Konstruktionsdetails als Beweis
GENIALE Konstruktionen erfordern stets einen geschickten und befähigten Konstrukteur. Würden wir auch nur einen Augenblick den Gedanken hegen, eine hochgenau gearbeitete Uhr entstehe durch Zufall? Ihre präzisen Bewegungsabläufe sind der Beweis für einen geschickten Konstrukteur.
Wollen wir uns einmal eingehend mit dem menschlichen Körper beschäftigen, um zu sehen, ob wir Hinweise auf einen großen Konstrukteur erkennen. Ein glänzendes, „vor Leben strotzendes“ neugeborenes Kind ist an sich schon ein atemberaubendes Wunder. Darüber hinaus gibt es in diesem kleinen „Bündel“ Beweise für eine hochstehende Konstruktion, die sogar die hervorragendsten Ingenieure und Wissenschaftler beeindrucken. Einige Konstruktionsdetails dieses kleinen Körpers, der sich noch weiter entwickelt, wollen wir jetzt in Augenschein nehmen.
Unsere Knochen: Triumphe in Struktur und Gestaltung
In dem Buch Der Körper, das entschieden für die Evolution eintritt, findet man eine interessante Beschreibung des Knochens: „Er trägt den Körper wie die Stahlkonstruktion den Wolkenkratzer und schützt die lebenswichtigen Organe wie ein Betondach die Bewohner des Gebäudes. Mit diesen strukturellen Aufgaben löst der Mensch Probleme, die dem Architekten und Bauingenieur auch bekannt sind.“
Was würdest du denken, wenn du ein Bauunternehmer wärst und beauftragt würdest, ein Haus in Länge, Breite und Höhe auf das Dreifache zu vergrößern, aber dabei nicht einmal eine Stunde lang das Tagewerk und die Nachtruhe der Bewohner zu stören? „Unmöglich“, wirst du sagen. Doch genau das wird von unseren Knochen verlangt. Unser Skelett muß vom Säuglings- bis zum Erwachsenenalter auf die dreifache Größe anwachsen.
Wie bewältigen unsere Knochen diese Aufgabe? Stelle dir vor, jemand würde an der Innenseite der Wände und der Decke jedes Zimmers etwas Material abkratzen und es dann an der Außenseite der Wände und der Decke anbringen. Die Zimmer würden jede Woche um mehrere Millimeter „wachsen“, bis schließlich nach zwanzig Jahren unser Haus dreimal so groß wäre wie zuvor. In unseren Knochen wird eine derartige „Maurerarbeit“ von speziellen Zellen verrichtet — Osteoklasten (Zellen, die Knochengewebe zerstören) und Osteoblasten (knochenbildende Zellen).
Und wie stark und flexibel unsere Knochen sind! Sie sind mit Stahlbeton vergleichbar (Beton, der um flexible Stahlstäbe gegossen wird, dadurch eine erstaunliche Stabilität erreicht und bei modernen Bauten zunehmende Verwendung findet). Durch die betonartige Kalziumverbindung der Knochen verlaufen kreuzweise Fasern aus Kollagen, die für die Stabilität sorgen. Immerhin ist das Knochengewebe achtmal stärker als Stahlbeton. Die Zugfestigkeit ist größer als bei Gußeisen. Dein Schienbein kann normalerweise ein Gewicht von zwei Tonnen tragen und einen Druck von 140 000 Kilonewton (14 000 000 Kilopond) pro Quadratmeter aushalten. Dennoch sind die Knochen flexibel und erstaunlich leicht. Wären sie statt dessen aus Stahl, würde ein 73 Kilo schwerer Mann fast 360 Kilo wiegen. An diesen Vorteil solltest du denken, wenn du das nächstemal zum Schwimmen gehst. Unsere Knochen bestehen also aus einer vollkommenen Mischung, die Stabilität, Flexibilität und geringes Gewicht miteinander vereinigt.
Doch nicht genug der Superlative! Das Innere der Knochen gleicht einer „Münze“, einer Münzstätte, wo neue Blutzellen — das Leben des Körpers — geprägt und freigegeben werden. In dem Buch Der Mensch — Bau und Funktionen unseres Körpers heißt es dazu:
„Wie die großen Staatsbanken ihre ,Safes‘ in die Fundamente ihrer Häuser einbauen, um hier in gesicherter Tiefe ihre Münzen und Goldbarren zu lagern, so hat der Körper den geschütztesten Ort des Körperhauses, das Innere der Knochen, dazu benützt, die Münze des Zellenstaates mit dem Goldschatz des Blutes einzubauen.“
Kein Wunder, daß in der Zeitschrift Today’s Health zu lesen ist: „Das menschliche Skelett stellt ein Meisterwerk der Konstruktion dar.“!
