Kapitel 15
Irdische Überlebende der „großen Drangsal“
1. (a) Warum hat der erdenweite Sturm des vernichtenden Unheils die Erde nicht schon vor unserer Zeit getroffen? (b) Wer hat außer dem Überrest der geistigen Israeliten daraus Nutzen gezogen, daß der Sturm zurückgehalten worden ist?
UNTER Inspiration schaute der Apostel Johannes weit über die Zeit hinaus, in der er selbst als Gefangener auf der Strafinsel Patmos war, und sah, wie sich das schlimmste Unheil zusammenbraute, das die Menschheit je treffen sollte. Warum hat es die Erde nicht schon vor unserer Zeit getroffen? Weil Gott, der Allmächtige, es durch seine Engel zurückhält, bis 144 000 geistige Israeliten, bildlich gesprochen, den Stempel seines Eigentumsrechtes, das kennzeichnende Siegel an ihrer Stirn, empfangen haben werden. Dieser Grund, aus dem der erdenweite Sturm des vernichtenden Unheils zurückgehalten wird, wurde dem inspirierten Apostel Johannes vorhergesagt und erklärt. (Offenbarung 7:1-8) Daß der Sturm so zurückgehalten worden ist, hat außer dem Überrest der als geistige Israeliten Versiegelten, die in dem neuen Bund mit Jehova Gott stehen, noch anderen genützt. Es hat einer Menge unversiegelter Menschen, deren Zahl nicht wie die Zahl der geistigen Israeliten festgesetzt oder angegeben worden ist, genützt und wird ihnen noch nützen. Warum erlangen sie denn diesen Nutzen, wenn sie doch nicht versiegelt sind? Wer sind sie überhaupt? Werden sie durch den Sturm, der bald losgelassen wird, tödlich verletzt werden? Was können wir hierüber aus dem erfahren, was Johannes sah und hörte?
2. (a) Was sah Johannes als nächstes, nachdem er das Werk des Versiegelns beobachtet hatte? (b) Beobachtete er, wie die Einsammlung der großen Volksmenge stattfand, oder was?
2 Nachdem der Apostel Johannes die Zahl derer gehört hat, die als geistige Israeliten versiegelt werden sollten, aber bevor er den furchtbaren Sturm sieht, der von den „vier Ecken“ der Erde losgelassen wird, sagt er: „Nach diesen Dingen sah ich, und siehe, eine große Volksmenge, die kein Mensch zu zählen vermochte, aus allen Nationen und Stammen und Völkern und Zungen, stand vor dem Thron und vor dem Lamm, mit langen weißen Gewändern bekleidet, und Palmzweige waren in ihren Händen. Und sie rufen fortwährend mit lauter Stimme, indem sie sagen: ,Die Rettung verdanken wir unserem Gott, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamm.‘ “ (Offenbarung 7:9, 10) Johannes sieht hier nicht, wie die Einsammlung der ‘großen Volksmenge’ vor sich geht, sondern das vollendete Bild, die vollständig eingesammelte, wenn auch ungezählte „große Volksmenge“. Eine ältere Person spricht von ihr als von den aus der großen Drangsal Kommenden, als von denen, die „aus der großen Trübsal gekommen sind“. (Offenbarung 7:14, Br; Lu; LR)a Sind sie, da sie doch vor dem Throne Gottes und vor dem Lamm, Jesus Christus, stehen, droben im Himmel?
3. Ist damit, daß die „große Volksmenge“ „vor dem Thron“ steht, gesagt, daß sie im Himmel sein muß? Erkläre es.
3 Nein! Sie sind auf der Erde, und sie werden auf der Erde bleiben. Sie brauchen nicht als Geistgeschöpfe droben im Himmel zu sein, um vor dem Thron Gottes, des Allmächtigen, und vor seinem Lamm zu stehen, ebensowenig, wie „alle Nationen“ droben im Himmel sein müssen, wenn sie vor dem Sohn des Menschen versammelt werden, wenn er kommt und sich auf seinen Thron der Herrlichkeit setzt, um die „Schafe“ und die „Böcke“ voneinander zu trennen. — Matthäus 25:31, 32.
4. Wie erblicken die Glieder der ‘großen Volksmenge’, obwohl sie auf der Erde sind, Gottes Thron und Gottes Lamm, und was zu sein, erkennen sie an?
4 In diesem Radar- und Fernsehzeitalter können wir verstehen, wie Gott, der Allmächtige, und sein Lamm, Jesus Christus, diese „große Volksmenge“ vor sich haben können, obwohl sie hier auf der Erde ist. (Psalm 11:4, 5; Sprüche 15:3; Offenbarung 5:6) Auch haben die Glieder dieser ‘großen Volksmenge’ mit Augen des Glaubens Gott, der auf seinem Thron des Universums sitzt, und auch sein himmlisches Lamm erblickt. Mit ihnen verhält es sich so, wie es in Psalm 16:8 heißt: „Ich habe Jehova stets vor mich gestellt.“ (Apostelgeschichte 2:25) Sie erkennen, daß es nur einen einzigen lebendigen und wahren Gott gibt und daß er König über alle ist, der göttliche Herrscher des Himmels und der Erde, und sie erkennen an, daß sie seine irdischen Untertanen sind. Außerdem erkennen sie das Lamm an, das heißt Jesus Christus, den, der wie ein harmloses, nicht widerstrebendes Lamm als Opfer für Gott geschlachtet worden ist.
5. (a) Was tun die Glieder der ‘großen Volksmenge’, was sich dahingehend auswirkt, daß sie „mit langen weißen Gewändern bekleidet“ sind? (b) Was zu tun, verpflichtet sie das Tragen dieser langen, weißen Gewänder?
