Kapitel 2
Derjenige, der die Buchrolle des Geheimnisses öffnet
1. Was zu erfahren, können wir in Verbindung mit dem Aufrollen der Buchrolle des Geheimnisses Gottes erwarten?
EINE Buchrolle des Geheimnisses wird aufgerollt, und ihr geheimnisvoller Inhalt für unsere Tage wird geoffenbart. Er wird in unserem erstaunlichen zwanzigsten Jahrhundert in dramatischer Handlung dargestellt und zum Leben gebracht. Eine würdige Person ist für befugt, für geeignet erachtet worden, diese Buchrolle des Geheimnisses zu öffnen und uns ihre Geheimnisse mit aufregenden Ereignissen, die sich auf der Weltbühne abspielen, zu erklären. Wer ist dieser Kenner, der die Buchrolle öffnet, und wie bekam er sie in die Hand? Warum wurde er mit ihrer Handhabung betraut? Der christliche Apostel Johannes, der vor neunzehnhundert Jahren lebte, war an denselben Fragen sehr interessiert. Diese Fragen verdienen vor allen anderen interessanten Wundern der Neuzeit unser Interesse, und wir werden reichlich belohnt werden, wenn wir es uns zur Aufgabe machen, sie beantwortet zu bekommen. Wir wollen uns dem Apostel Johannes anschließen, um die Antworten zu erfahren.
2. Was sah Johannes als nächstes, während er in seiner Vision den himmlischen Thron erblickte?
2 Die Vision, zu der Johannes im Geist in den Himmel eingeladen wurde, hörte nicht damit auf, daß er lediglich sah, wie Jehova Gott, der Allmächtige, auf seinem himmlischen Thron in Herrlichkeit saß und die Lobpreisungen himmlischer Geschöpfe empfing. Aus dem Leuchten des schönen Lichtes, das Gott darstellte, der auf seinem blitzenden Thron saß, war eine Hand ausgestreckt. Es war die rechte Hand, und sie hielt etwas! Der Apostel Johannes, dem die Pflicht auferlegt wurde, uns die Offenbarung bekanntzumachen, berichtet uns darüber mit folgenden Worten: „Und ich sah in der Rechten dessen, der auf dem Throne sitzt, eine Buchrolle, innen und auf der Rückseite beschrieben und mit sieben Siegeln fest versiegelt. Und ich sah einen starken Engel, der mit lauter Stimme ausrief: ,Wer ist würdig, die Buchrolle zu öffnen und ihre Siegel zu lösen?‘ Doch kein einziger, weder im Himmel noch auf der Erde, noch unter der Erde vermochte die Buchrolle zu öffnen, oder in sie hineinzuschauen. Und ich weinte sehr, weil niemand für würdig befunden wurde, die Buchrolle zu öffnen oder in sie hineinzuschauen.“ — Offenbarung 5:1-4.
3. (a) Wer hatte die Buchrolle geschrieben, die Johannes sah, und was wurde dadurch versinnbildlicht, daß Gott sie in seiner Rechten hielt? (b) Bedeuteten die sieben Siegel, daß Gott das Geheimnis nie offenbaren lassen würde, oder was bedeuteten sie?
3 Niemand konnte der Rechten Gottes, des Allmächtigen, die Buchrolle mit Gewalt entreißen, um ihre Siegel aufzubrechen und hineinzuschauen. Nur aus Gottes eigenem Antrieb würde seine Rechte, die besonders Macht versinnbildlicht, diese Rolle demjenigen aushändigen, den er für würdig, für geeignet erachtete. Er selbst hatte den Inhalt jener Buchrolle geschrieben, innen und außen. Auf diese Weise zeichnete er aufregende Prophezeiungen über Ereignisse auf, die mit der Vollendung des Geheimnisses Gottes verknüpft waren. Diese prophetischen Angelegenheiten waren vollkommen davor verschlossen, von irgendeinem unwürdigen Geschöpf im Himmel und auf der Erde aufgedeckt zu werden, was durch die sieben Siegel dargestellt wird. Würde aber Gott, der Allmächtige, alle auf die Folter spannen, die die Buchrolle erblickten, indem er ihnen nur gestatten würde, sie in seiner Rechten zu sehen, aber nie dafür sorgen würde, daß eine würdige Person alle sieben Siegel aufbräche und den prophetischen Inhalt der Buchrolle bekanntmachte? Nein! Er hätte seine Geschöpfe die geheimnisvolle Buchrolle nicht sehen lassen, wenn er nicht auch vorgehabt hätte, ihr berechtigtes Interesse zu befriedigen und ihnen das heilige Geheimnis seines Willens zu offenbaren. Zu seiner bestimmten Zeit wollte er sein Geheimnis durch den offenbaren, den er für würdig hielt.
