Ist es die Aufgabe der Religion, sich in die Politik einzumischen?
IM ALTEN Babylon, wo nach der Flut die falsche Religion aufkam, gehörte die Prostitution zum religiösen Brauchtum. Jedes Mädchen mußte im Tempel der Ischtar, der Fruchtbarkeitsgöttin, „Himmelskönigin“ und „Mutter der Götter“ genannt, seine Jungfräulichkeit opfern. Das Geld, das die männlichen Anbeter bezahlen mußten, floß in den Tempelschatz. Die Tempelprostitution war auch in vielen anderen auf Babylon zurückgehenden Religionen üblich. Selbst in den Tagen der Apostel war in Korinth die Verehrung der Hauptgöttin, der Venus, der Göttin der sinnlichen Liebe und der Leidenschaft, mit Prostitution verbunden. Ein Kommentator schreibt: „Die öffentliche Prostitution spielte bei ihrer Religion eine bedeutende Rolle, und es war üblich, bei öffentlichen Gebeten die Götter anzuflehen, die Prostituierten zu vermehren! Um sich den Göttern gegenüber für die ihnen erwiesene Gunst dankbar zu zeigen, verpflichteten sie sich durch Gelübde, die Zahl solcher Frauen zu erhöhen, denn der Geschlechtsverkehr mit ihnen galt weder als Sünde noch als Schande.“a
Bei den babylonischen Religionen gehörte also die Prostitution zur Gottesverehrung. Nach dem Gesetz, das Gott der Nation Israel gegeben hatte, durfte sich kein Mädchen der Prostitution hingeben. Ein israelitisches Mädchen, das auf diese Weise Schmach auf seines Vaters Haus brachte, mußte getötet werden. (3. Mose 19:29; 5. Mose 22:21; 23:17) Durch die Prostitution erworbenes Geld wurde verabscheut. (5. Mose 23:18) In der Christenversammlung betrachtet man die Prostitution als etwas Abscheuliches. Hurerei und Ehebruch gehören zu den Dingen, die jemand daran hindern würden, in das Königreich Gottes einzugehen. — Gal. 5:19-21.
GEISTIGER EHEBRUCH
Man kann diese Angelegenheit auch von einem symbolischen oder geistigen Gesichtspunkt aus betrachten. Von Christen, den geistigen Söhnen Jehovas Gottes, wird gesagt, sie seien mit Christus verlobt. (2. Kor. 11:2) Als Gesamtheit gelten seine Nachfolger als seine Braut. (Offb. 19:7, 8; 21:9) Ihre Untertanentreue gehört nicht mehr dem Königreich der Finsternis, sondern dem Königreich Gottes. (Kol. 1:13) Jesus selbst sagte, seine Nachfolger seien kein Teil der Welt. (Joh. 15:19) Ein Christ, der sich zu einem Teil der Welt machen oder Jehova Gott und Christus die Treue brechen würde, indem er irgendwelche politische Bindungen mit der Welt eingehen würde, beginge geistige Hurerei. Der Bibelschreiber Jakobus sagt: „Ihr Ehebrecherinnen, wißt ihr nicht, daß die Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist? Wer immer daher ein Freund der Welt sein will, stellt sich als ein Feind Gottes dar.“ (Jak. 4:4) Eine Religionsorganisation, die sich mit Politik befaßt und sich in die politischen Angelegenheiten der Regierungen einmischt oder versucht, die bestehende Gesellschaftsordnung zu erneuern und die gegenwärtige Welt umzugestalten, macht sich daher der Prostitution schuldig und zeigt, daß sie zu Babylon der Großen, dem Weltreich der falschen Religion, gehört.
