Kapitel 7
Versammlungen, die 144 000 Versiegelte hervorbringen
1. (a) Wer ist glücklich, zu hören, daß die 144 000 versiegelten Sklaven Gottes mit Jesus Christus im Himmel herrschen werden? (b) Wie sind sie zusammengefaßt gewesen, als sie auf der Erde waren, und zu welchem Zweck?
MENSCHEN, die gern für die Völker der Erde eine gute Regierung hätten, begrüßen die erfreuliche Tatsache, daß die Sklaven Gottes, die an ihrer Stirn mit dem „Siegel des lebendigen Gottes“ versiegelt sind, und zwar 144 000, zusammen mit dem auferstandenen Sohn Gottes, Jesus Christus, im Himmel als „Könige der Erde“ herrschen werden. (Offenbarung 7:4-8) Während diese voraussichtlichen himmlischen Herrscher, die das göttliche Siegel der Billigung erlangen, auf der Erde Schulung und Zucht empfangen haben und erprobt worden sind, sind sie in Versammlungen zusammengefaßt gewesen.
2, 3. Was zeigt der Apostel Johannes schon in den ersten Worten des Buches der Offenbarung über das Verfahren und Vorhaben Gottes mit seinen versiegelten Sklaven?
2 Daß diese Versammlungen versiegelter Sklaven Gottes für die Rolle vorbereitet wurden, die sie nach dem Ende des heutigen bösen Systems der Dinge im himmlischen Königreich übernehmen sollten, wird vom Apostel Johannes gegen Ende des ersten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung deutlich gezeigt. Nachdem sich Johannes als der begünstigte Sklave ausgewiesen hat, der von Gott durch Jesus Christus die wunderbare Offenbarung empfing, schreibt er an gewisse mit Namen genannte Versammlungen folgende Begrüßungsworte:
3 „Johannes an die sieben Versammlungen, die in dem Bezirk Asien sind: Unverdiente Güte sei euch und Friede von ,dem Einen, der ist und der war und der kommt‘, und von den sieben Geistern, die vor seinem Throne sind, und von Jesus Christus, der ,der Treue Zeuge‘ ist, ,Der Erstgeborene von den Toten‘, und ,Der Herrscher über die Könige der Erde‘. Ihm, der uns liebt, und der uns durch sein eigenes Blut von unseren Sünden losgemacht hat — und er hat uns zu einem Königtum, zu Priestern für seinen Gott und Vater gemacht — ja, ihm sei die Herrlichkeit und die Macht immerdar! Amen.“ — Offenbarung 1:1-6.
4. (a) Wie zeigt Johannes, daß die Glieder der Versiegelten unter den sieben Versammlungen sind, denen er schreibt? (b) Weshalb würden die Worte an diese sieben Versammlungen für den Überrest geistiger Israeliten, der heute auf der Erde ist, von gleichem Interesse und Nutzen sein.
4 Zu den „sieben Versammlungen, die in dem Bezirk Asien sind“, sagt der inspirierte Apostel Johannes: „Er [das heißt Jesus Christus] hat uns zu einem Königtum, zu Priestern für seinen Gott und Vater gemacht.“ Dies beweist, daß einige Glieder der 144 000 Versiegelten des geistigen Israel unter jenen sieben besonderen Kirchen zu finden sein sollten. Weshalb? Weil die 144 000 geistigen Israeliten mit Jesus Christus, dem Lamm, auf dem himmlischen Berg Zion, in der ‘heiligen Stadt, dem Neuen Jerusalem’, als Könige herrschen sollen. Was besonders an jene sieben Versammlungen geschrieben wurde, wäre daher heute für den Überrest geistiger Israeliten auf der Erde von Interesse und geistigem Nutzen. Diese werden in der jetzt kürzer werdenden Zeit mit dem „Siegel des lebendigen Gottes“ versiegelt, bevor Jehova Gott den vier Engeln an den vier Ecken der Erde das Zeichen gibt, die „vier Winde der Erde“ loszulassen und den größten Sturm in Form von Schwierigkeiten herbeizubringen, der seit der Erschaffung des Menschen vor nahezu sechstausend Jahren die Menschheitsfamilie je getroffen hat. — Offenbarung 7:1-3; 14:1-3.
5. (a) Wo war Johannes zur Zeit der Niederschrift der Offenbarung, und wo lagen die sieben Versammlungen von dem Ort aus gesehen, an dem sich Johannes befand? (b) Von wem hatte Johannes eine Vision, wie dies die ersten Worte seines Berichtes anzeigen?
