Lichtstrahlen — Stärkere und schwächere (2. Teil)
„Durch Licht von dir können wir das Licht sehen“ (PSALM 36:9).
1. Welche frühen Bemühungen gab es, die symbolische Sprache der Offenbarung zu verstehen?
DAS Bibelbuch Offenbarung hat Christen von Anfang an fasziniert. Es liefert ein vorzügliches Beispiel dafür, wie das Licht der Wahrheit immer heller wird. 1917 veröffentlichten Jehovas Diener in dem Buch Das vollendete Geheimnis einen Kommentar zur Offenbarung. Darin wurden die religiösen und politischen Führer der Christenheit furchtlos bloßgestellt. Viele Erklärungen darin stammten allerdings aus unterschiedlichen Quellen. Dennoch diente das Buch Das vollendete Geheimnis dazu, die Loyalität der Bibelforscher gegenüber dem sichtbaren Kanal, den Jehova gebrauchte, zu prüfen.
2. Was wurde durch den Artikel „Die Geburt der Nation“ in bezug auf die Offenbarung erhellt?
2 Ein eindrucksvoller Lichtstrahl erhellte die Offenbarung durch die Veröffentlichung des Artikels „Die Geburt der Nation“ im Wacht-Turm vom 15. April 1925. Man hatte gedacht, in Offenbarung, Kapitel 12 werde ein Krieg zwischen dem heidnischen Rom und dem päpstlichen Rom beschrieben und das männliche Kind stelle das Papsttum dar. Doch in diesem Artikel wurde gezeigt, daß Offenbarung 11:15-18 die Bedeutung von Kapitel 12 bestimmt, was darauf hindeutet, daß in diesem Kapitel von der Geburt des Königreiches Gottes die Rede ist.
3. Durch welche Publikationen wurde helleres Licht auf die Offenbarung geworfen?
3 Das alles ging der Veröffentlichung der beiden Bände Licht (1930) voraus, die ein viel klareres Verständnis der Offenbarung vermittelten. Ein noch besseres Verständnis wurde durch die Bücher „Babylon die Große ist gefallen!“ Gottes Königreich herrscht! (1965) und „Dann ist das Geheimnis Gottes vollendet“ (1970) geboten. Aber es gab noch mehr über das prophetische Buch Offenbarung kennenzulernen. Ja, noch helleres Licht schien 1988 auf die Offenbarung, als das Buch Die Offenbarung — Ihr großartiger Höhepunkt ist nahe! herausgegeben wurde. Als ausschlaggebend für diese fortschreitende Erleuchtung könnte man den Umstand bezeichnen, daß sich die Prophezeiungen der Offenbarung auf den „Tag des Herrn“ beziehen, der 1914 begonnen hat (Offenbarung 1:10). Die Offenbarung war daher im Verlauf dieses Tages immer besser zu verstehen.
Klareres Verständnis bezüglich der „obrigkeitlichen Gewalten“
4, 5. (a) Welche Ansicht vertraten die Bibelforscher in bezug auf Römer 13:1? (b) Was erkannte man später als den biblischen Standpunkt bezüglich der „obrigkeitlichen Gewalten“?
4 Ein heller Lichtstrahl wurde 1962 auf Römer 13:1 geworfen, wo es heißt: „Jede Seele sei den obrigkeitlichen Gewalten untertan.“ Nach dem Verständnis der ersten Bibelforscher handelte es sich bei den hier erwähnten „obrigkeitlichen Gewalten“ um weltliche Obrigkeiten. Man verstand diesen Bibeltext so, daß ein Christ, der in Kriegszeiten eingezogen werde, verpflichtet sei, eine Uniform anzuziehen, ein Gewehr zu nehmen und an der Front in den Schützengraben zu gehen. Man dachte, wenn es zum Schlimmsten komme, sei ein Christ verpflichtet, in die Luft zu feuern, da er keinen Mitmenschen töten dürfe.a
5 Durch eine Betrachtung der Worte Jesu aus Matthäus 22:21: „Zahlt ... Cäsars Dinge Cäsar zurück, Gottes Dinge aber Gott“ wurde in den Ausgaben des Wachtturms vom 15. Januar und 1. Februar 1963 helles Licht auf dieses Thema geworfen. Von grundlegender Bedeutung dabei waren die Worte der Apostel aus Apostelgeschichte 5:29: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen.“ Christen sind dem Cäsar — den „obrigkeitlichen Gewalten“ — untertan, solange von ihnen nicht verlangt wird, im Widerspruch zu Gottes Gesetz zu handeln. Man erkannte, daß es sich bei der Unterordnung unter den Cäsar nicht um eine absolute, sondern um eine relative Unterordnung handelt. Das, was Christen Cäsar „zurückzahlen“, darf nicht im Widerspruch zu Gottes Forderungen stehen. Wie befriedigend es war, helleres Licht zu diesem Thema zu haben!
