Die triumphierende Botschaft vom „Königreich“
„Und diese gute Botschaft vom Königreich wird gepredigt werden auf der ganzen bewohnten Erde, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das vollendete Ende kommen.“ — Matth. 24:14, NW.
1. Wie verband Jesus das erdenweite Predigen des Königreiches mit dem Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge auf Erden?
VOR mehr als neunzehnhundert Jahren saß ein Mann im Frühjahr 33 auf dem Ölberg und betrachtete den Tempel von Jerusalem aus der Ferne. Die vier Männer bei ihm waren bekümmert wegen der Worte, die er über jenen Tempel gesagt hatte. Daher stellten sie ihm eine Frage darüber und auch über andere Ereignisse von weltweiter Wichtigkeit, die eintreten sollten. In einer eingehenden Antwort auf ihre dreifache Frage sagte er: „Und diese gute Botschaft vom Königreich wird gepredigt werden auf der ganzen bewohnten Erde, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das vollendete Ende kommen.“ (Matth. 24:14, NW) Heute, im Jahre 1955, existiert der Tempel von Jerusalem nicht mehr, wie Jesus dies vorausgesagt hatte, aber seine Prophezeiung hinsichtlich „dieser guten Botschaft vom Königreich“ erfüllt sich unter immer mehr Bewohnern der Erde, und allen Nationen wird ein Zeugnis vom „Königreich“ gegeben, und dies durch einen Predigtfeldzug, dem sie ihre Ohren nicht verschließen können. Diese Botschaft vom „Königreich“ ist triumphierend ausgegangen, seitdem sie zum erstenmal gepredigt zu werden begann, und ihr Gepredigtwerden gereicht nicht nur zum Beweis dafür, daß Jesus Christus, der sie prophezeit hat, wahrhaftig ist, sondern auch dafür, daß wir uns dem vollendeten Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge auf Erden nähern. Das Predigtwerk mußte vor dem Ende durchgeführt werden. Das Ende kann nicht eher eintreten, als bis das Predigen in einem solchen Umfange vor sich gegangen ist, daß es auf der ganzen bewohnten Erde vernommen und allen Nationen das Zeugnis gegeben wird.
2. Wieviel Zeit ist für diese Predigttätigkeit eingeräumt worden?
2 Wieviel Zeit ist diesem Predigtwerke eingeräumt worden? Bis hinab um die Mitte des Jahres 1920 dachte man, dem Predigen der guten Botschaft vom Königreich seien etwa neunzehnhundert Jahre eingeräumt worden, und daß dieses Predigen im Jahre 33 in Jerusalem begonnen habe, als Jesu Jünger am Pfingsttage mit dem heiligen Geist gesalbt wurden und der großen Volksmenge auf wunderbare Weise in fremden Sprachen zu predigen anfingen, die sich zufolge des Wunders versammelte, und daß das Predigen durch die Jahrhunderte bis jetzt weitergegangen sei. Man hatte gedacht, es sei das Predigen eines Königreiches, das als Antwort auf das von Jesus gelehrte Gebet noch aufgerichtet werden müsse: „Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt. Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auch auf Erden.“ — Matth. 6:9, 10, NW.
3, 4. Welch grobe Mißverständnisse über Gottes Königreich auf Erden herrschten jahrhundertelang weit und breit bis in unser zwanzigstes Jahrhundert hinein vor?
3 Eine ehrliche Prüfung der Geschichte zeigt jedoch, daß kurz nach dem Tode sämtlicher zwölf Apostel Jesu am Ende des ersten Jahrhunderts die Botschaft von einem noch kommenden Königreich unseres himmlischen Vaters auszusterben begann. Man gelangte zu der Auffassung, daß die Kirche das Königreich sei, und daß das Königreich käme, wenn die Kirche sichtbar oder in Macht auf Erden aufgerichtet wäre. Immer weniger Nachdruck wurde auf das kommende Königreich gelegt, als die Kirche immer mehr die wahre christliche Hoffnung aufgab und sich mit dem römischen Staate verband. Als schließlich der römische Kaiser Konstantin den Anspruch erhob, bekehrt zu sein, und römisch-katholisch wurde, da dachte die religiöse Geistlichkeit, das Königreich sei gekommen und suchte die Herrschaft dieses religiös-politischen Reiches zu mehren. Im Jahre 800, als das Heilige Römische Reich aufgerichtet wurde, indem Karl der Große von Papst Leo III. in Rom zum Kaiser gekrönt wurde, dachte man noch mehr, Gottes Königreich sei aufgerichtet worden, und das es sich, obwohl es ein Königreich ist, doch in zwei Hinsichten kundtue, in weltlicher Hinsicht durch das politische Kaiserreich und in geistlicher Hinsicht durch den römisch-katholischen Papst.
4 Die protestantische Reformation des sechzehnten Jahrhunderts war mit der Politik Westeuropas verquickt, und dies führte zur Vermählung der protestantischen Sekten mit den politischen Staaten. Von den politischen Herrschern dieser religiös-politischen Staaten wurde gesagt, sie herrschten kraft göttlichen Rechts und seien die sichtbaren Vertreter Gottes auf Erden, die in seinem Namen regierten. Diese Auffassung von der Sache beeinflußte alle Ansichten über das Königreich Gottes, und obwohl die Missionare später nach allen Teilen der Erde ausgesandt wurden, mußte ihre Verkündigung des Königreiches Gottes doch unrichtig sein, weil sie die Sache falsch verstanden und die Lehren jener Kirchensysteme predigten, die ein Teil dieser Welt geworden waren.
5, 6. In welchem Zusammenhang steht Christi tatsächliche zweite Gegenwart gemäß biblischer Erklärung mit dem Königreichs-Predigtfeldzug?
5 Andrerseits sagte Jesus — als er im Verhör stand, in dem es um sein Leben ging — vor dem römischen Statthalter von Judäa: „Mein Königreich ist kein Teil von dieser Welt. Wäre mein Königreich ein Teil von dieser Welt, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich nicht den Juden überliefert würde. Nun aber stammt mein Königreich nicht von daher.“ (Joh. 18:36, NW) Auf keine Weise könnte daher das durch die römisch-katholischen, griechisch-katholischen und protestantischen Missionare während der vergangenen Jahrhunderte erfolgte Predigen so gedeutet werden, als habe es Jesu Prophezeiung von Matthäus 24:14 erfüllt.
6 Jesus meinte in dieser Prophezeiung nicht das Predigen durch solche Missionare der abtrünnigen christlichen Religionen. Das von ihm vorausgesagte Predigen des Königreiches sollte erst in diesem, dem zwanzigsten Jahrhundert erfolgen. So hatte Gott die Zeit für die Ereignisse festgelegt. Was ist das Königreich, dessen gute Botschaft erdenweit allen Nationen zu der im voraus festgelegten Zeit gepredigt werden soll? Der Hauptpunkt der Frage, die die vier Apostel Jesu stellten, bestimmt die rechte Antwort. Sie sprachen: „Sage uns: Wann werden diese Dinge geschehen, und was wird das Zeichen deiner Gegenwarta und der Vollendung [des Gesamtendes] des Systems der Dinge sein?“ (Matth. 24:3, NW; Mark. 13:3, 4) Jene Apostel stellten Fragen über Christi tatsächliche Gegenwart in dem ihm von Gott gegebenen Königreich. Und darüber, daß Jesus in dieses Königreich „kommt“, sagte er in späteren Versen derselben prophetischen Antwort: „Dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen im Himmel erscheinen, und dann werden alle Stämme der Erde zu wehklagen beginnen, und sie werden den Sohn des Menschen mit Macht und großer Herrlichkeit kommen sehen auf den Wolken des Himmels. Und er wird seine Engel aussenden mit großem Posaunenschall … Wenn der Sohn des Menschen kommt in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf seinen Thron der Herrlichkeit setzen. Und alle Nationen werden vor ihm versammelt werden, und er wird die Menschen voneinander scheiden.“ (Matth. 24:30, 31; 25:31, 32, NW) Demzufolge ist das Königreich, worüber diese gute Botschaft gepredigt werden sollte, das Reich, in welchem Jesus Christus auf seinem Thron aktiver Herrschaft mit Macht gegenwärtig ist. Das Königreich ist nicht ein Reich, das noch aufgerichtet werden soll, sondern ein Reich, das jetzt aufgerichtet worden ist.