5 Jene sieben Versammlungen in Kleinasien waren nicht weit von dem Ort entfernt, an dem der Apostel Johannes die Offenbarung niederschrieb; und zwar lagen sie bis zu 280 Kilometern von der Insel Patmos entfernt, die sich nahe vor der kleinasiatischen Küste des Ägäischen Meeres befindet. Wegen seiner christlichen Tätigkeit als Apostel Jesu Christi war der betagte Johannes als Gefangener auf dieser Strafinsel und erduldete die Verfolgung durch das Römische Reich. In der Offenbarung, die ihm hier auf dieser Insel gegeben wurde, hatte er zuerst eine Vision von demjenigen, der der Hauptverwalter der sieben Versammlungen in Asien war und der es auch war, den Gott angewiesen hatte, Johannes die Offenbarung zu geben. Als Einleitung zu seinem Bericht schreibt Johannes: „Eine Offenbarung von Jesus Christus, die Gott ihm gab, um seinen Sklaven die Dinge zu zeigen, die in kurzem geschehen sollen. Und er sandte seinen Engel aus und legte sie durch ihn in Zeichen seinem Sklaven Johannes dar, der von dem Wort, das Gott gab, Zeugnis ablegte und von dem Zeugnis, das Jesus Christus gab, ja von allem, was er sah. Glücklich, wer laut liest, und jene, die die Worte dieser Prophezeiung hören und die in ihr geschriebenen Dinge halten; denn die bestimmte Zeit ist nahe.“ — Offenbarung 1:1-3.
6. Warum übermittelte Jesus Christus diese Offenbarung von Gott, und zu wessen Nutzen?
6 Da Jesus Christus von Jehova Gott als Hauptverwalter über die Versammlungen derer eingesetzt worden ist, die er durch sein eigenes Blut von ihren Sünden befreite, würde er diese Offenbarung von Gott zum Nutzen dieser Versammlungen übermitteln. Obwohl die Offenbarung zuerst unmittelbar den sieben mit Namen genannten Versammlungen in Asien übermittelt wurde, haben alle anderen Versammlungen von jenem ersten, apostolischen Jahrhundert an bis in unser zwanzigstes Jahrhundert Nutzen daraus gezogen. Es hat sie glücklich gemacht, die Worte jener wunderbaren Prophezeiung der Offenbarung zu hören und gehorsam das darin Geschriebene zu beobachten. Und dies ist sehr wichtig für uns heute, denn bestimmt muß es jetzt, zu dieser späten Zeit im zwanzigsten Jahrhundert, unbedingt wahr sein, daß „die bestimmte Zeit . . . nahe“ ist.
7. Auf welche Weise offenbarte sich Jesus Christus dem Johannes, als er den Versammlungen seine Botschaft sandte?
7 Der verherrlichte Jesus Christus verkörperte sich nicht vor dem Apostel Johannes auf Patmos, um sich zu offenbaren, wie er es vor seinen Jüngern während der vierzig Tage getan hatte, nachdem er am 16. Nisan 33 u. Z. als „Der Erstgeborene von den Toten“ auferweckt worden war. Statt dessen erschien er in einer herrlichen Vision, die ihn als den hohenpriesterlichen Verwalter inmitten der auf Erden befindlichen Versammlungen seiner treuen Nachfolger darstellte, die mit dem heiligen Geist Gottes versiegelt sind. Johannes beachtete sorgfältig alle bezeichnenden Merkmale an seiner herrlichen Erscheinung, und wir sollten ebenfalls sorgfältig dasselbe tun. Johannes schreibt nämlich:
8, 9. (a) Welchen Befehl erhielt Johannes? (b) War Jerusalem oder Rom der Mittelpunkt, von dem aus diese maßgebenden Briefe kamen, oder woher kamen sie?
8 „Ich, Johannes, euer Bruder und ein Teilhaber mit euch an der Drangsal und am Königreich und am Ausharren in Verbindung mit Jesus, gelangte auf die Insel, die Patmos genannt wird, weil ich über Gott gesprochen und von Jesus Zeugnis abgelegt hatte. Durch Inspiration kam es dazu, daß ich am Tage des Herrn war, und ich hörte hinter mir eine starke Stimme gleich der einer Trompete, welche sprach: ,Was du siehst, schreibe in eine Buchrolle und sende es den sieben Versammlungen, in Ephesus und in Smyrna und in Pergamon und in Thyatira und in Sardes und in Philadelphia und in Laodicea.‘ “ — Offenbarung 1:9-11.