Organisatorische Angelegenheiten beleuchtet
6. (a) Welches Prinzip übernahm man, um von der in der Christenheit vorherrschenden hierarchischen Struktur wegzukommen? (b) Was erkannte man schließlich als die richtige Art und Weise, diejenigen auszuwählen, die in den Versammlungen die Aufsicht führten?
6 Da war die Frage, welche Personen in den Versammlungen als Älteste oder als Diakone dienen sollten. Um von der in der Christenheit vorherrschenden hierarchischen Struktur wegzukommen, beschloß man, die Betreffenden von den Angehörigen jeder Versammlung auf demokratische Weise wählen zu lassen. Aber durch helleres Licht in den Wachtturm-Ausgaben vom 1. Oktober und 15. November 1932 wurde deutlich, daß die Bibel keine Wahlältesten vorsieht. Deshalb wurden sie durch ein Dienstkomitee ersetzt, und von der Gesellschaft wurde ein Dienstleiter ausgewählt.
7. Welche Verbesserungen wurden durch helleres Licht bewirkt, was die Ernennung von Dienern in der Versammlung betrifft?
7 Durch die Wachtturm-Ausgaben vom 1. und 15. Juli 1938 wurde Licht darauf geworfen, daß die Diener in der Versammlung nicht gewählt, sondern ernannt werden sollten, und zwar auf theokratische Weise. 1971 wurde durch einen weiteren Lichtstrahl deutlich gemacht, daß eine Versammlung nicht nur von einem einzigen Versammlungsdiener geleitet werden sollte. Es sollte vielmehr eine Ältestenschaft oder eine Gruppe von Aufsehern geben, die von der leitenden Körperschaft der Zeugen Jehovas zu ernennen sind. So wurde im Laufe von etwa 40 Jahren durch immer helleres Licht deutlich, daß sowohl Älteste als auch Diakone (heute Dienstamtgehilfen genannt) vom „treuen und verständigen Sklaven“ durch seine leitende Körperschaft ernannt werden sollten (Matthäus 24:45-47). Das entsprach dem, was in apostolischer Zeit geschehen war. Männer wie Timotheus und Titus waren von der leitenden Körperschaft im ersten Jahrhundert zu Aufsehern ernannt worden (1. Timotheus 3:1-7; 5:22; Titus 1:5-9). So erfüllte sich Jesaja 60:17: „Statt des Kupfers werde ich Gold herbeibringen, und statt des Eisens werde ich Silber herbeibringen und statt des Holzes Kupfer und statt der Steine Eisen; und ich will den Frieden zu deinen Aufsehern einsetzen und die Gerechtigkeit zu deinen Arbeitszuteilern.“
8. (a) Zu welchen Verbesserungen in der Leitung der Gesellschaft führten gewisse Lichtstrahlen? (b) Welche Komitees der leitenden Körperschaft gibt es, und welches sind ihre Arbeits- oder Aufsichtsbereiche?
8 Da war auch die Frage der Leitung der Watch Tower Society. Jahrelang war die leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas identisch mit dem Vorstand der Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania, und um geschäftliche Angelegenheiten kümmerte sich größtenteils ihr Präsident. Wie aus dem Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1977 (Seite 258, 259) hervorgeht, haben 1976 sechs Komitees der leitenden Körperschaft die Arbeit aufgenommen, die jeweils für einen bestimmten Bereich des weltweiten Werkes zuständig sind. Das Personalkomitee nimmt sich personeller Angelegenheiten an, unter anderem der Interessen aller, die als Mitglieder der weltweiten Bethelfamilie dienen. Das Verlagskomitee ist für alle geschäftlichen und rechtlichen Angelegenheiten zuständig, die beispielsweise mit Sachwerten und dem Drucken zusammenhängen. Das Dienstkomitee kümmert sich um das Zeugniswerk und beaufsichtigt die reisenden Aufseher, die Pioniere und die Tätigkeit der Versammlungsverkündiger. Das Lehrkomitee ist für Versammlungszusammenkünfte, Tagessonderkongresse, Kreiskongresse, Bezirkskongresse und internationale Kongresse sowie für die verschiedenen Schulen verantwortlich, die der biblischen Unterweisung des Volkes Gottes dienen. Das Schreibkomitee beaufsichtigt das Verfassen und das Übersetzen von Veröffentlichungen jeglicher Art und achtet darauf, daß alles im Einklang mit der Bibel ist. Das Komitee des Vorsitzenden nimmt sich irgendwelcher Notfälle und anderer dringender Angelegenheiten an. Seit Mitte der 70er Jahre werden auch die Zweigbüros der Watch Tower Society von einem Komitee geleitet statt von nur einem Aufseher.b
