedoch nicht, daß wir jedem, der etwas von uns wissen will, alles sagen. Denen, die ein Recht haben, die Wahrheit zu erfahren, müssen wir die Wahrheit sagen, doch jemandem, der hierzu nicht berechtigt ist, können wir eine ausweichende Antwort geben. Aber wir dürfen nie die Unwahrheit sagen.
Wenn somit eine Schwester gebeten wird, ihr Alter anzugeben, damit es auf ihrer Verkündiger-Dienstkarte eingetragen werden kann, dann sollte sie richtige Angaben machen, denn der Fragende ist berechtigt, es zu wissen. Angst zu haben, dies zu tun, wäre ein Zeichen von Eitelkeit und Unreife. Auch einem voraussichtlichen Ehegefährten dürfte diese besondere Auskunft nicht vorenthalten werden, wenn er es als wichtig genug betrachtet, darum zu bitten. Er hat ebenfalls das Recht, es zu wissen. Die Umstände bestimmen also, ob jemand die Frage nach seinem Alter ausweichend beantworten kann oder nicht.
Derselbe Grundsatz gilt bei einem Patienten, der an einer unheilbaren Krankheit leidet. Er hat das Recht zu erfahren, was eine ärztliche Untersuchung ergeben hat, wie lange er noch zu leben hoffen darf. Dies zu wissen ist für ihn so wichtig, daß es ihm nicht vorenthalten werden darf, denn gerade die Tatsache, daß er nur noch wenige Tage zu leben hat, machen diese umso kostbarer. Würden wir ihn täuschen, dann würden wir dadurch kein Vertrauen bei ihm erwecken und ihm kein Verständnis und keine Liebe entgegenbringen, ja wir würden selbst dauernd von Gewissensbissen gequält werden. Wenn der Patient Jehova hingegeben ist, versteht er bestimmt, daß seine Tage in Gottes Hand sind, und wird daher nicht von einer krankhaften Furcht vor dem Sterben befallen, sondern wird sich an der Hoffnung auf die Auferstehung stärken. Jene, die in solchen Fällen aus Rücksichtnahme die Wahrheit verschwiegen haben, mußten später feststellen, daß es eine falsche Rücksicht war.
Natürlich kommt es darauf an, wann und wie man dem Patienten eine solche Mitteilung macht. Man sollte einen günstigen Zeitpunkt abwarten und es dem Patienten in mitfühlender Art beibringen, ohne ihn dabei allzusehr zu bedauern. Es mag nicht unangebracht sein, zu bemerken, daß man trotz dieser Prognose immer noch Hoffnung haben kann, da die Ärzte auch heutzutage noch nicht alles wissen. Liebe, Weisheit und Selbstbeherrschung werden uns helfen, das Thema richtig anzupacken, und die Folge wird eine noch innigere Verbundenheit sein. Bei dieser Gelegenheit kann man auch die Auferstehungshoffnung erwähnen und die Segnungen, die die Glieder der Neuen-Welt-Gesellschaft bereits genießen und noch genießen werden.
Und wie sollte man sich seinem voraussichtlichen Ehegefährten gegenüber verhalten? Sollte man ihm auch dann die Wahrheit über seine Vergangenheit sagen, zum Beispiel über die Zeit, als man noch kein Zeuge Jehovas war, wenn man dadurch in ein ungünstiges Licht kommt? Wenn das Thema angeschnitten und man gefragt wird, dann gilt auch hier die Regel, daß die Wahrheit gesagt werden soll, da der andere ein Recht darauf hat, sie zu erfahren. Wenn man nicht danach gefragt wird, kann man nach seinem Ermessen und Gewissen handeln. Wenn es sich jedoch um etwas handelt, das zu wissen für den anderen wichtig sein mag, er aber nicht danach fragt, nur weil er so etwas vielleicht gar nicht für möglich halten würde, dann sollte man es ihm von sich aus sagen, in dem Vertrauen, daß seine Liebe und sein Verständnis die Sache zudecken werden. Wenn dies zu einer Enttäuschung führen sollte, dann ist es bestimmt besser, sie kommt vor der Hochzeit als nachher. In einem solchen Fall gilt es, den wohlbekannten Grundsatz Jesu anzuwenden: „Alles, was ihr wollt, daß euch Menschen tun, sollt auch ihr gleicherweise ihnen tun; dies ist in der Tat das, was das ‚Gesetz‘ und die Propheten bedeuten.“ — Matth. 7:12, NW.
Eine Ausnahme sollte der Christ jedoch stets im Sinn behalten. Als Soldat Christi nimmt er an einem theokratischen Kriegszug teil, und den Feinden Gottes gegenüber muß er größere Vorsicht walten lassen. Die Bibel zeigt deshalb, daß es zum Schutz der Interessen der Sache Gottes angebracht ist, die Wahrheit vor
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