9 Dieser Befehl, die Botschaft aus dem Himmel aufzuschreiben, wurde nicht irgendeinem christlichen Apostel im irdischen Jerusalem gegeben; denn Jerusalem im Nahen Osten bestand damals nicht mehr, wenn die dem Johannes gegebene Offenbarung, wie Irenäus, ein Christ des zweiten Jahrhunderts, ausdrücklich sagt, am Ende der Regierungszeit des römischen Kaisers Domitian geschrieben wurde, der im Jahre 96 u. Z. starb, sechsundzwanzig Jahre nach der Zerstörung Jerusalems durch die Römer. Auch wurde der Befehl, die Offenbarung niederzuschreiben, keinem christlichen Apostel in der Reichshauptstadt Rom gegeben. Er wurde dem betagten Apostel Johannes auf der Strafinsel Patmos erteilt, tausendvierhundert Kilometer südöstlich von Rom.
10. (a) Wie kam es „durch Inspiration“ dazu, daß Johannes „am Tage des Herrn war“? (b) Wann beginnt dieser Tag, und wie lange soll er dauern?
10 Dort wurde Johannes „durch Inspiration“ aus dem ersten Jahrhundert ins zwanzigste Jahrhundert unserer Zeitrechnung versetzt, denn es kam dazu, daß er „am Tage des Herrn war“. Jener ‘Tag’ muß beginnen, wenn der gekrönte Reiter auf dem weißen Pferd, der in Offenbarung 6:2 beschrieben wird, mit seinem Bogen „siegend“ ausreitet. Wie alle Beweise, die sich auf die Sache beziehen, zeigen, begann dies im Jahre 1914 u. Z., in dem Jahr, in dem der Erste Weltkrieg ausbrach. Der Herr, dessen ‘Tag’ es ist, ist der gekrönte und eingesetzte Jesus Christus; und sein ‘Tag’ muß fortdauern, bis er seinen Sieg in „Harmagedon“ vollendet und Satan, den Teufel, bindet und in den Abgrund wirft, ja bis zum Ende der tausend Jahre seiner Regierung, die er mit seinen 144 000 treuen Nachfolgern über die ganze Menschheit ausüben wird. (Offenbarung 19:11 bis 20:7) Was der Apostel Johannes als Augenzeuge beschrieben und in der Offenbarung aufgezeichnet hat, umfaßt zum größten Teil diesen ‘Tag’ oder diese besondere Zeitspanne der Tätigkeit des Herrn Jesus Christus.
11, 12. Wie sah der verherrlichte Herr Jesus Christus in dieser Vision, die Johannes hatte, aus?
11 Wie sah der verherrlichte Herr Jesus Christus hier in der Vision, die Johannes hatte, aus? Sein Aussehen wies nicht etwa die moderne psychedelische (bewußtseinserweiternde) Art der Farbanordnung auf, die durch das Rauschmittel LSD herbeigeführt wird, sondern es war eine strahlende Erscheinung, die eine bestimmte Form und beschreibbare Merkmale hatte. Johannes konnte die Erscheinung mit folgenden Worten beschreiben:
12 „Und ich wandte mich um, die Stimme zu sehen, die mit mir sprach, und als ich mich umgewandt hatte, sah ich sieben goldene Leuchter, und inmitten der Leuchter einen gleich einem Menschensohn, bekleidet mit einem bis auf die Füße reichenden Kleid, und um die Brust mit einem goldenen Gürtel gegürtet. Überdies waren sein Haupt und sein Haar weiß wie weiße Wolle, wie Schnee, und seine Augen wie eine Feuerflamme; und seine Füße waren gleich feinem Kupfer, wenn es im Ofen glüht, und seine Stimme war wie das Rauschen vieler Wasser. Und er hatte in seiner rechten Hand sieben Sterne, und aus seinem Munde ging ein scharfes, langes zweischneidiges Schwert hervor, und sein Antlitz war wie die Sonne, wenn sie in ihrer Macht leuchtet. Und als ich ihn sah, fiel ich wie tot zu seinen Füßen.“ — Offenbarung 1:12-17a.
13. (a) Woran wird man dadurch erinnert, daß Jesus Christus in der Vision barfüßig erschien? (b) Was wurde durch sein weißes Haar und durch seinen goldenen Gürtel angedeutet? (c) Beschreibe seinen Gesichtsausdruck, seine Augen und seine Stimme.