4. Wie prüfte Jehova das Interesse des Johannes an dem Geheimnis, und wie erfüllte sich dies in der Neuzeit?
4 Indem der starke Engel mit lauter Stimme die fesselnde Frage ausrief: „Wer ist würdig, die Buchrolle zu öffnen und ihre Siegel zu lösen?“, leitete er unter den im Himmel und auf der Erde Lebenden und unter den Toten unter der Erde eine Suche nach jemandem ein, der nach Gottes Meinung würdig wäre. Der Apostel Johannes selbst war nicht würdig, und als er den Eindruck hatte, daß kein anderes Geschöpf würdig wäre, brach er in Tränen aus. Sein großes Verlangen, daß das Geheimnis der Buchrolle geklärt würde, war ein genaues Vorbild des tiefen Verlangens wahrer Christen, die jetzt, im zwanzigsten Jahrhundert, die Bibel studieren, zu verstehen, was mit den sinnbildlichen Dingen gemeint war, die Johannes sah, als die sieben Siegel schließlich eines nach dem anderen geöffnet wurden. Erklärungen, die diesen ernsthaften christlichen Erforschern der Bibel vor dem Ende des Ersten Weltkrieges im Jahre 1918 gegeben wurden, konnten sie nicht befriedigen. Aber ebenso wie Gott prüfte, wie weit das Interesse des Johannes ging, prüfte er auch das Ausmaß des Interesses der Christen des zwanzigsten Jahrhunderts.
5, 6. Wie wurde dem Apostel Johannes, wenigstens teilweise, gezeigt, wer würdig ist, die Siegel zu öffnen?
5 Unsere Tränen lange erprobter Anteilnahme und Besorgnis können ebenso getrocknet werden wie vor neunzehnhundert Jahren die heißen Tränen des Johannes. Aber durch wen? Eine jener vierundzwanzig älteren Personen, die ihre goldenen Kronen zu Gottes Füßen hingeworfen hatten, half Johannes und teilte ihm eine wichtige Entdeckung mit: „Doch einer von den älteren Personen spricht zu mir: ,Höre auf, zu weinen. Siehe! Der Löwe, der vom Stamme Juda ist, die Wurzel Davids, hat gesiegt, um die Buchrolle und ihre sieben Siegel zu öffnen.‘ “ (Offenbarung 5:5) Der christliche Apostel Johannes, ein Jude, wußte sehr wohl, wer „der Löwe . . . vom Stamme Juda . . ., die Wurzel Davids“, ist. Johannes erinnerte sich an die Prophezeiung, die der sterbende Patriarch Jakob seinerzeit, im Jahre 1711 v. u. Z., über seinen vierten Sohn namens Juda ausgesprochen hatte und die in 1. Mose 49:9, 10 aufgezeichnet ist:
6 „Juda ist ein junger Löwe; vom Raube, mein Sohn, bist du emporgestiegen. Er duckt sich, er legt sich nieder wie ein Löwe und wie eine Löwin; wer will ihn aufreizen? Nicht weichen wird das Zepter von Juda, noch der Herrscherstab zwischen seinen Füßen hinweg, bis Schilo kommt, und ihm werden die Völker gehorchen.“
7. (a) Was zeigte die Prophezeiung Jakobs über den ‘Löwen, der vom Stamme Juda ist’, und über Gottes Vorhaben mit ihm? (b) Was bedeutet und bezeichnet der Name Schilo?
7 Gemäß dieser Enthüllung eines Teils des Rätsels oder heiligen Geheimnisses Gottes sollte „der Löwe, der vom Stamme Juda ist“, ein gerechter König sein, ein König, der bei der Ausübung göttlichen Rechtes furchtlos wie ein Löwe ist. Das Zepter königlicher Herrschaft sollte schließlich ganz gewiß ihm zuteil werden, Gott selbst würde das königliche Zepter der Weltherrschaft nie von diesem Löwen weichen lassen, denn ihm gehört der Gehorsam aller Völker der Erde. Er wird bestimmt den „Herrscherstab“ erhalten, der zwischen seinen Knien und Füßen ruhen soll, während er auf seinem Thron der Weltherrschaft sitzt. Wenn er kommt, kommt „Schilo“, und dieser Name bezeichnet sein göttliches Recht zu herrschen, denn Schilo bedeutet (im Hebräischen) „Dem es gehört“, „Der, dessen es ist“. Der Stamm Juda sollte vom Jahre 1711 v.u. Z. an 1 743 Jahre bestehen, also bis zum Jahre 33 u. Z., und dennoch sollten das Zepter und der Herrscherstab, ohne zu weichen, unfehlbar in den ständigen Besitz des ‘Löwen, der vom Stamme Juda ist’, gelangen. Gott hatte es so bestimmt.
8. (a) Aus welchem Geschlecht war König David, und wann schloß Gott einen Bund mit ihm? (b) Wie wäre „der Löwe, der vom Stamme Juda ist“, auch „die Wurzel Davids“?
