Ein vorzeitiger Versuch, eine neue Ordnung herbeizuführen
WIRD eine friedliche neue Ordnung der Dinge je Wirklichkeit werden? Wenn ja, wer wird sie deiner Meinung nach herbeiführen? Gott selbst oder Menschen mit der Hilfe Gottes? Ist ihre Herbeiführung an einen bestimmten Zeitplan gebunden? Liegt der Zeitpunkt dafür unabänderlich fest, oder richtet er sich nach dem, was die politischen Machthaber und die religiösen Führer zustande bringen und wann sie es zustande bringen?
Die Entscheidung dieser Fragen ist nicht unwesentlich, denn sie bedeutet Freude statt „Blut, Schweiß und Tränen“, eine erfrischende, erbauliche Beschäftigung statt mühselige Arbeit und Enttäuschung, ja Leben statt Tod. — Ps. 127:1; Hab. 2:13; Hagg. 1:6.
Sollten wir unsere Hoffnungen auf Staatsmänner und auf führende Geistliche setzen? Könnten sie die bestehenden Regierungen nicht ändern und verbessern, so daß diese nach den Grundsätzen des Königreiches Gottes handeln würden? Nun, wir sollten die Antworten auf diese Fragen in der Bibel finden können, denn aus der Bibel (aus keiner anderen Quelle) erfahren wir, daß eine bleibende neue Ordnung herbeigeführt wird, in der die Menschen ewig auf der Erde leben können. Doch was sagt die Bibel hierüber?
Sie läßt vor allem erkennen, daß diejenigen, die eine Neuordnung, die das bringen soll, was Gottes Königreich bringen wird, durch politische und soziale Verbesserungen herbeizuführen suchen, ein wildes Tier ergriffen haben. Es handelt sich dabei nicht um ein gewöhnliches wildes Tier, denn es ist ein Ungeheuer mit sieben Köpfen und zehn Hörnern auf seinen Köpfen. Es stellt die weltweite politische Organisation dar, die vom Teufel beherrscht wird.a Es ist ein wildes Tier, das in den vergangenen Jahrtausenden nicht gezähmt werden konnte. Man dachte, man könnte vielleicht etwas machen, was diesem Tier ähnlich sei, vielleicht ein Bild des Tieres. Es müßte etwas sein, was die Menschen als Autorität betrachten und von dem sie erwarten würden, daß es den Nationen Frieden und Einheit bringe, also etwas, das den Nationen als Werkzeug dient. Sie brauchten ihre Selbständigkeit nicht aufzugeben, müßten aber gemeinsam am Weltfrieden arbeiten, um schließlich einen Zustand der friedlichen Koexistenz zu erreichen. Es würde bedeuten, daß sich die Hörner des Tieres mehr oder weniger gegenseitig ausspielen und daß sie Streitigkeiten auf dem Verhandlungsweg statt durch Krieg beilegen und der zu diesem Zweck geschaffenen Organisation die nötige Befugnis einräumen würden, die gefaßten Beschlüsse auszuführen. Diese Handlungsweise erschien als sehr vernünftig.
FRIEDENSBESTREBUNGEN UND IHRE ERGEBNISSE VORHERGESEHEN
Erstaunlicherweise sah Jehova Gott, der Autor der Bibel, voraus, wie diese Weltführer denken und handeln würden, und sagte es auch vorher. Er beschreibt in seinem Wort genau, was sie tun würden, denn er zeigt, daß sie dem wilden Tier ein Bild machen und es in den Augen der Menschen so hinstellen würden, als ob es die guten Dinge brächte, die Gottes Königreich bringen wird. Dadurch würden sie aber etwas hervorbringen, was genauso schrecklich wäre wie das erste wilde Tier und ebenso schwer dazu zu bringen wäre, friedlich und gerecht zu sein, wie dieses! Johannes beschreibt die Vision, die Gott ihm hierüber gab, mit folgenden Worten:
„Als ich sie [das Weib, Babylon die Große] nun erblickte, verwunderte ich mich mit großer Verwunderung. Da sagte der Engel zu mir: ‚Warum verwunderst du dich? Ich will dir das Geheimnis des Weibes und des wilden Tieres sagen, das sie trägt, und das die sieben Köpfe und die zehn Hörner hat: Das wilde Tier, das du sahst, war, ist aber nicht, und ist doch daran, aus dem Abgrund heraufzusteigen, und es wird in die Vernichtung hinweggehen. Und wenn sie sehen, wie das wilde Tier war, aber nicht ist und doch da sein wird, werden jene, die auf der Erde wohnen, bewundernd staunen, aber ihre Namen sind seit Grundlegung der Welt nicht auf die Buchrolle des Lebens geschrieben worden.‘“ — Offb. 17:6-8.