7, 8. Welche Wirkung hat das Predigen des Königreiches seit dem Herbst des Jahres 1914 bei den meisten Bewohnern der Erde ausgelöst, und warum?
7 Die Botschaft, daß es aufgerichtet ist, ist nicht für alle eine gute Botschaft, denn statt daß sich alle über seine Aufrichtung in den Himmeln freuen würden — so sagte Jesus —, würden alle Stämme der Erde darüber wehklagen, und er werde als König und Hirte die Menschen aller Nationen bezüglich der Frage des Königreiches scheiden, so, wie ein Hirt die Böcke von seinen Schafen scheidet. Gottes vorgesehene Zeit, dieses himmlische Königreich aufzurichten, indem er seinen Sohn auf den Thron erhebt, war am Ende der „bestimmten Zeiten der Nationen“ gekommen, das heißt am Ende der 2520 Jahre, die von der Zeit an gerechnet werden, da das Königreich Jerusalems im Lande Juda verödet wurde, also vom frühen Herbst oder dem siebenten jüdischen Monat des Jahres 607 v. Chr. an. Jene sieben „bestimmten Zeiten der Nationen“ endeten früh im Herbst des Jahres 1914, um den 1. Oktober. Vor jener Zeit konnte die „gute Botschaft“ vom aufgerichteten Königreich nicht gepredigt werden.
8 Im Dezember 1879 wurde in der sechsten Ausgabe der Zeitschrift, die jetzt als Der Wachtturm bekannt ist, auf die Tatsache aufmerksam gemacht, daß diese Zeiten im Jahre 1914 ablaufen würden. Nahmen die sogenannt christlichen Nationen der Christenheit davon glaubensvoll oder mit freudiger Erwartung Kenntnis? Nein! Früh im Herbst des Jahres 1914 befanden sich die Nationen der Christenheit nicht in freudiger Erwartung der Aufrichtung des himmlischen Königreiches Gottes, in welchem Christus als sein gesalbter König den Thron einnimmt. Die Nationen tobten in ihrem ersten Weltkrieg um Weltherrschaft, und die Religionsgeistlichkeit, die katholische und protestantische, stützte auf nationalistische Art ihre Parteien im blutigen Ringen, indem sie Gebete dafür darbrachte, daß Gott dem einen Teil der Christenheit über den anderen Teil der Christenheit den Sieg verleihen möchte. Dieser erste Weltkrieg zog die ganze Welt in Mitleidenschaft. Seither haben „alle Stämme der Erde“ gewehklagt und haben bis heute nicht mit Wehklagen aufgehört, auch wenn das Zeichen des Sohnes des Menschen, nach dem er in sein lange erwartetes Königreich gekommen ist, ganz klar und überzeugend für jedes Auge hervortrat, das nicht vom Feinde, von Satan, dem Teufel, verblendet ist. Diese wehklagenden Stämme sind nicht jene Menschen, die der Hirte und König Jesus Christus als Schafe absondert und zu seiner Rechten stellt.
9, 10. (a) Von wem wird „diese gute Botschaft des Königreiches“ zeitgemäß gepredigt? (b) Warum sind Glauben und Mut für diesen Predigtdienst unerläßlich?
9 In seiner Ausgabe vom 1. September 1920 veröffentlichte die Zeitschrift Der Wachtturm den Artikel „Evangelium des Königreiches“. Erst damals erkannten Jehovas Zeugen auf der ganzen Erde, daß die „gute Botschaft“ oder das Evangelium sich um das jetzt aufgerichtete Königreich drehe und daß man jetzt beginnen müsse, die gute Botschaft dieses Königreiches zu predigen, also nach dem „Anfang der Bedrängniswehen“, die man während der Zeitspanne des ersten Weltkrieges erlebte, und daß das Predigen bis zur Schlacht von Harmagedon fortgesetzt werden müsse, bis zur „großen Drangsal, wie es keine gegeben hat von Anfang der Welt an bis jetzt, nein, noch je wieder geben wird“. (Matth. 24:7, 8, 21, NW) Jetzt, in der ‚Endzeit‘ des satanischen Systems der Dinge, ist die Zeit gekommen, da „diese gute Botschaft vom Königreich“ überall, wo immer es möglich ist, gepredigt werden muß. Jetzt ist die Zeit, da sie gepredigt wird. Und sie wird weiterhin gepredigt werden, bis dieses System der Dinge endet und das neue System der Dinge, Gottes neue Welt der „neuen Himmel und einer neuen Erde“ mit all ihren Segnungen herbeigeführt wird. Die Missionare der Christenheit auf der ganzen Erde zählen Tausende. Ungeachtet all dieser ist es nicht zu viel, zu sagen, daß Jehovas Zeugen die einzigen sind, die „diese gute Botschaft vom Königreich“ predigen. Warum? Weil sie die einzigen sind, die das aufgerichtete Königreich im Lichte der gegenwärtigen Ereignisse sehen, so wie sie durch die biblische Prophezeiung gedeutet werden, und sie sind auch die einzigen, die den Glauben und den Mut, es zu predigen, von Gott empfangen haben.
10 Obwohl Jesus es als eine „gute Botschaft“ bezeichnete, denke niemand, es erfordere nicht Mut und Glauben an Gott, sie zu predigen. In der Tat wird Gottes durch Christus regiertes Königreich gepredigt, und diese Tatsache sollte es eigentlich zu einer hochwillkommenen Botschaft machen. Doch weißt du, was das Predigen für diese gequälte Welt bedeutet? Es bedeutet das Predigen der Botschaft eines feindlichen Königreiches, ja das Predigen derselben in feindlichen Landen. Warum? Weil die Welt, die Christenheit inbegriffen, kein Freund des Königreiches Gottes ist; und auch Jehova Gott und sein Christus sind nicht Freunde dieser Welt. Die Offenbarung, die eine Vision von Gottes Organisation enthält, die sein Königreich im Jahre 1914 gebiert, stellt diese Tatsache wie folgt dar: „Sie gebar einen Sohn, einen männlichen, der dazu bestimmt ist, alle Nationen mit eisernem Stabe zu weiden. Und ihr Kind wurde entrückt zu Gott und zu seinem Throne.“ (Off. 12:5, NW) Dieser „eiserne Stab“ des Königreiches Gottes soll die Nationen dieser Welt in Harmagedon wie zerbrechliche Töpfergefäße in Stücke schlagen, wie es in Psalm 2:7-9 vorausgesagt wurde. Kein Wunder also, daß seit dem Jahre 1914 die Nationen in zwei Weltkriegen getobt haben — außerdem gab es seither dazwischen noch viele kleinere Kriege —, und daß sie eitle Dinge ersannen, wie den Völkerbund und die Vereinten Nationen, und gegen Jehova und seinen gesalbten König Jesus Christus ratschlagten, wie jener Psalm es vorausgesagt hatte. (Ps. 2:1, 2) Wenn also ein wahrer Christ die einzige wirklich „gute Botschaft“ predigt, so kommt er als Verkündiger eines Königreiches, das laut der Prophezeiung die Nationen dieser Welt vernichten wird. Dieser Tatsache zufolge erfordert das Predigen einen Mut, den nur Gott geben kann.
11-13. (a) Weshalb wurde es als „etwas Sicheres“ bezeichnet, jetzt jene Art von „Christen“ zu sein, die kürzlich einer der berühmten Wortführer der Christenheit erwähnt hat? (b) Warum ist im Gegensatz dazu das Leben wahrer Christen verhältnismäßig ‚unsicher‘, während sie trotzdem unbesiegbar sind?