5 Sie wenden sich nicht irgendeinem irdischen Thron und dem, der ihn einnimmt, zu. Vielmehr wenden sie sich dem himmlischen Thron und Gott, der ihn einnimmt, sowie seinem einst geopferten Lamm zu, indem sie sagen: „Die Rettung verdanken wir unserem Gott, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamm.“ Dafür, daß sie so öffentlich bekennen, daß ihre Rettung von dem Herrscher des Universums, und zwar durch seinen einem Lamm gleichenden Sohn kommt, stehen sie tatsächlich vor Gottes Thron, obwohl sie im Fleisch auf der Erde sind. Niemand, der auf der Erde einen Thron einnimmt, bekommt solche Worte zu hören, mit denen ihm diese „große Volksmenge“ Rettung zuschreiben würde; nur der auf dem himmlischen Thron sitzende Gott sowie sein Lamm bekommen solche Worte zu hören. Dies bewirkt, daß die Glieder der ‘großen Volksmenge’ in Gottes Augen ein makelloses Aussehen haben. Um dies zu schildern, heißt es von ihnen, sie seien „mit langen weißen Gewändern bekleidet“, wobei nichts Ungeziemendes zu sehen ist, was ihr Aussehen vor Gott, der auf dem Thron sitzt, und seinem Lamm anstößig machen würde. Dies verpflichtet sie, das Gesetz Gottes über das Gesetz des Menschen zu stellen; und wenn es irgendeinen Gegensatz zwischen dem Gesetz Gottes und dem Gesetz des Erdenmenschen gibt, nehmen sie den Standpunkt der Apostel des Lammes, Jesu Christi, ein und sagen: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen.“ — Apostelgeschichte 5:29.
6. (a) Wie zeigt die Prophezeiung, ob die große Volksmenge wegen Stammes-, Volks-, Rassen- oder Sprachunterschieden geteilt ist oder nicht? (b) Was wird durch die Palmzweige in ihren Händen dargestellt?
6 Obwohl diese „große Volksmenge, die kein Mensch zu zählen vermochte“, ständig „aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen“ kommt, läßt sie jedoch nicht zu, daß Stammes-, Volks-, Rassen- oder Sprachunterschiede sie entzweien. Ihre Glieder überwinden all diese trennenden Faktoren dieser Welt und stehen geeint da, während sie offen bekennen, daß ihre Rettung von dem regierenden Gott, Jehova, dem Quell, durch sein Lamm, Jesus Christus, den Kanal, kommt. Sie salutieren keinen Menschen und grüßen keine Symbole, indem sie ihnen ihre Rettung zuschreiben würden. Mit dem inspirierten Psalmisten sagen sie: „Rettung gehört Jehova.“ (Psalm 3:8 [3:9], NW; EB; CHB) Sie frohlocken wegen ihres Gottes der Rettung und wegen seines Lammes, und dies wird durch folgendes Merkmal der ‘großen Volksmenge’ dargestellt: „Palmzweige waren in ihren Händen“, und „sie rufen fortwährend mit lauter Stimme, indem sie sagen: ,Die Rettung verdanken wir unserem Gott, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamm.‘ “ (Offenbarung 7:9, 10) Solche Palmzweige in ihren Händen bedeuten nicht, daß sie einen Märtyrertod erlitten oder den Sieg errungen hätten, sondern sie schreiben den Sieg ihrem Gott und seinem Lamm zu, das als vollkommenes menschliches Opfer starb. Sie begrüßen s i e als Retter.
7, 8. (a) Woran erinnerte den Apostel Johannes diese Vision wahrscheinlich? (b) Warum war es passend, daß vor Gottes Thron Palmzweige geschwenkt wurden?
7 Bei dieser Vision dachte der Apostel Johannes wahrscheinlich an das, wovon er Zeuge gewesen war, als das Lamm, Jesus Christus, am 9. Nisan des Jahres 33 u. Z. wie im Triumph in Jerusalem eingeritten war. Darüber schrieb Johannes selbst folgende Worte: „Als am nächsten Tag die große Volksmenge, die zum Fest gekommen war, hörte, daß Jesus nach Jerusalem komme, nahmen sie die Zweige von Palmen und zogen hinaus, ihm entgegen. Und sie begannen zu schreien: ,Rette, bitte! Gesegnet sei, der im Namen Jehovas kommt, ja, der König von Israel!‘ “ (Johannes 12:12, 13) Johannes konnte sich auch daran erinnern, daß seinem Volk bei der Feier des fröhlichen Laubhüttenfestes im siebenten Mondmonat (Tischri) gesagt worden war, es solle Palmwedel verwenden. (Nehemia 8:14, 15) Es war sehr passend, daß vor Jehova Gott, der auf seinem Thron saß, Palmzweige geschwenkt wurden, denn auf den Wänden des von dem weisen König Salomo in Jerusalem erbauten Tempels befanden sich geschnitzte Palmenfiguren sowie Cherubim. — 1. Könige 6:29-35.
8 In der Vision, die Johannes in der Offenbarung hatte, schien es sehr angebracht zu sein, daß die ungezählte „große Volksmenge“ vor Gott, der auf dem Thron saß, und seinem Lamm stand und als Sinnbild ihrer großen Freude und ihrer dankbaren Wertschätzung gegenüber diesen Rettern Palmzweige emporhielt.