Das Weib, das auf dem Tier reitet, ist eine Hure und wird Babylon die Große genannt. In früheren Wachtturm-Ausgaben wurde gezeigt, daß sie ein Sinnbild des Weltreiches der falschen Religion ist. Sie spielt bei der Gründung der Friedensorganisation eine bedeutende Rolle. Das Tier, auf dem sie reitet, ist wie sie ein Geheimnis, etwas, was nicht verstanden werden sollte, bis Gottes Zeit für die Enthüllung kam. Dieses scharlachfarbene wilde Tier ist identisch mit dem Bild des Tieres, das in Offenbarung 13:14, 15 zwar erwähnt, aber nicht vollständig beschrieben wird. Da es sich dabei um ein Bild handelt, gefällt es Babylon der Großen, denn sie ist mit Bildern und ihrer Verwendung gut vertraut. Bilderverehrer rechtfertigen den Gebrauch von Bildern oder Götzen mit dem Hinweis, diese dienten ihnen lediglich als eine Hilfe bei der Anbetung der Götter, die sie darstellten, daß es sich also lediglich um eine indirekte Anbetung handle. Eine solche Anbetung widerspricht jedoch dem Gesetz Gottes, das jede Art von Götzenbildern verurteilt und selbst eine durch Menschen dargebrachte indirekte Anbetung verbietet. (1. Joh. 5:21; Offb. 19:10) In dem vorliegenden Fall werden die Menschen veranlaßt, sich dem Bild zuzuwenden und von ihm das zu erwarten, was Gottes Königreich bringen wird, sie werden veranlaßt, es zu unterstützen, wie wenn es Gottes Königreich vertreten würde.
TOD UND WIEDERBELEBUNG DES TIERES, DAS EINE NEUE ORDNUNG HERBEIFÜHREN SOLL
Die scharlachrote Farbe des Tieres versinnbildlicht Königswürde. Wann kam es ins Dasein, und wann wurde ihm diese Königswürde verliehen? Ursprünglich im Jahre 1920, als der Völkerbund ratifiziert wurde. Bis zum Zweiten Weltkrieg „war“ es. Wie einst Johannes, so beobachteten damals auch Jehovas Zeugen die Vorgänge, und sie wiesen öffentlich darauf hin, daß der Völkerbund ein Scheinersatz für das Königreich Gottes sei. In der Vision sagte der Engel zu Johannes: „Das wilde Tier ... war, ist aber nicht.“ Wann war es „nicht“ mehr? Nachdem Hitler, der nationalsozialistische katholische Diktator, im September 1939 den Zweiten Weltkrieg entfacht hatte.b Der Völkerbund hatte den in seiner Satzung festgelegten Zweck nicht erfüllt und mußte seine Funktion so gut wie einstellen; er ging in den Abgrund des bis dahin umfassendsten Krieges der Welt, den die rasend gewordene Menschheit entfesselt hatte; er geriet in einen Zustand der Untätigkeit, des Scheintodes. Jehovas Zeugen beobachteten, wie er in den Abgrund der Untätigkeit ging, also nicht mehr war.
Dem Apostel Johannes wurde gesagt, daß das Tier wieder da sein werde, wieder aus dem Abgrund heraufkommen werde, und Jehovas Zeugen hielten nach diesem Ereignis Ausschau. Im Jahre 1942, also mitten im Zweiten Weltkrieg, wies der Präsident der Watch Tower Bible and Tract Society mit Nachdruck auf diese Tatsache hin. Auf einem Landeskongreß, der gleichzeitig in dreiundfünfzig telephonisch miteinander verbundenen amerikanischen Städten durchgeführt wurde, sagte er in dem öffentlichen Vortrag „Weltfriede — ist er von Bestand?“, den er in Cleveland (Ohio), der Schlüsselstadt, hielt, unter anderem folgendes:
„... Obwohl der Völkerbund angeblich immer noch vierzig Mitglieder hat, ist er gewissermaßen scheintot und muß wiederbelebt werden, wenn er jemals wieder existieren soll. Er ist in den Abgrund der Untätigkeit und Unwirksamkeit gegangen. Er ‘ist nicht’.