11 Am 23. April 1955 sagte Dekan James A. Pike anläßlich eines von der YMCA [vom Christlichen Verein junger Männer] veranstalteten Essens, daß er manchmal Bedauern darüber empfinde, daß „Christ zu sein so etwas Sicheres“ sei. Dachte dieser anerkannte Geistliche, als er das sagte, an Jehovas Zeugen als Prediger dieses aufgerichteten Königreiches? Nein! Jene, die der Dekan wirklich meinte, sind Leute, die vorgeben, Christen zu sein, weil sie Glieder der geachteten Religionssysteme der Christenheit sind, deren Mitgliedschaft populär ist und die unter dem Schutz der politischen Regierungen der Christenheit stehen.
12 Jehovas Zeugen bemühen sich, im Einklang mit den biblischen Erfordernissen wahre Christen zu sein, aber sie finden nicht, daß dies irgendwo auf Erden ‚Sicherheit‘ bedeutet. Selbst in der Christenheit haben sie erfahren, was Dekan Pike als Nächstes weiterhin bemerkt, nämlich, daß das Christentum in seinen Anfangsjahren eine „illegale“ und „umstürzlerische“ Lehre war und daß die Aufmerksamkeit des „Komitees für unrömische Aktivität“ oft auf seine Befürworter gelenkt wurde. Das Christentum, so behauptete Dekan Pike, muß wieder zu seiner ursprünglichen Triebkraft zurückkehren, wenn es gegen den Kommunismus völlig erfolgreich sein soll. (New York Times, 24. April 1955) Nun werden Jehovas Zeugen, gerade weil sie zur Triebkraft des Christentums der apostolischen Tage zurückgekehrt sind, sogar heute — nachdem die Hysterie des zweiten Weltkriegs vorüber ist — in einer Anzahl Länder der Christenheit (von kommunistischen Ländern nicht einmal zu reden) als „ungesetzlich“ bezeichnet. Ihre religiösen Feinde erheben die falsche Anklage gegen sie, „umstürzlerisch“ und eine Gefahr für die Sicherheit zu sein, indem sie sie einmal als Nazis bezeichnen, ein andermal als Kommunisten, in kommunistischen Ländern als Spione und Agenten der imperialistischen Länder und anderswo als Geheimagenten des jüdischen Zionismus und so irgendeine alte Anklage gegen sie erheben, um in der Öffentlichkeit Feindschaft wider sie zu erwecken, die Regierungen zum Vorgehen wider sie zu reizen und ihr Dasein unsicher zu machen.
13 Das zeitigt indes keinen Erfolg. Jehovas Zeugen fahren heute fort, eine öffentliche Erklärung ihres Glaubens und ihrer Hoffnung abzulegen und die gute Botschaft vom Königreich inmitten der größten Unsicherheit in den Konzentrationslagern, Zwangsarbeitslagern und Gefängnissen kommunistischer und anderer Länder unter totalitärer Herrschaft und Diktatur zu predigen. Sie triumphieren über diese Wirksamkeit und Arten der Teufelsherrschaft, gleichwie dies in Offenbarung 12:11 (NW) beschrieben wird: „Sie besiegten ihn [Satan, den Teufel] wegen des Blutes des Lammes und wegen des Wortes ihres Zeugnisses, und sie liebten ihre Seelen nicht, trotz Todesgefahr.“ Nirgendwo bedeutet es eine „leichte Religion“, ein Zeuge Jehovas zu sein, noch ist jemand sicher vor irgendeiner Art des Hasses und Angriffs durch Diener und Regierungen des unsichtbaren „Herrschers dieser Welt“, Satans, des Teufels. Kommunisten und andere totalitäre Herrscher versuchen darzutun, daß die Religion der Zeugen Jehovas eine untergeordnete Religion sei, die sich gegen diese Welt nicht zu halten vermöge, aber die Treue der Zeugen bei solchen Bemühungen, sie zu zwingen, ihre Religion aufzugeben, bringt den Kommunisten und anderen Totalitären eine Niederlage bei. So sagte der Dekan Pike ebenfalls: „Der Kommunismus ist eine Weltreligion. Sie kann nur durch eine bessere Religion überwunden werden. Nichts anderes kann sie besiegen.“ Das Versagen des Verbots und der Verfolgungen, die Kommunisten gegen Jehovas Zeugen entfesselten, um sie auszurotten oder ihrem Wachstum Einhalt zu tun, ist ein beredtes Zeugnis dafür, daß Jehovas Zeugen die e i n e, „bessere Religion“ gefunden haben, und sie zeigt diesen radikalen Kämpfern gegen Jehova Gott an, daß seine Zeugen im Triumph dastehen werden, nachdem einst der Kommunismus und andere radikale Bewegungen verschwunden sind. Ihre Religion ist so unvergänglich wie Jehovas Königreich, das sie predigen. — New York Times, 11. Januar 1955.
ART UND WEISE
14, 15. Wie ist die Art, wie die Christenheit predigt, im Vergleich zu der Art, wie jetzt dem Gebot Jesu, zu predigen, völlig gehorcht wird?
14 Die Art, wie Jehovas Zeugen „diese gute Botschaft vom Königreich“ predigen, ist kritisiert worden. Sie predigen nicht in der herkömmlichen, formellen Weise, nach der leichten Art, im Kleide eines Geistlichen von einer Kirchenkanzel aus, wobei die religiöse Herde sich drinnen vor dem Prediger oder Priester versammelt. Diese zeremonielle, orthodoxe Art des Predigens in der Christenheit hat das Gebot Jesu an seine Jünger zu erfüllen verfehlt: „Geht [ja geht] daher hin und macht Jünger aus Menschen aller Nationen … indem ihr sie lehrt, alle Dinge zu beobachten, die ich euch geboten habe.“ (Matth. 28:19, 20, NW) Weil die Orthodoxie der Christenheit verfehlt hat, die Welt oder gar das Volk in sogenannt „christlichen“ Ländern zu bekehren, und weil sie sich nicht gegen das in die Großstädte eindringende Heidentum stemmte, suchen die Religionssysteme der Christenheit die Menschen zu zwingen, Religion oder religiöse Bräuche und Bekenntnisse anzunehmen, indem sie dem Volke, das anderswie nicht dazu bereit wäre, auf dem Wege des Gesetzes Religion aufzwingen wollen. Dies mochte im Einklang mit dem Friedensvertrag von Westfalen sein, der im Jahre 1648 den Dreißigjährigen Krieg in Europa beendete und entschied, daß die Religion jedes Landes des Heiligen Römischen Reiches von nun an durch die Religion des besonderen Herrschers des betreffenden Landes bestimmt werden solle, sei dieser nun Katholik, Lutheraner oder Kalvinist. Doch konnte dies die Form, die das Christentum in der Christenheit angenommen hat, nicht vor der Verderbnis, dem Zerfall und der Weltlichkeit retten. Dies bedeutet, daß die Orthodoxie, die jahrhundertelang in der Christenheit geherrscht hat, nichts fruchtete. Sie ist ein Fehlschlag.
15 Jehovas Zeugen gehorchen dem Gebot Jesu von Matthäus 24:14 in hervorragender Weise dadurch, daß sie „diese gute Botschaft vom Königreich“ predigen, indem sie von Land zu Land, von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorf und von Haus zu Haus predigen. Wenn dies auch nicht die herkömmliche Methode der Geistlichkeit und Laien der Christenheit ist, so ist sie doch apostolisch, ja, Christus entsprechend. Nachdem der Apostel Petrus und die anderen Apostel dem jüdischen höchsten Gericht, dem Sanhedrin in Jerusalem, gesagt hatten: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen“, und nachdem man diese Apostel ausgepeitscht und ihnen geboten hatte, nicht mehr von Jesus Christus zu predigen, gingen sie freudig weg, und — so sagt es der Bericht — „fuhren ohne Unterlaß fort, jeden Tag im Tempel und von Haus zu Haus zu lehren und die gute Botschaft über den Christus, Jesus, kundzutun“. — Apg. 5:29, 40-42, NW.
