Mit der loyalen Organisation prophezeien
1. (a) Wem gegenüber müssen wir ebenfalls loyal sein, um Gott loyal ergeben zu sein? (b) Welchen Religionsorganisationen zollen die Menschen Loyalität, wodurch sie Gott gegenüber nicht loyal sind?
UM GOTT, der Himmel und Erde erschaffen und organisiert hat, loyale Ergebenheit zu bekunden, muß man auch seiner Organisation Loyalität entgegenbringen. Heute denken viele, sie handelten dadurch, daß sie einer Religionsorganisation gegenüber loyal handeln, auch Gott gegenüber loyal. Doch können sie sich hierin irren. Zu den Dingen, von denen vorausgesagt wurde, daß sie in unseren Tagen in Erscheinung treten würden, gehören Leute und Organisationen, die das Vergnügen mehr lieben als Gott, ja „die eine Form der Gottergebenheit“ haben, doch hinsichtlich deren Kraft sich als falsch erweisen. (2. Tim. 3:1, 4, 5, NW) Sie erheben religiöse Ansprüche. Sie geben vor, gottergeben zu sein. Sie machen religiöse Zeremonien mit, die von Menschen ausgedacht und durchgeführt werden, die zu Priestern, Bischöfen, Diakonen, Ehrwürden und Doktoren der Gottesgelehrtheit ordiniert worden sind. Gleichzeitig trachten sie nach materiellen Dingen, also eher nach der Befriedigung des Fleisches als nach der des Geistes, und so verraten sie, daß sie nicht Gottes wahre Organisation bilden. Sie verraten sich als Personen, die die angenehmen Dinge des Lebens und den Sport, die Spiele und Glücksspiele dieser Welt lieben, und offenbaren in ihrem Leben nicht die Kraft der wahren Gottergebenheit. Ihr Wandel beweist, daß ihre äußere Gottergebenheit nicht aufrichtig ist. Sie bringen ihre Loyalität einer falschen Organisation entgegen, also nicht dem „Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus“. (Eph. 1:3, NW) Sie zollen einer Religionsorganisation Loyalität, die Gott gegenüber falsch handelt, einer Organisation, die Gott nicht als die seinige anerkennt.
2, 3. (a) Welcher Organisation gegenüber loyal zu sein, gebietet uns Gott, und welcher Tag vor neunzehnhundert Jahren entschied dies für uns? (b) Wie wurde an jenem Tag gezeigt, daß die Christenversammlung die Organisation ist, der Christen loyal ergeben sein müssen?
2 Gott gebietet uns, der sichtbaren Organisation gegenüber loyal zu sein, auf die er seinen heiligen Geist ausgegossen hat. Vor mehr als neunzehnhundert Jahren, am Festtag zu Pfingsten des Jahres 33 n. Chr., dachte die jüdische Versammlung in Jerusalem, sie sei Gottes sichtbare Organisation. Aus diesem Grunde hatten zweiundfünfzig Tage zuvor ihre Priester und religiösen Herrscher den römischen Statthalter Pontius Pilatus gezwungen, Jesus Christus an einen Pfahl zu nageln, damit er wie ein verbrecherischer Sklave sterbe. Was aber am Pfingsttage geschah, sollte beweisen, ob ihre Denkweise richtig oder falsch war. Die Jünger Jesu Christi bezeugten, daß er am dritten Tag nach seinem Tode von den Toten auferstanden war und ihnen während der vierzig Tage nach seiner Auferstehung einige Male erschienen war. Auch waren sie Zeugen des Beginns seiner Auffahrt in den Himmel gewesen. Bildeten nun diese Jünger, die aus der jüdischen Organisation ausgestoßen worden waren, die neue sichtbare Organisation Gottes, Jehovas? Zu Pfingsten wurde die Frage in maßgebender Weise entschieden.