9. Welche Ermunterung kann die „große Volksmenge“ aus dem Ausruf „Amen!“ der himmlischen Heerscharen erlangen?
9 Diejenigen, die in unserem zwanzigsten Jahrhundert die „große Volksmenge“ bilden, können sehr dadurch ermutigt werden, daß sie bei ihrem lauten Rufen von den heiligen Geschöpfen der unsichtbaren Himmel unterstützt werden, indem diese Geschöpfe „Amen!“ ausrufen. Gleich nach der Beschreibung der Vision von der ‘großen Volksmenge’ fügt der Apostel Johannes hinzu: „Und alle Engel standen rings um den Thron und die älteren Personen und die vier lebenden Geschöpfe, und sie fielen vor dem Thron auf ihre Angesichter und beteten Gott an, indem sie sprachen: ,Amen! Der Segen und die Herrlichkeit und die Weisheit und die Danksagung und die Ehre und die Macht und die Stärke seien unserem Gott für immer und ewig.‘ “ (Offenbarung 7:11, 12) Somit beten all diese anderen Geschöpfe denselben Gott an wie die „große Volksmenge“ auf der Erde. Sie bringen ihm Ruhm, Danksagung und Ehre dar, und sie bekennen, daß er der göttliche Quell allen Segens, aller Weisheit, Macht und Stärke ist. Wäre es nicht aufgrund des Segens, der Weisheit, der Macht und der Stärke Gottes, so könnte die Rettung der ‘großen Volksmenge’ durch das Lamm, Jesus Christus, nicht herbeigeführt werden.
WER SIND SIE, UND WOHER SIND SIE?
10. Was wußte der Apostel Johannes über diese „große Volksmenge“, und was wußte er nicht?
10 Der Apostel Johannes wußte, daß die Glieder dieser ‘großen Volksmenge’, für die kein Mensch eine bestimmte Zahl festsetzen kann, nicht dieselben sind wie die 144 000 geistigen Israeliten mit dem Siegel des lebendigen Gottes an ihrer Stirn und daß sie keinen Teil jener 144 000 geistigen Israeliten bilden. Nun, war denn die „große Volksmenge“ ein Bild aller geretteten Menschen? Oder wen stellt die „große Volksmenge“ dar? Johannes mußte zugeben, daß er es nicht wußte, als ihm die Frage von einer der vierundzwanzig älteren Personen gestellt wurde, die früher auf Thronen sitzend zu sehen gewesen waren, die um Gottes in der Mitte befindlichen Thron standen. (Offenbarung 4:4-6) Was Johannes erfuhr, teilt er uns mit, indem er schreibt:
11. Welche Frage vermochte Johannes nicht zu beantworten, aber welche Antwort wurde ihm gegeben?
11 „Und einer von den älteren Personen ergriff das Wort und sprach zu mir: ,Wer sind diese, die mit langen weißen Gewändern bekleidet sind, und woher sind sie gekommen?‘ Da sprach ich sogleich zu ihm: ,Mein Herr, du weißt es.‘ Und er sprach zu mir: ,Das sind die, welche aus der großen Drangsal kommen, und sie haben ihre langen Gewänder gewaschen und sie in dem Blut des Lammes weiß gemacht. Darum sind sie vor dem Throne Gottes; und Tag und Nacht bringen sie ihm in seinem Tempel heiligen Dienst dar; und der auf dem Throne Sitzende wird sein Zelt über sie ausbreiten. Sie werden nicht mehr hungern und auch nicht mehr dürsten, noch wird die Sonne auf sie niederbrennen, noch irgendeine sengende Hitze, weil das Lamm, das inmitten des Thrones ist, sie hüten und sie zu Wasserquellen des Lebens leiten wird. Und Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen.‘ “ — Offenbarung 7:13-17.
12. Wer beantwortete dem Johannes die Frage, und was wurde hierdurch im Vorbild dargestellt?
12 Die Gruppe der vierundzwanzig älteren Personen ist eines der verschiedenen in der Offenbarung gebrauchten Sinnbilder der 144 000 geistigen Israeliten, die mit dem Lamm, Jesus Christus, während des kommenden Millenniums regieren sollen. Die ältere Person, die dem Apostel Johannes diesen Aufschluß gab, würde also einen Teil jener Versammlung der Königreichserben darstellen. Nach dem Abschluß des Ersten Weltkrieges, der am 11. November 1918 endete, hat es auf der Erde stets einen Überrest dieser Königreichserben gegeben. In den letzten Jahren hat seine Zahl abgenommen, während die Zahl der ‘großen Volksmenge’ stetig zugenommen hat. Dadurch, daß Johannes die Erklärung von der mitteilsamen älteren Person erhielt, wurde daher recht gut dargestellt, daß in dieser Zeit der Erfüllung der Offenbarung der erleuchtende Aufschluß darüber, wer die „große Volksmenge“ ist und woher sie kommt, durch diesen gesalbten Überrest gegeben würde, der als Gottes sichtbarer Kanal dienen würde.