16. Wie war Paulus ein Nachahmer Jesu in seiner Predigttätigkeit, und mit welchem Ergebnis?
16 Um jene Zeit befand sich Paulus nicht unter jenen Aposteln, als sie von Haus zu Haus predigten, doch sagte er Jahre später in einer Abschiedsansprache an die älteren Männer der Versammlung von Ephesus: „Ich hielt nicht zurück, euch irgend etwas von den Dingen, die nützlich waren, zu sagen oder euch öffentlich und von Haus zu Haus zu lehren. Sondern gründlich gab ich Zeugnis, sowohl Juden als auch Griechen, über Reue gegenüber Gott und Glauben an unseren Herrn Jesus.“ ‚Ich ging hin, das Königreich predigend.‘ (Apg. 20:20, 21, 25, NW) An die Christen von Korinth schrieb der Apostel Paulus: „Werdet meine Nachahmer, gleichwie auch ich Christi.“ (1. Kor. 11:1, NW) Im Predigen von Haus zu Haus war Paulus ein Nachahmer Jesu Christi; denn es wird auch öfters berichtet, daß Jesus außer seiner Predigttätigkeit an verschiedenen öffentlichen Orten den Menschen auch in ihren Häusern vom Königreich erzählte. Als er seine zwölf Apostel und später auch siebzig Evangelisten zum Predigen aussandte, sagte er ihnen, was sie an den Türen der Leute, bei denen sie vorsprachen, sagen sollten: „Wo immer ihr ein Haus betretet, sagt zuerst: ‚Friede diesem Hause!‘“ (Luk. 10:1, 5, NW) „Wenn ihr in das Haus eintretet, so grüßt die Hausgenossen … Wo irgend jemand euch nicht aufnimmt noch eure Worte anhört, da schüttelt, wenn ihr aus jenem Hause oder jener Stadt hinausgeht, den Staub von euren Füßen.“ (Matth. 10:5, 12-14, NW) Als Folge des Predigens auf diese Christus entsprechende, apostolische Weise konnte Paulus von seinem Gefängnis in Rom aus schreiben und sagen, daß die gute Botschaft, „gepredigt wurde in der ganzen Schöpfung, die unter dem Himmel ist. Ich, Paulus, wurde ein Diener dieser guten Botschaft. Ich freue mich nun meiner Leiden für euch.“ (Kol. 1:23, 24, NW) Die ganze Schöpfung unter dem Himmel war damals überwiegend heidnisch.
17, 18. Durch wen und wie wird in Tat und Wahrheit die Christus entsprechende, apostolische Art des Predigens in unseren Tagen erfolgreich angewandt?
17 Nach neunzehnhundert Jahren sind Jehovas Zeugen in dieser „Zeit des Endes“ immer noch von ganzem Herzen der Methode des Predigens von Haus zu Haus ergeben, denn dies bedeutet, theokratischen Anweisungen der Bibel zu folgen, es bedeutet, erfolgreiche Prediger gleichwie Jesus Christus und seine Apostel zu sein. Jehovas Zeugen haben heute einen Glauben nach der ursprünglichen Art und sind überzeugt, daß er sich ebenso erfolgreich bei ihnen auswirkt wie bei Christus und seinen Aposteln. Sie sind nicht zu träge, diesem Wege zu folgen, weil es schwieriger ist, als von einer Kanzel aus zu predigen. Sie fürchten sich nicht, es zu tun, weil es ein Weg in Ungewißheit ist, wo sie sich dem Spott und der Beschimpfung, heftigem Widerstand und religiöser Verfolgung aussetzen. Statt die Geistlichkeit nachzuahmen und das „Schwert des Staates“ zu Hilfe zu rufen, schwingen sie das „Schwert des Geistes, welches Gottes Wort ist“, und lassen durch dieses Menschen bekehren. Sie gebrauchen die direkte, praktische, gründliche Methode biblischer Erziehung, indem sie den Menschen in ihren Wohnungen private, persönliche, individuelle Unterweisung in Gottes Wort zukommen lassen und bei den Besuchten Schriften zurücklassen, die gedruckte Bibelpredigten enthalten, worauf sie später wieder hingehen, um biblische Fragen zu beantworten und Heimbibelstudien zu beginnen. Dies ist die kämpferische, vernünftige Methode, die dem Eindringen des Heidentums in viele Wohnungen Halt gebietet oder die viele Personen vor der anwachsenden Welle des Heidentums rettet. Hier folgt ein Beispiel:
18 Die Stadt New York hat den Ruf, eine der größten „heidnischen“ Städte der Welt zu sein, doch sind durch die fleißige Arbeit von Haus zu Haus, durch die jede erreichbare Wohnung in dieser Stadt mit über sieben Millionen Einwohnern erfaßt wird, Jehovas Zeugen bis zum Jahre 1955 von nur e i n e r Versammlung im Jahre 1935 auf fünfundfünfzig Versammlungen angewachsen, die 7048 Verkündiger umfassen, die über ihre Tätigkeit, ihr Predigen der guten Botschaft, Bericht erstatten. Dies bedeutet, daß es nun etwa einen aktiven Zeugen Jehovas auf je tausend Personen in der Stadt New York gibt. In den Vereinigten Staaten als Ganzem berichteten 187 120 Verkündiger über ihre Predigttätigkeit vom April 1955, und dies bedeutet, daß es unter den 165 000 000 Bewohnern Amerikas auf weniger als tausend Personen je einen predigenden Zeugen Jehovas gibt.
19-21. (a) Welche wichtigen Notwendigkeiten werden angezeigt durch kürzlich, gemeldete Bemerkungen anderer Wortführer der Christenheit? (b) Warum sind solche Bemerkungen nicht zeitgemäß?
19 Ist es angesichts dieser Tatsache ein Wunder, daß die Geistlichkeit glaubt, gewisse Bemerkungen und Empfehlungen machen zu müssen? Ohne daß sie selbst das Beispiel gibt, erhebt die erschrockene Geistlichkeit nun reichlich spät ihre Stimme, sagend, daß die Laienschaft (die Mitglieder ihrer Gemeinden) ausziehen und predigen sollte, auch wenn die Notwendigkeit des Predigens von Haus zu Haus nicht direkt hervorgehoben wird. Der Generalsekretär der Weltallianz der Reformierten Kirchen erklärte kürzlich, „das Zeugnis Christi in unserem Berufsleben wie auch in unserem Familienleben sei nötig … Die Leute können nur in die christliche Kirche gebracht werden, wenn man ihnen die gewaltige Gnade erkennen helfe, welche die Gabe Christi ist.“ (New York Times, 12. Juli 1954) Der Pfarrer der Riverside-Kirche in der Stadt New York sagte: „Die Tatsache wird übersehen, daß Religion in allererster Linie die Verherrlichung Gottes mitten im Alltagsleben bedeutet. Die Welt ist der Ort, wo man die Religion in der Praxis sehen sollte.“ — New York Times, 5. Juli 1954.
20 In einem Bericht sagte ein Laie, ein Oberst der Armee, zu einer Versammlung des Weltkirchenrates in Evanston, Illinois, im Jahre 1954: „Einer der wichtigsten Faktoren in bezug auf die Zukunft der Kirche ist die Verantwortung der Laien, ihren Glauben an ihre Arbeitsplätze, in ihr Heim, ja überallhin mitzunehmen. Wir brauchen mehr Alltagschristen als sogenannte Sonntagschristen.“ Anläßlich derselben Versammlung des Weltkirchenrates in Evanston sagte der Vorsitzende der Abteilung Evangelisation in Verbindung mit einem Aufruf an die Kirchen, daß sie „im Geist der Evangelisierung der Apostel aufstehen“. „Evangelisierung ist nicht die Sonderaufgabe von Missionaren, sondern die normale Tätigkeit eines jeden Jüngers … Sie ist eine neue Erweiterung der Arbeit der Kirchen. Sie werden jetzt darangehen müssen, ihre Laien zu lehren, wie sie ihr Alltagsleben evangelisieren können.“ (American, Chikago, 27. August 1954) Man beachte bitte in allen diesen veröffentlichten Erklärungen das Fehlen irgendeiner Bezugnahme auf das apostolische Predigen von Haus zu Haus.