Wird der Völkerbund im Abgrund bleiben? ... Der Zusammenschluß weltlicher Nationen wird wieder hervorkommen ... Die Notwendigkeit, die totalitären Angriffe abzuwehren, ja sie zu verunmöglichen, zwingt die Völker, diesen letzten Bund der Nationen zur Herbeiführung einer neuen Ordnung zu gründen, ganz gleich, welcher Art er sein wird ...
... Die wiederholten Rufe und Forderungen gewisser Politiker und Vertreter der Religion nach ‘mehr Religion’ beweisen, daß die Religion das Friedens-Tier reiten wird. Daß der amerikanische Präsident einen persönlichen Vertreter nach dem Vatikan entsandte, der mit dem kirchlichen Oberhaupt im Interesse des Friedens zusammenarbeiten soll, ist ein weiteres Anzeichen für die Gunst und Ehre, die man dem als Babylon bezeichneten ‚Weib‘ am Ende des totalen Krieges erweisen wird. Die intimen Beziehungen dieses ‚Weibes‘ zu den Machthabern der Welt werden ihr weltliches Verlangen befriedigen, und sie wird die Friedensvorkehrungen als einen ‚Frieden des Christentums‘ bezeichnen, wodurch dem ‚Tier‘ ein weiterer ‚Name der Lästerung‘ gegeben wird.“c
Die siebente Weltmacht, die Doppelweltmacht Anglo-Amerika, hatte auf die Gründung des Völkerbundes hingearbeitet. Diese Doppelweltmacht bemühte sich nun auch darum, diese internationale Organisation für Frieden und Sicherheit aus dem Abgrund des Scheintodes heraufzubringen. Am 26. Juni 1945 unterzeichneten in San Francisco (Kalifornien) fünfzig Nationen (ohne den Vatikan und die Achsenmächte) die Charta der Vereinten Nationen. Diese Charta wurde am 24. Oktober 1945 internationales Recht, als sie von neunundzwanzig Nationen, einschließlich der großen Fünf, ratifiziert wurde. Seitdem gibt es die Vereinten Nationen.
CHRISTEN NEHMEN ÖFFENTLICH DAGEGEN STELLUNG
Jehovas Zeugen hielten nach einer weiteren Erfüllung dieser Prophezeiung Ausschau und erkannten, daß das scharlachfarbene wilde Tier nun aus dem Abgrund heraufgestiegen war. Sie bewunderten das scharlachfarbene Tier oder das „Bild“ des wilden Tieres aber nicht, noch beteten sie es an. In dem obenerwähnten, im Jahre 1942 gehaltenen Vortrag führte der Redner weiter aus:
„... Diese zehn Hörner und das Tier werden nicht friedlich, sondern gewaltsam, in der Schlacht von Harmagedon, ins Verderben gehen. Diesmal wird das Tier mit seinen Köpfen und Hörnern nicht in den Abgrund, sondern in den ‚Feuer- und Schwefelsee‘ kommen, wo es endgültig zerstört oder vernichtet werden wird. — Offb. 19:20; 20:10.“
Jehovas Zeugen verkünden deshalb heute den Menschen, daß die Organisation der Vereinten Nationen genau das gleiche Bild ist wie der Völkerbund, daß es nur mit einem neuen Namen versehen wurde, daß es aber nicht bestehenbleiben und den Menschen keinen Frieden bringen wird. Viele glauben jedoch, diese neue Weltorganisation, die Vereinten Nationen, werde dem aus dem Meer heraufgestiegenen Tier den Frieden und die Sicherheit erhalten, da sie gemäß ihrer Charta zur Erhaltung des Weltfriedens und der Sicherheit gegründet worden ist.