3 An jenem Tag wurde Gottes heiliger Geist auf die von ihm anerkannte Versammlung ausgegossen, allerdings nicht auf die jüdische Versammlung, die in ihrem Tempel in Jerusalem Pfingsten feierte, sondern auf die Jünger Jesu Christi, die in dem Obersaal eines Hauses, das außerhalb des Tempelgebietes lag, zusammengekommen waren. Die Jünger, einhundertzwanzig an der Zahl, wurden alle mit heiligem Geist erfüllt und begannen durch ein Wunder in fremden Sprachen über die großen Dinge Gottes zu reden. Als Jehova Gott zuvor seinen Geist auf Jesus von Nazareth ausgegossen hatte, hatte er vom Himmel her gesagt: „Dies ist mein Sohn, der geliebte, den ich anerkannt habe.“ Als er seinen Geist auf jene erste Christenversammlung in Jerusalem ausgoß, war dies der sichtbare, hörbare Beweis dafür, daß er sie anerkannt, die Versammlung der Juden zu Jerusalem aber verworfen hatte, die für den Mord, der an Jesus Christus begangen worden war, eine gemeinschaftliche Verantwortung trug. Es bestand kein Zweifel mehr in bezug auf die Frage, wer nun die Organisation bildete, der Jehovas Anbeter von da an loyal ergeben sein sollten. Es war die Christenversammlung, nicht die jüdische Religionsorganisation!
4. Eine Erfüllung welcher Prophezeiung war dies, und wie prophezeiten die in jenem Obersaal Versammelten?
4 Die Ausgießung des heiligen Geistes samt all ihren Auswirkungen war eine wunderbare Erfüllung der Prophezeiung Gottes. Der Apostel Petrus, der zu denen gehörte, die an jenem Tag gesalbt und von Gottes Geist erfüllt worden waren, sagte, daß sich dadurch Joel 2:28-32 erfüllt habe, wo es heißt: „Danach wird es geschehen, daß ich meinen Geist ausgießen werde über alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, eure Greise werden Träume haben, eure Jünglinge werden Gesichte sehen. Und selbst über die Knechte und über die Mägde werde ich meinen Geist ausgießen in jenen Tagen …, ehe der Tag Jehovas kommt, der große und furchtbare [furchteinflößende, NW]. — Und es wird geschehen, ein jeder, der den Namen Jehovas anrufen wird, wird errettet werden [heil davonkommen, NW].“ (Apg. 2:1-21) Das war der Grund, warum alle Anwesenden in jenem Obersaal eines Hauses in Jerusalem prophezeiten, das heißt von den „großen Taten“ Gottes redeten, so daß andere es hören konnten.
5. Was sagte Petrus, wodurch er zeigte, daß die Ausgießung des Geistes nicht auf die hundertzwanzig in jenem Saal Anwesenden beschränkt bleiben sollte?
5 Diese Ausgießung des Geistes wurde nicht auf die hundertzwanzig Personen beschränkt, die in jenem Obersaal zu Jerusalem zusammenkamen. Petrus sagte, Gott habe sich Jesu Christi zu seiner Rechten im Himmel bedient, um den heiligen Geist auszugießen. Wenn daher die mehreren tausend Juden, die die Erklärung des Wunders aus dem Munde des Petrus hörten, den heiligen Geist bei der Erfüllung der Prophezeiung Joels zu haben wünschten, mußten sie bereuen und sich im Namen Jesu Christi zur Vergebung ihrer Sünden im Wasser taufen lassen. Dann konnten sie die freie „Gabe des heiligen Geistes“ empfangen. — Apg. 2:22-40.
6. Wie wurde der Geist, gemäß dem Bericht der Bibel, weiterhin ausgegossen, und hat diese Ausgießung bis in unser Jahrhundert angedauert?
6 Etwa dreitausend schuldbewußte Juden und Proselyten bereuten damals und wurden in Jesu Namen getauft, und danach empfingen sie den heiligen Geist ebenso, wie ihn zuerst die hundertzwanzig Jünger an jenem Tag empfangen hatten. Etwa dreieinhalb Jahre später empfing eine Gruppe unbeschnittener italischer Leute, die Petrus predigen gehört hatten und gläubig geworden waren, den heiligen Geist und begannen in fremden Sprachen zu prophezeien. (Apg. 10:1-46) Sechzehn Jahre später, im Jahre 52 n. Chr., das heißt neunzehn Jahre nach Pfingsten, predigte Paulus in Ephesus, Kleinasien, einer Gruppe von zwölf Gläubigen; sie wurden im Namen Jesu Christi getauft, und danach legte ihnen Paulus die Hände auf, der heilige Geist wurde auf sie ausgegossen, und sie begannen in fremden Sprachen zu prophezeien. (Apg. 19:1-7) Wir brauchen somit nicht anzunehmen, daß alles — die Ausgießung des heiligen Geistes und das Prophezeien durch die Betreffenden als Erfüllung der Prophezeiung Joels — am Pfingsttage des Jahres 33 n. Chr. geschehen sei. Dies hielt weiterhin an. Hat diese Ausgießung des heiligen Geistes, begleitet vom Prophezeien, wirklich in unser zwanzigstes Jahrhundert hinein fortgedauert? Jawohl, und anhand dieses Prüfsteins können wir feststellen, welches die Organisation ist, der wir heute loyal zugetan sein müssen.