Licht bezüglich des christlichen Lebenswandels
9. Inwiefern wirkte sich das Licht der Wahrheit auf das Verhältnis von Christen zu den weltlichen Regierungen aus?
9 Viele Lichtstrahlen betrafen den christlichen Lebenswandel. Greifen wir die christliche Neutralität heraus. Ein besonders heller Lichtstrahl beleuchtete dieses Thema durch den Artikel „Neutralität“ im Wachtturm vom 1. Dezember 1939. Wie zeitgemäß dies doch kurz nach Beginn des Zweiten Weltkriegs war! In dem Artikel wurde erklärt, was Neutralität ist, und gezeigt, daß sich Christen nicht in politische Angelegenheiten oder Auseinandersetzungen der Nationen einmischen dürfen (Micha 4:3, 5; Johannes 17:14, 16). Das ist ein Grund, weshalb sie von allen Nationen gehaßt werden (Matthäus 24:9). Die Schlachten des Volkes Israel in alter Zeit geben kein Musterbeispiel für Christen ab, wie Jesus gemäß Matthäus 26:52 deutlich machte. Außerdem ist keine einzige der heutigen Nationen eine Theokratie, die wie Israel in alter Zeit von Gott regiert wird.
10. Was enthüllten Lichtstrahlen über die Frage, wie Christen zu Blut eingestellt sein sollten?
10 Licht strahlte auch auf die Heiligkeit des Blutes. Einige Bibelforscher hatten angenommen, das in Apostelgeschichte 15:28, 29 aufgezeichnete Verbot, Blut zu essen, sei auf Judenchristen beschränkt gewesen. Aus Apostelgeschichte 21:25 geht jedoch hervor, daß dieses Gebot in apostolischer Zeit auch für Gläubige aus den Nichtjuden galt. Die Heiligkeit des Blutes betrifft somit alle Christen, wie im Watchtower vom 1. Juli 1945 gezeigt wurde. Es geht nicht nur darum, kein Tierblut zu essen (zum Beispiel Blutwurst), sondern auch darum, sich menschlichen Blutes zu enthalten (beispielsweise in Form einer Bluttransfusion).
11. Was erkannte man in bezug auf die christliche Ansicht über den Tabakgenuß?
11 Auf Grund helleren Lichts wurden Gewohnheiten, die zunächst nur mißbilligt wurden, später mit gebührendem Ernst behandelt. Ein Beispiel dafür ist der Tabakgenuß. In Zion’s Watch Tower vom 1. August 1895 machte Bruder Russell auf 1. Korinther 10:31 und 2. Korinther 7:1 aufmerksam und schrieb: „Ich kann mir nicht vorstellen, inwiefern es zur Ehre Gottes oder zum eigenen Nutzen sein soll, wenn ein Christ Tabak in irgendeiner Form genießt.“ Ab 1973 verstand man deutlich, daß niemand, der Tabak genießt, ein Zeuge Jehovas sein kann. Und 1976 wurde auch unmißverständlich erklärt, daß ein Zeuge, der in einem Glücksspielunternehmen beschäftigt sei, kein Glied der Versammlung bleiben könne.
Andere Verbesserungen
12. (a) Was enthüllte ein Lichtstrahl über die Zahl der Schlüssel des Königreiches, die Petrus anvertraut worden waren? (b) Bei welchen Gelegenheiten benutzte Petrus die einzelnen Schlüssel?
12 Es strahlte auch helleres Licht auf die Zahl der symbolischen Schlüssel, die Petrus von Jesus erhalten hatte. Die Bibelforscher meinten, Petrus habe zwei Schlüssel erhalten, durch die Menschen der Weg erschlossen wurde, Königreichserben zu werden — der eine, der Pfingsten 33 u. Z. zugunsten der Juden gebraucht wurde, und der andere, der 36 u. Z. zugunsten der Heiden gebraucht wurde, als Petrus dem Kornelius predigte (Apostelgeschichte 2:14-41; 10:34-48). Schließlich erkannte man, daß noch eine dritte Gruppe eine Rolle gespielt hatte — die Samariter. Petrus hatte den zweiten Schlüssel benutzt, als er ihnen die Anwartschaft auf das Königreich erschloß (Apostelgeschichte 8:14-17). Als Petrus dem Kornelius predigte, war somit der dritte Schlüssel gebraucht worden (Der Wachtturm, 1. Januar 1980, Seite 16—22, 26).