8 Aus diesem Stamm Juda kam David, der jüngste Sohn Isais aus der Stadt Bethlehem-Juda. Als David noch ein Hirtenknabe war, wurde er vom Propheten Samuel auf Gottes Befehl hin zum künftigen König aller zwölf Stämme Israels gesalbt. Im Jahre 1077 v. u. Z. wurde David in der Stadt Hebron zum König über den Stamm Juda gesalbt. Siebeneinhalb Jahre später, im Jahre 1070 v. u. Z., wurde er schließlich zum König über alle zwölf Stämme Israels gesalbt. Er verlegte seine Hauptstadt nach Jerusalem, und dort schloß Jehova Gott einen feierlichen Bund mit ihm, daß das Königreich Gottes über Gottes auserwähltes Volk immer in der Familie Davids bleiben sollte. (2. Samuel 7:8-29) Diese Familie König Davids sollte in einem bleibenden Erben des königlichen Thrones enden, und dieser ewige Erbe wäre „der Löwe, der vom Stamme Juda ist“. Er wäre es, den Gott dazu gebrauchen würde, das Königtum Davids wiederzubeleben, das im Jahre 607 v. u. Z. von den heidnischen Babyloniern gestürzt wurde. Danach sollte dieser endgültige Erbe „die Wurzel Davids“ werden. Als „Wurzel“ würde er dem davidischen Königtum neues Leben geben und es für immer aufrechterhalten.
9, 10. (a) Was wurde von dem gefordert, der befähigt wäre, die Buchrolle und ihre Siegel zu öffnen? (b) Von welcher Erscheinung war in der Vision des Johannes der, der würdig ist?
9 Damit sich dieser „Löwe, der vom Stamme Juda ist“, als würdig erwies, die geheimnisvolle Buchrolle aus Gottes Hand zu empfangen und ihre sieben Siegel zu öffnen, mußte er zuerst siegen. Aber worüber siegen, und wie? Sein Vorfahr David hatte gesiegt und hatte so mit Gottes Hilfe der Nation Israel das ganze Verheißene Land unterworfen. Wie würde sein bleibender Erbe siegen und sich als würdig erweisen? Wenn wir die Gewißheit erlangen, wer dieser bleibende Erbe ist, wird uns das helfen, festzustellen, wie er „gesiegt [hat], um die Buchrolle und ihre sieben Siegel zu öffnen“. Dieser, der würdig ist, ist gefunden worden! Der Apostel Johannes hatte eine Vision davon, wie er in dem spannungsvollen Augenblick auf den himmlischen Schauplatz tritt. Wie sieht er aus? Wie ein Löwe? Sage es uns, Johannes! Als Antwort auf unsere Bitte schreibt Johannes:
10 „Und ich sah inmitten des Thrones [oder im Mittelpunkt des Thrones] und der vier lebenden Geschöpfe und inmitten der älteren Personen ein Lamm stehen, als wäre es geschlachtet worden, das sieben Hörner und sieben Augen hatte, welche Augen die sieben Geister Gottes bedeuten, die nach der ganzen Erde hin ausgesandt worden sind. Und er ging und nahm sie sogleich aus der Rechten dessen, der auf dem Throne sitzt.“ — Offenbarung 5:6, 7.
11. Wie konnte Johannes völlig verstehen, wer durch das Lamm versinnbildlicht wurde?
11 Statt einen sinnbildlichen Löwen zu sehen, sah der Apostel Johannes, wahrscheinlich zu seiner Überraschung, ein sinnbildliches Lamm, das „geschlachtet worden“ war, das aber durch die Macht Gottes, des Allmächtigen, „der auf dem Throne sitzt“, wieder zum Leben gebracht worden war. Oh, jetzt wird es deutlich, wer „der Löwe . . . vom Stamme Juda“ ist. Der Apostel Johannes hatte im Jahre 29 u. Z. den Boten, Johannes den Täufer, folgendes sagen hören, als dieser auf den sich in der Nähe befindenden Jesus zeigte, der im Wasser getauft und dann mit Gottes Geist vom Himmel gesalbt worden war: „Siehe, das Lamm Gottes!“ Am vorhergehenden Tag hatte Johannes der Täufer gesagt, so daß Umstehende es hören konnten: „Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt! . . . Ich sah den Geist wie eine Taube aus dem Himmel herabkommen, und er blieb auf ihm. Selbst ich kannte ihn nicht, doch eben der, der mich gesandt hat, um im Wasser zu taufen, sprach zu mir: ,Auf wen du den Geist herabkommen und auf ihm bleiben siehst, dieser ist es, der in heiligem Geiste tauft.‘ Und ich habe es gesehen, und ich habe Zeugnis abgelegt, daß dieser der Sohn Gottes ist.“ — Johannes 1:29-36.
DAS „LAMM“, DAS SIEGTE
12. (a) Wie wurde das „Lamm Gottes“ geschlachtet, und zu welchem Zweck? (b) Welche Tatsachen ermöglichten es Johannes, zu erkennen, daß dies auch der Sieger war?