7. In welchen Tagen leben wir gemäß der Prophezeiung, und wird die Christenheit an dem kommenden Tag Jehovas „heil davonkommen“?
7 Im Lichte der Weltereignisse gesehen, die sich seit dem Jahre 1914 eingestellt haben, ist der Beweis — vom Standpunkt der biblischen Prophezeiung aus — überwältigend, daß wir in den vorausgesagten „letzten Tagen“ leben. Vor neunzehnhundert Jahren waren es die „letzten Tage“ der nationalen jüdischen Organisation mit ihrem Tempel und ihrer Priesterschaft in Jerusalem. Seit dem Jahre 1914, dem Jahr, in dem direkt im Herzen der Christenheit der erste Weltkrieg ausbrach, lebt die Christenheit, die behauptet, das geistliche Israel Gottes zu sein, in ihren „letzten Tagen“. Daher muß nun für die Christenheit — wie damals für das alte Jerusalem — „der große und furchteinflößende Tag Jehovas“ kommen. Wird die Christenheit an jenem Tag, an dem das ganze böse System der Dinge in einer unvergleichlichen Drangsal in die Vernichtung hinabsinkt, „heil davonkommen“? Nein, denn die Christenheit ruft den Namen Jehovas nicht an. Ihr Herz ist nicht dazu geeinigt worden, den Namen Jehovas zu fürchten. Sie ist eher dazu geeinigt worden, den atheistischen Kommunismus zu fürchten.
8. Wieso wissen wir, daß das Reden in fremden Sprachen, das durch ein Wunder erfolgte, nicht der rechte Prüfstein ist, um festzustellen, ob die Kirchen der Christenheit unsere Loyalität verdienen?
8 Sind also die Kirchen der Christenheit, katholische und protestantische, die Organisationen, denen echte, gottergebene, getaufte Christen bis in den Tod loyal ergeben sein sollten? Wir müssen darauf mit einer Gegenfrage antworten: Besitzt eine dieser Organisationen den Pfingstbeweis, daß sie die von Gott anerkannte Religionsorganisation ist? Damit meinen wir nicht, daß sie in fremden Sprachen sprechen müßten, wie gewisse Pfingstgemeinden der Christenheit das tun. Heute ist der Prüfstein nicht das Wunder des Sprechens in fremden Sprachen. Die Gabe des Zungenredens in fremden Sprachen wurde im Beisein der zwölf Apostel Christi oder durch ihr Handauflegen verliehen. Daher hörte die Wundergabe des Redens in fremden Sprachen oder des Dolmetschens mit dem Tode der zwölf Apostel auf, wie der Apostel Paulus dies vorausgesagt hatte. (Apg. 8:14-19; 19:1-7; 1. Kor. 13:1, 6-11) Und unter acht verschiedenen Dienstleistungen, die mit Hilfe des Geistes Gottes in der Christenversammlung vollbracht wurden, führt Paulus das Prophezeien an zweiter Stelle an und das Reden in verschiedenen Sprachen an achter und letzter Stelle. — 1. Kor. 12:27-31.
9. Auf welche Auswirkung der Ausgießung des Geistes Gottes bezog sich Joels Prophezeiung, und auf wen oder auf wie viele sollte der Geist ausgegossen werden?
9 Man möge folgende Tatsache nicht übersehen: Nicht das Wunder des Redens in fremden Sprachen, das Joels Prophezeiung für die letzten Tage vorausgesagt hatte, sondern die Ausgießung des heiligen Geistes Gottes, begleitet vom Prophezeien, sollte das Merkmal bilden. Dieses Prophezeien war nicht die besondere inspirierte Gabe der Prophezeiung, jene Gabe, die nicht alle Christen empfingen. Mit diesem Prophezeien war die öffentliche Erklärung der „großen Taten Gottes“ gemeint, und an diesem Prophezeien hatten tatsächlich alle teil, die von Pfingsten an Gottes ausgegossenen Geist empfingen. — Apg. 2:5-11.
10. (a) Was sollten wir uns heute in bezug auf die Kirchen der Christenheit und das Werk des Prophezeiens fragen? (b) Was ist unter den „großen Taten Gottes“ zu verstehen, die heute prophezeit werden sollten?
