„Die gute Botschaft der von ihm bewirkten Rettung“
„Tag für Tag erzählt die gute Botschaft der von ihm bewirkten Rettung.“ — Ps. 96:2, NW.
1. Welche befremdenden Dinge erlebten wir während des ersten Weltkrieges, und wie waren die Nachrichten, die es für die Welt seither gab?
SEIT dem Jahre 1914 haben wir Menschen befremdende Erfahrungen durchgemacht, Erfahrungen, die in ihrer Art erstmalig gewesen sind und die die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich lenkten. In jenem Jahre brach zum erstenmal ein Krieg aus, der ein wahrhaft „weltweites“ Ausmaß annahm. Die sechzehn Nationen und Reiche, die sich an jenem Kriege beteiligten, erkannten die Notwendigkeit, ihre ganze Bevölkerung zu einer vereinten Teilnahme an diesem globalen Ringen zu mobilisieren. Zum erstenmal wurde von oben her ein Kampf mittels Flugzeugen geführt. Als der Kampf erbitterter wurde, nahm man zum Gaskrieg Zuflucht, und an der Front mußten die jungen Menschen häßlich aussehende Gasmasken tragen, um atmen und dem chemischen Ansturm widerstehen zu können. Als neues Merkmal des Krieges wandte man gewisse Sperren an — Sperrfeuer der Artillerie, das oft als Feuerwalze verwendet wurde, ferner Ballonsperren sowie Sperren durch Minen im Meere. Die ersten Steilfeuergeschosse, von riesigen deutschen Kanonen abgeschossen, erreichten Paris aus einer Entfernung von etwa 50 Kilometern. Danach, im September 1916, überraschten die ersten eisengepanzerten Festungen, britische Panzerkampfwagen mit Raupenantrieb, die ganze Welt, als sie schwerfällig dem Feind über das unwegsame Gelände entgegenrollten, gleich unheimlichen Kolossen, die unentwegt Kanonenfeuer ausspieen und grausam alles zermalmten, was ihnen in den Weg kam. Außer dem Tribut an Toten, den diese Ungetüme forderten, gab es weit und breit Nahrungsmittelknappheiten und Hungersnöte, ferner tödliche Plagen und Seuchen; die Bevölkerung ganzer Gebietsteile mußte umgesiedelt werden; ein bitterer Haß wurde erweckt, und Minderheiten, die ihren religiösen Ansichten und Grundsätzen treu blieben, wurden verfolgt; ferner kam der erste kommunistische Bolschewikistaat ins Dasein. Seither hat es für diese alte Welt stets schlechte Nachrichten gegeben.
2. Wieso ist die Welt seither nie mehr wie früher gewesen, wie dies die amerikanische Enzyklopädie bezeugt?
2 Das eben Gesagte kann nicht bestritten werden. Menschen, die schon im Jahre 1914 und vorher lebten, wissen, daß diese Welt seither nie mehr so wie früher gewesen ist, Diesbezüglich spricht die amerikanische Enzyklopädie über den Weltkrieg, der im Jahre 1914 einsetzte, wie folgt: „Der große Konflikt, der im Jahre 1918 zu Ende kam, veränderte nicht nur die Grenzen der Nationen, sondern verlagerte sozusagen alle Interessengebiete und änderte die Merkmale der menschlichen Lebensweise. Er verursachte eine riesige Umwälzung im Hinblick auf bisher anerkannte Grundsätze, auf denen das Regierungs- und Rechtswesen, die internationalen Beziehungen, die Demokratie und die Freiheit, ferner Handel, Industrie, Finanz und Arbeit usw. beruhten. Eine ganze Anzahl Throne stürzten ein, und die sie früher eingenommen hatten, suchten Sicherheit in der Verbannung. Eine Umwertung aller Werte und eine Umstellung in allen Tätigkeitsbereichen sind notwendig geworden. In den Weltbrand waren im Jahre 1918 93 % der Weltbevölkerung verwickelt. Die als neutral gerechneten Länder hatten zusammen eine Bevölkerung von nur 130 000 000, während die Bevölkerung der Länder, die sich am Kriege beteiligten, insgesamt über 1 700 000 000 zählte.“ Das war tatsächlich ein Weltkrieg, und zwar der erste, den die Menschheit erlebte. Er sollte die Welt denn auch grundlegend und unwiderruflich verändern. Trotz der politischen, kommerziellen und religiösen Anstrengungen, die Sachlage zu bessern, hat sie sich seit 1914 unaufhaltsam vom Schlechten zum Schlimmsten entwickelt. Wir brauchen hier nicht das anzuführen, was hervorragende Männer dieser Welt über die Verschlechterung der Weltlage gesagt haben. Die Leser des Wachtturms haben ihre düsteren Erklärungen, wie sie in diesen Spalten oder sonstwo erschienen, bereits gelesen.
3. Zu welchen wichtigen Fragen werden wir zufolge der fortwährend eintreffenden schlechten Weltnachrichten veranlaßt, und wie können wir darauf antworten?