12 Etwa dreieinhalb Jahre später, am 14. Nisan, dem Passahtag des Jahres 33 u. Z., sah der Apostel Johannes selbst, wie dieses „Lamm Gottes“ geschlachtet, ermordet wurde, indem es außerhalb der Mauern Jerusalems an einen Marterpfahl genagelt wurde, um zu sterben, äußerlich betrachtet, wie ein verfluchter Verbrecher, aber in Wirklichkeit als ein sinnbildliches Passahlamm, „das die Sünde der Welt wegnimmt“. Der Apostel Johannes, der in der Nähe des Marterpfahles Jesu stand, berichtet uns, daß, wie im Fall des buchstäblichen Passahlammes, Jesus nicht ein Bein gebrochen wurde, bevor man seinen Leichnam vom Marterpfahl herabnahm, um ihn zu begraben. (Johannes 19:25-37; 2. Mose 12:43-46) In der Nacht zuvor hatte der Apostel Johannes gehört, wie Jesus zu seinen treuen Aposteln gesagt hatte: „In der Welt werdet ihr Drangsal haben, doch faßt Mut! Ich habe die Welt besiegt.“ (Johannes 16:33) Am dritten Tag nach der Ermordung und dem Begräbnis dieses Weltbesiegers sah ihn der Apostel Johannes wieder lebendig, durch die Macht Gottes, des Allmächtigen, von den Toten auferweckt. Am vierzigsten Tage danach sah Johannes diesen auferstandenen Jesus vom Ölberg himmelwärts aufsteigen und dann hinter einer Wolke den Blicken entschwinden. — Johannes 20:19-25; Lukas 24:36-53; Apostelgeschichte 1:1-12.
13. Wie wurde das Lamm zu dem Löwen, und was versinnbildlichen seine sieben Hörner?
13 Als Lohn dafür, daß dieses sinnbildliche Lamm Gottes die böse Welt besiegt und sich Gott, dem Allmächtigen, gegenüber bis zum Tod am Marterpfahl als treu erwiesen hat, ist es „der Löwe, der vom Stamme Juda ist, die Wurzel Davids“, geworden. Gott, der Allmächtige, hat es mit voller Macht ausgestattet, mit der ganzen Macht, die dieses einst geschlachtete Lamm benötigt, um Gottes Vorhaben, das Lamm betreffend, vollständig auszuführen. Diese volle Macht wurde durch die „sieben Hörner“ versinnbildlicht, die das Lamm auf dem Kopf hatte.
14. Was wird dadurch gezeigt, daß das Lamm sieben Augen hat?
14 Das Lamm hat nicht nur die Fülle der Macht, sondern es hat auch die Fülle vollkommenen Wahrnehmungs- und Unterscheidungsvermögens und vollkommener Erkenntnis, die eine solche gewaltige Machtverleihung passenderweise begleiten, was durch die „sieben Augen“ dieses ungewöhnlichen Lammes versinnbildlicht wird. Diese Fülle des Wahrnehmungsvermögens und der Erkenntnis hat das Lamm von Gott, dem Allmächtigen, empfangen, weshalb es von den sieben Augen heißt, sie seien „die sieben Geister Gottes . . ., die nach der ganzen Erde hin ausgesandt worden sind“. Geist (pneuma, griechisch) ist wirksame Kraft, und die „sieben Augen“ oder „sieben Geister“ bedeuten eine Fülle der wirksamen Kraft von Gott. Diese Kraft kann das Lamm dazu gebrauchen, von weit her, aus dem Himmel, alles zu beobachten, was auf der ganzen Erde vor sich geht, und dessen Bedeutung zu erkennen. — Vergleiche Sacharja 4:10.
15. (a) Was sah Johannes das Lamm tun? (b) Was wurde dadurch angezeigt, daß ihm gestattet wurde, die Buchrolle aus Gottes Hand zu nehmen?
15 Außer allem Zweifel war dieses einst geschlachtete Lamm, das aber die Welt besiegt hat, „würdig, die Buchrolle zu öffnen und ihre Siegel zu lösen“. Das Lamm ging also an den vierundzwanzig älteren Personen vorbei, die im Kreis um Gottes Thron auf Thronen saßen, und vorbei an den vier lebenden Cherubgeschöpfen, die sich im Mittelpunkt nach den vier Seiten des Thrones hin befanden, ja vorbei an dem löwenähnlichen lebenden Geschöpf, direkt zu Gottes Thron und empfing aus seiner Rechten die geheimnisvolle Buchrolle. Daß dem Lamm gestattet wurde, die Buchrolle aus Gottes Hand zu nehmen, bedeutete, daß es beauftragt wurde, Geschöpfen im Himmel und auf der Erde das auf der Buchrolle Geschriebene zu offenbaren. Es bedeutete auch, daß das Lamm ermächtigt wurde, alles zu tun, was nötig wäre, um dafür zu sorgen, daß sich das bewahrheitete, was schriftlich in der Buchrolle prophezeit worden war. Hierbei würden sich die sinnbildlichen „sieben Augen“, „sieben Geister“, und „sieben Hörner“ des Lammes als nützlich erweisen.