13. Wann und wie wurde der langersehnte Aufschluß über die „große Volksmenge“ geoffenbart?
13 In der Tat, den langersehnten, befriedigenden Aufschluß erhielten wir auf eben diesem Wege, und zwar im Jahre 1935. In jenem Jahre veröffentlichte die Watch Tower Bible & Tract Society, deren Vorstand vollständig aus Gliedern des gesalbten Überrestes bestehen muß, in ihrer offiziellen Zeitschrift (Der Wachtturm und Verkünder der Gegenwart Christi) ihre neueste Erklärung von Offenbarung 7:9-17 über die „große Volksmenge“ oder „große Schar“ (Lu; Me; Her). Diese Erklärung erschien in den Ausgaben vom 1. und 15. September 1935 des Wachtturms in dem zweiteiligen Artikel mit dem Thema „Die große Volksmenge“. Acht Wochen zuvor in jenem Jahr, am Freitagabend, dem 31. Mai, von 17 Uhr bis 18.30 Uhr, hatte jedoch der damalige Präsident der pennsylvanischen Körperschaft, der Watch Tower Bible & Tract Society, Joseph F. Rutherford, auf dem Kongreß der Zeugen Jehovas in Washington (D. C.) der sichtbaren Zuhörerschaft und den nicht zu sehenden Rundfunkhörern denselben Aufschluß dargeboten, als er über das Thema „Die große Volksmenge“ gesprochen hatte. Sowohl in diesem Kongreßvortrag als auch in dem späteren Wachtturm-Artikel wurde dargelegt, daß die „große Volksmenge“ nicht in den Himmel kommen, sondern für immer auf einer paradiesischen Erde leben würde.
14. (a) Erleidet die „große Volksmenge“ Verfolgung, und ist dies die in der Vision erwähnte ‘große Drangsal’? (b) Was scheint die Bedeutung des Ausdrucks ‘die große Drangsal’ zu sein, aus der die „große Volksmenge“ kommt?
14 Bedeutet es, wenn die ältere Person zu Johannes sagte: „Das sind die, welche aus der großen Drangsal kommen“, daß sie eine große Verfolgung durchmachen müßten? Dies wäre dadurch nicht gänzlich ausgeschlossen, denn in der Offenbarung wird das Wort „Drangsal“ manchmal in der Bedeutung von Verfolgung oder von dem Leiden gebraucht, das man als Christ erduldet, besonders in bezug auf die Versammlung der Geistgezeugten, der Gesalbten. (Offenbarung 1:9; 2:9, 10) Es wird jedoch vorhergesagt, daß die „große Volksmenge“ „aus der großen Drangsal kommen“ würde, und dies könnte kaum bedeuten, daß die „große Volksmenge“ mehr Verfolgung und Bedrängnis erleiden würde als der gesalbte Überrest, so daß über sie ‘die große Drangsal’ käme. Die „große Volksmenge“ mag zusammen mit dem gesalbten Überrest Verfolgung erleiden, aber die Verfolgung, die über die „große Volksmenge“ kommt, soll durch den Ausdruck ‘die große Drangsal’ nicht getrennt und vergrößert gesehen werden. Welche Bedeutung dieses Ausdrucks scheint daher vernünftiger zu sein? Folgende: die außergewöhnliche „Drangsal“, die dann kommt, wenn die „vier Engel“ an den „vier Ecken“ der Erde die „vier Winde der Erde“ loslassen, damit sie über die Erde, das Meer und die Bäume wehen. — Offenbarung 7:1-3.
15. (a) Wie hilft uns Jesu Verwendung des Ausdrucks „große Drangsal“ dessen Anwendung zu verstehen? (b) Wie weit erstreckt sich die ‘große Drangsal’ aus Offenbarung 7:14?
15 Als der Herr Jesus Christus seinen Jüngern die Prophezeiung über das „Zeichen“ seiner unsichtbaren, zweiten Gegenwart und des „Abschlusses des Systems der Dinge“ gab, sagte er „große Drangsal“ vorher, die in Verbindung mit der Vernichtung des gegenbildlichen Jerusalem (der Christenheit) herbeikommen würde. Er sagte: „Dann wird große Drangsal herrschen, wie es seit Anfang der Welt bis jetzt noch keine gegeben hat, nein, noch je wieder geben wird. Tatsächlich, wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen werden jene Tage verkürzt werden.“ (Matthäus 24:3, 21, 22; ferner Markus 13:19, 20) Dort bedeutet der Ausdruck „große Drangsal“ kaum die Verfolgung von Christen oder das Leiden als Christen, sondern er bedeutet die Vollstreckung von Gottes gerechtem Urteil, besonders an der Christenheit, da die Christenheit im voraus durch das untreue Jerusalem dargestellt worden ist, das in einer entsetzlichen Zeit des Unheils im Jahre 70 u. Z. zerstört wurde. Natürlich ist bis jetzt ein großer Teil der ‘großen Volksmenge’ aus der Christenheit, dem gegenbildlichen Jerusalem, herausgekommen. Jedoch wird die ‘große Drangsal’, von der in Offenbarung 7:14 die Rede ist, dort nicht in Verbindung mit irgendeiner Stadt erwähnt. Daher bedeutet diese ‘große Drangsal’ die Vollstreckung des Urteils Gottes an der ganzen Menschenwelt, den „vier Ecken der Erde“. — Offenbarung 7:1.
16. (a) Was läßt deutlich werden, daß die „große Volksmenge“ nicht die ganze schließlich in einem irdischen Paradies lebende Menschheit darstellt? (b) Was bedeuten die Worte „aus der großen Drangsal kommen“, und wann begann die Einsammlung der ‘großen Volksmenge’?