3 Die fortwährend eintreffenden schlechten Nachrichten machen die Herzen der Menschen krank, da sie ihnen keine feste Hoffnung für die Zukunft, für ihre eigene Zukunft bieten. Die Zunahme der Selbstmorde ist ein Zeugnis hierfür, ebenso die stets steigende Zahl von Geisteskranken, die sich inner- und außerhalb der Heilanstalten befinden, ferner die tolle, wilde, sinnlose Jagd nach ablenkenden Vergnügen. Aber gibt es heute denn nicht auch eine gute Botschaft, die nicht nur für eine Person oder eine Familie oder eine begrenzte Schar daran Interessierter von Nutzen wäre, sondern die für die ganze Menschheit eine gute Botschaft bedeutete? eine Botschaft, die so wichtig wäre, daß sie all die vielen schlechten Nachrichten zusammengenommen überwöge? Gibt es keine Quelle, aus der gute Nachrichten fließen? Gibt es keinen Kanal für eine solch gute Botschaft, durch den sie uns gewißlich erreicht? Doch, es gibt einen solchen, und durch diesen Kanal läßt uns jene Quelle die gute Botschaft zukommen, die eine Rettung aus all den heutigen furchtbaren Zuständen und deren Folgen verheißt. Von erster Wichtigkeit ist also der Quell der Botschaft. Und wer oder was ist dieser Quell? Es ist Gott. Indes gibt es so viele, ja Hunderte von Millionen Götzen allein in Indien, von denen jeder als „Gott“ bezeichnet wird. Welcher Gott von all diesen ist der Quell der einzigen guten Botschaft? Wie ist sein Name?
4. An wen wenden wir uns, damit wir auf die Frage über Gottes Namen Antwort erhalten? Warum?
4 Müßte der Wachtturm diese lebenswichtige Frage auf Grund eigener Autorität beantworten, so würden die Menschen, die sich außerhalb seiner drei Millionen Leser befinden, einer solchen Antwort nicht viel Gewicht beilegen. Wir werden uns daher an jemanden wenden, dessen Name seit neunzehnhundert Jahren auf dem Erdenrund bekannt ist und dessen Leben und Botschaft zahllose Menschenmengen zu ihrem ewigen Wohl beeinflußt haben, nämlich an Jesus Christus. An ihn wenden wir uns und nicht an die sogenannte Christenheit, um Antwort zu erhalten.
5, 6. (a) Wie beantwortete dieser Mann die Frage? (b) Wie erhalten Jehovas Zeugen auf Erden die wahrhaft gute Botschaft?
5 In den frühen Tagen, da dieser Jesus Christus die Botschaft von einem „Königreich“ des Himmels predigte, trat er an einem Sonnabend in einer religiösen Zusammenkunftsstätte vor seine Mitbürger hin, unter denen er die meisten seiner bis dahin zurückgelegten dreißig Lebensjahre verbracht hatte. In den Händen hielt er das Buch mit der 700 Jahre alten Prophezeiung Jesajas und las daraus Vers 1 und 2 des 61. Kapitels vor. Hier folgt, was er las: „Jehovas Geist ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, um den Armen gute Botschaft kundzutun; er hat mich ausgesandt, um den Gefangenen Freilassung zu predigen und Wiederherstellung des Gesichts den Blinden, um die Zerschlagenen unter Freilassung wegzusenden, um Jehovas annehmbares Jahr zu predigen.“ Nach diesem sagte Jesus zu seinen Zuhörern: „Heute hat sich dieses Schriftwort, das ihr eben hörtet, erfüllt.“ — Luk. 4:16-21, NW; siehe auch Jesaja 61:1, 2.
6 Auf diese Weise offenbarte Jesus, daß Jehova der Quell der guten Botschaft sei und daß Jehova Jesus mit heiligem Geist gesalbt habe, um diese gute Botschaft den Armen, den Gefangenen, Blinden, Zerschlagenen, Sanftmütigen, denen, die zerbrochenen Herzens sind, sowie Trauernden zu predigen. Bist du einer gleich diesen? Zur Unterstützung seiner Predigttätigkeit zitierte Jesus beständig aus der Heiligen Schrift, der Bibel, denn sie ist das inspirierte Wort Gottes, Jehovas. In diesem Buche finden wir die gute Botschaft, die von Jehova, dem Gott und Vater Jesu Christi, kommt, in geschriebener Form. Hätte Jesus das Buch Jesaja noch weiter aufgerollt, und zwar bis zur Stelle in Kapitel 43:10, 12, so hätte er folgendes gelesen: „Ihr seid meine Zeugen, spricht Jehova, und mein Knecht, den ich erwählt habe: damit ihr erkennet und mir glaubet und einsehet, daß ich derselbe bin. Vor mir ward kein Gott gebildet, und nach mir wird keiner sein … und ihr seid meine Zeugen, spricht Jehova, und ich bin Gott.“ Jesus selbst hat uns gesagt, daß er der „treue und wahrhaftige Zeuge“ Gottes, Jehovas, war und ist, und nur von Jehova selbst erhalten seine Zeugen auf Erden die wahrhaft gute Botschaft. Sie erhalten sie von ihm, wenn sie in seinem Buche, der Bibel, lesen. Dieses Buch ist die einzige Quelle guter Botschaft. Jehova Gott verknüpft seinen Namen mit keinem anderen Buche, noch unterzeichnet er irgendeine religiöse Schrift. Seine wahren Zeugen müssen so handeln, wie der oberste Zeuge, Jesus Christus, es tat. Ihre Botschaft muß sich auf die Heilige Schrift, auf Gottes Wort stützen. — Off. 1:5; 3:14.