16. (a) Beschreibe, was Daniel in seiner Vision sah, die im 7. Kapitel seiner Prophezeiung aufgezeichnet ist. (b) Wann erfüllte sich diese Vision? (c) Welches ist ein Punkt, in dem sich die hier verglichenen zwei Prophezeiungen unterscheiden?
16 Somit unterscheidet sich diese himmlische Szene in gewisser Hinsicht von der Vision des Propheten Daniel, die in Daniel 7:13, 14 aufgezeichnet ist. Gemäß diesem Text sah Daniel in einer Vision, wie eine himmlische Person, die einem Menschensohn glich, in die Gegenwart des Alten an Tagen geführt wurde, um sehr geehrt zu werden. Dem Betreffenden gab Gott, der Allmächtige, der Alte an Tagen, Herrschaft, Würde und Königtum, nicht nur über die zwölf Stämme der Nation Israel, sondern über die ganze Menschheit, damit ihm „alle Völker, Völkerschaften und Sprachen dienten“. Dies erfüllte sich am Ende der Zeiten der Heiden, um den 15. Tischri (4./5. Oktober) 1914 u. Z., im Himmel. Von da an hat er den göttlichen Befehl befolgt: „Herrsche inmitten deiner Feinde!“ (Psalm 110:1, 2; Hebräer 10:12, 13) Die Vision Daniels zeigt, daß schließlich alle derartigen Feinde auf Erden vernichtet werden, um den Weg frei zu machen, damit das Königreich des Sohnes des Menschen über alle Völker, Völkerschaften und Sprachen herrschen kann, ohne daß es eine irdische Gegenregierung gibt. (Daniel 7:11, 12, 17-26) Aber diese Vision Daniels zeigt nicht, daß der Sohn des Menschen eine geheime Buchrolle aus Gottes rechter Hand entgegennimmt und ihre sieben Siegel aufbricht, um ihren geheimnisvollen Inhalt zu enthüllen.
17. (a) Sagt uns die Vision, daß Gott die Entscheidung, wer würdig ist, zu der Zeit trifft, da das Lamm erscheint, um die Buchrolle zu nehmen? (b) Was enthüllt die Vision, das für Christen von großem Interesse gewesen ist?
17 Wann kam daher das Lamm, das auch „der Löwe . . . vom Stamme Juda“ ist, und nahm die Buchrolle aus Gottes rechter Hand und begann, ihre sieben Siegel zu öffnen? Wenn dieses Lamm in Erfüllung der Vision des Johannes tatsächlich erscheint und die Buchrolle aus Gottes Hand entgegennimmt, bedeutet das nicht, daß Jehova Gott auf seinem himmlischen Thron erst dann seine Entscheidung trifft und der ganzen Schöpfung zeigt, wer würdig ist, die Buchrolle zu nehmen und ihren Inhalt zu enthüllen. Der Apostel Johannes hatte seine Vision anscheinend gegen Ende des ersten Jahrhunderts u. Z., gemäß der Überlieferung um das Jahr 96 u. Z. Nun, damals enthüllte die Vision, daß es eine solche geheimnisvolle Buchrolle geben würde und daß die Ehre und Vollmacht, sie zu entsiegeln, dem sinnbildlichen Lamm, dem ‘Löwen, der vom Stamme Juda ist’, nämlich dem im Himmel verherrlichten Jesus Christus, vorbehalten wäre. Seither haben Christen, die die Bibel studieren, danach Ausschau gehalten, daß der himmlische Jesus Christus jene Buchrolle aus Gottes Hand empfangen und die Erfüllung ihres prophetischen Inhalts zu ihrem Verständnis enthüllen würde.
18, 19. (a) Wann scheint das Brechen der sieben Siegel stattzufinden? (b) Was geschieht in den unsichtbaren Himmeln zu der Zeit, da sich das Lamm Gottes anschickt, die Siegel zu öffnen?
18 Wäre es bei all dem, was vom Jahre 1914 u. Z. an auf Erden stattgefunden hat, merkwürdig oder unvernünftig, daß das Brechen der sieben Siegel der geheimnisvollen Buchrolle heute, im zwanzigsten Jahrhundert, stattfindet? Nein, und diese Wahrscheinlichkeit sollte uns anregen, begierig zu prüfen, was im Himmel und auf Erden stattfindet, nachdem die sieben Siegel eines nach dem anderen aufgebrochen worden sind. Nun, dies schließt die Vollendung des ‘Geheimnisses Gottes’ ein! Aber was sah der Apostel Johannes stattfinden, als das würdige Lamm in der Vision in den Besitz der Buchrolle gelangte, und was sollten wir erwarten, das in den unsichtbaren Himmeln stattfindet, wenn dieses Lamm Gottes tatsächlich das entgegennimmt, was durch die Buchrolle dargestellt wird, und bereit ist, mit göttlicher Billigung ihre Siegel zu öffnen? Sage es uns bitte, Johannes!