Das Ohr: Wunderwerk der Konstruktion
Das Buch Schall und Gehör gibt eine Beschreibung unseres Hörorgans. Es heißt dort: „Doch hinter diesen wenig anziehenden Lappen aus Haut und Knorpel verbergen sich Organismen von einer Feinheit, die den geschicktesten Handwerker beschämen muß. Ihre automatische Funktionsweise ist so verläßlich, daß sie noch dem einfallsreichsten Konstrukteur Ehrfurcht einflößen.“
Überlege nur: Ein komplettes Hi-Fi-System für Empfang und Übertragung ist auf 17 Kubikzentimeter zusammengedrängt. Vom Außenohr (das die Schallwellen auffängt) über das Mittelohr (das die Schallwellen in mechanische Bewegungen umsetzt) zum Innenohr (das die mechanischen Bewegungen in elektrische Impulse umwandelt) gibt es eine Fülle von genial konstruierten Details.
In der Cochlea (Teil des Innenohrs, das einem Schneckenhaus ähnelt, wie aus obiger Abbildung ersichtlich ist) vollzieht sich ein wahres Wunder. Mechanische Bewegungen werden in elektrische Impulse umgesetzt, die dem Gehirn zugeführt und dort entschlüsselt, also als Geräusch empfunden werden. Diese Aufgabe wird in der Cochlea von 24 000 winzigen Härchen bewältigt, die wie die Saiten eines Klaviers arbeiten. Die Schallwellen lösen in der Cochlea Bewegungen aus, die von den „Saiten“ aufgenommen werden, damit die verschiedenen Töne reproduziert werden können. Durch Nerven, die mit diesen Härchen verbunden sind, werden elektrische Impulse an das Gehirn geleitet. Ein Nachschlagewerk kommentiert: „Da die Cochlea im Ohr eines Pianisten etwa einem Millionstel des Klaviers entspricht, auf dem er spielt, muß man sich die Tastatur und die Saiten eines Konzertflügels auf ein Hundertmillionstel verkleinert vorstellen, um die Dimensionen des ,Klaviers‘ im Ohr veranschaulichen zu können.“ Unser „Klavier“ reproduziert fehlerlos jedes Geräusch — vom zaghaften Flüstern bis zum Crescendo eines großen Orchesters — und ist nicht annähernd so groß wie eine Erbse. Konstruktion oder Zufall? Hast du jemals von einem Konzertklavier gehört, das durch reinen Zufall entstanden ist?
Die menschliche Hand: „Werkzeug der Werkzeuge“
So urteilte ein Arzt des Altertums über den Körperteil, der dem Menschen so viele seiner Leistungen ermöglicht hat. Der Biochemiker Isaac Asimov teilte dieses Empfinden, denn er beschrieb die Hand folgendermaßen:
„... ein Werkzeug der Superlative, unvergleichlich und im gesamten Reich des Lebens das Beste seiner Art — mit vier beweglichen Fingern und einem gegenübergestellten Daumen, so daß man das Ganze als feine Pinzette oder festen Greifer, aber auch zum Drehen, Biegen, Ziehen, zum Schieben und zum Betätigen von Klavier- sowie Schreibmaschinentasten verwenden kann.“
Ja, die Hand ist nicht nur kräftig, sondern auch erstaunlich beweglich. Sie kann einen festen Hammer ergreifen und damit zuschlagen, aber auch eine kleine Nadel aufheben.
Wo liegen denn die kräftigen Muskeln, mit denen wir unsere Finger bewegen können? Wenn du eine Hand konstruieren müßtest, wo würdest du die Muskeln anbringen? Vielleicht direkt in den Fingern? Wie schrecklich das wäre! Die Finger wären dann zwar stark, würden aber wie dicke Würste aussehen. Hast du jemals versucht, eine Nadel mit Hilfe einer dicken Wurst aufzuheben? Die Beugemuskeln der Finger liegen größtenteils im Unterarm. Krümme deine Finger, und betaste deinen Unterarm. Spürst du, wie sich die Muskeln bewegen? Sie sind durch Sehnen mit den Fingerspitzen verbunden. Große Kraftentfaltung einerseits und ungehinderte Beweglichkeit andererseits sind das Ergebnis. Welch bemerkenswerte Konstruktion! Durch bloßen Zufall?