PÄPSTLICHE UNTERSTÜTZUNG
Was hat das Weib, das das Tier reitet, dazu zu sagen? Papst Johannes XXIII.d, das Haupt der bedeutendsten Sekte der Christenheit, des einflußreichsten Teils Groß-Babylons, äußerte sich sehr entschieden über diese Angelegenheit. Vor der Veröffentlichung seines päpstlichen Rundschreibens (Enzyklika) war in einer Meldung der Associated Press, die unter dem Datum „Rom, den 5. April“ in der New York Times vom 6. April 1963, Seite 2, unter der Überschrift „Die Rolle der UNO als Polizeimacht unterstützt“ veröffentlicht wurde, folgendes zu lesen:
Monsignor Pisoni, der für den Corriere della Sera von Mailand schreibt, sagte, das internationale Recht sei „in unseren Tagen komplizierter geworden durch das Bestehen internationaler Organe wie die Vereinten Nationen, die angerufen werden können, mit ihrer autonomen Militärstreitmacht die Aufgabe einer ‚internationalen Polizeitruppe‘ zu übernehmen“. Er sagte, die Enzyklika spreche von der „Pflicht aller Völker, die autonome Macht der Vereinten Nationen als internationale Polizeimacht zu akzeptieren“; sie behandle auch [die Frage] des Kalten Krieges und der „von außen unterstützten innerstaatlichen Auseinandersetzungen und Bürgerkriege“.
In der darauffolgenden Woche, der sogenannten Heiligen Woche, unterzeichnete Papst Johannes XXIII. seine Enzyklika „Pacem in Terris“ („Der Friede auf Erden“). Die Enzyklika war nicht nur „an den Klerus und die Christgläubigen des ganzen Erdkreises“, sondern auch „an alle Menschen guten Willens“ gerichtet. Im IV. Teil ist die Rede von einer „öffentlichen Gewalt ... der Weltgemeinschaft“, mit der natürlich nicht die Vereinten Nationen gemeint sind, denn die Vatikanstadt ist nicht Mitglied der UNO. Es hieß darin weiter:
... Denn diese Weltgemeinschaft hat die besondere Aufgabe, all die Fragen zu überdenken und zu entscheiden, die hinsichtlich des universellen Allgemeinwohls auftauchen und wirtschaftliche, soziale, politische oder kulturelle Dinge betreffen; Fragen, die so umfangreich, so weitverflochten im Zusammenhang, dringlich und schwierig sind, daß sie von den einzelnen Staatsoberhäuptern nicht glücklich gelöst werden können.
Natürlich ist es nicht Sache der universalen Autorität, den Machtbereich der einzelnen Staaten einzuengen oder deren Angelegenheiten an sich zu ziehen. Vielmehr...
Wie bekannt, wurde am 26. Juni 1945 die Organisation der Vereinten Nationen [UNO] gegründet, der von Zeit zu Zeit kleinere Institutionen beigefügt wurden, die sich aus bevollmächtigten Mitgliedern verschiedener Nationen zusammensetzten. Ihnen sind große und weltumspannende Aufgaben übertragen, die sie im wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen, erzieherischen und hygienischen Bereich erfüllen sollen. Ferner obliegt den Vereinten Nationen die Hauptaufgabe, den Frieden unter den Völkern zu schützen und zu festigen und freundschaftliche Beziehungen unter ihnen zu pflegen und zu entwickeln, die auf den Grundsätzen der Gleichheit, der gegenseitigen Hochachtung und der mannigfachen Zusammenarbeit auf allen Gebieten menschlicher Betriebsamkeit beruhen.
Ein deutliches Zeichen der Vorsorge der UNO ist die „Allgemeine Erklärung über die Menschenrechte“, die am 10. Dezember 1948 von der Vollversammlung der Vereinten Nationen angenommen wurde. In der Präambel dieser Erklärung wird versichert, daß alle Völker und Nationen vornehmlich danach trachten müssen, alle Rechte und Formen der in der Erklärung beschriebenen Freiheit tatsächlich anzuerkennen und unverletzt zu wahren.
Es ist Uns gewiß nicht unbekannt geblieben, daß bei einigen die Kapitel dieser Erklärung weniger Billigung gefunden haben ...