19 „Und als er die Buchrolle nahm, fielen die vier lebenden Geschöpfe und die vierundzwanzig älteren Personen vor dem Lamm nieder, und jeder hatte eine Harfe und goldene Schalen, die voll Räucherwerk waren, und das Räucherwerk bedeutet die Gebete der Heiligen. Und sie singen ein neues Lied, indem sie sagen: ‚Du bist würdig, die Buchrolle zu nehmen und ihre Siegel zu öffnen, denn du bist geschlachtet worden, und mit deinem Blut hast du für Gott Personen aus jedem Stamm und jeder Zunge und jedem Volk und jeder Nation erkauft, und du hast sie zu einem Königtum und zu Priestern für unseren Gott gemacht, und sie werden als Könige über die Erde herrschen.‘ “ — Offenbarung 5:8-10.
20. Was zu tun, fühlen sich die himmlischen Cherubim und die vierundzwanzig älteren Personen an dieser Stelle passenderweise bewogen?
20 Sogar die himmlischen Cherubim, dargestellt durch die vier lebenden Geschöpfe, hören vorübergehend auf, fortwährend zu sagen: „Heilig, heilig, heilig ist Jehova Gott der Allmächtige, der war und der ist und der kommt“, um dem Lamm zu huldigen und diesen Auserwählten Gottes als würdig anzuerkennen. (Offenbarung 4:8) Diejenigen, die durch die vierundzwanzig älteren Personen dargestellt werden, werfen ihre Kronen nicht vor das Lamm hin, wie sie es vor Gott taten, der auf seinem Thron saß, aber sie schließen sich doch an, dem Lamm als dem zu huldigen, den Gott für würdig hält.
21. und Fußnote (a) Wie zeigt die griechische Sprache, in der die Offenbarung geschrieben wurde, daß es die vierundzwanzig älteren Personen sind, die die Harfen und die goldenen Schalen haben, und wie wird dies in Offenbarung 14:1-3 bestätigt? (b) Was versinnbildlichen die goldenen Schalen mit Räucherwerk?
21 Gemäß der griechischen Sprache, in der Johannes die Vision aufschrieb, sind es die vierundzwanzig älteren Personen und nicht die vier lebenden Cherubgeschöpfe, die ein jeder eine Harfe und eine goldene Schale voll Räucherwerk haben. „Jeder der Würdenträger hatte eine Harfe und eine goldene Schale“, so gibt das Neue Testament 1968 den Text in Kapitel fünf, Vers acht wieder.a Später (in Offenbarung 14:1-3) werden die 144 000 treuen Nachfolger des Lammes Gottes, die in die Fußstapfen des Lammes treten, mit Harfen und ein neues Lied singend dargestellt. Sie sind die „Heiligen“, die Gott „Gebete“ darbringen wie „Räucherwerk“ aus goldenen Schalen.
22. Über wen singen die vierundzwanzig älteren Personen das neue Lied, und geben sie sich selbst Lobpreis und Anerkennung?
22 Die vierundzwanzig älteren Personen, die die 144 000 darstellen, singen also das ‘neue Lied’ in Wirklichkeit über sich selbst, wenn sie die Würdigkeit des Lammes anerkennen und vor ihm singen: „Du bist geschlachtet worden und mit deinem Blut hast du für Gott Personen aus jedem Stamm und jeder Zunge und jedem Volk und jeder Nation erkauft, und du hast sie zu einem Königtum und zu Priestern für unseren Gott gemacht, und sie werden als Könige über die Erde herrschen.“ Diese Nachfolger des Lammes, die zu Priestern gemacht werden und die über die Erde herrschen sollen, haben teil an der „ersten Auferstehung“, an der zu himmlischer Herrlichkeit, und sie werden „heilig“ genannt. (Offenbarung 20:4-6; 14:4, 5) Für eine so herrliche Zukunft sind die 144 000 (zu denen der Apostel Johannes gehörte) dem einst geschlachteten Lamm sehr verpflichtet, und es ist höchst angebracht, daß sie ihm Würdigkeit zuschreiben.
VON ÜBERMENSCHLICHEN GESCHÖPFEN ALS WÜRDIG BEGRÜSST
23. Wie äußern die Engel ihre Wertschätzung?
23 Selbst heilige Engel des Himmels, die nicht durch das Blut des Lammes für Gott erkauft worden sind, fühlen sich durch selbstlose Wertschätzung dazu bewogen, ebenfalls die Würdigkeit des Lammes, des ‘Löwen, der vom Stamme Juda ist’, anzuerkennen. „Und ich sah“, sagt der Apostel Johannes, „und ich hörte eine Stimme vieler Engel rings um den Thron und die lebenden Geschöpfe und die älteren Personen, und ihre Zahl war Myriaden mal Myriaden und Tausende mal Tausende, und sie sprachen mit lauter Stimme: ,Das Lamm, das geschlachtet wurde, ist würdig, die Macht und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Herrlichkeit und Segen zu empfangen.‘ “ — Offenbarung 5:11, 12.