21 Wann aber hofft man, Laien durch die Kirchen zu schulen, damit sie ihren Teil der Predigtpflicht erfüllen? Man höre den Pfarrer einer Episkopalkirche in Houston, Texas, bei seiner Predigt in einer Kirche der Stadt New York. Er sagte, daß IN ZWEIHUNDERT JAHREN der Quell der evangelisierenden Kraft in der christlichen Kirche von der Kanzel auf eine „Zeugen-Gemeinschaft“ übergehen werde. Jawohl, Prediger würden weiterhin predigen, „aber Predigten [von der Kanzel] werden nicht das Hauptmittel sein, durch das die Leute zu Christus geführt werden“. Dies werde in einer Atmosphäre erwachenden Glaubens geschehen, die von Gläubigen geschaffen werde, die sagen, was „Gott in ihrem Leben tut“. (New York Times, 31. Mai 1954) Dieser Geistliche ist in seiner Anschauung mindestens zweihundert Jahre hinter der Zeit zurück, zum mindesten soweit es Jehovas Zeugen betrifft. Schon jetzt ist in den Versammlungen der Zeugen Jehovas das Predigen überall auf Erden nicht auf die Ansprachen fähiger Redner vom Podium der Königreichssäle aus beschränkt, sondern jedes getaufte Glied der Versammlung wird ermuntert und empfängt Schulung und Hilfe, um ein predigender Zeuge zu werden, der allein von Haus zu Haus gehen und an den Türen Einführungspredigten von einigen Minuten Dauer halten kann und auch fähig ist, Rückbesuche bei interessierten „Schafen“ zu machen, um noch längere Predigten zu halten und den Wert des Bibelstudiums darzutun.
22, 23. Um welchen Vorrechten und Verantwortlichkeiten nachzukommen, sind Gott hingegebene Täter des Willens Gottes, des Allmächtigen, nun wachsam?
22 In der Neuen-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas ist jeder ein predigender Evangeliumsdiener. Sie ist eine Gesellschaft von Predigern, und keiner kann seine Verantwortung, im Gehorsam gegen das Gebot und Beispiel Christi zu predigen, abschütteln. Ein jeder behält Jesu Prophezeiung von Matthäus 24:14 hinsichtlich dieser Tage der Gegenwart des Königreiches fest im Sinn und fühlt wie der Apostel Paulus, als er ausrief: „Tatsächlich: wehe mir, wenn ich die gute Botschaft nicht verkündigte!“ (1. Kor. 9:16, NW) Ein jeder weiß, daß es lebenswichtig ist, nicht nur zur Errettung anderer, sondern auch zu seiner eigenen Errettung öffentlich zu predigen, denn kraftvoll prägen sich jedem Zeugen Jehovas die Worte des Apostels Paulus ein: „Denn wenn du dieses ‚Wort in deinem Munde‘, daß Jesus der Herr ist, öffentlich erklärst und in deinem Herzen glaubst, daß Gott ihn aus den Toten auferweckte, wirst du errettet werden. Denn mit dem Herzen glaubt man zur Gerechtigkeit, mit dem Munde aber legt man eine öffentliche Erklärung ab zur Errettung.“ — Röm. 10:9, 10, NW.
23 Was kümmern sich Jehovas Zeugen darum, ob weltliche Gerichtshöfe entscheiden, daß sie „reguläre Prediger“ sind, die ausdrücklich dafür „eingesetzt“ worden sind oder nicht? Sie wissen, daß sie sich Gott hingegeben haben, um seinen Willen zu tun, und daß er ihnen durch Christus gebietet, zu den Menschen zu gehen und zu predigen und sich als seine ordinierten Prediger zu erweisen, indem sie den Interessen seines Königreiches tatkräftig dienen. Jehova hat die Sache besser gewußt und wartet nicht zweihundert Jahre auf die Geistlichkeit der Christenheit, um ihre Laien zur Tat aufzuwecken. Da die begrenzte „Zeit des Endes“ für diese Zeitschätzung keinen Raum läßt, hat Jehova seine eigenen Zeugen erweckt, und sie geben das Königreichszeugnis gerade zur rechten Zeit und so, wie er es verordnet hat.
DIE WELT ÜBERWINDEN
24. Jetzt nach einem Christus entsprechenden Glauben zu leben, schließt welche richtige Haltung der gegenwärtigen Welt gegenüber ein?
24 Es erfordert Glauben, ein Zeuge für Jehova zu sein. Lest Hebräer 11:1 bis 12:3 und beachtet, daß es von Abel, dem ersten Menschen an, der um der Anbetung Jehovas willen sterben mußte, bis hinab zu Jesus Glauben erforderte, ein Zeuge Jehovas zu sein. Ihr Glaube befähigte sie, die bestehende Welt zu überwinden, indem sie eine gerechte neue Welt unter Gottes Königreich voraussahen und es daher ablehnten, ein Teil der gegenwärtigen Welt zu werden und ihr entsprechend und für sie zu leben. Der Christ, der ein geistlicher Sohn Gottes geworden ist, muß diese Welt besiegen, und er kann dies nur durch unerschütterlichen Glauben tun. Der Apostel Johannes sagt: „Alles, was aus Gott geboren worden ist, besiegt die Welt. Und dies ist der Sieg, der die Welt besiegt hat: unser Glaube.“ — 1. Joh. 5:4, NW.
25, 26. Wie und warum besiegen Jehovas Zeugen der Gegenwart die Welt?
25 Im Jahre 1914 wurde das verheißene Königreich aus Gott geboren, und es wird noch die Welt besiegen. Es hat Satan und seine Dämonen besiegt, indem es sie aus dem Himmel hinaus- auf unsere Erde hinabwarf, und nun siegt es weiter im Königreichszeugniswerk auf Erden, und es wird seinen Sieg über Satans gegenwärtige Welt in Harmagedon vollenden. (Off. 6:1, 2, NW) Auf Erden gibt es heute einen Überrest geistlicher christlicher Söhne Gottes, und sie werden sich im Hinblick auf die dargelegte Regel, daß alles, was aus Gott geboren ist, die Welt besiegt, nicht als falsch erweisen. Sie werden ihren Glauben an Gottes Königreich bekunden, indem sie es predigen, bis das Ende dieser Welt kommt. Zudem gibt es heute voraussichtliche irdische Söhne Gottes unter uns, ja, eine beständig wachsende „große Menge“, die als seine Kinder im herrlichen Paradies der „neuen Erde“ Leben zu erhalten hoffen. Auch sie müssen die Welt besiegen, ebenso wie die ehemaligen vorchristlichen Zeugen Jehovas von Abel an bis zu Johannes dem Täufer es taten. Um dies zu tun, müssen sie auf dieselbe praktische Weise ihren Glauben an Jehova Gott und sein Königreich an den Tag legen. Wenn aber auch von einer so großen Wolke vorchristlicher Zeugen Jehovas der alten Zeit umgeben, so blicken wir doch besonders auf Jehovas größten Zeugen im Universum, seinen treuen und wahrhaftigen Sohn Jesus Christus; denn er war der größte Besieger dieser Welt, indem er sie sogar durch den Märtyrertod am Marterpfahl auf Golgatha besiegte. Er sagte: ‚Ich habe gesiegt und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt.‘ (Off. 3:21, NW) Durch ihn gewann Jehova Gott einen großartigen Sieg über die feindlichen Herrschaften und Gewalten. Wir lesen:
26 „Gott machte euch zusammen mit ihm lebendig. Er vergab uns huldvoll all unsere Übertretungen und tilgte die aus Verordnungen bestehende, gegen uns gerichtete handschriftliche Urkunde [das Gesetz Moses], die wider uns war, und er hat sie weggeräumt, indem er sie an den Marterpfahl nagelte. Indem er die Herrschaften und die Gewalten entblößte, stellte er sie als besiegt offen zur Schau und führte sie dadurch im Triumphzuge einher.“ — Kol. 2:13-15, NW.