Heute treiben die Religionssysteme der Christenheit geistige Hurerei und betrachten dies ebenso als einen wesentlichen Teil ihrer Religion oder ihrer Form der Gottesanbetung, wie man einst in Babylon und Korinth die Tempelprostitution betrachtete. Dr. James A. Pike soll, als er noch Bischof der Episkopalkirche in Kalifornien war, erklärt haben: „Die Kirche sollte sich mit glühendem Eifer an den politischen Kämpfen beteiligen, in der Absicht, die Welt umzuwandeln.“b Donald Soper, einer der bekanntesten Geistlichen Englands, erklärte zu diesem Thema: „Nach meiner Überzeugung ist der Sozialismus der politische Ausdruck des Reiches Gottes auf Erden. Ich bin überzeugt davon, daß die Labour Party, obschon sie nicht sozialistisch ist, es sein könnte und es auch sein wird, wenn Christen ihr um Jesu Christi willen beitreten, sie umwandeln und sie als Mittel benutzen, um die Worte in Erfüllung gehen zu lassen: ‚Es ist eures Vaters Wohlgefallen, euch das Reich zu geben.‘“c Die Zeitung Post (Houston, Texas) brachte einen fast ganzseitigen Artikel über das Thema „Die organisierte Religion kämpft um politische Macht“.d
Nicht nur die Religion der Christenheit mischt sich in die Politik ein, sondern auch die sogenannten heidnischen Religionen. Der Deutschland-Korrespondent G. Bonn berichtete zum Beispiel in der Zeitschrift Atlas (Oktober 1965) über Narada Thero, einen Mönch, der sich aktiv an der ceylonesischen Politik beteiligt: „Südostasien wird heute durch den politischen und militanten Buddhismus in Gärung gehalten ... Die Briefe, die Narada Thero hier diktiert, drehen sich mehr um Diplomatie als um Religion.“
DIE BERÜCHTIGTSTE HURE
Ohne Zweifel sind dadurch viele Schwierigkeiten und Leiden verursacht worden. Ist es denn Gott wohlgefällig, daß die Religion die Einmischung in die Politik als ihre Aufgabe und ihren Auftrag betrachtet? Gott nahm sich die Mühe, dem Apostel Johannes eine besondere Vision zu geben, in der sein offizieller Standpunkt und sein Urteil zum Ausdruck kommen. Johannes beschreibt die Vision mit folgenden Worten: „Und einer von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen hatten, kam und sprach mit mir, indem er sagte: ‚Komm, ich will dir das Gericht über die große Hure zeigen, die auf vielen Wassern sitzt, mit der die Könige der Erde Hurerei trieben, während jene, welche die Erde bewohnen, mit dem Wein ihrer Hurerei trunken gemacht wurden.‘“ — Offb. 17:1, 2.
Jehova spricht vor allem von einem Gericht, das über sie kommen soll. Sie sitzt auf vielen Wassern, die gemäß Offenbarung 17:15 die Bewohner der Erde darstellen. Diese Hure ist keine gewöhnliche Hure, denn ihre Kunden sind Könige, zu denen auch die heutigen Könige der ganzen bewohnten Erde gehören, die jetzt durch die von den Dämonen inspirierten Äußerungen auf dem Schlachtfeld von Har-Magedon versammelt werden. Sie hat als Hure eine lange Laufbahn hinter sich. Da sie sich Königen und Herrschern feilbietet, sind von dem Wein ihrer Hurerei alle Bewohner der Erde beeinflußt worden; sie sind von ihm trunken oder wahnsinnig geworden, sie fallen hin und sterben schließlich.
Johannes gibt uns weiteren Aufschluß über die Hure: „Und in der Kraft des Geistes trug er mich in eine Wildnis hinweg. Und ich erblickte ein Weib, welches auf einem scharlachfarbenen wilden Tier saß, das voll lästerlicher Namen war und sieben Köpfe und zehn Hörner hatte. Und das Weib war in Purpur und Scharlach gehüllt und war mit Gold und kostbaren Steinen und Perlen geschmückt und hielt in ihrer Hand einen goldenen Becher, der voll von abscheulichen Dingen und Unreinigkeiten ihrer Hurerei war. Und auf ihrer Stirn war ein Name geschrieben, ein Geheimnis: ‚Babylon die Große, die Mutter der Huren und der abscheulichen Dinge der Erde.‘ Und ich sah, daß das Weib trunken war vom Blute der Heiligen und vom Blute der Zeugen Jesu.“ — Offb. 17:3-6.
Johannes zeigt also deutlich, daß diese Hure nicht das alte Babylon am Euphrat ist, das im Jahre 539 v. u. Z. als Weltmacht gestürzt und schließlich nach jahrhundertelangem Verfall für immer vernichtet wurde. Nein, es ist Babylon die Große, das Weltreich der falschen Religion. Babylon die Große wird als sich in einer Wildnis befindend beschrieben, wo sich wilde Tiere aufhalten. Der Beschreibung nach sitzt sie auf einem wilden Tier.