13 In dieser Vision erschien der verherrlichte Herr Jesus Christus barfüßig wie der Hohepriester, wenn er in Jehovas altem Tempel im irdischen Jerusalem diente. Er trug jedoch keine Mütze oder Kopfbedeckung wie die des ehemaligen Hohenpriesters, denn sein Haupt war von schönem Haar gekrönt, das auf dem Wege der Gerechtigkeit schneeweiß geworden war. (Sprüche 16:31) Er war nicht mit Opferkleidern bekleidet, denn er war um die Brust mit einem goldenen Gürtel gegürtet, der einen herrlichen göttlichen Dienst anzeigte. Sein Gesicht, nicht traurig oder gedemütigt, leuchtete wie die leuchtende Sonne am Mittag, aber seine Augen funkelten, entweder mit durchdringender erprobender Macht oder ungehalten über getadelte Personen. Seine Stimme hallte wider, sie ertönte wie viele bewegte Wasser. Eine so kräftige Stimme würde die Verkündung des zu vollstreckenden ungünstigen Urteils verstärken, wie es durch das scharfe, lange zweischneidige Schwert versinnbildlicht wird, das aus seinem Munde hervorging. In seiner rechten Hand hatte er Gewalt über sieben Sterne oder über das, was sie versinnbildlichten. Der Herr Jesus Christus erwähnte später einige dieser bezeichnenden Merkmale, als er sich auf seine Persönlichkeit bezog, während er zu den sieben Versammlungen sprach.
14. (a) Wie wirkte sich die Vision auf Johannes aus? (b) Warum waren es sieben Leuchter, die Johannes sah?
14 Es überrascht kaum, daß der Apostel Johannes bei einer so herrlichen Erscheinung vor den Füßen des Herrn Jesus Christus wie tot zur Erde fiel. Aber die Vision war sehr wirklichkeitsnah, und sie hatte die Wirkung des Tatsächlichen, und zwar so sehr, daß Johannes beim Sprechen und Handeln so reagierte, als ob sie Wirklichkeit wäre. Johannes sah sieben angezündete Leuchter und den verherrlichten Herrn Jesus Christus, der inmitten der Leuchter stand. Im alten Israel, im Tempel in Jerusalem, den der weise König Salomo erbaut hatte, diente der Hohepriester inmitten von zehn goldenen Leuchtern, die im Heiligen des Tempels standen. (1. Könige 7:48, 49; 2. Chronika 4:7, 19, 20) In der Vision, die Johannes hatte, gab es einen besonderen Grund dafür, daß es nur sieben Leuchter waren, abgesehen davon, daß sieben die biblische Zahl ist, die geistige Vollständigkeit oder Vollendung bezeichnet. Als Johannes an die Versammlung in Ephesus schrieb, wurde ihm gesagt, er solle sich auf den beziehen, der die sieben Sterne in seiner Rechten halte und ‘der inmitten der sieben goldenen Leuchter wandle’. (Offenbarung 2:1) Sterne, Leuchter und die herrliche Erscheinung des Herrn — alles war voller Glanz.
15. Wie empfing Johannes in seinem todesähnlichen Zustand Beistand und Trost?
15 Bevor dem Johannes gesagt wurde, was er im einzelnen an die sieben Versammlungen in der römischen Provinz Asien schreiben sollte, war er aus seinem todesähnlichen Zustand wiederbelebt und beruhigt worden. Er sagt uns: „Und er legte seine Rechte auf mich und sprach: ,Sei ohne Furcht. Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige; und ich wurde ein Toter, doch siehe, ich lebe für immer und ewiglich, und ich habe die Schlüssel des Todes und des Hades. Daher schreibe die Dinge auf, die du gesehen hast, und die Dinge, die sind, und die Dinge, die nach diesen geschehen werden. Was das heilige Geheimnis [das Geheimnis, EB; Lu; geheimnisvolle Bedeutung, NT68] der sieben Sterne betrifft, die du auf meiner rechten Hand sahst, und der sieben goldenen Leuchter: Die sieben Sterne bedeuten die Engel der sieben Versammlungen, und die sieben Leuchter bedeuten sieben Versammlungen.‘ “ — Offenbarung 1:17b-20.
„DER ERSTE UND DER LETZTE“
16. Wer ist im Grunde genommen der erste und der letzte, und behauptet Jesus, indem er zu Johannes spricht, der Betreffende zu sein?