7. Was war die gute Botschaft, die Jesus verkündete, und wieso jubelte darum das Volk, während er in Jerusalem einritt?
7 Was war eigentlich die gute Botschaft, die Jesus verkündigte, und könnte sie auch für uns heute eine gute Botschaft sein? Die biblische Geschichte über sein Leben sagt es uns: „Er begann von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf zu ziehen, indem er predigte und die gute Botschaft vom Königreich Gottes kundtat.“ (Luk. 8:1, NW) Am Ende seines Lebens als Mensch auf Erden stand Jesus vor dem römischen Statthalter Pontius Pilatus, nämlich in dessen Gerichtssaal zu Jerusalem. Als Antwort auf die Frage des Pilatus: „Bist du ein König?“ erwiderte Jesus: „An dir ist es, zu sagen, daß ich ein König bin. Ich bin gerade zu dem Zweck geboren worden und bin gerade zu dem Zweck in die Welt gekommen, um für die Wahrheit Zeugnis abzulegen. Jeder, der auf der Seite der Wahrheit steht, hört auf meine Stimme.“ (Joh. 18:37, NW) Wenige Stunden später an jenem Tage hing Jesus von Nazareth an einem Marterpfahl, an den man ihn genagelt hatte, und über seinem Haupte war der Titel angebracht: „Jesus, der Nazarener, der König der Juden.“ (Joh. 19:19, NW) Nur vier Tage zuvor war Jesus in Jerusalem eingeritten, gleichwie die Könige der Nation Israel zur Zeit ihrer Krönung vor alters dies getan hatten, und das jubelnde Volk, das unabhängig von Rom zu sein wünschte und einen König aus dem Stamme Juda und aus der königlichen Familie Davids haben wollte, brach in die Rufe aus: „Gesegnet sei, der als der König im Namen Jehovas kommt! Friede im Himmel und Herrlichkeit droben in den Höhen!“ „Rette, bitte! Gesegnet sei, der im Namen Jehovas kommt! Gesegnet sei das kommende Königreich unseres Vaters David! Rette, bitte, in den Höhen droben!“ „Rette, bitte, den Sohn Davids! Gesegnet sei, der im Namen Jehovas kommt! Rette ihn, bitte, in den Höhen droben!“ — Luk. 19:38; Mark. 11:9, 10; Matth. 21:9, NW.
8. Wie beantwortete Jehova ihren gebetsvollen Ruf?
8 Jehova Gott antwortete auf diesen gebetsvollen Ruf des Volkes. Er rettete seinen königlichen Sohn Jesus Christus, doch nicht vor der Schande und Grausamkeit des Marterpfahles, sondern errettete ihn vom Tode, den er am Pfahl erlitt. Am dritten Tage nach Jesu Tod weckte Jehova Gott ihn von den Toten auf, und fünfzig Tage danach hieß Jehova Jesus, sich zu seiner Rechten im Himmel zu setzen und auf Gottes bestimmte Zeit zu warten, da das Königreich aufgerichtet und alle Feinde im Himmel und auf Erden unter die Füße seines Sohnes, des Königs, gelegt werden sollten. — Apg. 2:32-36, NW; Ps. 110:1, 2.
DIE BOTSCHAFT VON EINST — NOCH BESSER GEWORDEN
9. Wieso hat die Botschaft heute an Güte noch zugenommen, und was sollten Jesu Nachfolger heute besitzen, wie Jesus ihnen dies verbürgte?
9 Vor 1900 Jahren war die Botschaft vom Königreich, die Jesus und seine Nachfolger ausriefen, die beste Botschaft, die je ausgerufen wurde. Es war eine kostenlose Botschaft für die Armen. Sie erbaute die Sanftmütigen, verband die zerbrochenen Herzen, gab religiös Blinden das Augenlicht, erlöste jene, die durch die Bedrückung und Sklaverei dieser Welt unterjocht worden waren, und tröstete alle, die über die schlimmen religiösen Verhältnisse trauerten. Daß seitdem neunzehnhundert Jahre verflossen sind, hat der Güte dieser Königreichsbotschaft nicht Abbruch getan. Sie ist immer noch eine gute Botschaft. Ja, die Botschaft ist noch besser geworden. Wieso? Weil das langerwartete Königreich Gottes aufgerichtet worden ist, dessen Macht in den Händen seines Sohnes, Jesus Christus, liegt. Es wurde auf Gottes Thron in den Himmeln aufgerichtet, wo sein Sohn neunzehnhundert Jahre zu seiner Rechten gesessen hat. Es wurde im Jahre 1914 aufgerichtet, in dem Jahre, da der weltumwälzende erste Weltkrieg begann. Jesus gab uns den Rat, um dieses unter Christus stehende Königreich Gottes zu beten, damit es seine Macht über die Erde ausübe und die üblen Zustände hier beseitige. Er lehrte uns folgendes Gebet: „Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt. Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf der Erde.“ (Matth. 6:9, 10, NW) Vor neunzehnhundert Jahren haben Jehovas Zeugen auf Erden, nämlich Jesus und seine Nachfolger, die gute Botschaft vom kommenden Königreich unerschrocken verkündet! Was müssen heute, seit dem Jahre 1914, Jesu wahre Nachfolger, die ebenfalls Zeugen Jehovas sind, tun? Haben sie irgendeine ihnen von Gott gegebene Botschaft, irgendeine gute Botschaft, die sie den Menschen aller Nationen, Stämme, Familien und Sprachen erzählen können? Jesus Christus bürgte dafür, daß seine Nachfolger heute eine solche Botschaft besitzen würden.