10 Da wir in der Zeit leben, die von der Schrift als „die letzten Tage“ gekennzeichnet wird (Apg. 2:16, 17), besteht der Prüfstein für die Religionssysteme der Christenheit heute in folgendem: Ist der Geist Gottes, Jehovas, durch Jesus Christus auf sie ausgegossen worden? Beweisen sie es dadurch, daß sie das vorausgesagte Werk des Prophezeiens durchführen, und zwar nicht bloß ihre ordinierten Geistlichen, sondern alle Glieder der Gemeinde im Verein mit ihren Geistlichen? Was aber sollten sie heute prophezeien? Worin bestehen die „großen Taten Gottes“, die heute ebenso prophezeit werden müssen wie damals die Dinge, die zu Pfingsten des Jahres 33 n. Chr. prophezeit oder gepredigt wurden? Damals predigte der Apostel Petrus, daß der getötete und auferstandene Jesus zur Rechten Gottes im Himmel zum Herrn und Christus gemacht worden sei. Und heute? Nicht was wir selbst sagen, sondern was die Prophezeiung der Bibel sagt, sollten die „großen Taten Gottes“ sein, über die wir sprechen, wenn wir unter der Macht des Geistes Gottes prophezeien.
11. Was sollten die „großen Taten Gottes“ nach Matthäus 24:14 sein, die heute prophezeit werden sollten?
11 Als Jesus Christus noch im Fleisch auf Erden weilte, sagte er diese „letzten Tage“ voraus und auch die Beweise, anhand deren wir wissen sollten, daß wir am „Abschluß des Systems der Dinge“ leben. Unter anderem führte er folgenden Beweis an: „Und diese gute Botschaft vom Königreich wird gepredigt werden auf der ganzen bewohnten Erde, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.“ (Matth. 24:3, 4, 14, NW) Demgemäß sind die „großen Taten Gottes“, die heute prophezeit werden sollten, die Dinge über das Königreich Gottes, das seit 1914, der Zeit, da die Heidenzeiten („die bestimmten Zeiten der Nationen“) endeten, aufgerichtet ist. Gott bewirkte damals die Geburt seines verheißenen Königreiches, dessen Macht in den Händen Christi, des Herrn, liegt. Das neugeborene Königreich kämpfte sogleich gegen Satan, den Teufel, und seine Dämonen und warf sie aus dem Himmel hinaus und in die Umgebung der Erde hinab. Jehova Gott belebte darauf seine verfolgten Zeugen auf Erden, um das größte Königreichszeugnis aller Zeiten in Gang zu setzen. Als nächstes begann er, eine „große Menge“ von Unterstützern und Verkündigern seines neuaufgerichteten Königreiches vor seinem Thron zu versammeln. Noch viele andere damit in Beziehung stehende Dinge werden dargelegt, besonders im letzten Buch der Bibel, in der Offenbarung.
12, 13. (a) Welche Antwort gibt die Geistlichkeit auf die Frage, ob sie das vorausgesagte Werk des Prophezeiens durchführt, und was beweist dies hinsichtlich des heiligen Geistes? (b) Warum ist also nicht die Organisation der Geistlichkeit die Organisation, die gerettet werden wird?
12 Das sind wirklich „große Taten Gottes“. Prophezeien aber die Religionssysteme der Christenheit, auch ihre Geistlichen, diese vorausgesagten Dinge? Predigen sie diese gute Botschaft vom Königreich auf der ganzen bewohnten Erde, allen Nationen zu einem Zeugnis, in der Erkenntnis, daß das Ende dieses Systems der Dinge kommt? Vollführen sie dieses Werk des Predigens und Prophezeiens so, wie die Apostel und ihre Mitgläubigen es von Pfingsten an taten, nämlich „öffentlich und von Haus zu Haus“? (Apg. 20:20, ZB; 2:46; 5:40-42) Ihre eigenen mündlich und in ihren Druckschriften abgelegten Bekenntnisse antworten mit Nein! Wenn sie es also nicht tun, was muß dann im Licht der prophetischen Schriften gefolgert werden? Daß der heilige Geist nicht auf sie ausgegossen wurde und seine Mission nicht durch sie erfüllt wird.