16 „Der Erste und der Letzte“! In der Prophezeiung gemäß Jesaja 44:6 sagt Jehova Gott: „Ich bin der Erste und bin der Letzte, und außer mir ist kein Gott.“ Und in Jesaja 48:12, 13 (EBF) sagt er: „Ich bin derselbe, ich der Erste, ich auch der Letzte. Auch hat meine Hand die Erde gegründet, und meine Rechte die Himmel ausgespannt.“ Auch heißt im griechischen Alphabet der erste Buchstabe Alpha und der letzte Buchstabe Omega (großes O); und deshalb betont Jehova wiederum, daß er „der Erste und der Letzte“ ist, indem er in Offenbarung 1:8 sagt: „ ‚Ich bin das Alpha und das Omega‘, spricht Jehova Gott, ,der Eine, der ist und der war und der kommt, der Allmächtige.‘ “ Und in Offenbarung 22:13 sagt er: „Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.“ Behauptet daher der Herr Jesus Christus, er sei Jehova Gott, der Allmächtige, wenn er von sich sagt, er sei „der Erste und der Letzte“? Keineswegs, sondern er nimmt mit der Bezeichnung „der Erste und der Letzte“ in einem anderen Sinn, in einer anderen Verbindung, auf sich Bezug. Wie kommt das?
17. In Verbindung womit war Jesus Christus der erste und der letzte, wie es durch das gezeigt wird, was er erlebte?
17 Dies war in Verbindung mit Tod und Leben. Der verherrlichte Jesus Christus im Himmel war damals, wie er sagte, „der Lebendige“. Aber wie war es vorher? „Ich wurde ein Toter“, sagt er. Das war, als er Mensch wurde und dreiunddreißigeinhalb Jahre hier auf der Erde lebte. Seine Feinde brachten ihn damals zu Tode, indem sie ihn außerhalb der Stadt Jerusalem an einen Pfahl schlugen. Aber am dritten Tage auferweckte ‘der König der Ewigkeit, der unvergängliche, unsichtbare, der alleinige Gott’, Jesus Christus von den Toten. (1. Timotheus 1:17) Von da an konnte der auferstandene Herr Jesus Christus sagen: „Siehe, ich lebe für immer und ewiglich.“ (Offenbarung 1:17, 18) Bei seiner Auferstehung wurde er im himmlischen, geistigen Reich mit Unsterblichkeit bekleidet, und so kann er nicht mehr sterben. (1. Petrus 3:18, EBF; NW; 1. Korinther 15:45-54; Römer 6:9) Als Jesus Christus auf der Erde starb, kam er in den Hades, der das allgemeine Grab der Menschheit ist. Am dritten Tage gebrauchte Jehova Gott den ‘Schlüssel des Hades’ und ließ seinen treuen Sohn heraus und brachte ihn wieder zum Leben, damit er für immer als Unsterblicher lebe. — Apostelgeschichte 2:22-36; 13:33-37; 26:23.
18. (a) Was meinte Jesus Christus daher, als er von sich sagte, er sei „der Erste und der Letzte“? (b) Bedeutet dies, daß es keine andere Auferstehung von den Toten geben wird? Erkläre es.
18 Können wir jetzt erkennen, wieso Jesus Christus in dieser Verbindung von sich sagen konnte, er sei „der Erste und der Letzte“? Er war der erste, den Jehova Gott, der Allmächtige, unmittelbar, ohne sich einer anderen Person zu bedienen, von den Toten auferweckte, nicht damit er noch etwas länger leben und dann wieder sterben sollte, sondern damit er für immer lebe. Darum konnte der Apostel Johannes von ihm als von „Jesus Christus“ sprechen, dem ‘Treuen Zeugen’, dem ‘Erstgeborenen von den Toten’. (Offenbarung 1:5) Außerdem war er der erste, der vom menschlichen Tode auferweckt worden war, um als Geistperson im himmlischen Reich zu leben. Jehova Gott, der Allmächtige, hat vor, niemand anders direkt von den Toten aufzuerwecken, ohne sich jemandes zu bedienen, selbst bei der Auferweckung vom menschlichen Tode zu geistigem, himmlischen Leben. Aus diesem Grund ist Jesus Christus auch „der Letzte“, das heißt der letzte, bei dem Gott auf diese Weise unmittelbar eingegriffen hat. Wird es denn keine andere Auferstehung von den Toten geben als die Auferstehung Jesu Christi? Schon, aber danach wird Gott seinen auferstandenen Sohn gebrauchen, um alle anderen aufzuerwecken, für die er sein vollkommenes Menschenleben als Opfer niedergelegt hat. — Johannes 5:21-29.