10. In welchem Zusammenhang sagte Jesus das heutige Werk seiner Nachfolger voraus, und wie?
10 Mit der Vision eines inspirierten Propheten sah Jesus die Ereignisse während der Zeit unserer Generation, die nach 1914 eintreten sollten, voraus und prophezeite sie. Er sagte den ersten Weltkrieg samt den ihn begleitenden Hungersnöten, den Seuchen und Erdbeben sowie der religiösen Verfolgung voraus, was alles zusammen den sichtbaren Beweis dafür liefert, daß Gottes Königreich endlich zur Macht gekommen ist und über die Erde herrscht. Dann sagte Jesus das Werk seiner Nachfolger voraus, das sie dann, also in unserer Zeit, tun würden. Sollten sie die Leiden, den Kummer und die Verbrechen noch mehren, indem sie sich an Weltkriegen und an der Verfolgung der Anhänger anderer Konfessionen beteiligen würden? Nein. Auf ein freudebringendes, trostvolles Werk hinweisend, das seine Nachfolger durchführen sollten, sagte Jesus: „Und diese gute Botschaft vom Königreich wird [nach dem ersten Weltkrieg] gepredigt werden auf der ganzen bewohnten Erde, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das vollendete Ende [dieses Systems der Dinge] kommen.“ (Matth. 24:7-14, NW) Dieses Zeugnis für Gottes aufgerichtetes Königreich muß gegeben werden, bevor die heutigen, durch Krieg gelähmten Systeme der Dinge in der Schlacht von Harmagedon vollständig enden.
KRÖNUNGSPSALM
11. Was verdient die Aufrichtung des Königreiches Gottes, und weshalb?
11 Die Aufrichtung des himmlischen Königreiches Gottes über diese rebellische Erde verdient es, daß ein Krönungslied gesungen wird, ein Lied, das die Krönung seines geliebten Sohnes Jesus Christus als seines gesalbten Königs über die ganze Menschheit preisen soll. Als Jesus im Jahre 33 nach der Art der früheren Könige in die Stadt Jerusalem einritt, da verpaßten die religiösen Herrscher der Juden im Tempel die Gelegenheit, ihm eine Krone anzubieten. Sie erkannten ihn nicht an als den verheißenen Sohn des berühmten Königs David, der lange zuvor auf dem ‚Throne Jehovas‘ in Jerusalem gesessen hatte. (1. Chron. 29:23) Sie waren nicht von dem gleichen Geiste getrieben wie die frohe Menge derer, die Jesus in die Königsstadt begleiteten und riefen: „Rette, bitte, den Sohn Davids!“
12. Wie kam König David dazu, ein Krönungslied für uns zu komponieren, und warum müssen wir es jetzt singen?
12 Der König David zeigte einst, wie angebracht ein Krönungslied bei dem Anlaß wäre, da Jehova die Macht über die ganze Erde antreten würde. David hatte das sichtbare Zeichen der Gegenwart Gottes, die goldene Bundeslade, in die Königsstadt Jerusalem gebracht und sie in einem Zelt in der Nähe seines Königspalastes aufgestellt. Dann komponierte er ein Krönungslied und sang es auch; es fand seinen großartigen Höhepunkt in dem Leitmotiv: „Mögen die Himmel frohlocken und möge die Erde sich freuen, und man spreche unter den Nationen: ‚Jehova selbst ist König geworden!‘“ (1. Chron. 16:23-33, NW) Unter der Leitung des heiligen Geistes Jehovas griff König David dasselbe Thema auf und komponierte einen neuen Psalm. Dieser Psalm offenbarte, daß ein Krönungslied in großartigem Ausmaß gesungen werden muß, und zwar in unseren Tagen, nach der Aufrichtung des Königreiches Gottes, nachdem also im Jahre 1914 sein treuer, auferstandener Sohn auf den himmlischen Thron erhoben worden ist. Im Buche der Psalmen ist dies der 96. Psalm, und er ist als einer der Krönungspsalmen bekannt. Die große Inthronisierung und die glorreiche Krönung haben in den prächtigen himmlischen Höfen stattgefunden, und für diese Tatsache haben wir seit 1914 all die nötigen Beweise erhalten. So muß denn alles, was in diesem Krönungspsalm befohlen wird, ausgeführt werden. Die Zeugen Jehovas von heute führen diese Dinge durch, die sie mit dem Glaubensauge betrachten. Was für Dinge?
EIN NEUES LIED
13. Welche Dinge werden in Psalm 96:1-3 erwähnt, und welche neusten Erfindungen der Wissenschaft sind nicht die neuen Dinge, weswegen wir Jehova singen sollten?