13 Ihr Verfehlen, Jesu Prophezeiung, die in Matthäus 24:14 aufgezeichnet ist, unter der Einwirkung des Geistes Gottes zu erfüllen, beweist, daß sie Gottes Königreich in dieser außergewöhnlichen Zeit, in der die Weltlage für die Erfüllung dieser Prophezeiung äußerst günstig ist, im Stich gelassen haben. Folglich können sie Gottes Anerkennung nicht haben. Sie sind nicht die Organisation, die errettet werden wird, „denn mit dem Herzen glaubt man zur Gerechtigkeit, mit dem Munde aber legt man eine öffentliche Erklärung zur Errettung ab“. (Röm. 10:10, NW) Diese Tatsache gilt sowohl für Organisationen wie für einzelne. Eine Organisation, die sich vor den Menschen nicht zu Gottes Königreich bekennt, zu der steht oder bekennt sich auch Gottes Königreich nicht, in dem Jesus Christus dient. — Matth. 10:32, 33.
14. Was ist die Christenheit für die Menschen heute nicht, und was schulden wir ihr also nicht?
14 Die Christenheit mit ihrem Wirrwarr von Sekten ist nicht die Organisation, die die Menschen heute sicher führen könnte. Sie ist nicht die Organisation, der gegenüber wir unsere Loyalität, die wir Gott schulden, zum Ausdruck bringen sollten. Wir müssen uns anderswo umsehen, um die Organisation zu finden, die Gott loyal ergeben ist.
15. Was muß für die Organisation, die heute Gott loyal ergeben ist, zutreffen, da sich Joel 2:28, 29 erfüllt?
15 Diese Organisation, nach der wir ausblicken müssen, ist die eine Organisation, die den Beweis dafür erbringt, daß Gottes Geist in diesen „letzten Tagen“ auf sie ausgegossen worden ist, indem sie das vorausgesagte Werk des Prophezeiens, die Verkündigung der guten Botschaft von Gottes Königreich „auf der ganzen bewohnten Erde, allen Nationen zu einem Zeugnis“, durchführt. Wie vorausgesagt, wird dieses Werk der Verkündigung oder des Prophezeiens von „allem Fleisch“ oder von Fleisch von jeder Art in der Organisation, von Männern und Frauen, Söhnen und Töchtern, von Greisen und Jünglingen, von Knechten und Mägden, ja von all denen durchgeführt, auf die der Geist ausgegossen worden ist.
16. (a) Auf wen weist die Geschichte von 1914 bis 1918 diesbezüglich hin? (b) Wie veranschaulichte Jesus diese Klasse in Matthäus 24:45-47, und was gehörte zu der Aufgabe, die dieser Klasse übertragen wurde?
16 Seit dem Ende der Heidenzeiten im Jahre 1914 und besonders seit dem Ende des ersten Weltkrieges im Jahre 1918 könnte die ganze Welt durch eine Betrachtung der offensichtlichen Tatsachen zu einem unvoreingenommenen, objektiven Schluß kommen. Die Tatsachen weisen auf den gesalbten Überrest der christlichen Zeugen Jehovas hin. In der Prophezeiung über die Beweise für den „Abschluß des Systems der Dinge“ sagte Jesus von diesem gesalbten Überrest voraus, daß dieser die loyale Dienerklasse sein werde, von ihm als ein „treuer und verständiger Sklave“ veranschaulicht, den er zur Zeit seiner Wiederkunft damit beschäftigt findet, die fällige geistige Speise auszuteilen, und den er über seinen ganzen königlichen Besitz auf Erden einsetzt. (Matth. 24:45-47, NW) Dazu gehört auch die Aufgabe, das vorausgesagte Königreichsverkündigungswerk durchzuführen, und dieser Aufgabe ist der gesalbte Überrest seit 1919 nachgekommen, und er kommt ihr immer noch nach.
17. Wer erkennt heute die von Gott eingesetzte Organisation an, und wie beweisen sie dies?
17 Bereits erkennen Hunderttausende von Menschen, denen das Königreichszeugnis nun in 144 Sprachen in 181 Ländern gegeben worden ist, die von Gott bestimmte Organisation an, die seinem Königreich loyal ergeben ist und es daher verdient, von Christen loyal unterstützt und gefördert zu werden. Gerade das tun diese Hunderttausende aus allen Nationen, indem sie den Rat Jesu befolgen, zuerst nach Gottes Königreich und seiner Gerechtigkeit zu trachten. Sie beweisen es dadurch, daß sie sich taufen lassen — um ihre völlige Hingabe an Gott zu veranschaulichen — und an dem Werk des Prophezeiens oder Predigens der guten Botschaft ungeteilten Herzens mit dem Überrest teilnehmen. — Sach. 8:20-23.
18, 19. (a) Was bewirkt oder veranlaßt Gottes ausgegossener Geist in bezug auf das, was durch seine anerkannte Organisation prophezeit wird? (b) Was wird in Sacharja 13:2, 3 hierüber gesagt?