16 Hieraus, aus der „großen Drangsal“, werden die mit langen, weißen Gewändern bekleideten Glieder der ‘großen Volksmenge’ als irdische Überlebende kommen, während dieses böse System der Dinge und alle, die es unterstützen, vernichtet werden. Dieses bezeichnende Merkmal der ‘großen Volksmenge’ gibt die Gewißheit, daß die „große Volksmenge“ nicht alle Menschen darstellt, die schließlich gerettet werden, um in einem irdischen Paradies zu leben, denn es kann nicht von all diesen gesagt werden, sie seien „aus der großen Drangsal“ gekommen. Der Patriarch Noah und seine Familie, insgesamt acht Menschenseelen, kamen aus der Drangsal des Jahres 2370/69 v. u. Z., der erdenweiten Sintflut. Aber zu dieser „Zeit des Endes“ wird die noch unbekannte Anzahl Glieder der ‘großen Volksmenge’ irdischer Überlebender „aus der großen Drangsal“ kommen, die dieses System der Dinge und seine Unterstützer vernichtet. (Matthäus 24:36-39) Da die Glieder der ‘großen Volksmenge’ „aus der großen Drangsal kommen“, das heißt, da sie sie überleben, muß ihre Einsammlung während der Zeit begonnen haben, in der die vier Engel „an den vier Ecken der Erde“ die „vier Winde“ davon zurückhielten, über die Erde zu wehen und Schaden anzurichten. — Offenbarung 7:1-3.
SIE WASCHEN IHRE LANGEN GEWÄNDER WEISS
17, 18. (a) Wie kam es, daß diejenigen, die die „große Volksmenge“ bilden, beschmutzte Kleider anhatten? (b) Auf welche Weise wäscht die „große Volksmenge“ ihre langen Gewänder nicht, und nur wodurch könnten sie gereinigt werden? (c) Wann wurde deutlich erklärt, welche Schritte jemand unternehmen muß, um die Aussicht auf Leben auf der Erde zu erlangen, und welches sind diese Schritte?
17 Vom Jahre 1935 u. Z. an, in dem die geheimnisvolle „große Volksmenge“ erkannt wurde, hat sich der Glaube, den die Christenheit an das vollkommene menschliche Opfer des Lammes, Jesu Christi, als eines Erlösers zu haben behauptet, als tot erwiesen. Wieso? Weil das Bekenntnis der Christenheit, daran zu glauben, nicht durch ihre Werke bewiesen wird. (Jakobus 2:20-26) Aus diesem Grund wird sie nicht durch die ‘große Drangsal’ hindurch bewahrt werden. Anders ist es jedoch bei den mit weißen Gewändern bekleideten Gliedern der ‘großen Volksmenge’. Ihr Glaube ist lebendig und wird dadurch geschildert, daß die ältere Person von ihnen sagte: „Und sie haben ihre langen Gewänder gewaschen und sie in dem Blut des Lammes weiß gemacht.“ (Offenbarung 7:14) Zuvor, als sie Menschen dieser sündigen Welt waren, waren ihre langen Gewänder, an denen sie zu erkennen waren, von der Welt beschmutzt und befleckt, nicht ansehnlich in den Augen Gottes. (Jakobus 1:27) Sie konnten diese langen Gewänder nicht in ihrem eigenen Blut waschen und weiß machen, indem dieses durch einen gewaltsamen Märtyrertod vergossen worden wäre. Auch werden sie nicht dazu gezwungen, sie zu waschen und weiß zu machen, indem sie sich irgendeiner künftigen „großen Drangsal“ der Zucht unterziehen müßten. Sie könnten sie nur in dem „Blut des Lammes“ fleckenlos weiß waschen. Wie?
18 Sie wuschen sie, indem sie ihren Glauben daran bekundeten, daß ‘ohne Blutvergießen keine Vergebung zustande kommt’ und daß Jesus Christus „das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt“, ist. (Hebräer 9:22; Johannes 1:29, 36) Wie? Durch die Hingabe an Gott. In der Ausgabe vom 15. September 1934 des Wachtturms wurde auf Seite 281, 282 erklärt, daß sich jemand, auch um die Aussicht auf ewiges Leben auf der paradiesischen Erde in Gottes neuer Ordnung zu erlangen, Jehova Gott unwiderruflich hingeben und diese Hingabe dann durch eine vollständige Taufe im Wasser symbolisieren muß. Er könnte kein Jünger Jesu Christi sein, wenn er dies nicht im Gehorsam gegenüber Jesu Worten aus Matthäus 28:19, 20 tun würde.
19. Wer bestimmt, ob derjenige, der sich Gott hingegeben hat, die himmlische Berufung erlangen oder ob ihm Leben auf der Erde zugeteilt werden wird, und welches ist die einzige annehmbare Hingabe?
19 Jehova Gott ist es, der bestimmt, ob die ihm hingegebene, getaufte Person mit der himmlischen Berufung zum Königreich berufen oder ob ihr Leben und Dienst auf der Erde in Gottes neuer Ordnung der Dinge zugeteilt werden soll. Eine solche Hingabe kann Gott gegenüber nur vorgenommen und angenommen werden, wenn man diese Hingabe durch das Lamm, Jesus Christus, vornimmt und glaubt, daß durch sein vergossenes Blut dafür gesorgt wird, daß Gott jemandes Sünden vergibt und ihn auf diese Weise in seinen Augen annehmbar macht.
20. und Fußnote (a) Wie haben die Glieder der ‘großen Volksmenge’ ihre langen Gewänder gewaschen und weiß gemacht, und wie bewahren sie sie weiß? (b) Wohnen sie der jährlichen Feier des Abendmahls des Herrn bei, und nehmen sie die Symbole zu sich? (c) Stelle einen Vergleich der Zahl der Teilnehmer beim Abendmahl des Herrn im Jahre 1969 mit der Zahl derer an, die nicht daran teilnahmen, und in welcher Gruppe finden wir Glieder der ‘großen Volksmenge’?