13 „Singet Jehova ein neues Lied, singet Jehova, ganze Erde [ihr Erdbewohner]. Singet Jehova, preist [segnet] seinen Namen. Tag für Tag erzählt die gute Botschaft der von ihm bewirkten Rettung. Verkündet unter den Nationen seine Herrlichkeit, unter allen Völkern seine Wunderwerke.“ (Ps. 96:1-3, NW) Wasserstoffbomben mit der tödlichen Sprengkraft von Millionen von Tonnen der gewöhnlichen Explosivstoffe sind, obwohl zu den neuesten Erfindungen der modernen Wissenschaft zählend, nichts Neues, worüber man Jehova lobsingen könnte. Schon Milliarden von Jahren zuvor verursachte Jehova Gott — selbst Wissenschaftler haben darauf hingewiesen — thermonukleare Explosionen des Wasserstoffes innerhalb der Sonne, um unserer Erde Licht und Wärme zu spenden, damit die Menschen auf diesem Planeten am Leben erhalten werden können. Bomben, weittragende Raketengeschosse, von Atomkraft getriebene Unterseeboote und andere militärische Erfindungen und kommerzielle Produkte der Wissenschaft des 20. Jahrhunderts sind nicht die „Wunderwerke“, die zu vollführen Jehova die Wissenschaftler geleitet und erleuchtet hätte und worüber man ihm lobsingen sollte. Die Wissenschaftler spotten über Jehova und ziehen es vor, das Gehirn, mit dem er den Menschen bei der Erschaffung versehen hat, so zu mißbrauchen, daß sie damit dem bösen Feinde Gottes und des Menschen, Satan, dem Teufel, dienen.
14. Welches Ereignis gibt uns das Thema für ein „neues Lied“, und warum?
14 Nein, diese modernen wissenschaftlichen Erfindungen und die Entwicklung der Dinge liefern uns nicht das Leitmotiv für ein neues, freudevolles Lied. Seit 1914 ist die eine große, überwältigende Tatsache, die dem Volke Jehovas das Thema für ein „neues Lied“ zu Jehovas Lob geliefert hat, die Geburt seiner Königsherrschaft gewesen, der Herrschaft, die er auf die Schulter seines Sohnes Jesus Christus gelegt hat, worauf dieser schon lange wartete. Obwohl sie schon vor sechstausend Jahren in der ersten irdischen Heimat des Menschen, im Paradiese Eden, verheißen wurde, hat es doch bis 1914 nichts im Himmel oder auf Erden gegeben, was diesem Königreich Gottes gleichgekommen wäre, das durch seinen verheißenen Samen, durch Jesus Christus, regiert wird. (1. Mose 3:15) Niemals vor 1914 hat es eine Hauptorganisation über das ganze lebende Universum mit Christus, als dem Haupte, gegeben, in der Gott Jehova, der Höchste, gewohnt und durch die er gewirkt hätte, um seinen Willen im ganzen Universum durchzuführen. (Phil. 2:5-11) Dies ist in der Tat etwas Neues, etwas ganz Neues, Wunderbares, und es bedeutet Segen, nicht nur für alle Menschen guten Willens, sondern auch für heilige Engel. Eine Erkenntnis dieser Sachlage veranlaßt uns, ein Jubellied anzustimmen. Es fordert ein neues Lied mit einem neuen, ganz verschiedenen Leitmotiv! Durch die Einführung seines Königreiches hat Jehova dies möglich gemacht. Für ihn und zu seiner Ehre sollte daher das neue Lied gesungen werden.
15. Wer ist mit „ganze Erde [ihr Erdbewohner]“ angeredet, und was tun sie in Erfüllung des Psalms?
15 Die „ganze Erde [ihr Erdbewohner]“ wird ermuntert, ihm zu singen und seinen Namen zu preisen, nämlich ihr, die Jehova in seiner Organisation zu geistlichen Israeliten gemacht hat, damit ihr in allen Nationen seine Zeugen seiet. Ihr seid es, denen euer Gott diese Wahrheiten zuerst offenbarte und die er zuerst lehrte, dieses neue Lied zu singen. Er bestimmte im voraus, daß 144 000 geistige Israeliten mit Jesus Christus in seinem himmlischen Königreich verbunden sein sollen, nicht auf dem irdischen Berg Zion, wo König David herrschte, sondern auf dem himmlischen Berg Zion oder dem Sitz der Königsherrschaft. Neunzehnhundert Jahre lang ist Jesus seit seiner Verherrlichung im Himmel zur Rechten seines Vaters gewesen. Aber seit der Aufrichtung des von Gott beherrschten Königreiches ist der größere Teil der treuen christlichen Zeugen Jehovas, der geistigen Israeliten, verherrlicht worden, um bei dem auf dem Berge Zion inthronisierten Christus zu sein. Wie denn? Durch ihre Auferstehung aus dem Tode zum Leben als unsterbliche Geistgeschöpfe im Himmel, die die „göttliche Natur“ besitzen. Nur ein kleiner Überrest der 144 000 Erben des himmlischen Reiches Gottes befindet sich noch auf Erden. Aber alle 144 000, sowohl der noch auf Erden weilende Überrest als auch die siegreich auf erstandenen Königreichserben, singen zum Lobe Jehovas, und alle wirken sichtbar und unsichtbar im Bekanntmachen der wunderbaren, neuen, für das Weltall historischen Tatsachen zusammen. Die Offenbarung vermittelt uns in den Versen 1-4 von Kapitel 14 eine Vision des erhabenen Anblicks.