27-29. (a) Welche ehemalige heidnische Feier wird uns in Erinnerung gerufen durch den Hinweis des Apostels Paulus auf Jehovas triumphierenden Sieg durch Christus Jesus? (b) Wie und gegen welche Falschankläger ging Jehova vor, um willige Menschen instand zu setzen, mit Jesus Christus am triumphierenden Siege teilzuhaben?
27 Seitdem jener Sieg vor neunzehnhundert Jahren ausgefochten wurde, hat Jehova Gott einen glorreichen Triumphzug geführt. Gemäß dem ursprünglichen griechischen Wort, das der Apostel Paulus hier gebrauchte, stammt das Bild aus der Zeit heidnischer, römischer Eroberungen. Bei den heidnischen Römern war ein Triumph eine eindrucksvolle Feierlichkeit zu Ehren eines Generals, der einen entscheidenden Sieg errungen hatte. Es wurde ihm erlaubt, mit einem Lorbeerkranz auf dem Haupt, in der einen Hand ein Zepter, in der anderen einen Lorbeerzweig, in einer gestickten Toga auf einem vierspännigen Triumphwagen [der Quadriga] von besonderer Form in die Stadt einzuziehen. Ihm voraus zogen der römische Senat und Magistraten, Musiker, die Beute, die Gefangenen in Fesseln usw., und sein Heer folgte in Marschordnung nach. Der Zug ging bis zum Hügel des Kapitols, wo man Opfer darbrachte, und wo der General durch eine öffentliche Festfeier geehrt wurde.
28 In Verbindung mit Gottes Triumphzug erwähnte der Apostel Paulus vor neunzehnhundert Jahren die „handschriftliche Urkunde“. Diese war Gottes durch Mose gegebenes Gesetz, ‚bestehend aus Verordnungen‘, und es war ‚wider uns‘. Es war ‚gegen uns gerichtet‘, denn es verurteilte uns alle, Juden und Nichtjuden in gleicher Weise, als Sünder, die wegen ihrer ererbten Unvollkommenheit und ihrer Unfähigkeit, Gottes Gesetz zu halten, den Tod verdienen. Wer aber sind die Herrschaften und Gewalten, von denen Paulus sagt, sie seien entblößt worden? Es sind die unsichtbaren Herrschaften und Gewalten Satans und seiner Dämonen. Moffatts Bibelübersetzung nennt sie „Engel-Herrscher und Mächte“. Einst konnten uns diese bei Gott anklagen. Warum? Weil wir Gott wohl vollkommen anzubeten und zu dienen suchten, dabei aber versagten, wie dies durch die Unfähigkeit der Juden, das Mosaische Gesetz zu halten, bewiesen wird. Jenes Gesetz konnte uns nicht vollkommen machen, auch nicht durch seine Tieropfer. Es stellte uns als Sünder bloß, die der Teufel versuchen und die er vor Gott anklagen konnte. Was wir aber nicht tun konnten, das tat Gott, um diese Anklage von Satans Herrschaften und Gewalten gegen Jehovas Zeugen zu überwinden. Er setzte Jesus Christus als vollkommenen Menschen auf die Erde, und Jesus entsprach dem Gesetz Gottes vollkommen. Dies tat Jesus, obwohl ihm sein Predigen des Königreiches Gottes den Widerstand aller Herrschaften und Gewalten Satans, der sichtbaren wie der unsichtbaren, eintrug. Jesus starb unbesiegt von dieser Welt und der universellen Souveränität Gottes gegenüber vollkommen loyal. Er starb nicht nur als Märtyrer oder treuer Zeuge für Jehovas Königreich, sondern auch als vollkommenes menschliches Opfer. Auf Grund dieses Opfers konnte Gott vergeben und die Übertretungen, deren uns das Mosaische Gesetz überführte, zunichte machen. So nagelte Jehova Gott das Mosaische Gesetz an Jesu Marterpfahl, indem er diese „gegen uns gerichtete handschriftliche Urkunde“ an den Marterpfahl nagelte, der Jesu Opfertod darstellt.
29 In alten Zeiten wurden lebende Gefangene aus der Mitte der Besiegten oft nackt ausgezogen und im Triumphzuge vor dem Wagen des Siegers einhergeführt. So wurde der Prophet Jesaja dazu gebraucht, ein Bild vorzuführen, indem er während dreier symbolischer Jahre nackt und barfuß einherging. (Jes. 20:1-4) Als somit Jehova Gott über die Anklage erhebenden satanischen Herrschaften und Gewalten triumphierte, indem er zuließ, daß Jesus in Treue starb und ihn dann um seiner Treue willen auferweckte, da entblößte er in der Tat jene feindlichen Herrschaften und Gewalten, entwaffnete sie, machte sie nackt und stellte sie als besiegt völlig bloß. Jehova handelte nun gemäß seinem Recht, die Übertretungen seiner christlichen Zeugen zu vergeben und diese zu rechtfertigen oder gerechtzusprechen, damit sie mit ihrem Anführer Jesus Christus das himmlische Königreich erlangen konnten. (Röm. 5:1, 6-9, 18, 19) So konnten denn jene satanischen Herrschaften und Gewalten sie nicht mehr als Sünder verdammen, die bereits durch Gottes eigenes durch Mose gegebenes Gesetz verurteilt waren, denn durch Glauben an Christi Opfer wurde ihnen vergeben, sie wurden gereinigt und gerechtgesprochen und empfingen so ein gutes Gewissen. „Wer wird Anklage erheben wider Gottes Auserwählte? Gott ist der Eine, der sie gerechtspricht. Wer ist es, der verurteilen wird? Christus Jesus ist es, der starb, ja mehr: der aus den Toten auferweckt wurde, der zur Rechten Gottes ist, der sich auch für uns verwendet.“ (Röm. 8:1, 33, 34, NW) Als Hoherpriester, der mit dem Lebenswert seines vollkommenen Menschenopfers in Gottes heiligster Gegenwart zugelassen worden ist, erhebt Jesus Anspruch auf Rechtfertigung, nämlich Lossprechung von Sünde für jene, die seine treuen, geistgezeugten, gesalbten Nachfolger werden, und er gewinnt sie auch.
30, 31. (a) Welche Herrschaften und Gewalten sind durch Jehovas triumphierenden Akt seit Pfingsten als besiegt und machtlos zur Schau gestellt worden? (b) Für wen ist diese Bloßstellung im Gange gewesen?
30 Ihre Verurteilung durch Satans Dämonenorganisation berührt sie daher weiter nicht vor Gott. Im Widerspruch mit menschlichen Gesetzen weltlicher Regierungen unter Satans unsichtbarer Herrschaft überhäufen die Menschen sie mit Verurteilungen, weil sie lieber Gottes vollkommenes Gesetz befolgen als das unvollkommene, ungöttliche Gesetz der Menschen. Aber dadurch lassen sie sich im Lauf nicht anhalten, noch sich ihr „gutes Gewissen“ rauben, denn sie erkennen, daß Gottes Anerkennung auf ihnen ruht, und daß sie um der Gerechtigkeit willen leiden. All die ungerechte und ungerechtfertigte Verurteilung, die Menschen über sie bringen, enthüllt die Schande der weltlichen Herrschaften und Gewalten, denn diese sind als feindliche Herrschaften unter Satan nacktgemacht und als solche dargestellt worden, die jetzt besiegt und zum Schweigen gebracht werden durch Gottes Rechtfertigungsvorkehrung, die er für seine treuen Diener getroffen hat. So zeigt denn die beharrliche Treue seiner unwandelbar lauteren, loyalen Diener, daß die Anklagen der Feinde nicht zählen, und dadurch stellt Jehova diese nacktgemachten Herrschaften und Gewalten vor aller Öffentlichkeit als besiegt bloß.