19. und Fußnote Was meinte Jesus, als er sagte: „Ich habe die Schlüssel des Todes und des Hades.“?
19 Dies erklärt, warum Jesus, nachdem er gesagt hatte: „Siehe, ich lebe für immer und ewiglich“, die Worte hinzufügte: „Und ich habe die Schlüssel des Todes und des Hades.“ Jehova Gott hat Jesus von da an den Gebrauch jenes Schlüssels des Todes und jenes Schlüssels des Hades anvertraut.a Er ist es, den Jehova Gott dazu gebrauchen wird, die Menschheit von dem Tod zu erlösen, den sie von ihrem sündigen ersten menschlichen Vater Adam ererbt hat, und auch von dem gewöhnlichen Grab der Menschheit, das heißt vom Hades, in den beim Tode die Allgemeinheit der Menschen geht.
20. Wieso werden Jesu Worte in Johannes 11:25, 26 und Johannes 6:53-58 dadurch passend, daß er „der Erste und der Letzte“ ist und die Schlüssel des Todes und des Hades besitzt?
20 Sehr passend konnte Jesus sagen: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer Glauben an mich ausübt, wird zum Leben kommen, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und Glauben an mich ausübt, wird überhaupt nie sterben.“ (Johannes 11:25, 26) Als Jesus als Mensch von Fleisch und Blut auf der Erde war, sagte er auch: „Wenn ihr nicht das Fleisch des Sohnes des Menschen eßt und sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch selbst. Wer sich von meinem Fleisch nährt und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben, und ich werde ihn am letzten Tage auferstehen lassen; denn mein Fleisch ist wahre Speise, und mein Blut ist wahrer Trank. . . . Gleichwie der lebendige Vater mich ausgesandt hat und ich des Vaters wegen lebe, so wird auch der, der sich von mir nährt, meinetwegen leben. Dies ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. . . . Wer sich von diesem Brot nährt, wird immerdar leben.“ — Johannes 6:53-58.
21. Weshalb hatte Jesus guten Grund, Johannes den in Offenbarung 1:19 aufgezeichneten Auftrag zu geben?
21 Da der verherrlichte Jesus Christus nicht mehr unter den Toten ist, sondern für immer und ewig lebt und die Macht hat, den Tod und das Grab zu beseitigen, denen die sündige Menschheit ausgesetzt ist, konnte er zu dem Apostel Johannes mit gutem Grund sagen: „Daher schreibe die Dinge auf, die du gesehen hast, und die Dinge, die sind, und die Dinge, die nach diesen geschehen werden.“ (Offenbarung 1:19) Der für immer lebende, ausreichend bevollmächtigte Jesus Christus wird dafür sorgen, daß alle Dinge, die gemäß dem Vorhaben Jehovas Gottes stattfinden sollen, „nach diesen geschehen werden“. Unter den Dingen, die Johannes in der Vision sah, waren die sieben Sterne in der Rechten des verherrlichten Jesus Christus und auch die sieben goldenen Leuchter. Was ist das Rätsel, das heilige Geheimnis, um diese Dinge? Was versinnbildlichen sie? Der Herr Jesus Christus selbst erklärt ihre Bedeutung.
DAS GEHEIMNIS DER STERNE UND DER LEUCHTER
22. (a) Was versinnbildlichen die sieben „Sterne“, und sind die „Engel“ der sieben Versammlungen unsichtbare, himmlische Engel? Erkläre es. (b) Wer sind daher diese sieben „Sterne“ oder sieben „Engel“, und warum werden sie sinnbildlich als Sterne dargestellt?