24. (a) Was für ein Empfang wurde Jesus bereitet, als er nach seiner Auferstehung seine Jünger verließ und in den Himmel auffuhr? (b) Welches Merkmal der Vision legt die Zeit ihrer Erfüllung fest?
24 Aufgrund dieser Szene im Himmel können wir uns vorstellen, was für ein Empfang Jesus Christus im Himmel bereitet wurde, als er am fünfundzwanzigsten Tag des jüdischen Mondmonats Ijar des Jahres 33 u. Z., am vierzigsten Tag nach seiner Auferstehung von den Toten, vom Ölberg östlich der Stadt Jerusalem auffuhr und seine zuschauenden Jünger verließ. (Lukas 24:50-52; Apostelgeschichte 1:1-12; Johannes 6:62; 20:17; Hebräer 1:3, 4; 1. Petrus 3:22) In der himmlischen Szene, die der Apostel Johannes erblickte, sind Satan, der Teufel, und seine Dämonen nicht zu sehen. Das deutet darauf hin, daß Satan, der Teufel, und seine Dämonen zur Zeit der Erfüllung der Vision des Johannes aus dem Himmel hinausgeworfen worden sind und sich nur noch in der Umgebung unserer Erde aufhalten dürfen. (Offenbarung 12:7-13) Das würde die Erfüllung der Vision des Johannes in die Zeit nach dem Ende der Zeiten der Heiden im Jahre 1914 u. Z. verlegen, nach dem Krieg im Himmel, der danach folgte und in dem das Lamm, „der Löwe, der vom Stamme Juda ist“, siegte. (Offenbarung 5:5) Somit begrüßen alle Geistgeschöpfe in den gereinigten Himmeln das einst geschlachtete, nun aber auferweckte Lamm Gottes als den, der Macht, Reichtum, Weisheit, Stärke, Ehre, Herrlichkeit und Segen als Lohn von Jehova Gott verdient.
25, 26. (a) Warum sollten Menschen auf Erden dieselbe Wertschätzung für das Lamm bekunden wie die Engel? (b) Welcher wünschenswerte Zustand wird in der Vision des Johannes geschildert, und wann soll er eintreten?
25 Der Mensch ist „ein wenig unter die Engel erniedrigt“. (Hebräer 2:5-9; Psalm 8:4, 5) Wenn die Engel, die über uns Menschen stehen, das Lamm, das sich selbst geopfert hat, Jesus Christus, als würdig begrüßen, von Gott in einem solchen Ausmaß Gunst und Ehre zu empfangen, ist es dann nicht vernünftig, daß wir hier auf Erden dieselbe Wertschätzung für das Lamm bekunden sollten? Sollten wir nicht gemeinsam mit den Engeln die Verherrlichung des Lammes, Jesu Christi, im Himmel gutheißen und ihr zustimmen? Schließlich werden wir es tun müssen, wenn wir den Wunsch haben, an der Erfüllung des weiteren Teiles der Vision des Johannes Anteil zu haben. Dieser weitere Teil der Vision des Johannes gibt einen Blick in die ferne Zukunft, ja tausend Jahre in die Zukunft hinein, wenn die ganze lebende Schöpfung im Himmel und auf der Erde unter dem Lamm als dem obersten Vertreter Gottes vereint sein wird. Dies wird die künftige endgültige Vernichtung Satans, des Teufels, und seiner Dämonen und all derer nötig machen, die es sich in ihrer Bosheit erwählen, ihm zu dienen. Johannes gibt uns eine gute Verheißung dieses wünschenswerten Zustandes und schreibt:
26 „Und jedes Geschöpf, das im Himmel und auf der Erde und unter der Erde und auf dem Meere ist, und alles, was in ihnen ist, hörte ich sagen: ,Dem, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamm sei der Segen und die Ehre und die Herrlichkeit und die Macht für immer und ewig.‘ Und die vier lebenden Geschöpfe sprachen ferner: ,Amen!‘, und die älteren Personen fielen nieder und beteten an.“ — Offenbarung 5:13, 14.
27. Welche wunderbare Aussicht wird durch die Erklärung gegeben, daß jedes Geschöpf, das „unter der Erde“ ist, Jehova Gott und dem Lamm Segen und Ehre zuschreiben wird?
27 Welch ein prickelndes Gefühl es uns doch gibt, wenn Johannes sagt, er habe gesehen und gehört, daß „jedes Geschöpf, das . . . unter der Erde“ ist, Jehova Gott, der auf dem himmlischen Thron sitzt, und Gottes Lamm Segen, Ehre, Herrlichkeit und Macht zuschreibt! Warum bewegt uns dies so sehr? Weil ein solches Wunder die Auferstehung der verstorbenen Menschen aus ihren irdischen Gräbern bedeutet. Bei einer Gelegenheit sagte das Lamm Gottes, als es ein Mensch auf der Erde war: „Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen werden, jene, die Gutes getan haben, zu einer Auferstehung des Lebens, jene, die Schlechtes verübt haben, zu einer Auferstehung des Gerichts.“ — Johannes 5:28, 29.