Wir fordern also mit Nachdruck, daß die Vereinten Nationen mehr und mehr ihre Verfassung und die geeigneten Mittel, die ihnen zur Verfügung stehen, der Weite und Vortrefflichkeit ihrer Aufgaben anpassen. Möge doch bald die Zeit kommen, in der diese Versammlung die Rechte der menschlichen Person wirksam schützen kann: Rechte — so erklären Wir —, die deswegen allgemein, unverletzlich und unverändert sind, weil sie unmittelbar aus der Würde der menschlichen Person entspringen. Und das um so mehr, als die Menschen heutzutage in ihrer Nation viel mehr am öffentlichen Leben teilnehmen und mit größerem Interesse die Anliegen aller Völker verfolgen; weil sie sich in zunehmendem Maße bewußt sind, als lebendige Glieder zur allgemeinen Menschheitsfamilie zu gehören.
Papst Johannes XXIII. verknüpfte dann das Königreich Gottes mit den obigen Ausführungen, indem er im sechstletzten Abschnitt der Enzyklika sagte:
... Die Hilfe des göttlichen Willens ist dringend erforderlich, damit die menschliche Gesellschaft soweit als möglich Abbild des Gottesreiches werde.e
Am 4. Oktober 1966 versammelten sich zum Jahrestag des UN-Besuches Papst Pauls und seiner rückhaltlosen Unterstützung dieser Organisation auf dem Petersplatz in Rom 150 000 Katholiken zum Gebet, und Millionen hörten Papst Paul über Rundfunk und Fernsehen um den Frieden in Vietnam beten. Der amerikanische Präsident Johnson und andere hohe Regierungsbeamte wohnten einer Friedensmesse in der Washingtoner St.-Matthews-Kathedrale bei und beteiligten sich an dem besonderen Gebetsgottesdienst, und im UN-Gebäude in New York wurde eine Friedensglockenzeremonie durchgeführt. Kardinal Spellman enthüllte zwei Gedenktafeln zur Erinnerung an Papst Pauls Besuch und führte einiges aus dessen Rede an, die dieser damals zugunsten der UN gehalten hatte.f
Die Päpste der katholischen Kirche hatten also ihre Bewunderung für die Vereinten Nationen offen zum Ausdruck gebracht. Bedeutet das, daß diese ‘universale Autorität der einzelnen Staaten’ den Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen, überdauern wird? Nein. Das bedeutet auch nicht, daß die Vereinten Nationen ein Spiegelbild des Königreiches Gottes sind oder das Königreich Gottes fördern, denn sie sind in Wirklichkeit ein Spiegelbild des aus dem Meer heraufgestiegenen wilden Tieres, der sichtbaren politischen Organisation Satans, die stets gegen Gott gekämpft hat und heute auch gegen das unter seinem Messias stehende Königreich kämpft.
SICH ENTSCHEIDEN
Was sollten wir als einzelne tun? Sollten wir diese internationale Friedensorganisation unterstützen? Gott sagte, er werde die Namen derer, die das Bild des wilden Tieres anbeten oder ihre Hoffnungen auf dieses Bild setzen würden, nicht in seine Buchrolle des Lebens schreiben. Es handelt sich hierbei natürlich nicht um eine buchstäbliche Buchrolle, sondern um eine symbolische. In diese Buchrolle hat Jehova seit Grundlegung der Welt, das heißt seit der Gründung der Menschheit oder der Menschenwelt, die Namen derer geschrieben, die des Lebens würdig sind. Gemäß dem geschriebenen Worte Gottes ist Abel, der Sohn Adams und Evas, der als Märtyrer starb, offenbar der erste, der „auf die Buchrolle des Lebens“ geschrieben wurde. (Hebr. 11:4; 12:24; 1. Mose 4:2-10, 25; Matth. 23:35) Die Namen derer, die dieses Bild anbeten, werden nicht zusammen mit Abels Namen aufgeführt werden.
Wahre Christen haben erkannt, daß die Vereinten Nationen — das „Bild“ des wilden Tieres oder das scharlachfarbene Tier — eine Nachahmung und ein vorzeitiger Versuch, Gottes neue Ordnung auf der Erde herbeizuführen, sind. Jesus Christus sagte über sein Königreich, das der Erde Frieden bringen wird, es sei nicht von dieser Welt. Durch das Vertrauen auf die Militärstreitkräfte gewisser Nationen oder eines Zusammenschlusses gottfeindlicher Nationen kann kein Frieden herbeigeführt werden. Jehova sagt: „Nicht durch Militärstreitkräfte noch durch Macht, sondern durch meinen Geist.“ — Sach. 4:6, NW.