22 Die sieben Sterne auf der rechten Hand des Herrn Jesus stehen sinnbildlich für die „Engel der sieben Versammlungen“ in der alten römischen Provinz Asien (jetzt ein Teil der heutigen Türkei). Sind dies unsichtbare „Engel“? Nein. Der Apostel Johannes empfing die gesamte Offenbarung durch einen himmlischen Engel von Jesus Christus, und es wäre unvernünftig, wenn er wieder an Engel im Himmel, in unsichtbaren Bereichen, geschrieben hätte. Sie benötigen nicht die Botschaften, die an die sieben Versammlungen in Asien geschrieben wurden. Die Grundbedeutung des Titels „Engel“ ist „Bote; Überbringer einer Botschaft“. Die „Sterne“ der sieben Versammlungen sind sieben menschliche Boten, die Jehova Gott ausgesandt hat, um sich jener sieben Versammlungen anzunehmen. Da diese sieben sinnbildlichen Sterne auf Jesu rechter Hand zu sehen sind, sind sie in seiner Obhut und unter seiner Aufsicht und Leitung; seine ‘rechte Hand’ angewandter Macht vermag sie zu leiten und zu schützen. Somit entsprechen sie jeweils dem leitenden Prediger oder Aufseher, dem Vorsteher, in jeder der sieben Versammlungen geistgezeugter, gesalbter Christen. Da sie durch „Sterne“, leuchtende Himmelskörper, versinnbildlicht werden, sind sie Mittel, die dazu dienen, Gliedern der Versammlungen geistiges, himmlisches Licht der Wahrheit Gottes erstrahlen zu lassen.
23, 24. (a) Was versinnbildlichen die „sieben goldenen Leuchter“? (b) Welche Verantwortung tragen die „Sterne“ in bezug auf die „Leuchter“? (c) Wie heben die Worte Jesu in Matthäus 5:14-16 diese Verantwortung hervor?
23 Was versinnbildlichen denn die „sieben goldenen Leuchter“? Jesus erklärte: „Die sieben Leuchter bedeuten sieben Versammlungen.“ (Offenbarung 1:20) Nicht nur die ‘sieben Boten’, die sinnbildlichen „Sterne“, die Versammlungsaufseher, müssen leuchten, sondern auch die Versammlungen als Ganzes müssen in der Finsternis dieser bösen Welt leuchten. Unter der Leitung des verherrlichten Jesus Christus, der „inmitten der Leuchter“ zu sehen war, müssen die sieben sinnbildlichen Sterne dafür sorgen, daß diese Leuchter Licht spenden, daß sie ständig angezündet sind. Sie müssen auf diese sinnbildlichen Leuchter ebenso aufpassen, wie sich die Priester des alten Israel um die Leuchter im Heiligtum des Tempels Jehovas in Jerusalem kümmerten. Die menschlichen „Engel“, die sinnbildlichen Sterne, geben den Versammlungen ein Beispiel, indem sie selbst leuchten, und zwar mit einer Energie, die größer als die irgendeiner Lampe auf einem Leuchter ist. Sie müssen an Jesu Worte, die er in seiner Bergpredigt zu seinen Jüngern sprach, denken und danach handeln:
24 „Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt kann nicht verborgen sein, wenn sie auf einem Berge liegt. Man zündet eine Lampe an und stellt sie nicht unter ein Maßgefäß, sondern auf den Leuchter, und sie leuchtet allen, die im Hause sind. Ebenso laßt euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure vortrefflichen Werke sehen und euren Vater . . . verherrlichen.“ — Matthäus 5:14-16.
25. Wie kam es, daß wahrscheinlich alle sieben Versammlungen das gesamte Buch der Offenbarung erhielten?
25 Der Apostel Johannes adressierte die geschriebene Offenbarung an „die sieben Versammlungen, die in dem Bezirk Asien sind“. Der verherrlichte Jesus Christus wies ihn dazu an. (Offenbarung 1:4, 10, 11) Der Apostel Paulus hatte schon früher Briefe an die Versammlungen in Ephesus und Laodicea geschrieben. (Epheser 1:1, 2; Kolosser 2:1; 4:16) Es ist möglich, daß der Apostel Johannes sieben Abschriften der Offenbarung anfertigte und je ein Exemplar an die sieben von dem verherrlichten Jesus Christus genannten Versammlungen in Ephesus, Smyrna, Pergamon, Thyatira, Sardes, Philadelphia und Laodicea sandte.
26. War der in der gesamten Offenbarung enthaltene Aufschluß für alle Christenversammlungen wichtig, und was wurde sehr wahrscheinlich diesbezüglich getan?
26 Der in der gesamten Offenbarung enthaltene Aufschluß war jedoch für alle wahren Christenversammlungen nützlich, deren Gesamtheit durch die Zahl der unmittelbar angeschriebenen Versammlungen angezeigt wurde, nämlich sieben, eine Zahl, die geistige Vollkommenheit oder Vollständigkeit versinnbildlicht. Daher wurden im Laufe der Zeit zweifellos Abschriften von den sieben ursprünglichen Manuskripten der Offenbarung angefertigt und an alle anderen Versammlungen gesandt oder unter ihnen in Umlauf gesetzt, und nach Bedarf wurden Übersetzungen davon angefertigt.