20 Indem diejenigen, die zu Gliedern der heutigen ‘großen Volksmenge’ wurden, sich also durch das Lamm, dessen Blut vergossen wurde, Gott vorbehaltlos hingegeben haben, haben sie sinnbildlich „ihre langen Gewänder gewaschen und sie in dem Blut des Lammes weiß gemacht“. Auf diese Weise können sie in langen, weißen Gewändern und mit Palmzweigen in ihren Händen vor Gott stehen, der auf seinem Thron sitzt. Sie bewahren diese langen Gewänder weiß, indem sie vor den Menschen offen ihren Glauben an das Blut des Lammes bekennen und indem sie Gott fortwährend bitten, ihnen durch das vergossene Blut seines Lammes ihre Sünden zu vergeben. Besonders seit dem Jahre 1938 wohnen sie der jährlichen Feier des Abendmahls des Herrn bei, das Jehovas Zeugen am Jahrestag seiner Einführung feiern, die durch Christus in der Passahnacht des Jahres 33 u. Z. erfolgte. Obwohl sie bei dieser jährlichen Feier zum Gedenken an Christi Tod nicht die Symbole zu sich nehmen wie der gesalbte Überrest, glauben sie doch, daß das ungesäuerte Brot den Leib Christi und der rote Wein das vergossene Blut Christi bedeutet. Im Jahre 1970 wohnte die „große Volksmenge“ am Sonntag, dem 22. März, nach 18 Uhr einer solchen Feier zum Gedenken an Christi Tod bei.b
21. Vergleiche die Glieder der ‘großen Volksmenge’ mit den Menschen dieses Systems der Dinge hinsichtlich dessen, woher sie zuversichtlich Rettung erwarten.
21 Als das Lamm Gottes das sechste Siegel der geheimnisvollen Buchrolle öffnete, wurde gezeigt, wie sich die schuldbeladenen, erschrockenen Weltmenschen dieses Systems der Dinge an die Berge und die Felsen wandten, damit sie sie verbergen sollten. Wovor verbergen? „Vor dem Angesicht dessen, der auf dem Throne sitzt, und vor dem Zorn des Lammes, denn der große Tag ihres Zornes ist gekommen, und wer vermag zu bestehen?“ (Offenbarung 6:15-17) Die „große Volksmenge“ schließt sich diesen Weltmenschen nicht darin an, sich an irdische Festungen zu wenden, damit diese sie verbergen mögen. Sie suchen das Angesicht Gottes, der auf dem himmlischen Thron sitzt, und sie fürchten nicht den „Zorn des Lammes“. Als Antwort auf die von den sich selbst verurteilenden Weltmenschen aufgeworfene Frage: „Wer vermag zu bestehen?“ zeigen die treuen Glieder der ‘großen Volksmenge’, wer zu bestehen vermag. Sie bestehen, ja sie stehen vor dem Thron Gottes und vor dem Lamm, „mit langen weißen Gewändern bekleidet“ und mit ‘Palmzweigen in ihren Händen’. Sie schreiben ihre Rettung nicht den Bergen und Felsen zu, sondern ihrem Gott, Jehova, und seinem Lamm, Jesus Christus.
22. (a) Warum dürfen die Glieder der ‘großen Volksmenge’ vor Gott stehen, und was erkennen sie? (b) Welche Zuteilung gibt Gott ihnen wiederum, und in welcher Eigenschaft handeln sie im Verhältnis zu dem Überrest der geistigen Israeliten?
22 Wegen ihres reinen Aussehens in gewaschenen, weiß gemachten Gewändern sind die Glieder dieser ‘großen Volksmenge’, obwohl sie keine geistigen Israeliten sind, in dem richtigen geistigen Zustand, um vor Gott stehen zu dürfen, der auf dem Thron des Universums sitzt, wie es in Offenbarung 7:9 dargestellt wird. „Darum“, so wird in Offenbarung 7:15 erklärt, „sind sie vor dem Throne Gottes; und Tag und Nacht bringen sie ihm in seinem Tempel heiligen Dienst dar.“ Sie erkennen deutlich, daß Jehova Gott durch sein messianisches Königreich regiert, das er am Ende der Zeiten der Heiden, im Jahre 1914 u. Z., gebären ließ. Der regierende Gott wiederum freut sich, sie von seinem himmlischen Thron aus anzuerkennen, indem er ihnen eine Rolle in der Erfüllung folgender Prophezeiung Jesu zuteilt: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen.“ (Matthäus 24:14) Die „große Volksmenge“ nimmt in immer ausgedehnterem Maße zusammen mit dem gesalbten Überrest der geistigen Israeliten, die als „Gesandte an Christi Statt“ amten, an diesem Predigen des Königreiches teil. (2. Korinther 5:20) Die Glieder der ‘großen Volksmenge’ amten als Bevollmächtigte unter der Aufsicht dieser Königreichserben.
IN GOTTES TEMPEL HEILIGEN DIENST DARBRINGEN
23. (a) Welchen Dienst verrichtet die „große Volksmenge“, und wo? (b) Warum können wir sagen, sie seien keine Priester Gottes?
23 Das Werk, das die Glieder der ‘großen Volksmenge’ tun, ist ein heiliges Werk. Es heißt: „Tag und Nacht bringen sie . . . [Gott] in seinem Tempel heiligen Dienst dar.“ Dadurch werden sie nicht zu Priestern Gottes, wie es die Glieder des gesalbten Überrestes sind. (1. Petrus 2:5, 9) Es heißt nicht, daß die Glieder der ‘großen Volksmenge’ zu Säulen im Tempel des Gottes Jesu gemacht würden, von denen Jesus Christus zu der Versammlung im alten Philadelphia sprach. (Offenbarung 3:12) Auch heißt es von denen, die zur ‘großen Volksmenge’ gehören, nicht, sie würden „Priester Gottes und des Christus sein und . . . als Könige die tausend Jahre mit ihm herrschen“. (Offenbarung 20:6) Daher ist die „große Volksmenge“ keine Priesterklasse. Warum oder wieso ist denn zu sehen, daß sie „Tag und Nacht . . . in seinem Tempel“ heiligen Dienst darbringen?