Die politischen und religiösen Führer sind auch über Gottes Zeitplan nicht richtig unterrichtet. Sein Königreich, das in den Händen seines Messias oder Christus ruht, ist im Himmel bereits aufgerichtet. Durch den Propheten Daniel sagte Gott voraus, daß sein Königreich alle bestehenden Königreiche zermalmen, selbst aber ewiglich bestehen werde. (Dan. 2:44) Gottes neue Ordnung, durch die der Menschheit die Segnungen des himmlischen Königreiches Gottes zuteil werden, wird nun bald — noch in unserer Generation — Wirklichkeit werden, aber nicht bevor alle Bilder und Götzen, auch die Vereinten Nationen, vernichtet sind. Der Versuch, Gottes Königreich selbst aufzurichten und selbst eine neue Ordnung herbeizuführen, verrät Mangel an Glauben an Gott und ist ein vorzeitiger Versuch, gleichsam eine Frühgeburt, und wird alle enttäuschen, die ihre Hoffnung darauf gesetzt haben. Mögen alle, die wirklich Gerechtigkeit lieben, nun auch das, was Gott in seinem Wort, der Bibel, sagt, hören und sein Königreich und die Unerschütterlichkeit und Beständigkeit seiner neuen Ordnung kennenlernen, die nicht auf einer ungewissen, unbequemen Koexistenz beruht, sondern auf wahrer Gerechtigkeit. Mögen sie jede Art von Bilderverehrung aufgeben und sich Jehova Gott durch Jesus Christus hingeben und so bewirken, daß ihre Namen in Jehovas Buchrolle des Lebens geschrieben werden.
[Fußnoten]
a Eine Behandlung der in diesem Artikel erwähnten Tiere ist in dem Buch „Babylon die Große ist gefallen!“ Gottes Königreich herrscht!, veröffentlicht von der Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania, erschienen.
b Die Tagungen der Generalversammlung des Völkerbundes hörten mit dem 14. Dezember 1939 auf, als die Sowjetunion, die am 30. November 1939 Finnland ohne Kriegserklärung angegriffen hatte, aus der Mitgliedschaft ausgeschlossen wurde. Als die Generalversammlung vom 8. bis 18. April 1946 erneut tagte, geschah es, um den Schlußpunkt unter den Völkerbund zu setzen und ihn für aufgelöst zu erklären. Es war gewissermaßen die Begräbnisfeier für den Völkerbund.
c Siehe Peace — Can It Last?, Seiten 20—26, herausgegeben von der Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania, 1942.
d Der Leser möge nicht fälschlich annehmen, daß Johannes XXIII. beanspruchte, der dreiundzwanzigste in seinem Pontifikat zu sein, der, angefangen mit dem Apostel Johannes, den Namen Johannes trug. Der Apostel war nie Papst, sondern man nimmt vielmehr an, daß in der Zeit, da er auf der Strafinsel Patmos weilte und die Apokalypse oder Offenbarung empfing, ein Bischof namens Klemens Papst in Rom war, und zwar von 88—97 u. Z. Ihm folgte Evaristus (97—105 u. Z.). Papst Johannes XXIII. begann vielmehr von Johannes I., dem Märtyrer, an zu zählen, der von 523—526 u. Z. Papst war. — Siehe 1963 National Catholic Almanac, Seite 162, 163, unter der Überschrift „Die römischen Päpste“.
e Unter der fettgedruckten Überschrift „Kennedy preist die Enzyklika als Richtschnur für alle Menschen“ veröffentlichte die Zeitung New York Sunday News vom 21. April 1963 eine Meldung unter dem Datum „Boston, den 20. April“. Darin hieß es: „Präsident Kennedy pries heute die Friedensenzyklika des Papstes Johannes als eine ‚durchdringende Analyse‘ gegenwärtiger Probleme, durch die offenbar werde, wie ‚ein großer Glaube mit seinen Traditionen‘ allen Menschen guten Willens vernünftigen Rat erteilen könne ... ‚Als Katholik‘, sagte er, ‚bin ich stolz darüber, und als Amerikaner habe ich daraus gelernt.‘“
Zum ersten Mal in der Geschichte nahm das Außenministerium der amerikanischen Regierung in Washington, D. C., zu einem päpstlichen Rundschreiben Stellung.
f New York Times, 5. Oktober 1966, Spätausgabe, Seite 1, 5.