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Fragen von LesernDer Wachtturm 1970 | 1. April
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Gott habe die Frau und die Ehe mißachtet, schützte er durch ein strenges Sittengesetz nicht nur die Rechte der eigentlichen Ehefrau, sondern auch die irgendwelcher Nebenfrauen und ihrer Kinder. (5. Mose 21:15-17) Jehova verbot also die Polygamie nicht, forderte aber mit Nachdruck, daß Eheleute sich gegenseitig lieben und achten sollten, und untersagte jede unmoralische Handlung. Sein Sittengesetz war gerecht und vollkommen.
Jesus erwähnte gemäß Matthäus 19:8, 9 in Verbindung mit der Ehe einen besonders interessanten Gedanken. Als er über die Ehescheidung sprach, die unter dem Gesetz, das Gott seinem Volk durch Moses gegeben hatte, gestattet war, sagte er: „Im Hinblick auf eure Herzenshärte hat Moses euch das Zugeständnis gemacht, eure Frauen durch Scheidung zu entlassen, aber von Anfang an ist dies nicht der Fall gewesen. Ich sage euch, daß jeder, der seine Frau durch Scheidung entläßt, ausgenommen aufgrund von Hurerei, und eine andere heiratet, Ehebruch begeht.“ Wie bei der Scheidung, so machte Gott offenbar auch im Hinblick auf die Zulassung der Polygamie ein Zugeständnis, unterwarf sie aber einer strengen Regelung durch das Gesetz.
Man könnte dies mit Gottes Zulassung der „obrigkeitlichen Gewalten“ oder weltlichen Regierungen vergleichen. Jehova führte diese Regierungen nicht ein. Sie bestehen aber, und die Zeit für ihre Beseitigung durch Gott ist noch nicht gekommen. Er sagt deshalb seinen Dienern, wie sie sich gegenüber dieser Ordnung, die er noch eine Zeitlang zuläßt, verhalten sollen. — Röm. 13:1-7.
Wie steht es nun mit der Polygamie? Ist sie Christen erlaubt, oder läßt Gott sie nicht mehr zu?
Bevor Jesus die obenerwähnten Worte sprach, hatte er auf 1. Mose 2:24 Bezug genommen, indem er sagte: „Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und sich fest zu seiner Frau halten, und die zwei werden e i n Fleisch sein.“ (Matth. 19:5) Gott gab Adam nur eine Frau. Nach diesem Muster sollten die ZWEI — nicht drei oder vier — e i n Fleisch sein. Jesus gebot seinen Nachfolgern ausdrücklich, zu der von Gott eingesetzten Eheform zurückzukehren, bei der ein Mann nur eine lebende Frau hat. Der Apostel Paulus zeigte, daß dies so zu verstehen ist, indem er den Korinthern (1. Kor. 7:2) unter Inspiration folgendes schrieb: „Jeder Mann [habe] seine eigene Frau, und jede Frau habe ihren eigenen Mann.“ Er ordnete auch an, daß ein ernannter Diener in der Versammlung „der Mann e i n e r Frau“ sein sollte, und legte dadurch den Maßstab für Christen dar. — Tit. 1:6; 1. Tim. 3:2, 12.
Folglich beendete Gott die Zeit, in der er im Hinblick auf die Eheordnung Zugeständnisse gemacht hatte. Er kehrte einfach wieder zu der Ordnung zurück, die er ursprünglich eingesetzt hatte. Gottes Sittenbegriffe haben sich also nicht geändert, sie sind vollkommen geblieben. Jehova verurteilt unmoralische Handlungen nach wie vor. Sie sind in seinen Augen etwas Schändliches, etwas, was streng bestraft zu werden verdient. — Gal. 5:19-21; 1. Kor. 5:9-13; 6:9, 10.
Wir haben also gesehen, daß Jehova nicht nur zu der Zeit, als er die Polygamie zuließ, Zügellosigkeit und Unzucht verurteilte und Beherrschung, Liebe und Achtung in der Ehe befürwortete, sondern daß er dies auch unter dem christlichen System tut, unter dem er die Monogamie fordert. Moses bezeichnete Jehova als „gerecht und gerade“. Auch Christus und Paulus bezeichneten ihn als gerecht. (Joh. 17:25; Röm. 3:26) Wir haben heute guten Grund, mit ihnen übereinzustimmen, denn wir wissen, daß Gott sich nicht verändert und daß seine Sittenbegriffe vollkommen sind.
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BekanntmachungenDer Wachtturm 1970 | 1. April
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Bekanntmachungen
PREDIGTDIENST
Der Erfolg der Predigttätigkeit Jesu wurde nicht allein nach der Anzahl der gewonnenen Jünger beurteilt. Die Zahl der Bekehrungen war eigentlich nur ein untergeordneter Faktor. Jesus legte das Hauptgewicht auf die Verherrlichung seines himmlischen Vaters. Durch seine Treue und Standhaftigkeit in allem — auch in den Prüfungen und Verfolgungen, die der Teufel über ihn brachte — bewies er außerdem, daß er seinem himmlischen Vater rückhaltlos ergeben war, und er stempelte den großen Widersacher zum Lügner. Gemessen an den Maßstäben Jehovas, war die Predigttätigkeit Jesu ein voller Erfolg. Auch Jehovas Zeugen messen den Erfolg ihrer Predigttätigkeit nicht allein am Wachstum. Sie werden sogar warnend darauf hingewiesen, daß die Zeit kommen wird, da niemand auf sie hören wird. Dessenungeachtet werden sie beharrlich fortfahren, das Schlußzeugnis zur Warnung der Bösen vor deren bevorstehender Vernichtung zu geben und dadurch ihre Treue im Dienste Jehovas zu beweisen. Im April werden sie dieses Zeugnis in Verbindung mit der Zeitschrift Der Wachtturm geben, die sie den Menschen im Abonnement zusammen mit drei biblischen Broschüren gegen einen Beitrag von 5 DM anbieten (Österreich 30 öS; Luxemburg 50 lfrs).
„WACHTTURM“-STUDIEN FÜR DIE WOCHE VOM
19. April: Die Einpflanzung des Wortes, ¶ 1—19. Seite 201. Lieder: Nr. 10, 68.
26. April: Die Einpflanzung des Wortes, ¶ 20—24, ferner: Einige wurden gläubig, ¶ 1—16. Seite 207. Lieder: Nr. 38, 101.
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