16. Welche Vision hatte Johannes von denen, die dies tun?
16 Dort schreibt der Apostel Johannes, der die Vision zuerst hatte: „Und ich sah, und siehe! das Lamm [das einst geopferte Lamm Jesus Christus] stand auf dem Berge Zion und mit ihm hundertvierundvierzigtausend, die seinen Namen und den Namen seines Vaters an ihren Stirnen geschrieben trugen. Und ich hörte ein Geräusch aus dem Himmel wie das Rauschen vieler Wasser und wie das Rollen eines lauten Donners; und die Klänge, die ich vernahm, schienen von Sängern zu sein, die sich auf Harfen begleiten, indem sie auf ihren Harfen spielen. Und sie singen wie [als sei es] ein neues Lied vor dem Throne [Gottes] und vor den vier lebendigen Geschöpfen und den Personen vorgerückten Alters; und niemand konnte jenes Lied meistern als nur die hundertvierundvierzigtausend, die von der Erde erkauft worden sind. Diese sind es, die sich mit Weibern nicht befleckten; sie sind in der Tat Jungfrauen. Diese sind es, die dem Lamme [Jesus Christus] beständig folgen, ungeachtet, wohin es [er] geht. Diese wurden aus den Menschen als Erstlingsfrucht für Gott und das Lamm erkauft.“ — NW.
17. Von wem müssen die Erdbewohner, dieses „neue Lied“ lernen, und warum?
17 Im Gehorsam gegen den in Psalm 96:1-3 niedergelegten Befehl handelt der geistige Überrest auf Erden, der das Lied gelernt hat, gleich einem „treuen und verständigen Sklaven“ und singt das „neue Lied“. (Matth. 24:45-47, NW) Alle anderen auf Erden, die mit einstimmen möchten, müssen dieses für sie neue, ganz andersartige Lied von ihm lernen, denn Männer der Politik, Finanz und Industrie dieser Welt, ja sogar „christliche“ Geistliche der Namenchristenheit kennen das neue Lied nicht und können es niemanden lehren. Jehova Gott hat das Lied nur Jesus Christus und seine 144 000 Miterben gelehrt, und nur sie können beim Singen des Liedes die Führung übernehmen. (Jes. 54:13; Joh. 6:44, 45) Sie sind das Volk, das Gott während der vergangenen neunzehnhundert Jahre auserwählt hat, indem er seine Aufmerksamkeit den Nationen schenkte, um „aus ihnen ein Volk zu nehmen für seinen [Jehovas] Namen“. (Apg. 15:14, NW) Jahrhundertelang haben die verschiedenen Religionssysteme der Christenheit ihre Missionare in der Christenheit und auch unter den Nationen außerhalb der Christenheit wirken lassen, und doch wißt ihr alle, ihr Erdbewohner, daß nicht die Religionsgeistlichen der Christenheit oder des Judentums euch über den Namen Jehovas unterrichtet oder euch gelehrt haben, seinen Namen zu preisen, wie Psalm 96:2 dies wahre Christen tun heißt.
18. Wer hat heute die Aufmerksamkeit der Welt auf Jehovas Namen gelenkt, und besonders seit wann?
18 Vor einunddreißig Jahren erschien im Wachtturm vom 1. Februar 1926 der erste Artikel als Hauptartikel unter der Überschrift: „Wer wird Jehova ehren?“ Besonders seit jener Zeit haben die treuen Leser dieser Zeitschrift ihre Würdigkeit bewiesen, den sie kennzeichnenden Namen, Jehovas Zeugen, zu besitzen, zu dem sie sich im Jahre 1931 jubelnd bekannten. Seit dem Jahre 1931 wissen alle Völker der Erde, daß der christliche Überrest es ist, der den Namen Jehovas trägt und sie mit diesem Namen bekanntgemacht und die würdigen Gründe gezeigt hat, ihn zu ehren und zu preisen. Die Geistlichen, seien es katholische, protestantische oder jüdische, ahmen Jesus indes nicht nach, der zu Jehova Gott sagte: „Ich habe deinen Namen den Menschen kundgemacht, die du mir aus der Welt gegeben hast.“ Statt dessen haben sie über Jehovas Zeugen gespottet und auf alle mögliche Weise versucht, sie am Zeugnisgeben für Gottes heiligen Namen zu hindern; doch alles umsonst! Jesus Christus nachahmend, sind Jehovas Zeugen geradewegs vorangeschritten. (Joh. 17:6, NW) Sie haben Jehovas Namen kundgemacht und dem Gebot gehorcht: „Verkündet unter den Nationen seine Herrlichkeit, unter allen Völkern seine Wunderwerke.“ (Ps. 96:3, NW) Selbst kommunistisch beherrschte Länder konnten es nicht verhindern, daß Jehovas Zeugen diesem göttlichen Befehl gehorchten. Auch in jenen Ländern haben Gottes Zeugen die frohe Botschaft, daß das Königreich Jehovas unter Christus im Jahre 1914 in den Himmeln in Tätigkeit gesetzt wurde, gleichsam singend verbreitet.