28. Welche Gelegenheit wird den Auferstandenen geboten, und was geschieht, wenn sie keine Wertschätzung für Gott und sein Lamm bekunden und ihnen keinen Segen zuschreiben?
28 Die Auferstehung der verstorbenen Menschen unter der himmlischen Herrschaft des Lammes Gottes und seiner 144 000 verherrlichten Nachfolger wird es all diesen auferstandenen Toten der Menschen ermöglichen, aus Gottes Vorkehrungen für sie durch sein Lamm vollen Nutzen zu ziehen. Die Auferstandenen, die es sich schließlich erwählen, Gott und seinem Lamm nicht für immer Segen, Ehre, Herrlichkeit und Macht zuzuschreiben, werden mit Satan dem Teufel, und seinen Dämonenengeln vernichtet werden. (Offenbarung 20:7-15) Sie werden somit beweisen, daß sie aus ihrer Auferstehung nicht den rechten Nutzen gezogen und keine rechte Wertschätzung dafür bekundet haben. Sie haben die herrliche Gelegenheit, die ihnen diese Auferstehung unter Gottes Königreich bot, falsch gebraucht. Das haben sie dadurch getan, daß sie schließlich wieder dazu übergegangen sind, Schlechtes zu verüben, und wegen dieses Laufes, den sie eingeschlagen haben, hat Jehova Gott ein ungünstiges Gericht an ihnen vollstreckt, was zu ihrer ewigen Vernichtung geführt hat.
29, 30. (a) Wird das Universum für immer von aller Bosheit gereinigt werden? Warum antwortest du so? (b) Wie wird die Reaktion derer im Himmel auf diese Äußerung der universellen Souveränität Jehovas sein?
29 Die Entfernung aller Bösen, sowohl Geistpersonen als auch Menschen, aus dem gesamten Reich des Lebens und des Daseins kommt gewiß. Dadurch werden der ganze Himmel und die ganze Erde für immer von aller Bosheit völlig rein werden. Gott, der Allmächtige, Jehova, kann diesen höchst wünschenswerten Zustand in der ganzen sichtbaren und unsichtbaren Schöpfung herbeiführen und hat dies auch verheißen. Er wird es zu seiner bestimmten Zeit tun und dadurch sein Wort der Verheißung und seine Macht und Gewalt rechtfertigen. Alle lebenden Cherubgeschöpfe um Gottes Thron herum werden treu zustimmen, wenn schließlich Jehova Gott, der auf dem Thron sitzt, und seinem Lamm auf diese Weise Segen, Ehre, Herrlichkeit und Macht zugeschrieben werden; sie werden Amen dazu sagen.
30 Die 144 000 verherrlichten Christen, die von den vierundzwanzig älteren Personen dargestellt werden und die zu dieser siegreichen Stunde leben werden, werden der universellen Souveränität Jehovas Gottes ebenfalls treu sein. Sie werden vor dem Thron Jehovas Gottes niederfallen und Anbetung verrichten. Sie werden sein Lamm, den ‘Löwen, der vom Stamme Juda ist’, als den Geliebten anerkennen, den Gott, der Allmächtige, dazu gebraucht hat, dieses großartige, universelle Ergebnis herbeizuführen, das immerdar andauern soll.
31. Sollte es uns beeinflussen, daß das Lamm von den Millionen der Erde verworfen wird, oder was sollten wir tun?
31 Auf überwältigende Weise wird also vom Himmel her gutgeheißen, daß Gott das Lamm, den ‘Löwen, der vom Stamme Juda ist’, als den erwählt hat, der würdig ist, die geheimnisvolle Buchrolle in Gottes rechter Hand zu öffnen. Die Zustimmung, die all die Hunderte von Millionen übermenschlicher Engel und Cherubim äußern, wiegt bei weitem alle Mißbilligung, allen Mangel an Unterstützung aus Gleichgültigkeit auf, bekundet von den Milliarden verwirrter, irregeleiteter Menschen. Schätzen wir diese wahre Beurteilung der Dinge richtig ein? Dann werden wir uns dem Apostel Johannes anschließen und unsere Augen hoffnungsvoll dem von Gott Geehrten, dem Lamm, zuwenden. Wir werden achtgeben, um zu sehen, was geschieht, wenn er die sieben Siegel einzeln aufbricht, um die Buchrolle zu öffnen, die er aus Gottes rechter Hand empfangen hat. Unserem geistigen Sehvermögen werden noch überraschende und fesselnde Dinge geoffenbart werden, wenn die prophetische Buchrolle allmählich geöffnet wird, bis sie schließlich ganz offen und das „Geheimnis Gottes“ vollendet ist.
[Fußnote]
a Wie im Deutschen ist im griechischen Text das Wort für ‘lebende Geschöpfe’ sächlichen Geschlechts, aber der Ausdruck „jeder hatte“ ist männlichen Geschlechts.