24. Wie ist es möglich, daß die Glieder der ‘großen Volksmenge’ im Tempel dienen, obwohl sie keine Priester sind?
24 Das ist deshalb so, weil es auf der Erde immer noch einen gesalbten Überrest von Gliedern der Klasse des geistigen Tempels gibt. Seit 1934/35 u. Z. bringen die mit langen, weißen Gewändern bekleideten Glieder der ‘großen Volksmenge’ also in unmittelbarer Verbindung mit diesem Überrest der Tempelklasse, den geistigen ‘Säulen’ im Tempel Gottes fortwährend Jehova Gott ihren Dienst dar. So sind sie in Gottes Tempel, sind aber kein Teil davon. Außerdem setzen sie Gottes Anbetung in ihrem Leben an die erste Stelle, aber sie können Gott nur durch seinen geistigen Tempel anbeten, dessen „Grundeckstein“ Jesus Christus ist. (Epheser 2:20-22) Durch diesen Tempel werden sie Gott für immer dienen.
25. Warum und wie breitet Gott sein Zelt über die „große Volksmenge“ aus?
25 Da sie von den unheiligen, todbringenden Werken dieser unheiligen Welt Abstand nehmen, aber Jehova Gott fortwährend Dienst von heiliger Art darbringen, schützt und beschirmt er sie. Es ist so, wie es in Offenbarung 7:15 heißt: „Der auf dem Throne Sitzende wird sein Zelt über sie ausbreiten.“ Außerdem wird, nachdem die „große Volksmenge“ die ‘große Drangsal’ überlebt haben wird, auf sie wie auch auf die Menschheit, die danach auferweckt werden soll, das zutreffen, was in Offenbarung 21:3 vorhergesagt wird: „Siehe! Das Zelt Gottes ist bei den Menschen, und er wird bei ihnen weilen [zelten; in der Hütte wohnen, griechisch], und sie werden seine Völker sein. Und Gott selbst wird bei ihnen sein.“ Daß Gott also nun sein Zelt über die „große Volksmenge“ ausbreitet, bedeutet, daß er sich ihrer schützend annimmt und daß sie enge Gemeinschaft mit ihm hat.
„ANDERE SCHAFE“
26, 27. (a) Wer ist der Hirte, den Gott über die „große Volksmenge“ einsetzt, und wovon ist ihre Einsammlung der Anfang? (b) Wie wird sie mit dem Überrest zu einer einzigen Herde, und wie lassen sich die Zahlen der beiden Gruppen vergleichen?
26 Der Gott, dem die Glieder der ‘großen Volksmenge’ nun ‘Tag und Nacht in seinem Tempel heiligen Dienst darbringen’, setzt auch einen Hirten über sie ein. Die Wohltaten, die daraus erwachsen, diesen Hirten zu haben, werden in Offenbarung 7:16, 17 angeführt: „Sie werden nicht mehr hungern und auch nicht mehr dürsten, noch wird die Sonne auf sie niederbrennen, noch irgendeine sengende Hitze, weil das Lamm, das inmitten des Thrones ist, sie hüten und sie zu Wasserquellen des Lebens leiten wird. Und Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen.“
27 Auf diese Weise werden Menschen, die zur ‘großen Volksmenge’ gehören, mit Schafen verglichen, und das Lamm Gottes wird mit ihrem Hirten verglichen. Offenbar ist dies der Anfang des Einsammlungswerkes, das Jesus Christus vorhersagte, nachdem er von sich selbst als von dem ‘vortrefflichen Hirten’ gesprochen hatte, der über die Herde der 144 000 Schafe eingesetzt ist, die die himmlische Berufung haben. Er sagte: „Und ich habe andere Schafe, die nicht aus dieser Hürde sind; auch diese muß ich bringen, und sie werden auf meine Stimme hören, und sie werden e i n e Herde werden unter e i n e m Hirten.“ (Johannes 10:1-16) Da diejenigen, die zur ‘großen Volksmenge’ gehören, vor der großen Drangsal von dem ‘vortrefflichen Hirten’ gebracht werden, sind sie die ersten der ‘anderen Schafe’ der erlösten Menschheit, die der „vortreffliche Hirte“ bringt. Da diese ‘anderen Schafe’ gebracht werden, während der gesalbte Überrest der Königreichserben noch auf der Erde ist, wird die „große Volksmenge“ ‘anderer Schafe’ jetzt mit dem Überrest unter dem ‘e i n e n Hirten’ zu ‘e i n e r Herde’. Zufolge einer solchen Vereinigung ist diese „e i n e Herde“ sinnbildlicher Schafe auf der Erde bereits auf weit mehr als 144 000 angewachsen, und sie befinden sich überall auf der bewohnten Erde, aber sie stehen alle unter dem ‘e i n e n Hirten’, dem verherrlichten Jesus Christus, dem „Lamm Gottes“.
28. In welcher Hinsicht hungern und dürsten sie nicht mehr?
28 Ein treuer Hirte sorgt dafür, daß seine Schafe gut geweidet und getränkt werden. So hungert oder dürstet „die große Volksmenge“ ‘anderer Schafe’ auch nicht mehr in geistiger Hinsicht. Sie wird regelmäßig belehrt und erhält ein Verständnis über das nahrhafte Wort Gottes, die Heilige Schrift, und sie empfängt einen reichlichen Anteil an dem Königreichsdienst, einem „heiligen Dienst“ der für sie wie Nahrung und Trank ist, wie es bei Jesus selbst der Fall war. — Johannes 4:32.
