KALEB
(Kạleb) [„Hund“].
1. Der Sohn Hezrons. Er war der Bruder Jerachmeels und ein Enkel Judas und Tamars (1Ch 2:3-5, 18); er wurde auch Kelubai genannt (1Ch 2:9). Bezalel, der geschickte Handwerker, der zum Aufseher über den Bau der Stiftshütte eingesetzt wurde, war ein Nachkomme Kalebs (1Ch 2:19, 20; 2Mo 35:30). Anscheinend war Nr. 2 sein Nachkomme.
2. Der Sohn Jephunnes, der Kenisiter, aus dem Stamm Juda, der Onkel Othniels und wahrscheinlich ein Nachkomme von Nr. 1 (4Mo 32:12; Jos 15:17; 1Ch 4:13, 15; siehe OTHNIEL). Als Kaleb 40 Jahre alt war, sandte Moses ihn und 11 weitere Männer aus, um 40 Tage das Land Kanaan auszukundschaften. Nach ihrer Rückkehr gab Kaleb zusammen mit Josua trotz des Einspruchs aller anderen einen guten Bericht; er sagte: „Lasst uns gleich hinaufziehen, und wir werden es ganz bestimmt in Besitz nehmen“ (4Mo 13:6, 30; 14:6-9). Da Kaleb ‘Jehova, seinem Gott, völlig nachgefolgt war’, war er mit Ausnahme von Josua und einigen Leviten der Einzige seiner Generation von Erwachsenen, die 1473 v. u. Z. das Land der Verheißung betreten durfte. Sechs Jahre später, im Alter von 85 Jahren, erklärte Kaleb: „Und nun, siehe, Jehova hat mich am Leben erhalten, so wie er es verheißen hat, diese fünfundvierzig Jahre, seitdem Jehova Moses diese Verheißung gab, als Israel in der Wildnis wanderte, und nun, siehe, ich bin heute fünfundachtzig Jahre alt. Doch bin ich heute so stark wie an dem Tag, an dem mich Moses aussandte. So, wie meine Kraft damals war, so ist meine Kraft jetzt zum Krieg, sowohl zum Ausziehen wie zum Einziehen“ (Jos 14:6-11).
Kaleb erhielt Hebron (die Festung Kirjath-Arba, die die riesenhaften Enakiter in ihrer Gewalt hatten) und das umliegende Gebiet samt dem nahe gelegenen Debir als sein Besitztum. Die Worte aus 1. Samuel 30:13, 14, die besagen, dass die Amalekiter „in den Süden Kalebs“ einen Einfall machten, beziehen sich offensichtlich nicht auf eine Stadt dieses Namens, sondern vielmehr auf das Gebiet, das Kaleb zugeteilt und das nach ihm benannt worden war. Demnach waren die Amalekiter ‘in den Süden des Gebiets Kalebs’ eingefallen.
Als Kaleb dieses Besitztum erhielt, sagte er: „Wer Kirjath-Sepher [auch Debir genannt] schlägt und es tatsächlich einnimmt, dem will ich Achsa, meine Tochter, zur Frau geben.“ Othniel, sein Neffe (der erste Richter Israels nach dem Tod Josuas), nahm die Stadt ein und gewann den Preis. Außer einem „Stück Land im Süden“ gab Kaleb seiner Tochter auf ihre Bitte hin Ober- und Unter-Gulloth als Hochzeitsgeschenk (Jos 15:13-19; Ri 1:11-15; 3:9-11).
Achsa wird als die Tochter „Kalebs, des Bruders Jerachmeels“, aufgeführt (Nr. 1), der ungefähr 150 Jahre vor „Kaleb, dem Sohn Jephunnes“, lebte (1Ch 2:42, 49). Einige Kommentatoren sagen, es habe nur einen Kaleb gegeben. Doch die große Zeitspanne zwischen den Tagen Hezrons, des Enkels Judas, und der Besiedelung Kanaans schließt eine solche Folgerung aus. Andere behaupten, die beiden Kaleb genannten Männer müssten gleichnamige Töchter gehabt haben. Frauen kommen in Genealogien jedoch nur vor, wenn sie in der Geschichte des Volkes Gottes eine wichtige Rolle gespielt haben, und da es nur eine berühmte Achsa gegeben hat, muss es sich dabei um die Tochter des zweiten Kaleb, des Sohnes Jephunnes, gehandelt haben. Andere Kommentatoren wiederum möchten diese Äußerung über Achsa als unangebrachte Einschiebung aus 1. Chronika 2:49 streichen, aber sie haben dafür keine textliche Grundlage. Es ist vernünftiger anzunehmen, dass der ursprüngliche Schreiber diese kurze Bemerkung im Vers 49 in einer bestimmten Absicht einfügte, wobei er den Ausdruck „Tochter“ in dessen weiterem Sinn gebrauchte – nämlich in der Bedeutung von Nachkomme –, um darauf hinzuweisen, dass Achsa nicht nur die Tochter Kalebs, des Sohnes Jephunnes, war, sondern auch in direkter Linie von Kaleb, dem Sohn Hezrons, abstammte.