18 Gottes heiliger Geist, der auf den Überrest des geistlichen Israel ausgegossen wurde, bewirkt oder veranlaßt diesen, nur die Wahrheit, die göttliche Wahrheit, zu prophezeien oder zu predigen. Jesus sprach einmal von ihm als dem „Geist der Wahrheit“. (Joh. 15:26) Von dem Geist des Gottes der Wahrheit ist zu erwarten, daß er eine Reinigung dessen bewirkt, was von Gottes anerkannter, loyaler Organisation gepredigt wird. Sein Geist würde nicht zulassen, daß jemand unter dem Deckmantel der Religion Unwahrheiten prophezeit und Lügen und Irrtümer predigt. Ein solches Reinigungswerk, das in der Organisation des von Gott wiederhergestellten loyalen Überrests und dessen loyaler Gefährten vor sich geht, ist in Sacharja 13:2-3 vorausgesagt worden. In den Versen zwei und drei lesen wir:
19 „Und es wird geschehen an jenem Tage, spricht Jehova der Heerscharen, da werde ich die Namen der Götter ausrotten aus dem Lande, und ihrer wird nicht mehr gedacht werden, und auch die Propheten und den Geist der Unreinheit werde ich aus dem Lande wegschaffen. Und es wird geschehen, wenn ein Mann ferner weissagt, so werden sein Vater und seine Mutter, seine Erzeuger, zu ihm sprechen: Du darfst nicht leben, denn du hast Lüge geredet im Namen Jehovas! und sein Vater und seine Mutter, seine Erzeuger, werden [müssen, NW] ihn durchbohren, wenn er weissagt.“
20. Wovon waren diese Worte ein prophetisches Bild, und in welchem Zustand muß unser Herz demnach sein?
20 Hier haben wir ein prophetisches Bild von der Loyalität, die jene kennzeichnet, die sich in der Organisation des gesalbten Überrests Jehovas befinden, auf den Gott in diesen „letzten Tagen“ seinen Geist ausgegossen hat. Dieser Geist ist ein Geist der Loyalität gegen Jehova Gott und das Königreich seines Messias, des Christus, ein Geist, der für die universelle Souveränität Gottes, des Höchsten, eintritt und sie unterstützt. Die Glieder des gesalbten Überrests erkennen daher, daß ihre Loyalität gegen Gott über den menschlichen Bindungen steht, die durch die natürlichen Bande des Fleisches entstehen, und diesen vorangestellt werden muß. Sie muß stärker sein als die natürliche Zuneigung, die jemand zu seinen Eltern oder Kindern oder zu anderen nahen Verwandten hat. Wenn es um die Loyalität gegen Gott und das Königreich seines Sohnes Jesus Christus geht, dürfen wir unser Herz nicht teilen, wir dürfen keine Kompromisse eingehen.
21, 22. (a) Wie können sich Kinder gegen Gott hingegebene Eltern im Zusammenhang mit Matthäus 24:14 vergehen? (b) Welche Maßnahmen müssen solche Gott hingegebenen Eltern gegenüber einem Kind, das sich so vergeht, ergreifen?
21 Die Prophezeiung Jesu zeigt deutlich, daß wir in der Zeit leben, in der die gute Botschaft von Gottes Königreich in allen Sprachen und an allen Orten gepredigt werden sollte. Diese Botschaft bildet den Kern der Prophezeiungstätigkeit, die jetzt durchgeführt werden muß. Doch was dann, wenn der Sohn einer Familie, die sich in Gottes sichtbarer Organisation befindet, dieses Werk des Prophezeiens des Königreiches bekämpft? Was dann, wenn er etwas zu verkündigen oder zu prophezeien beginnt, was mit der Königreichsbotschaft in Widerspruch steht, oder wenn er andere in der Organisation verkehrt zu beeinflussen sucht und dies im Namen Jehovas tut? Was sollten Gott hingegebene getaufte Eltern in einem solchen Fall tun? Sie dürfen ihrer Zuneigung nicht freien Lauf lassen, sie dürfen selbst einen solch lieben Angehörigen, dessen Geburt sie veranlaßt haben, nicht verschonen.