13. Was enthüllten Lichtstrahlen über die in Johannes, Kapitel 10 erwähnten Schafhürden?
13 Auf Grund eines weiteren Lichtstrahls sah man, daß Jesus nicht nur von zwei, sondern von drei Schafhürden gesprochen hatte (Johannes, Kapitel 10). Dabei handelte es sich 1. um die jüdische Schafhürde, deren Türhüter Johannes der Täufer war, 2. die Hürde der gesalbten Königreichserben und 3. die Hürde der „anderen Schafe“, die die irdische Hoffnung haben (Johannes 10:2, 3, 15, 16; Der Wachtturm, 15. Mai 1984, Seite 10 bis 20).
14. Inwiefern schaffte helleres Licht Klarheit in bezug auf den Beginn des gegenbildlichen Jubeljahres?
14 Auch das Verständnis bezüglich des gegenbildlichen Jubeljahres wurde klarer. Unter dem mosaischen Gesetz war jedes 50. Jahr ein großartiges Jubeljahr, in dem gewisse Dinge dem ursprünglichen Eigentümer zurückgegeben wurden (3. Mose 25:10). Lange Zeit dachte man, das Jubeljahr schatte die Tausendjahrherrschaft Christi vor. In neuerer Zeit erkannte man jedoch, daß das gegenbildliche Jubeljahr in Wirklichkeit zu Pfingsten 33 u. Z. begann, als diejenigen, auf die heiliger Geist ausgegossen wurde, aus der Knechtschaft des Gesetzesbundes befreit wurden (Der Wachtturm, 1. Januar 1987, Seite 18—28).
Bezeichnungen in hellerem Licht
15. Was wurde in bezug auf den Gebrauch des Wortes „Plan“ durch Licht erhellt?
15 „Der Versammler suchte die gefälligen Worte zu finden und die richtigen Worte der Wahrheit niederzuschreiben“ (Prediger 12:10). Diese Worte lassen sich ohne weiteres auf unser Thema anwenden, denn nicht nur auf so wichtige Angelegenheiten wie die Lehre und der Lebenswandel wurde Licht geworfen, sondern auch auf christliche Bezeichnungen und ihre richtige Bedeutung. Zu den unter Bibelforschern beliebtesten Veröffentlichungen zählte zum Beispiel der erste Band der Schriftstudien, betitelt Der göttliche Plan der Zeitalter. Mit der Zeit erkannte man jedoch, daß Gottes Wort nur von Menschen sagt, daß sie Pläne machen (Sprüche 19:21). Nie spricht die Heilige Schrift davon, daß Jehova etwas plant. Er hat es nicht nötig, Pläne zu machen. Alles, was er sich vornimmt, gelingt mit Sicherheit wegen seiner unermeßlichen Weisheit und Macht. In Epheser 1:9, 10 heißt es beispielsweise: „Es ist nach seinem Wohlgefallen, das er sich vorgenommen hat in sich selbst, für eine Verwaltung an der Grenze der Fülle der bestimmten Zeiten.“ So erkannte man nach und nach, daß der Ausdruck „Vorsatz“ passender ist als „Plan“, wenn man von Jehova spricht.
16. Welches richtige Verständnis in bezug auf Lukas 2:14 erlangte man allmählich?
16 Dann erlangte man ein besseres Verständnis in bezug auf Lukas 2:14. Gemäß der Elberfelder Bibel lautet der Text: „Herrlichkeit Gott in der Höhe, und Friede auf Erden, an den Menschen ein Wohlgefallen!“ Man erkannte, daß dadurch nicht der richtige Gedanke ausgedrückt wird, denn Gottes Wohlgefallen kommt nicht gegenüber den Bösen zum Ausdruck. Nach Ansicht der Zeugen ging es hier um Frieden für Menschen, die Gott gegenüber guten Willens waren. Deshalb bezeichneten sie Personen, die an der Bibel interessiert waren, weiterhin als Menschen guten Willens. Aber dann verstand man, daß es doch um ein Wohlgefallen ging — nicht von seiten der Menschen, sondern von seiten Gottes. Daher lautet die Fußnote zu Lukas 2:14 in der Neuen-Welt-Übersetzung: „Menschen [seines] Wohlgefallens“. Alle Christen, die ihrem Hingabegelübde gemäß leben, haben Gottes Wohlgefallen.
17, 18. Was wird Jehova rechtfertigen, und was wird er heiligen?
