Er erschuf sie „nicht einfach umsonst“
Wird die Erde in einem Atomkrieg zugrunde gehen?
EIN Grund dafür, warum Jehovas Zeugen diese Zeitschrift veröffentlichen, besteht darin, den Lesern zu versichern, daß die Welt nicht in einem atomaren Holocaust enden wird. Ob eine oder mehrere Nationen Atombomben ausprobieren werden, wissen wir nicht. Aber ein atomarer Holocaust — das erwarten wir nicht. Dadurch würde die Erde zugrunde gehen. Dann würden Gottes Schöpfungswerke zugrunde gerichtet. Sein Wort gibt uns jedoch die Gewißheit, daß er die Erde „nicht einfach umsonst erschuf“ (Jesaja 45:18).
Wir glauben, daß Gottes Sohn es ernst meinte, als er erklärte, daß die Sanftmütigen die Erde ererben werden.
Wir glauben, daß der Vater, der Schöpfer, sie geschaffen hat, damit sie bewohnt werde, und zwar in Gerechtigkeit.
In Matthäus 5:5 und Jesaja 45:18 kommen diese Zusicherungen so deutlich zum Ausdruck, daß Jehovas Zeugen im vergangenen Jahr jeden Tag nahezu 1 000 000 Stunden aufgewendet haben, um in mehr als 200 Ländern persönliche Hausbesuche durchzuführen und mit Hilfe dieser biblischen Zusicherungen Millionen Menschen von Furcht zu befreien.
Wenn denkende Personen heute erkennen, wie sich der Mensch die Erde untertan gemacht hat, schaudern sie. Die „Natur“ ist kein unbestrittener Herr des Menschen mehr. Jetzt hat der Mensch die Bestimmung des Lebens in der Hand. Die Erde muß vor dem Menschen geschützt werden.
Mit der Unterwerfung der Erde war nicht die Art und Weise gemeint, wie sie vom Menschen heute zugrunde gerichtet wird. Damit der Mensch einen vollkommenen Start gehabt hätte und hätte sehen können, wie er sie sich unterwerfen sollte, wurde mit ihm wie folgt verfahren: „Jehova Gott nahm ... den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, damit er ihn bebaue und ihn pflege“ (1. Mose 2:15).
Es ist aufschlußreich, diesen wunderbaren Anfang im Paradies etwas näher zu betrachten: Zuerst „ging [Jehova Gott] daran, den Menschen aus Staub vom Erdboden zu bilden und in seine Nase den Odem des Lebens zu blasen, und der Mensch wurde eine lebende Seele“ (1. Mose 2:7).
Da stand der Mensch vor seinem Schöpfer, in körperlicher Hinsicht erwachsen und reif, aber mit einem Mangel an Erfahrung und Schulung. Gott erschuf auch die Frau — völlig entwickelt.
Damit waren die höchsten Lebensformen auf der Erde geschaffen, von Gott dazu bestimmt, einen großen Vorsatz auszuführen: „Lasset uns Menschen machen in unserem Bilde, gemäß unserem Gleichnis; und sie sollen sich untertan halten die Fische des Meeres und die fliegenden Geschöpfe der Himmel und die Haustiere und die ganze Erde und alle sich regenden Tiere, die sich auf der Erde regen“ (1. Mose 1:26).
Logischerweise begann die Schulung mit der Lektion Nummer 1: ‘Euer Lebensweg wird davon abhängen, wie ihr auf das reagiert, was ich euch lehre. Ich habe alles zu einem Zweck und gemäß festgelegten Grundsätzen erschaffen. Alles, was ihr wissen müßt, werde ich euch lehren. Beschließt nicht, eure Handlungsweise selbst zu bestimmen. Der Weg, der nach eurem eigenen Dafürhalten recht zu sein scheint, führt zum Tode’ (Psalm 36:9; Jeremia 10:23; Sprüche 3:5, 6). Der Inhalt der Bibel deutet darauf hin, daß das der Grundgedanke war, den der Mann und die Frau der folgenden einfachen Anweisung hätten entnehmen sollen: „Was ... den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse betrifft, davon sollst du nicht essen, denn an dem Tage, da du davon ißt, wirst du bestimmt sterben“ (1. Mose 2:17).
Ganz gleich, wie viele Milliarden von Jahren die Erde sich im Weltraum bewegt haben mag oder wie viele Zeitalter Gott damit verbrachte, alles für die Lebensvorgänge darauf vorzubereiten — der Zeitpunkt kam, an dem er die Pflege der Erde dem Menschen übertrug. Er wußte, daß dieses mit Denkvermögen und Willenskraft ausgestattete Geschöpf imstande war, früher oder später die Macht über die gesamte irdische Schöpfung zu erlangen. Heute übt der Mensch diese Macht mit zerstörerischer Absicht aus.