DIE HURE REITET EIN TIER
Was ist das scharlachfarbene Tier, auf dem Babylon die Große reitet? Es unterscheidet sich von dem in Offenbarung 13:1, 2 erwähnten Tier, das gefleckt ist wie ein Leopard. Seine äußere Form entspricht im allgemeinen der des wilden Tieres, das aus dem Meer aufstieg. Seine Farbe ist jedoch anders. Von diesem scharlachfarbenen Tier wird nicht gesagt, daß es aus dem Meer aufgestiegen sei, aber es hat ebenfalls sieben Köpfe und zehn Hörner und ist voll lästerlicher Namen wie das ursprüngliche wilde Tier, das auf seinen Köpfen lästerliche Namen trug. Das scharlachfarbene Tier hat auch zehn Hörner, allerdings ohne zehn Diademe, wie das beim ersten wilden Tier der Fall war. Es ist ein Bild des wilden Tieres, das aus dem Abgrund des Meeres heraufkam. Aus Offenbarung 13:14, 15 geht hervor, daß das aus der Erde aufgestiegene zweihörnige wilde Tier den Vorschlag unterbreitete, das Bild des Tieres zu machen. Aus Offenbarung 17:3 erfahren wir, wie das Bild aussah. Seine äußere Form entsprach der des wilden Tieres aus dem Meer. Wann erschien das scharlachfarbene wilde Tier, und wann setzte sich die Hure auf dessen Rücken?
Das zweihörnige wilde Tier trat besonders im Jahre 1919 auf der Friedenskonferenz in Frankreich hervor, als die führenden Vertreter Englands und Amerikas (der durch dieses Tier dargestellten siebenten Weltmacht) für den Völkerbund als internationale Organisation zur Aufrechterhaltung des Friedens eintraten und schließlich Erfolg hatten. Die Friedenskonferenz unterzeichnete den Friedensvertrag, in den die Satzung des Völkerbundes aufgenommen worden war. Das geschah am 28. Juni 1919 in Frankreich, und im Oktober hatte die erforderliche Anzahl von Regierungen den Vertrag mit seiner Satzung ratifiziert, und er trat in Frankreich in Kraft.
Im Jahre 1919 traten gewisse Religionsorganisationen der Christenheit offen für den Völkerbund ein und befürworteten seine Annahme. Am 10 Januar 1920 ratifizierten die Signaturmächte in Paris den Vertrag, und der Völkerbund trat in Kraft. König Georg V. von Großbritannien trat als Oberhaupt der anglikanischen Kirche für den Völkerbund ein, und Griechenland, wo die griechisch-orthodoxe Kirche Staatskirche ist, trat am 30. März 1920 in den Völkerbund ein.
Der Pontifex maximus der römisch-katholischen Kirche hatte bei der Friedenskonferenz kein Mitspracherecht, da der Vatikan im Ersten Weltkrieg offensichtlich zu den mit Deutschland Verbündeten Beziehungen unterhielt. Es war dem Papst von Rom deshalb nicht gestattet, diplomatische Schritte im Hinblick auf den Frieden oder auf die durch den Krieg aufgetretenen Fragen zu unternehmen.e Römisch-katholische Stimmen zur Unterstützung des Völkerbundes waren jedoch etwas später zu vernehmen.
Das zeigt also, daß Babylon die Große keine Zeit verlor, sich auf das Tier zu setzen. Sie hatte bereits im Jahre 1919 Schritte unternommen. Das Tier wirkte anziehend auf sie. Es war scharlachfarben, also von einer Farbe, die sie als Sinnbild der Königswürde — etwas, was sie so sehr liebt — betrachtete. Die scharlachrote Farbe ist ein Zeichen des Luxus, und sie selbst ist ja in Purpur und Scharlach gehüllt. — Matth. 27:28-31; 2. Sam. 1:24, Me.