31 Seit Pfingsten des Jahres 33, als Jehova seinen heiligen Geist auf seine Diener ausgoß und ihnen so eine Anerkennung bezeugte, hat er diese Feindesmächte vor den erstaunten Blicken von Menschen und Engeln je und je in einem Triumphzuge geführt, und dies mittels des Marterpfahles und dessen, der in Treue daran starb. Jene satanischen Herrschaften und Gewalten haben seit Pfingsten wohl weitergewirkt, bleiben aber dennoch geschlagen und besiegt. Der Glaube der Nachfolger Christi besiegt und beschämt sie als satanische Mächte dieser Welt, denen Christi Nachfolger nicht angehören und deren Freunde sie auch nicht sein können. So sehen wir denn diese satanischen Mächte als das, was sie in Nacktheit sind, und unser Glaube verleiht uns den Sieg über sie und hält uns in Treue an Gottes Königreich gebunden, das jetzt in den Himmeln geboren ist. In der Schlacht von Harmagedon wird Gottes Sieg über sie vollendet werden. Jehova Gott wird sie nicht als Gefangene am Leben erhalten, um sie nach Harmagedon vor den Augen der Harmagedon-Überlebenden im Triumphzuge einherzuführen, sondern er wird sie wegfegen und keine feindlichen Gefangenen aus dieser Universalschlacht lebendig herausführen.
DEN WEG DES TRIUMPHZUGES MIT WOHLGERUCH FÜLLEN
32-34. (a) Was ist von den durch Gott begünstigten Beobachtern seit dem Jahre 1914 noch weiter gesehen worden? (b) Welche anderen Aspekte des Triumphes Jehovas werden durch Paulus unter dem Bilde angenehmer und anstößiger Gerüche erklärt?
32 Jehovas großartiger Triumphzug geht durch die „Zeit des Endes“ dieses Systems der Dinge weiter, besonders jetzt, da das im Jahre 1914 geborene Königreich im Himmel den Sieg im Krieg zwischen seinem Erzengel, seinem König Jesus Christus, und Satan, dem Teufel, und seinen Engeln errungen hat. Diese besiegten Herrschaften und Gewalten sind auf diese Erde hinabgeworfen worden, um hier während „kurzer Frist“ aufbehalten zu werden, bis sie auf dem Höhepunkt der Schlacht von Harmagedon in den Abgrund geworfen, das heißt aus dem Wege geräumt werden. Nun schreitet Jehovas Triumphzug zu einem herrlichen Sieg in Harmagedon voran. Wie wissen wir das? Durch den Duft der Erkenntnis Gottes Jehovas, der sich immer stärker über die ganze Erde hin ausbreitet, indem „diese gute Botschaft vom Königreich“ durch Jehovas Zeugen, den gesalbten Überrest und die „große Menge“ der Zeugengefährten, gepredigt wird.
33 Nicht alle Beobachter sehen den Triumphzug in gleicher Weise, und nicht alle atmen den starken Duft, der ihn begleitet, mit derselben Wertschätzung ein. Für jene, die zu dieser Welt gehören, und für alle, die Freunde dieser faulen, zum Untergang verurteilten Welt sind, ist der Duft, der durch das Predigen des Königreiches verbreitet wird und der diesen Triumphzug begleitet, anstößig und unangenehm, denn Gottes Königreich bedeutet für diese Welt eine Plage und den Tod. Für jene, die sich nach Befreiung von dieser verderbten Welt sehnen und die wahrnehmen, daß Gottes Königreich die einzige Hoffnung auf Befreiung ist, ist dieser Duft willkommen, süß, entzückend. Der Apostel Paulus beschrieb ihn vor neunzehnhundert Jahren, als er von Gottes kommendem Königreich predigte, doch was er sagt, gilt noch mehr jetzt, während der wirklichen Gegenwart des aufgerichteten Königreiches. Paulus war nach Troas in Kleinasien gegangen, um die gute Botschaft über Christus zu verkündigen, und dort wurde ihm eine Tür der Gelegenheit zum Predigen aufgetan. Trotzdem ging er von dort weg und begab sich nach Mazedonien, quer über das Ägäische Meer, um Titus früher zu treffen. Auch dort wurde ihm geholfen, die Erkenntnis Gottes Jehovas auszubreiten. So rief er denn in Dankbarkeit aus:
34 „Gott sei Dank, der uns allezeit in einem Triumphzuge einherführt in Gemeinschaft mit dem Christus und den Geruch der Erkenntnis über ihn an jedem Ort durch uns wahrnehmbar macht! Denn wir sind für Gott ein Wohlgeruch Christi unter denen, die gerettet werden und unter denen, die zugrunde gehen; den letzteren ein vom Tod ausgehender und zum Tode hinführender Geruch, den ersteren ein vom Leben ausgehender und zum Leben hinführender Geruch. Und wer ist für diese Dinge hinreichend befähigt? Wir sind es; denn wir hausieren nicht mit dem Worte Gottes wie viele Menschen, sondern mit Aufrichtigkeit, ja als von Gott gesandt, unter Gottes Augen, reden wir in Gemeinschaft mit Christus.“ — 2. Kor. 2:14-17, NW; 7:5-7.
35. Warum haben — bildlich gesprochen — von 1919 an bis heute frohlockende Prediger „dieser guten Botschaft des Königreiches“ zu Jehovas Triumphzug gehört?
35 Welch erhebender Gedanke! Wenn wir uns Jehova Gott durch Christus hingeben und uns dann als Zeugen Jehovas damit befassen, die gute Botschaft seines aufgerichteten Königreiches zu predigen, so führt er uns im Triumphzuge mit Christus, dem nun herrschenden König. Er führt uns aber nicht als Gefangene zu unserer Schande und zur öffentlichen Demütigung. Paulus sagt hier nicht, wie er es von den feindlichen Herrschaften und Gewalten in Kolosser 2:15 sagt, daß Jehova, der Triumphierende, uns nacktmache und uns als besiegt aller Öffentlichkeit zur Schau stelle. Nein, sondern Jehova führt uns so, wie ein siegreicher General sein Heer im Triumphzuge einem duftenden Wege entlang durch die ihn willkommenheißende Hauptstadt führt. Er führt uns als solche, die durch Christus an seinem Siege teilhaben. Ja, er führt uns als solche, durch die er einen weiteren Sieg erringt, indem er durch uns überall die Erkenntnis über ihn dadurch wahrnehmbar macht, daß wir die Bibel und ihre Botschaft der Stunde veröffentlichen. Seit dem Jahre 1919 hat Jehova uns diese Königreichsbotschaft gegeben, und wo immer wir sie predigen, triumphiert sie. Sie erringt Siege, indem sie viele, die früher durch böse Werke Feinde Gottes waren, in Zeugen Jehovas und Prediger der guten Botschaft seines theokratischen Königreiches umwandelt.
36-38. (a) Für wen und warum sind die Verkündiger des Königreiches Jehovas als ein widerlicher Gestank unbefriedigend? (b) Was wird dadurch gezeigt, daß solche Königreichsverkündiger für andere „ein süßer christlicher Duft“ sind?
36 Nicht nur ist die ausgeströmte oder veröffentlichte Erkenntnis Gottes wie ein Wohlgeruch, in dem wir Jehova Gott in Gemeinschaft mit Christus, dem König, triumphierend folgen, während wir diese göttliche Erkenntnis für andere wahrnehmbar machen, sondern auch wir selbst sind ein Wohlgeruch. Uns betreffend jedoch empfinden die Nasen in dieser Welt verschieden, was Gerüche betrifft. Nicht daß wir aus eigenem Willen für irgend jemanden auf Erden anstößig sein möchten; denn wir suchen Hilfe zu bieten und jedem zum Segen zu sein. Aber diese ganze Welt ist Jehova feind. Wenn wir uns also selbst Jehova Gott durch Christus hingeben und er uns in seinem Dienst als Träger seiner Königreichsbotschaft gebraucht, so können wir es nicht vermeiden, daß wir für viele ein Anstoß sind — ja, wir müssen dieses erwarten —, für die vielen nämlich, die Feinde Jehovas und seiner theokratischen Herrschaft sind, der Christus vorsteht. Paulus, der allen Menschen in allen Dingen in ihrem Interesse zu gefallen suchte, damit sie errettet werden könnten, machte diese Erfahrung. Wir selbst können ihr nicht ausweichen, besonders jetzt nicht, da durch die Aufrichtung des Königreiches der Streitpunkt der Universalherrschaft vor allen Menschen zur brennenden Frage geworden ist. In dieser Streitfrage dürfen wir nicht Freunde dieser Welt sein.