17 Eine lange Zeit haben die Zeugen auch von der Rechtfertigung des Namens Jehovas gesprochen. Hatte aber Satan den Namen Jehovas in Frage gezogen? Hatte es irgendeiner seiner Handlanger getan, so, als hätte Jehova nicht das Recht, diesen Namen zu tragen? Nein, keineswegs. Nicht der Name Jehovas war in Frage gezogen worden und mußte gerechtfertigt werden. Deshalb ist in den neueren Publikationen der Watch Tower Society nicht mehr von der Rechtfertigung des Namens Jehovas die Rede, sondern von der Rechtfertigung der Souveränität Jehovas und der Heiligung des Namens. Das entspricht dem Gebet, das Jesus lehrte: „Dein Name werde geheiligt“ (Matthäus 6:9). Immer wieder sagte Jehova, daß er seinen Namen heiligen werde, den die Israeliten zwar nicht in Frage gezogen, aber entweiht hatten (Hesekiel 20:9, 14, 22; 36:23).
18 Interessanterweise wurde 1971 in dem Buch ‘Die Nationen sollen erkennen, daß ich Jehova bin’ — Wie? (deutsch: 1972) ein Unterschied gemacht mit den Worten: „Jesus Christus ... [kämpft] für die Rechtfertigung der universellen Souveränität Jehovas und für die Verherrlichung des Namens Jehovas“ (Seite 364). 1973 hieß es in dem Buch Gottes tausendjähriges Königreich hat sich genaht: „In der bevorstehenden ‚großen Drangsal‘ wird Jehova Gott, der Allmächtige, seine universelle Souveränität rechtfertigen und seinen würdigen Namen heiligen“ (Seite 409). 1975 war in dem Buch Rettung aus der Weltbedrängnis steht bevor! zu lesen: „Dann werden die Rechtfertigung der universellen Souveränität Jehovas und die Heiligung seines Namens — das größte Ereignis der Weltgeschichte — eine vollendete Tatsache sein“ (Seite 277).
19, 20. Wie können wir unsere Dankbarkeit für geistiges Licht zeigen?
19 Wie gesegnet Jehovas Diener doch dadurch sind, daß sie sich all dieses geistigen Lichts erfreuen können! In krassem Gegensatz dazu steht die folgende Äußerung eines Geistlichen, die erkennen läßt, in welch einer geistigen Finsternis sich die führenden Köpfe der Christenheit befinden: „Warum gibt es die Sünde? Warum Leid? Warum den Teufel? Diese Fragen will ich dem Herrn stellen, wenn ich in den Himmel komme.“ Jehovas Zeugen können ihm die Gründe nennen: wegen der Streitfrage bezüglich der Rechtmäßigkeit der Souveränität Jehovas und wegen der Frage, ob Menschen trotz der Gegnerschaft des Teufels die Lauterkeit gegenüber Gott bewahren können.
20 Im Laufe der Jahre ist der Weg der ergebenen Diener Jehovas durch stärkere und schwächere Lichtstrahlen erhellt worden. Das geschah in Erfüllung von Bibeltexten wie Psalm 97:11 und Sprüche 4:18. Vergessen wir jedoch nie: Im Licht zu wandeln bedeutet, für das hellere Licht dankbar zu sein und im Einklang damit zu leben. Wie wir gesehen haben, hat dieses hellere Licht sowohl mit unserem Lebenswandel als auch mit unserem Predigtauftrag zu tun.
[Fußnoten]
a Auf Grund dieser Ansicht wurde im Wacht-Turm vom 1. und 15. Juli 1929 erklärt, die „obrigkeitlichen Gewalten“ seien Jehova Gott und Jesus Christus. 1962 wurde hauptsächlich dieser Standpunkt korrigiert.
b Wie im Wachtturm vom 15. April 1992 bekanntgegeben wurde, wurden ausgewählte Brüder, von denen die meisten zu den „anderen Schafen“ gehörten, dazu ernannt, als Gehilfen (die den Nethinim der Zeit Esras entsprechen) den Komitees der leitenden Körperschaft beizustehen (Johannes 10:16; Esra 2:58).
Kannst du dich noch erinnern?
◻ Was wurde durch Licht bezüglich der Unterordnung unter die „obrigkeitlichen Gewalten“ erhellt?
◻ Was hat sich auf organisatorischem Gebiet infolge helleren Lichts getan?
◻ Wie hat sich helleres Licht auf den christlichen Lebenswandel ausgewirkt?
◻ Wie hat sich unser Verständnis bestimmter biblischer Punkte durch geistiges Licht verbessert?
[Bildnachweis auf Seite 25]
Schlüssel auf Seite 24: Die Zeichnung stützt sich auf eine Aufnahme in Cooper-Hewitt, National Design Museum, Smithsonian Institution