27. (a) Wer benötigt die Offenbarung besonders und unmittelbar? (b) Warum benötigen sie jetzt und nicht später so dringend das Verständnis über ihre Anwendung?
27 Keine jener sieben ursprünglichen Versammlungen in Asien besteht heute noch, aber wir haben Abschriften und Übersetzungen der Offenbarung, die ihnen im ersten Jahrhundert u. Z. übermittelt wurde. In der Vision der Offenbarung befand sich der Apostel Johannes durch göttliche Inspiration „am Tage des Herrn“. (Offenbarung 1:10, 11) In einem beschränkten Ausmaß benötigten die Versammlungen damals, im ersten Jahrhundert, die Offenbarung, aber in ihrer endgültigen Anwendung wird sie besonders und unmittelbar von den wahren Christenversammlungen geistgezeugter, gesalbter Christen benötigt, die jetzt, „am Tage des Herrn“, bestehen. Damit wären die sinnbildlichen „sieben Versammlungen“ oder all solche Versammlungen gemeint, die seit dem Jahre 1914 u. Z. bestehen, als der ‘Tag’ des Herrn Jesus Christus begann. Solche Versammlungen werden nicht bestehenbleiben, bis der ‘Tag des Herrn’ am Schluß der tausend Jahre der Regierung Christi über die Menschheit endet. Doch sie benötigen die Offenbarung und die Enthüllung ihrer Geheimnisse dringend, solange noch Glieder solcher geistigen Versammlungen im Fleische hier auf der Erde sind, das heißt bis zu ihrer Verherrlichung in den Himmeln mit Jesus Christus, dem regierenden König.
28, 29. (a) Was stellten die „sieben Sterne, und die „sieben Leuchter“ in der Vision vom „Tage des Herrn“ dar? (b) Was zu tun, tragen die menschlichen „Engel“, die mit ‘Sternen’ verglichen werden, die Verantwortung? (c) Bestanden die sieben Versammlungen in Asien nacheinander oder alle zur selben Zeit? (d) Wann und wo würden in der Neuzeit die in den Briefen an jene sieben Versammlungen in Asien beschriebenen Zustände herrschen?
28 So, wie die „sieben Leuchter“ in der Vision vom „Tage des Herrn“ alle wahren Christenversammlungen an diesem seit 1914 u. Z. gegenwärtigen, wirklichen „Tage des Herrn“ darstellten, versinnbildlichen die „sieben Sterne“ alle geistgezeugten, gesalbten engelähnlichen Aufseher solcher Versammlungen von heute. Diese menschlichen „Engel“ werden, indem sie mit ‘Sternen’ verglichen werden, daran erinnert, daß Gott, wie der Apostel Paulus an die Versammlung in Ephesus schrieb, „uns mitauferweckt und uns mit sitzen lassen [hat] in den himmlischen Örtern in Gemeinschaft mit Christus Jesus“. (Epheser 2:4-6) Solche sinnbildlichen Sterne von heute müssen beachten, was der Apostel Johannes an die „sieben Sterne“ seiner Tage schrieb, und es auf die heutigen Tage anwenden. Die Versammlungen Asiens im ersten Jahrhundert bestanden nicht nacheinander, wie Glieder einer Kette, sondern sie bestanden alle zur selben Zeit. Somit bestehen die Zustände, die in den Aufzeichnungen für jene sieben Versammlungen beschrieben wurden, am gegenwärtigen „Tage des Herrn“, seit 1914 u. Z., in den geistgezeugten, gesalbten Versammlungen gleichzeitig.
29 Das Geschriebene berührt daher in entscheidender Weise alle Glieder solcher Versammlungen, und sie sollten ihm ernste Beachtung schenken.
[Fußnote]
a In sechs (6) hebräischen Übersetzungen der Offenbarung wird das Wort „Hades“ in Offenbarung 1:18 mit „Scheól“ wiedergegeben, und in der syrischen (Philoxenianisch-Charklensischen) Übersetzung wird es mit „Schiúl“ wiedergegeben. Somit ist hier nicht der Hades der heidnischen Griechen gemeint, sondern der Scheol der inspirierten hebräischen Bibel, nämlich das allgemeine Grab der Menschheit.