RELIGIONSSYSTEME BETEN DAS TIER AN
Dadurch machte sich Babylon die Große ebenfalls der Hurerei mit den Königen der Erde schuldig. Sie betete dieses „Bild“ des wilden Tieres an und veranlaßte auch andere, es anzubeten. Seine lästerlichen Namen sind unter anderem „Das einzige Licht“ und „Die Hoffnung der Welt“. Babylon die Große gab ihm den Namen „Der politische Ausdruck des Königreiches Gottes auf Erden“. Als der Papst am Montag, dem 4. Oktober 1965, die Vereinten Nationen — wie die internationale Friedensorganisation gegenwärtig heißt — besuchte, gab er diesem Tier weitere lästerliche Namen, indem er sagte: „Diese Organisation stellt den rechten Weg der modernen Zivilisation und des Weltfriedens dar.“ Ferner sagte er: „Die Völker wenden sich an die Vereinten Nationen als letzte Hoffnung für die Eintracht und den Frieden.“ Er ermunterte zur Anbetung des Tieres mit den Worten: „Wir wagen es, zusammen mit Unserem eigenen, ihren Tribut an Ehre und Hoffnung vor Sie zu bringen“, und fügte noch hinzu: „Das Gebäude, das Sie errichtet haben [die UN], darf nie in Trümmer fallen, es muß vervollkommnet werden.“f
Diese Namen sind lästerlich, weil sie dem Völkerbund und den Vereinten Nationen Dinge zuschreiben, die nur Gottes Königreich tun kann. Diese Namen bringen Schmach auf Gott, denn sie veranlassen die Menschen, ihre Hoffnung und ihr Vertrauen auf eine menschliche Einrichtung zu setzen und ein Bild statt Jehova Gott anzubeten und auf dieses statt auf Jehovas messianisches Königreich zu vertrauen.
Das Weib wird in Purpur und Scharlach gehüllt und mit Gold, kostbaren Steinen und Perlen geschmückt dargestellt. Diese internationale Hure hat sich durch ihre Unzucht bereichert. Durch ihre falschen, irreführenden Lehren hat sie die Menschen betrogen und sie zu einer leichten Beute der politischen Herrscher gemacht. Als Gegenleistung hat sie von diesen Herrschern Reichtum empfangen und deren besondere Gunst genossen. Durch ihre Religion kann sie die Menschen beeinflussen und dadurch bewirken, daß diese die Könige und Herrscher der Erde unterstützen, was ihr zum Vorteil gereicht. Der Becher in ihrer Hand, der etwas darstellt, was sie ihren religiösen Anhängern zum Trinken anbietet, ist aus Gold. Mit anderen Worten, von außen sieht er schön aus und so, als ob er nur die besten Getränke enthielte, inwendig ist er aber, wie Jesus zu den damaligen Religionsführern sagte, voll von abscheulichen Dingen und Unreinigkeiten ihrer Hurerei. — Man vergleiche Matthäus 23:25, 26.
Das Trinken von dem Wein aus ihrem Becher und ihre Hurerei mit den Herrschern bewirkte, daß die Menschen durch Religionskriege unsägliches Leid erdulden mußten, daß sie unwissend und wirtschaftlich rückständig blieben, auf einem sittlichen Tiefstand verharrten, den Glauben an die Bibel verloren und sich schließlich Gottes messianischem Königreich widersetzten.
UNEHELICHE KINDER DER HURE
Der Name der Hure steht auf ihrer Stirn geschrieben, so daß ihn alle sehen können. Es war zwar ein Mysterium, ein religiöses Geheimnis, wen sie darstellte, aber Jehova Gott hat dieses Geheimnis enthüllt, er hat sie bloßgestellt, so daß jedermann erkennen kann, daß sie das Weltreich der falschen Religion ist. Sie ist heute ebenso deutlich zu erkennen wie Jehovas christliche Zeugen, die sich durch ihre Stellung und ihre Tätigkeit als Sklaven Gottes und Christi zu erkennen geben, wie das aus Offenbarung 14:1 hervorgeht. Durch ihre Handlungen beweist sie, daß sie dem alten Babylon gleicht, das von der falschen, von Nimrod, dem mächtigen Jäger im Widerstand gegen Jehova Gott, gegründeten Religion beherrscht wurde. Sie ist in Wirklichkeit eine Sklavin des Teufels.
Obwohl sie eine Hure ist, ist sie Mutter. Sie hat viele Töchter, nämlich die verschiedenen religiösen Sekten der Christenheit und des Heidentums, aus denen sie als internationale Organisation, als Weltreich der falschen Religion, besteht. Alle diese Töchter oder hurerischen Organisationen ahmen ihre Mutter nach und begehen ebenfalls Hurerei mit den Königen der Erde. Diese Hure hat auch versucht, die wahre Christenversammlung unter Jesus Christus zur Unzucht zu verleiten, aber ihre Versuche blieben erfolglos.