WO IST RETTUNG ZU FINDEN GEWESEN?
19. Warum hat Gottes Königreich die Nationen nicht davor bewahrt, in diese furchterregenden Weltverhältnisse hineinzukommen?
19 Wenn aber diese göttliche Regierung seit dem Anfangsjahr des ersten Weltkrieges in Tätigkeit gewesen ist, wo ist denn eine durch dieses Reich kommende Rettung zu finden gewesen? Wo hat es eine gute Botschaft der von Jehova bewirkten Rettung gegeben, so daß man davon erzählen konnte? Warum treiben die Nationen, selbst die der Christenheit, dem Rande der Selbstvernichtung entgegen und suchen sich vor den unvermeidlichen Folgen ihrer wachsenden Spaltung und ihres Mißbrauchs der Erfindungen der modernen Wissenschaft zu retten? Warum hat Jehova sie nicht durch sein Königreich aus diesen furchterregenden Weltverhältnissen gerettet? Die Tatsachen antworten, daß dies so ist, weil die Nationen Jehovas, von Christus regiertes Königreich nicht herbeiwünschen. Statt es als den großartigsten Segen anzusehen, der der ganzen Menschheit zuteil werden könnte, glauben sie überhaupt nicht daran. In der Tat, sie fürchten es, als ob es das Schlimmste wäre, das der Menschheit widerfahren könnte. Voller Selbstvertrauen fühlen sie sich unabhängig von Gottes himmlischem Königreich und wünschen nicht ein Teil davon zu sein, noch wollen sie dadurch Rettung finden. Daß sie die von Jehovas Zeugen überbrachte Königreichsbotschaft verwerfen, diese Zeugen verfolgen und ihnen in den Weg treten, verrät sie als solche, die gegen das Königreich sind. Ihre Weltkriege und ihr Völkerbund sowie ihre Vereinten Nationen mit ihren Weltherrschaftsbestrebungen beweisen dies ebenfalls. Demzufolge hat es für sie keine Rettung gegeben, und ihre Lage verschlimmert sich fortwährend.
20. Wieso erfuhren die Engel des Himmels eine Rettung durch das Königreich?
20 Wir aber, die gerettet worden sind, wissen, daß es eine von ihm bewirkte Rettung gegeben hat, von der wir Tag für Tag als einer guten Botschaft erzählen. Wir wissen, daß der „Gott dieses Systems der Dinge“, Satan der Teufel, Gottes schlimmster Widersacher ist und daß „die ganze Welt in der Gewalt des Bösen“ liegt. (1. Joh. 5:19 und 2. Kor. 4:4, NW) Wir wissen, daß im Jahre 1914 ein Krieg zu toben begann, der größer war als der erste Weltkrieg auf Erden. Es war ein Krieg im Himmel, aber nicht ein Krieg, der von Zeppelin-Luftschiffen oder Flugzeugen aus geführt, nicht ein Krieg, der durch Supermenschen oder legendenhafte „Marsbewohner“ entfesselt worden wäre, sondern ein Krieg in den unsichtbaren Himmeln, der von Christus, dem neuinthronisierten König, und seinen Engeln gegen den falschen Gott, Satan, den Teufel, und dessen dämonische Engel geführt wurde. Als Folge des Krieges im Himmel wurde Gottes neugeborenes Königreich in seiner Macht noch gestärkt, denn all die Heere Satans wurden geschlagen und aus diesen Himmeln in die Umgebung unserer Erde hinabgeworfen. Und wie die himmlischen Heere diese durch Gottes Macht bewirkte Rettung schätzten! Mit lauter Stimme riefen sie: „Nun sind die Rettung und die Macht und das Königreich unseres Gottes und die Autorität seines Christus gekommen, denn der Ankläger unserer Brüder ist hinabgeworfen worden … Darum seid fröhlich, ihr Himmel, und die ihr in ihnen wohnt! Wehe der Erde und dem Meere, denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen und hat große Wut, da er weiß, daß ihm eine kurze Frist verbleibt.“ (Off. 12: 7-12; 11:15-18, NW) Abgesehen vom Weltkriege, der unter Satans Nationen tobte, war diese Niederlage im himmlischen Kriege für ihn und seine Weltorganisation eine furchtbare Drangsal.
21, 22. Wem auf Erden ist zuerst eine Rettung durch das Königreich zuteil geworden, und auf welche Weise?