Wenn du der Schöpfer der Erde wärst, was würdest du dann tun? Würdest du sie einer Menschenwelt überlassen, die sich einbildet, daß eine Form der politischen Souveränität wichtiger sei als das Wohlergehen der Schöpfung Gottes?
Die Entscheidung, Atombomben abzuwerfen, muß nicht unbedingt von einem bedachtsamen und entschlossenen Komitee wohlmeinender Leute getroffen werden. Dieser Schritt könnte auch von einem verrückten Diktator, einer Handvoll Terroristen oder sogar durch einen Unfall veranlaßt werden. Bei den amerikanischen Streitkräften wurde in den vergangenen Jahren dreimal wegen eines angeblichen Angriffes Alarm ausgelöst. Zweimal passierte es aufgrund eines fehlerhaften Computerchips. Einmal legte jemand versehentlich ein Testband ein, das in der Lautsprecheranlage einen Raketenangriff vortäuschte, so daß der Führungsstab der nordamerikanischen Luftwaffenabwehr ihn für echt hielt und in Schrecken geriet.
Ja, wenn du der Schöpfer der Erde wärst, würdest du sie Verwaltern überlassen, die sie blind und leichtfertig dem Zufall ausliefern?
In den Augen des Eigentümers der Erde haben Menschen und Nationen eine große Schuld. Sie haben willentlich und in gewalttätiger Absicht gehandelt, und jetzt hängt das Damoklesschwert einer atomaren Zerstörung über dem Planeten. Keiner wird von Schuld freigesprochen, auch nicht, wenn er behauptet, er wolle die Atombombe nur zur Vergeltung im Verteidigungsfall abwerfen. „Ein anderes absurdes Merkmal atomarer Rüstung besteht darin, daß zwar jede Seite die Bevölkerung der anderen Seite als das unschuldige Opfer einer ungerechten Regierung betrachtet“, stellte der Schriftsteller Jonathan Schell fest, „aber die Absicht hat, die andere Regierung zu bestrafen, indem sie die bereits leidende und unterdrückte Bevölkerung auslöscht“ (The New Yorker, 8. Februar 1982).
Eine Vernichtung der Erde wird Gott nicht zulassen. Er wird eingreifen. Obwohl das jede Nation auf dem Planeten erzürnt, wird er es tun: „Die Nationen wurden zornig, und dein eigener Zorn kam und die bestimmte Zeit, ... die zu verderben, die die Erde verderben“ (Offenbarung 11:18).
Vielleicht hast du schon gehört, daß einige darüber spotten, daß die Prophezeiungen der Offenbarung auf die heutige Zeit angewandt werden. Nun, laß sie die Anwendung herausfordern. Laß sie die Sache auf die Probe stellen. Aber ebenso, wie die Menschen einen totalen Atomkrieg, den sie selbst verursachen würden, nicht überleben könnten, werden sie den „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, nicht überleben (Offenbarung 16:13, 14, 16).
Dieser Krieg wird die tierähnlichen politischen Systeme und „die Könige der Erde und ihre Heere“ für immer von der Erde hinwegfegen. Wenn er vorüber ist, wird Satan, der Teufel, in den Abgrund geworfen. Es ist ein Krieg, bei dem genaue Unterschiede gemacht werden. Die Sanftmütigen der Erde werden am Leben erhalten. Sie werden eine gereinigte Erde ererben, nicht einen verkohlten Planeten, der verschmutzt und radioaktiv verseucht ist. Ja, es wird eine Erde sein, die durch eine gerechte, vom Himmel aus gelenkte neue Ordnung verschönert wird (Offenbarung 19:19 bis 20:3; 7:9, 10, 13-17).
Warum sind Jehovas Zeugen so zuversichtlich, daß die Erde nicht durch einen atomaren Holocaust oder durch irgendeine andere menschliche Maßnahme vernichtet wird? Der Grund liegt darin, daß, obwohl sich Adams Kinder im großen und ganzen die Erde auf unwürdige Weise unterworfen haben, Menschen zu finden sind, die man als sanftmütig und gelehrig bezeichnen kann und die sich nach den Vorstellungen des Schöpfers ausrichten. Sie sind willens, seinen Vorsatz auszuführen, die Erde auf die von ihm vorgesehene Weise zu bewohnen und zu pflegen (Psalm 37:34).
[Herausgestellter Text auf Seite 10]
Wir glauben, daß Gottes Sohn es ernst meinte, als er erklärte, daß die Sanftmütigen die Erde ererben werden.
[Herausgestellter Text auf Seite 11]
Mit der Unterwerfung der Erde war nicht die Art und Weise gemeint, wie sie vom Menschen heute zugrunde gerichtet wird.