Babylon die Große ist aber noch in einem anderen Sinn Mutter: Sie ist auch die Mutter „der abscheulichen Dinge der Erde“. Sie hat vorgegeben, Gott zu vertreten, hat aber entgegen dem Gesetz Gottes uneheliche Kinder, zum Beispiel Götzendienst (buchstäblichen und sinnbildlichen) hervorgebracht. (Röm. 2:22; Matth. 24:15; 1. Kö. 11:5, 7; 2. Kö. 23:13) Sie hat durch ihre unehelichen Beziehungen auch Geistermedien, Wahrsager und Astrologen hervorgebracht, ja sogar den Brauch eingeführt, Menschenopfer darzubringen. (2. Kö. 23:24; Jes. 66:3; Hes. 20:7, 8, 30; Hos. 9:10) Statt die Früchte des Geistes hervorzubringen und ihre religiösen Anhänger zu ermuntern, dies ebenfalls zu tun, hat sie die Werke des Fleisches hervorgebracht und diese unter ihren Unterstützern gefördert, zum Beispiel obszöne Handlungen, Zügellosigkeit und sogar die Tempelprostitution mit den damit verbundenen unsittlichen Bräuchen. Auch der Trunkenheit wurde zur Ehre eines falschen Gottes gefrönt.
WERDE NICHT TRUNKEN WIE DIE HURE
Babylon selbst ist von jeher dem Trunke ergeben gewesen. Sie betrinkt sich aber nicht nur mit alkoholischen Getränken, sondern, was weit schlimmer ist, auch mit Menschenblut, besonders mit Blut, das bei religiösen Verfolgungen vergossen wird. Schon vor den Tagen des Apostels Johannes war sie „trunken ... vom Blute der Heiligen“. Sie veranlaßte auch, daß das Blut Jesu Christi des „Heiligen“, vergossen wurde. (Apg. 3:14, 15; 4:27, 30; Mark. 1:24; Luk. 4:34) Sie ist heute noch Gottes schlimmster Feind auf der Erde und hat ein volles Maß „vom Blute der Zeugen Jesu“ getrunken. Angetrieben von Satan, ist sie fanatisch bemüht, die Stimme dieser Zeugen, die Jehovas messianisches Königreich predigen, zum Schweigen zu bringen und hat deshalb den Tod vieler von ihnen verursacht. — Offb. 17:6; 6:9-11.
Die Frage „Ist es die Aufgabe der Religion, sich in die Politik einzumischen?“ geht somit einen jeden von uns an, besonders aber die Mitglieder von Religionsorganisationen, denn wer wollte schon trunken werden wie Babylon die Große, vor allem durch die Unterstützung und Verbindung mit dieser blutschuldigen, mörderischen Organisation? Wer wollte sich der Lästerung Gottes und der Anbetung eines Bildes, das gegen Gott und sein Königreich gerichtet ist, schuldig machen? (Offb. 18:3, 4; 6:10, 11) Vergessen wir nicht, daß diese in der Offenbarung beschriebene Vision des Johannes vom Gericht an der Hure handelt. Bestimmt möchten wir nicht dem Gericht Gottes, des Allmächtigen verfallen, indem wir ihn zum Zorn reizen. Der Apostel Paulus sagte: „Wir sind doch nicht etwa stärker als er?“ — 1. Kor. 10:22.
Weitere Einzelheiten über das scharlachfarbene wilde Tier, das in der Offenbarung, die dem Johannes gegeben wurde, beschrieben wird, und über die Vollstreckung des göttlichen Urteils an der berüchtigten Hure, Babylon der Großen, werden in den nächsten Wachtturm-Ausgaben behandelt werden.
[Fußnoten]
a Commentary, von Clarke, Band 6, Seite 187.
b Erwachet!, 8. November 1966.
c The Methodist Magazine, August 1959.
d Erwachet!, 8. November 1966.
e The Encyclopedia Americana (Ausgabe 1929), Band 17, Seiten 632, 633.
f New York Herald-Tribune, 5. Oktober 1965, Sonderbeilage, Seite B.