Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
Ungelöste Fragen
● Vor kurzem ging der Pulitzerpreisträger Vermont Royster in einer Spalte des „Wall Street Journal“ auf den Umfang menschlichen Wissens ein. „Unsere Kenntnis der unendlich kleinen Teilchen, aus denen die physische Welt besteht, und der gewaltigen Kräfte, die den endlosen Weltraum beherrschen — in dem diese Welt als winziges Pünktchen schwimmt —, hat in kaum mehr als einem halben Jahrhundert sprunghaft zugenommen“, schrieb er. „Doch, und das ist ein Kuriosum, im Nachsinnen über den Menschen selbst, über seine Dilemmas, über seinen Platz im Universum sind wir seit damals, als die Zeit begann, nur wenig weitergekommen. Die Fragen bleiben offen: Wer sind wir? Warum gibt es uns? Und wohin gehen wir?“
Nach Royster sollte der Mensch das Gebiet der bloßen Wissenschaft verlassen, um die Antwort auf diese Fragen zu finden, denn „trotz des zunehmenden Wissens bleibt uns nichts anderes übrig, als den Ausruf aus dem Buch Hiob zu wiederholen: ,Wo will man aber die Weisheit finden? Und wo ist die Stätte der Einsicht?‘“ Die Antwort auf diese Fragen wird aber im gleichen Bibelbuch gegeben, nur einige Verse weiter. Dort heißt es: „Siehe! Die Furcht Jehovas — das ist Weisheit, und sich vom Schlechten abwenden ist Verstand [oder Einsicht]“ (Hiob 28:12, 20, 28).
Gescheite Babys
● Ein Kinderneurologe, der mit der Universität Chicago zusammenarbeitet, mag die Erklärung gefunden haben, warum Kleinkinder so schnell lernen und sich leicht fremde Sprachen aneignen können. Mit Hilfe eines Elektronenmikroskops fand Dr. Peter Huttenlocher heraus, daß Kinder unter zwei Jahren etwa 50 Prozent mehr Synapsen (Verbindungen zwischen den einzelnen Gehirnzellen) im Vorderhirn („Denkzone“) haben als Erwachsene. Nachdem die Zahl der Synapsen im Alter von zwei Jahren einen Höhepunkt erreicht hat, nimmt die synaptische Dichte bis zum Alter von 16 Jahren ständig ab und bleibt dann bis ins Alter konstant. Wie ein Bericht in der Zeitschrift „Brain Research“ besagt, könnte dies erklären, warum Gehirne von Babys „plastischer“ sind und sich nach Verletzungen relativ gut und schnell erholen.
Zweifellos könnten Eltern diese von Gott verliehene Lernfähigkeit des Kleinkindes besser ausnutzen. Zum Beispiel glaubt Professor Archil Alkhazishvili von der Georgischen Akademie der Wissenschaften in der Sowjetunion, daß man Kleinkindern sogar das Lesen beibringen könne. Er bemerkte, seine beiden Töchter hätten schon mit zwei Jahren zu lesen begonnen und bereits mit sieben viele Klassiker „verschlungen“. In der sowjetischen Zeitschrift „Sputnik“ äußerte er die Auffassung, Eltern sollten „Bilder mit Buchstaben, Wörtern und Redewendungen an die Wand hängen“, um die Aufmerksamkeit des Kindes zu erregen, und ihm dann das Geschriebene immer wieder vorlesen. „Das Kind wird sich dies unwillkürlich einprägen“, heißt es im „Sputnik“. „Ein solch latentes Lernen ist weit wirkungsvoller als bewußtes Lernen“, versichert man.
Durch diese neueren Erkenntnisse wird nur der Rat der Bibel über den Wert einer frühzeitigen Erziehung bestätigt. Zum Beispiel wird von Timotheus gesagt, er habe „von frühester Kindheit an die heiligen Schriften gekannt“ (2. Tim. 3:15; Spr. 22:6).
„1914 ..., als die Nacht hereinbrach“
● Die britische Wirtschaftszeitschrift „The Economist“ brachte in ihrer Ausgabe vom 4. August 1979 Gedanken zu den welterschütternden Ereignissen vor 65 Jahren: „Die Ereignisse, die am 4. August 1914 in Gang gesetzt wurden, ... zerstörten eine politische Ordnung, die gleichzeitig moralisch sein wollte, zerschlugen das internationale Gleichgewicht der Kräfte, beendeten Europas führende Rolle in der Weltpolitik und kosteten schließlich zigmillionen Menschen das Leben. ... 1914 ging der Welt ein Zusammenhalt verloren, den sie seither nicht wiedererlangt hat.“
Über die Zeit seit 1914 heißt es im „Economist“, es sei „eine Zeit außergewöhnlicher Unruhen und außergewöhnlicher Gewalttätigkeit, und zwar diesseits und jenseits nationaler Grenzen. ... Diese so geprägten zwei Drittel eines Jahrhunderts stechen deutlich von der unmittelbar vorausgehenden Zeit ab, ... der Belle Epoque, die 1914 zu Ende ging, als die Nacht hereinbrach.“
Wieder einmal haben anerkannte zeitgenössische Beobachter bestätigt, daß der Erste Weltkrieg und die damit verbundenen Ereignisse einen Wendepunkt in der Geschichte darstellen. Noch bemerkenswerter ist jedoch die Tatsache, daß schon 1876 Bibelforscher aufgrund jahrhundertealter Prophezeiungen erklärten, die von Jesus als „die Zeiten der Heiden“ bezeichnete Zeitspanne werde 1914 enden und die Menschheit werde von da an schreckliche Dinge erleben (Luk. 21:24, „Menge“).