22 Sie müssen ihm erklären, daß es eine zum Tode führende Sünde ist, falsche Prophezeiungen zu machen oder das Werk der Königreichsprophezeiung zu bekämpfen. Sie dürfen es nicht dulden, daß ihr Sohn im Namen Jehovas Unwahrheiten ausspricht. Sie müssen ihn „durchbohren“, weil er falsch prophezeite. Er muß für sie als geistig tot gelten, als jemand, mit dem sie keine religiöse Verbindung oder Gemeinschaft mehr haben und dessen Prophezeiungen sie verwerfen. Sie dürfen nicht verhindern, daß ihm die Gemeinschaft entzogen und er aus der Neuen-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas ausgeschlossen wird. Sie müssen sich in dieser Lage an die Worte des Königs Jehovas, Jesu Christi, erinnern: „Wer zu Sohn oder Tochter größere Zuneigung hat als zu mir, ist meiner nicht würdig.“ — Matth. 10:37, NW.
23, 24. (a) Durch wen in der Organisation könnte sonst noch eine Prüfung unserer Loyalität verursacht werden? (b) Wie wird dies in Sacharja 13:4-6 veranschaulicht?
23 Es braucht aber nicht immer jemand aus unserem engen Familienkreis zu sein, der gegen die Wahrheit und die Organisation untreu oder unloyal handelt. Es kann auch sonst jemand in der Organisation des wiederhergestellten Überrests Jehovas, mit dem wir gut befreundet sind, falsch prophezeien und unloyal handeln. In den Versen 4 bis 6 von Sacharja, Kapitel 13, ist vorausgesagt worden, wie der Ausgang einer solchen Handlungsweise innerhalb der loyalen Organisation Gottes sein muß.
24 Wir lesen dort: „Und es wird geschehen an jenem Tage, da werden die Propheten sich schämen, ein jeder über sein Gesicht, wenn er weissagt; und sie werden nicht mehr einen härenen Mantel anlegen, um zu lügen [täuschen, NW]. Und er wird sprechen: Ich bin kein Prophet, ich bin ein Mann, der das Land [a·da·mah’] bebaut; denn man [ein Erdenmensch (NW), a·dam’] hat mich gekauft von meiner Jugend an. Und wenn jemand zu ihm spricht: Was sind das für Wunden in deinen Händen? so wird er sagen: Es sind die Wunden, womit ich geschlagen worden bin im Hause derer, die mich lieben.“
25, 26. (a) Wodurch werden diese angeblichen Propheten über ihre Visionen beschämt, und auf welche Weise kann die Strafe vollzogen werden? (b) Was müssen jene tun, die den Übertreter besonders geliebt haben, und weshalb?
25 Was veranlaßt solche unloyalen, angeblichen Propheten unter Jehovas wiederhergestelltem Überrest, sich ihrer Visionen zu schämen? Was hält sie davon ab, umherzugehen und sich als anerkannte Propheten auszugeben, als solche, die einen offiziellen härenen Mantel tragen, um leichter täuschen zu können? Die Behandlung, die ihnen selbst im Hause derer widerfährt, von denen sie als christliche Mitverbundene sehr geliebt wurden, zu denen auch ihre eigenen Eltern gehören, von denen sie wahrscheinlich am meisten geliebt wurden. Beim theokratischen Volke Israel der alten Zeit wurden solche falschen Propheten vor Zeugen verhört, bloßgestellt und zu Tode gesteinigt. (5. Mose 13:1-11) Heute kann die wahre Christenversammlung an Propheten, die Trug reden und andere dazu verleiten wollen, Gott und seinem Königreich gegenüber unloyal zu sein, keine solche Todesstrafe vollziehen. Die Versammlung kann sie aber geistig, mit der Wahrheit aus Gottes Wort, schlagen und sie an Herz und Geist schmerzlich verwunden.
26 Gerade jene, die ihnen besonders zugetan waren, müssen sie schlagen und verwunden, um ihre eigene, auf Grundsätzen beruhende Loyalität zu Gott und seiner Organisation kundzutun und um Gottes loyale sichtbare Organisation zu schützen. Mögen die falschen Propheten beschämt werden! „Hört auf, Umgang mit ihm zu haben, damit er beschämt werde“, heißt es in 2. Thessalonicher 3:14 (NW). „Desgleichen ermahne … [bekunde] in der Lehre Unverderbtheit, würdigen Ernst, gesunde, nicht zu verurteilende Rede, auf daß der von der Gegenpartei sich schäme“, heißt es in Titus 2:6-8. Was aber, wenn diese geistige Behandlung jemanden verwundet? „Treu gemeint sind die Wunden dessen, der liebt“, lesen wir in Sprüche 27:6 (NW).