29. Was ist die sengende Hitze, die nicht auf sie herabbrennen wird, und weshalb werden sie davor geschützt?
29 Außer solcher Nahrung und solchem Trank beschafft der „vortreffliche Hirte“ genügend Schatten für seine ‘anderen Schafe’. Sie brauchen nicht den heftigen Zorn der Menschen zu befürchten, weil sie das tun, was recht ist; sie müssen sich vielmehr vor dem Zorn Gottes fürchten, der wider sie entbrennen würde, wenn sie etwas täten, was sein Mißfallen verdienen würde. Ihr ‘vortrefflicher Hirte’ leitet und unterweist sie also darin, Gottes Willen zu tun, damit sie Gottes Billigung, Segen und Erfrischung haben. Durch ihren ‘vortrefflichen Hirten’ können sie von Gott Vergebung für ihre Sünden erlangen und ihre sinnbildlichen langen, weißen Gewänder rein erhalten. Ihr ‘vortrefflicher Hirte’ wird diese ‘anderen Schafe’ vor der ‘sengenden Hitze’ beschirmen, die während der großen Drangsal herniederbrennen wird.
30. (a) Wie wird die „große Volksmenge“ erfrischt werden? (b) Was sind die sinnbildlichen Wasserquellen des Lebens?
30 Statt brennender Sonnenstrahlen und glühender Hitze des Mißfallens Gottes wird es für die „große Volksmenge“ dieser ‘anderen Schafe’ Erfrischung geben, die durch Gottes Hirten und Führer kommt. Sie werden nicht an Wasserentzug und Austrocknung, die zum Tode führen, und an einem todbringenden Mangel an Mineralsalzen leiden. Der „vortreffliche Hirte“ wird „sie zu Wasserquellen des Lebens leiten“. Das ist kein chemisch verdorbenes Leitungswasser, sondern klares, frisches, gesundes Wasser unmittelbar aus den Quellen. Diese sinnbildlichen Wasser bedeuten nicht bloß Wasser im Sinne biblischer Wahrheiten, sondern vielmehr alle Vorkehrungen Gottes, damit die „große Volksmenge“ zu ewigem vollkommenen menschlichen Leben in Glück im irdischen Paradies der neuen Ordnung Gottes gelangen kann.
31. Vergleiche die der ‘großen Volksmenge’ gegebene Verheißung mit der prophetischen Verheißung, die dem gesalbten Überrest in Jesaja 49:10 gegeben wurde.
31 Dadurch, daß sich diese „große Volksmenge“ ‘anderer Schafe’ dem gesalbten Überrest der ‘kleinen Herde’ vor der „großen Drangsal“ anschließt, genießt sie also jetzt etwas, was dem gleicht, was für den Überrest für die Zeit vorhergesagt wurde, da dieser aus Babylon der Großen herausgekommen und zur Organisation Jehovas Gottes zurückgebracht worden wäre: „Sie werden nicht hungern und nicht dürsten, Glutwind und Sonne werden sie nicht treffen; denn ihr Erbarmer wird sie führen und sie an Wasserquellen leiten.“ — Jesaja 49:10, ZB.
32. (a) Wie ‘wischt Gott jede Träne von ihren Augen ab’? (b) Was ist von größtem Interesse für sie, und was wird ihnen in Aussicht gestellt?
32 Gott liebt die wachsende „große Volksmenge“ dieser ‘anderen Schafe’, die ihm Tag und Nacht in seinem geistigen Tempel heiligen Dienst darbringen. Während sie in der Vergangenheit wegen ihrer religiösen Unwissenheit und wegen ihres schlechten Verhältnisses zu dem einen lebendigen und wahren Gott geweint haben mögen, weinen sie jetzt nicht mehr, während sie vor Gottes Thron gereinigt dastehen und ihm in seinem Tempel ihren kostbaren, heiligen Dienst darbringen. Es erfüllt sich seine Verheißung über sie: „Und Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen.“ (Offenbarung 7:17) Sie haben ihre Freude an der Rettung, die sie ihm durch sein Lamm Jesus Christus, verdanken. Aber sie schauen über ihre eigene, persönliche Rettung hinaus, die sie durch das Lamm erlangt haben. Sie blicken freudig der Zeit entgegen, da sie sehen, wie die universelle Souveränität Jehovas Gottes gerechtfertigt und sein glorreicher Name geheiligt wird, indem er die ‘große Drangsal’ herbeiführt, durch die die ganze Erde von dem gegenwärtigen bösen System der Dinge gesäubert werden wird, dessen Gott Satan, der Teufel, gewesen sein wird. Welch eine Freude es für sie sein wird, jene große Drangsal zu überleben!
[Fußnoten]
a Siehe die zwischenzeilige Lesart unter dem griechischen Text von Offenbarung 7:14 in der Kingdom Interlinear Translation of the Greek Scriptures, veröffentlicht 1969.
b In der ganzen Welt wohnten dieser Feier des Abendmahles des Herrn im Jahre 1969 insgesamt 2 719 860 Personen bei, von denen nur 10 368 das Brot und den Wein als Beweis dafür zu sich nahmen, daß sie zu dem gesalbten Überrest gehörten. Unter den übrigen 2 709 492 befanden sich Glieder der treuen ‘großen Volksmenge’.