37 Als Christen ahmen wir, Jehovas Zeugen, Jesus Christus nach; wir folgen seinen Fußstapfen, indem wir seine Schmach tragen. Wir machen ihn als den nun herrschenden König bekannt, und so strömen wir nun sozusagen den Duft Christi aus. In dieser Hinsicht möchten wir für alle ein süßer Wohlgeruch sein, aber wir sind es nur für die wenigen, für jene, die errettet werden. Für diese sind wir wie ein süßer, christlicher Duft. Für diese sind wir wie ein Wohlgeruch, der von einer lebengebenden Quelle herströmt und daher zum Leben in Gottes neuer Welt führt. Weshalb sind wir für diese wie ein süßduftender Hauch des Lebens? Weil diese wenigen deutlich erkennen, daß Jehova Gott, der Lebensquell, uns sendet, und wir daher zu ihnen nicht mit todbringender Absicht, sondern zu einem selbstlosen, lebenbringenden Zweck kommen. Diesen Leuten ekelt es vor der faulen Welt mit ihren enttäuschenden Versprechungen und ihren verzweifelten, selbstsüchtigen Bemühungen, sich selbst an der Macht und Gottes gerechte Welt fernzuhalten. Die Botschaft von Gottes gegenwärtigem Königreich, die wir predigen, ist für sie wirklich eine „gute Botschaft“. Sie ist für sie ein Hauch des Lebens und zeigt ihnen den Weg zu einem glücklichen Leben in Gottes Welt der neuen Himmel und einer neuen Erde und nun auch die Gelegenheit, die Schlacht von Harmagedon zu überleben.
38 Als ob sie einen lieblichen Duft einatmeten, wenden sie sich an uns und nehmen uns als von Gott gesandte Christen auf. Sie hören auf unsere Botschaft und nehmen unsere biblischen Schriften sowie unser Angebot, sie mit ihnen zu studieren, an. Sie handeln auf unsere Einladung hin, unsere Versammlungen in Buchstudienzentren und Königreichssälen zu besuchen und Glieder der Neuen-Welt-Gesellschaft zu werden, indem sie sich Gott durch Christus hingeben, und schließen sich uns dann an, indem sie diesen entzückenden, lebengebenden Duft an andere ausströmen, damit auch diese Hilfe zum ewigen Leben erlangen. Jehova, der durch seinen herrschenden König Jesus Christus vertreten ist, ist kein „Stein des Anstoßes“ oder „Fels des Ärgernisses“ für sie. Sie anerkennen ihn als den universellen Souverän, den großen Felsen des Universums, dessen Tun vollkommen ist. (5. Mose 32:3, 4, NW; Jes. 8:13, 14) Der Triumph der Königreichsbotschaft Jehovas über diese Menschen mit guter „Nase“ gereicht ihnen zum Leben.
39. Wohin richten jene, die „diese Welt“ lieben — bildlich gesprochen — ihre Nase, und wovon kehren sie sie ab, und warum?
39 Andrerseits sagte die Prophezeiung voraus, daß andere, sogar die Christenheit selbst, über diesen großen Stein straucheln und sich an diesem mächtigen Felsen stoßen und daher fallen, ja zerschmettert, verstrickt werden und in die Gefangenschaft des Todes gehen. (Jes. 8:15) Für diese sind die predigenden Zeugen Jehovas ein Gestank, „ein vom Tode ausgehender und zum Tode hinführender Geruch“. Unsere Königreichsbotschaft kündet ihnen nichts Gutes. Sie ist gleich einem faulen Geruch, der von einem toten Ding ausgeht und den einzuatmen ansteckend und tödlich wirkt. Er geht von einer todbringenden Quelle aus und bedeutet den Tod für sie. Warum? Weil sie ein Teil dieser Welt sind und sie lieben und sich nicht von ihr losreißen wollen. Sie wollen sich nicht umgestalten, nicht mit Gott durch Christus versöhnen lassen. Sie ziehen die Gemeinschaft seiner Feinde vor, die Christenheit mit ihren anerkannten Kirchen und menschlichen Traditionen, die ihren Nasen wie auch ihren Ohren schmeicheln, eingeschlossen. Wir aber predigen den „Tag der Rache unseres Gottes“ und somit die kommende Vernichtung dieser Welt samt all jenen, die ein Teil dieser Welt bleiben. Für diese Weltlinge stinken wir daher. Für sie sind wir eine Pest, sind todbringend, sollten begraben werden, damit wir außer Sicht wären, so daß man uns nicht hören und riechen könnte. Diese Botschaft von Jehovas universeller Souveränität, seiner neuen Welt und der Vernichtung dieser alten Welt ist für sie ein Ärgernis und bewirkt, daß wir für sie schlecht riechen. Ihnen machen wir keine Versprechungen auf Leben in der ewigen Zukunft.
40, 41. Wie handeln solche, die so Anstoß nehmen, und mit welchen Folgen?
40 Jehova, der Christus in Königreichsmacht eingesetzt hat, ist für sie ein großer Stein des Anstoßes und ein Fels des Ärgernisses geworden. Durch ihre weltlichen Komplotte gegen Jehova Gott und seinen herrschenden Christus suchen sie diesen Stein des Anstoßes fortzuschaffen und den Fels des Ärgernisses umzustoßen. In Übereinstimmung damit suchen sie die Königreichsbotschaft, die Jehovas Zeugen proklamieren und die für sie so übelriechend ist, zu unterdrücken. Sie mögen wohl den Namen Jehova aus Übersetzungen der Hebräischen Schriften der Bibel ausmerzen, aber sie können Jehova, den großen Felsen, nicht aus seiner Stellung als universeller Souverän verdrängen. Folglich werden sie durch diesen großen Stein in Harmagedon platter gedrückt als ein Pfannkuchen.
41 Ebenso wie sie den großen Felsen niemals aus seiner Stellung der königlichen Souveränität über diese Erde verdrängen können, sind sie auch nicht imstande und werden es nie sein, die Königreichsbotschaft zu ersticken und ihre Prediger zu vernichten. Bis jetzt haben sie Jehovas Zeugen riechen müssen, ja müssen uns weiterhin riechen, bis ihre eigenen Nasen am kommenden Tag des „Krieges Gottes des Allmächtigen“ in Harmagedon zerschmettert werden. (Off. 16:14-16; Matth. 21:42-44) Jehova, der allmächtige Unbezwingbare, ist es, der uns führt, und in seinem Triumphzuge führt er uns in Gemeinschaft mit seinem König der Könige und Herrn der Herren, dem siegreichen König und siegreichen Herrn. Bereits hat die Botschaft des Reiches Jehovas, dem Christus vorsteht, auf der ganzen Erde große Triumphe gefeiert, und dies, weil er uns beisteht und das Predigen dieser „guten Botschaft“ seiner Zeugen auf der ganzen bewohnten Erde segnet. Unter seinem Schutz und seiner Leitung wird sie weiterhin, ja bis Harmagedon triumphieren, und dann wird sein eigener triumphaler Akt der Rechtfertigung bewirken, daß die Atmosphäre der ganzen Erde erfüllt wird mit dem süßen, lebengebenden Duft der Erkenntnis Gottes für jeden, der dann Odem hat und Jehova lobpreist. — Hab. 2:14.
[Fußnote]
a Auf Seite 426 von McClintock und Strongs Cyclopaedia, Band 2, Spalte 2, lesen wir diesen Untertitel: „Das Kommen (parousía, gegenwärtig sein) CHRISTI.“ In Matthäus 24:3 findet sich für das hier mit „Gegenwart“ übersetzte Wort das griechische Wort parousía. Siehe Philipper 2:12 und 2. Korinther 10:10 in bezug auf andere Stellen, in denen dieses griechische Wort vorkommt.
[Bild auf Seite 745]
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