21 Satan wußte jedoch, daß es nur den Anfang der Drangsal für seine Organisation bedeutete. Er wußte, daß nach einer „kurzen Frist“ ein großartiges Finale dieser Drangsal käme, das für ihn Harmagedon bedeuten würde, nämlich eine zermalmende Niederlage durch die Zerstörung seiner ganzen Organisation im „Kriege des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“. (Off. 16:13-16; 19:11 bis 20:3, NW) Infolge dieser „kurzen Frist“ wurde diese Drangsal, die über seine Organisation kam, durch das neugeborene Königreich abgekürzt. Es war für ihn und seine Dämonen wie eine kurze Atempause. Aber nicht um seinetwillen wurden jene Tage der Drangsal verkürzt. Es geschah, um den Überrest der 144 000 Miterben Jesu Christi zu retten, nämlich die „Übriggebliebenen [den Überrest] ihres Samens, die Gottes Gebote beobachten und denen das Werk übertragen ist, für Jesus Zeugnis abzulegen“. (Off. 12:17, NW) Während des ersten Weltkrieges wurden die Überrestglieder in den Vereinigten Staaten von Amerika und den anderen Nationen, die sich im Kriege befanden, in boshafter Weise beschimpft und mißhandelt, indem man versuchte, sie auseinanderzusprengen, ihr Zeugniswerk lahmzulegen, sie für immer von diesem Werke zurückzuschrecken und sie für alle kommenden Zeiten in ein schlechtes Licht zu stellen und in Verruf zu bringen. Nicht in erster Linie der körperliche Tod, sondern der geistige Tod stand ihnen bevor, wenn sie in ihrem Zustand der Knechtschaft gegenüber dieser Welt verharrten, die sich mit Gottes Königreich im Kriege befand. Wäre Harmagedon damals über die Nationen gekommen, so wäre es möglich gewesen, daß der Überrest, der zur Zeit nicht in Gottes Gunst stand, weil er verfehlt hatte, seiner Pflicht gegenüber Jehova nachzukommen, mit den weltlichen Nationen zugrunde gegangen wäre.
22 Die ernste Lage, in der sich der Überrest der Auserwählten Gottes befand, erforderte eine Rettung in Barmherzigkeit. Nur Jehova konnte diese durch seinen siegreichen Christus schaffen, und er tat es, indem er die Drangsal, die über Satans Organisation gekommen war, abkürzte und Harmagedon noch eine ‚kurze Zeitspanne‘ zurückhielt. Jesus sagte dies in folgenden Worten voraus: „Jene Tage werden Tage einer Drangsal sein, wie es seit Beginn der Schöpfung, die Gott schuf, bis zu dieser Zeit keine gegeben hat und nicht wieder geben wird. In der Tat, wenn Jehova die Tage nicht verkürzt hätte, so würde kein Fleisch gerettet werden. Aber wegen der Auserwählten, die er auserwählt hat, hat er die Tage verkürzt.“ — Mark. 13:19, 20, NW.
23. Warum wurde der Überrest auf Erden errettet, wie ihm dies im Jahre 1920 geoffenbart wurde?
23 Die Geschichte der Neuzeit berichtet die Tatsache, daß im Frühjahr 1919 oder kurz nach dem Ende des ersten Weltkrieges Jehova Gott sogar die Christenheit überraschte und den Überrest seiner Zeugen von ihrer Knechtschaft gegenüber dieser Welt befreite. Gleich im nächsten Jahre öffnete er ihnen die Augen, und sie erkannten, daß sie „gerettet“ und befreit und auf Erden am Leben erhalten worden waren, um den prophetischen Befehl ihres Meisters zu erfüllen: „Wer bis zum Ende [Schluß] ausgeharrt hat, der wird errettet werden. Und diese gute Botschaft vom Königreich wird gepredigt werden auf der ganzen bewohnten Erde, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das vollendete Ende kommen.“ (Matth. 24:13, 14, NW) Sie allein besaßen diese „gute Botschaft“ vom Königreich, das am Ende der „bestimmten Zeiten der Nationen“, 1914, in den Himmeln aufgerichtet worden war. Es war eine gute Botschaft der Rettung. Dieses Königreich hatte im Himmel gekämpft, um die heiligen Engel vor der entweihenden, bedrohenden Tätigkeit Satans und seiner Dämonenengel zu retten. Es hatte den Überrest der Auserwählten auf Erden aus ihrer geistig gefährlichen Lage gerettet und sie für den erneuten Dienst für Jehova und sein Königreich befreit und stark gemacht.
24. Wem ist seither sonst noch auf Erden Rettung zuteil geworden? Was zu tun ist also heute ein Vorrecht?
24 Heute, das heißt viele Jahre danach, hat die Mehrheit dieser Generation das Zeugnis verworfen, das der Überrest zu geben hat, bevor das vollständige Ende dieses Systems der Dinge in Harmagedon eintritt. Doch hat das Predigen „dieser guten Botschaft“ des Königreiches der Rettung bereits die Rettung einer „großen Menge“ Menschen guten Willens „aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen“ zur Folge gehabt. Dies mußte geschehen, denn es war vorausgesagt worden. (Off. 7:9-17, NW) In Harmagedon wird das theokratische Königreich triumphieren und das Universum von Satans Organisation befreien und diese „große Menge“ Menschen guten Willens durch die vernichtende Drangsal von Harmagedon hindurch- und in die neue Welt hineinretten, in das gerechte neue System der Dinge, unter die Herrschaft, die über die Erde ausgeübt wird. Nach Harmagedon wird dieses Königreich in der weiteren Ausübung seiner rettenden Macht selbst die Toten aus den Gedächtnisgrüften retten, indem sie während der tausend Jahre der Herrschaft Christi zum Leben auf Erden auferweckt werden. Alle diese Dinge in Betracht ziehend, sehen wir also, daß es tatsächlich seit 1919 eine „von ihm bewirkte Rettung“ gibt, und die Botschaft darüber verdient es, Tag für Tag erzählt zu werden. Welch begeisterndes Vorrecht, sich den Geretteten anzuschließen und sie weiterzuerzählen!