Das Gehirn: „wundervollste Schöpfung der Welt“
Das sagte Loren C. Eiseley, Evolutionist und führender Anthropologe, im Jahre 1955 über unser Gehirn. Aber selbst heute ist man trotz aller technischen Fortschritte immer noch sprachlos angesichts der Leistungen unseres Gehirns. Es hat „zehn Milliarden Nervenzellen, und jede kann mit bis zu 25 000 anderen Nervenzellen verknüpft werden. Die Zahl der sich dadurch ergebenden Verbindungsmöglichkeiten würde sogar einen Astronomen verblüffen — und Astronomen sind gewohnt, mit astronomischen Zahlen umzugehen“, lautet der Kommentar eines Nachschlagewerkes, in dem man weiter lesen kann: „Ein Computer, der genügend hoch entwickelt ist, um mit dieser Zahl von Verwendungsmöglichkeiten umzugehen, müßte so groß sein, daß er den Erdball bedecken würde.“
Doch all das ist in einer Masse „verstaut“, die ungefähr 1 350 Gramm wiegt, so kompakt, daß du sie mit beiden Händen umfassen kannst. Man bezeichnet sie mit Recht als „das am besten organisierte Stück Materie im Universum“.
Unser Gehirn verfügt über eine Fähigkeit, die kein von Menschen hergestellter Computer hat: schöpferische Phantasie. Besonders offenkundig wurde das bei einer Begebenheit im Leben des Komponisten Ludwig van Beethoven. Die Erstaufführung eines seiner größten Werke, seiner neunten Sinfonie, löste stürmischen Beifall aus, so begeistert war das Publikum. Beethoven konnte es akustisch nicht wahrnehmen; er war völlig taub. Stell dir nur vor, er „hörte“ die ganze Fülle der Komposition zuerst in seiner eigenen Phantasie und übertrug sie dann in Noten, hörte aber in Wirklichkeit keinen einzigen Ton! Über welch schöpferische Phantasie unser Gehirn verfügt!
Ist nicht offensichtlich, daß sich in unserem Körper großartige Konstruktionsdetails befinden? Sollten wir nicht die logische Schlußfolgerung des hervorragenden technischen Gutachters teilen, der sich zwei Jahre lang abmühte, ein „elektronisches Gehirn“ zu konstruieren? Er sagte: „Nachdem ich die vielen Konstruktionsprobleme, die entstanden waren, in Angriff genommen und gelöst habe, erscheint mir der Gedanke, ein solches Gerät könnte irgendwie ohne ... einen intelligenten Konstrukteur ins Dasein kommen, völlig vernunftwidrig. ... Wenn schon mein Computer einen Konstrukteur erforderte, dann erst recht dieser komplizierte ... Apparat, mein menschlicher Körper.“
Könnte es sein, daß sich all diese Konstruktionsdetails durch „bloßen Zufall“ ergeben haben? George Gallup, ein namhafter Statistiker, der sorgfältig Zahlen und Fakten über bestimmte Fachbereiche zusammenstellt, sagte einmal: „Ich könnte Gott statistisch beweisen. Nehmen wir einmal nur den menschlichen Körper — die Wahrscheinlichkeit, daß sich all die Funktionen des Menschen durch bloßen Zufall ergeben, ist eine statistische Ungeheuerlichkeit.“ Mit anderen Worten, die Wahrscheinlichkeit, daß sich all das ohne eine lenkende Kraft durch „bloßen Zufall“ ergibt, ist in Wirklichkeit unmöglich, es ist „eine statistische Ungeheuerlichkeit“.
Der große Physiker Lord Kelvin, der zur Zeit seines Todes „ohne jeden Zweifel das größte wissenschaftliche Genie der Welt war“, kam zu derselben Schlußfolgerung: „Wir sind aufgrund der Wissenschaft absolut gezwungen, in vollkommenem Vertrauen an eine lenkende Kraft zu glauben — an einen Einfluß, der sich von physikalischen, dynamischen oder elektrischen Kräften unterscheidet ... Du wirst aufgrund der Wissenschaft gezwungen sein, an Gott zu glauben“ (Kursivschrift von uns).
Überzeugende Beweise für Gottes Existenz ergeben sich 1. aus wissenschaftlicher Logik und 2. aus dem Vorhandensein von Konstruktionsdetails in der Welt um uns herum. Dennoch bleibt die Frage bestehen: Welche Eigenschaften hat Gott? Lies den folgenden Artikel, um eine zufriedenstellende Antwort zu finden.
[Bild auf Seite 9]
„Die Cochlea [ein Teil des Ohrs] ... ist ein Musikinstrument, das in seinem komplizierten Aufbau einem Klavier ähnelt.“
[Bild auf Seite 9]
Im Aufbau des Ohrs, des Gehirns und der Knochen kann man Wunderwerke des menschlichen Körpers erkennen.