27. Warum ist es gut, wenn sich der Übertreter seiner Visionen schämt, und was sollte er deshalb ehrlich bekennen?
27 Diese Zurechtweisung muß so sein, daß der, den wir davon abbringen wollen, falsch zu prophezeien, bezeugen muß, daß wir uns genau an Gottes Wort gehalten und ihn damit geschlagen und verwundet haben. Es ist gut, wenn er sich seiner Visionen schämt, die mit Gottes Wort nicht übereinstimmen, denn dann wird er unter uns nicht mehr als ein besonderer Prophet Gottes umherstolzieren wollen, als einer, der beansprucht, mit Gott persönlich in Verbindung zu stehen. Statt das hohe Amt eines Sonderpropheten von etwas Neuem, anderem zu beanspruchen, wird er zugeben müssen, daß er nicht unter dem Einfluß des von Gott ausgegossenen Geistes prophezeite. Er war kein geistlichgesinnter Mensch. Als er solche falschen Prophezeiungen äußerte, war er lediglich ein Erdenmensch, ein erdgebundener „natürlicher Mensch“ wie ein Landarbeiter, der Knecht eines Landwirts, in dessen Dienst dieser schon von seiner Jugend an steht. Er war nie ein bevollmächtigter Prophet. Sorgt dafür, daß er einsieht, daß er in Jehovas gereinigter Organisation nichts ausrichten kann, deren Glieder Gott mehr lieben als liebe irdische Freunde.
28. Wie sollten wir demnach gegen die Propheten der Christenheit vorgehen?
28 Wenn wir gegen falsche Propheten in der Neuen-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas vorgehen und sie bloßstellen müssen, dann müssen wir bestimmt auch die falschen Propheten der Christenheit bloßstellen, die beanspruchen, in Gottes Namen zu sprechen, als ob sie dazu ordiniert und von ihm gesandt worden wären. Gerade der Umstand, daß falsche Propheten in der loyalen Organisation der Neuen-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas keinen Platz haben, beweist, daß dies Gottes loyale Organisation ist, durch die er das vorausgesagte Werk des Prophezeiens durchführt.
29. (a) Wovon ist die Verkündigung wahrer Prophezeiungen ein sichtbarer Beweis, und von wem wird sie durchgeführt? (b) Wodurch wird die Einigung jedes einzelnen in der Organisation bewirkt?
29 Die Verkündigung wahrer Prophezeiungen ist der sichtbare Beweis für die Ausgießung des Geistes Jehovas. Dieses Werk des Prophezeiens, an dem sich heute nicht nur einige wenige, sondern alle Glieder von irgendwelcher Art von „Fleisch“ beteiligen, ist das vorausgesagte Werk der Verkündigung „dieser guten Botschaft vom Königreich“. Wenn wir uns innerhalb der Organisation befinden, die Jehova Gott loyal zugetan und mit seinem Geist erfüllt ist und auch sein ordiniertes prophetisches Werk tut, dann befinden wir uns in Sicherheit. Ihn sollten wir alle darum bitten, daß er unser Herz dazu einige, seinen Namen zu fürchten. Wenn das Herz jedes einzelnen von uns zur Furcht des Namens Jehovas geeint ist, dann wird auch die ganze loyale Organisation geeint sein. Alle Glieder in der Organisation werden dann wie mit e i n e m Munde sprechen. (Röm. 15:6) So werden wir feststehen „in e i n e m Geiste, mit e i n e r Seele Seite an Seite kämpfend für den Glauben an die gute Botschaft, und uns in keiner Hinsicht von unseren Gegnern erschrecken lassen“. „Gerade dies ist für uns ein Beweis der Rettung, und dieses Anzeichen kommt von Gott.“ — Phil. 1:27, 28, NW.
30. Wie wird Gott uns ein Zeichen zum Guten erweisen, wenn wir gegen ihn loyal sind?
30 Wenn wir gegen Gott loyal sind, wird er auch gegen uns loyal sein. Er wird unser vereintes Gebet erhören: „Erweise mir ein Zeichen zum Guten, daß meine Hasser es sehen und beschämt werden.“ (Ps. 86:17) Zu ihrer Beschämung, für uns jedoch als ein Zeichen zum Guten, wird Jehova Gott uns dazu gebrauchen, das vorausgesagte Werk des Prophezeiens, die Verkündigung der guten Botschaft von seinem Königreich, zu beenden. Er wird uns in Verbindung mit seiner loyalen Organisation gebrauchen, bis das Ende kommt und bis er völlig gerechtfertigt sein wird. — Matth. 24:14.