„Dein Wille geschehe auf Erden“ (34. Teil)
Vom fünften Vers des elften Kapitels der Prophezeiung Daniels an handelte die prophetische Botschaft, die Daniel vom Engel Gottes, Jehovas, erhielt, von dem Ringen zwischen dem König des Nordens und dem König des Südens. Nachdem sich der Kampf durch einen Zeitraum von 2200 Jahren der Menschheitsgeschichte hingezogen hat, gipfelt er jetzt in dem „kalten Krieg“, der sich zwischen der kommunistischen Regierungsmacht des Ostblocks der Nationen und der demokratischen dominierenden Regierungsmacht des Westblocks entsponnen hat. Die Prophezeiung versichert uns, daß die Weltherrschaft der Zukunft nicht vom kommunistischen „König des Nordens“ ausgeübt wird, indem in Kapitel 11 abschließend erklärt wird: „Und er wird zu seinem Ende kommen, und niemand wird ihm helfen.“ Der Engel, der Daniel diese Prophezeiung überbrachte, sagte, er arbeite mit dem Erzengel Michael zusammen, und Michael war Daniels himmlischer „Fürst“. Michael ist daher der „Fürst“ der wahren Christen von heute, die zum geistigen Heiligtum gehören, zum geistigen Tempel, in welchem Jehova Gott durch seinen heiligen Geist oder seine wirksame Kraft wohnt.
KAPITEL 12
DER „FÜRST“ DES HEILIGTUMS STEHT AUF
1. Wieso lebt die heutige Generation in einer gekennzeichneten Zeit?
UNSERE Generation des Menschengeschlechts lebt in einer gekennzeichneten Zeit. Der Schöpfer des Menschen hat sie gekennzeichnet, er, der vor Jahrtausenden sagte: „Lichter [Lichtkörper] sollen in der Ausdehnung der Himmel entstehen, um den Tag von der Nacht zu scheiden, und sie sollen als Zeichen dienen und sollen Zeitabschnitte, Tage und Jahre anzeigen.“ (1. Mose 1:14, NW) Es war sein Wille, daß sich der Mensch an eine gewisse Zeitordnung halte. Er selbst hält sich dem Menschen gegenüber an seine unfehlbare, unabänderliche Zeitordnung, die ebenso genau ist, wie Sonne, Mond und Sterne ihre Bahnen genau durchlaufen und für die Erde die Zeit bestimmen.
2. Wie können wir die von Gott für etwas Bestimmtes festgesetzte Zeit erkennen, sofern dies überhaupt möglich ist, und was möchten wir über die gekennzeichnete Zeit, in der unsere Generation lebt, gerne wissen?
2 Durch ein Studium des geschriebenen Wortes Gottes, der Bibel, können die Menschen unter der Leitung des heiligen Geistes oder der unsichtbaren, wirksamen Kraft Gottes die Zeit erkennen, die Gott für etwas Bestimmtes festgesetzt hat. Seinen geistlichen Brüdern diese Tatsache versichernd, schrieb der christliche Apostel Paulus: „Was nun die Zeiten und Zeitabschnitte betrifft, Brüder, so habt ihr es nicht nötig, daß man euch darüber schreibt. Denn ihr selbst wißt sehr wohl, daß Jehovas Tag genauso kommt wie ein Dieb in der Nacht. Wann immer sie sagen: ,Friede und Sicherheit!‘, wird eine plötzliche und augenblickliche Vernichtung über sie hereinbrechen wie die Wehen über eine Schwangere; und sie werden keineswegs entfliehen. Ihr aber, Brüder, ihr seid nicht in Finsternis, so daß dieser Tag euch überfällt, wie er Diebe überfallen würde.“ (1. Thess. 5:1-4, NW) Was hat der Schöpfer für die heutige Generation vorgesehen, das heißt für uns, die wir im Zeitalter der Atomkraft und der Raumfahrt leben, in dem man verzweifelt auf Frieden unter den Nationen und auf Sicherheit drängt?
3. Weshalb begann diese gekennzeichnete Zeit im Jahre 1914, und wieso weckt das in uns den Wunsch, zu erfahren, welchen Namen Jesus schon früher im Himmel hatte?
3 Diese gekennzeichnete Zeit begann im Jahre 1914. In jenem bedeutsamen Jahr liefen die „bestimmten Zeiten der Nationen“ ab, die sich auf 2520 Jahre erstreckten. Wenn wir diese Anzahl Jahre vom Jahre 1914 an zurückrechnen, kommen wir zum Jahre 607 v. Chr. Jenes Jahr war durch den Sturz des irdischen „Thrones Jehovas“ und die Zerstörung Jerusalems, der Stadt des Thrones, und ihres Heiligtums sowie durch die vollständige Verödung des Landes des Reiches Juda gekennzeichnet. Vor neunzehnhundert Jahren kam der natürliche Nachkomme des ersten Königs von Jerusalem, der aus Juda stammte, als der rechtmäßige Erbe des gestürzten Thrones auf die Erde, nämlich Jesus, der Christus genannt wurde, weil er mit Jehovas Geist zum Regenten des Reiches Gottes gesalbt worden war. Er war vom Himmel herabgekommen, um als ein Mensch geboren zu werden, der Jehova Gott anbeten würde. Erst hier auf Erden wurde er Jesus genannt. Welchen Namen hatte er denn vor seiner Menschwerdung im Himmel? Können wir dies wissen? Jawohl.
4. Wie kam es, daß er in den Himmel zurückkehrte, und was interessiert uns von da an, ihn betreffend?
4 Obwohl Jesus der bleibende Erbe des Königs David war und statt mit heiligem Salböl mit Geist gesalbt wurde, wurde er nicht aufgefordert, jenen gestürzten „Thron Jehovas“ einzunehmen, auch nicht, als er im Frühjahr 33 im Triumph in die Königsstadt Jerusalem einzog. Der jüdische Hohepriester, die Unterpriester und andere religiöse Führer ließen ihn am Passahtag umbringen. Am dritten Tage wurde er aus dem Tode auferweckt, und vierzig Tage später fuhr er in den Himmel auf. Welchen Namen hat er seither im Himmel getragen? Seinen eigenen Namen, unter dem er dort, zur Rechten Gottes, bekannt war und bis zum Jahre 1914 wartete. Dann, am Ende der „bestimmten Zeiten der Nationen“, erhob Gott ihn als König auf den Thron.
5. In welchen Worten wird in Daniel 12:1 auf die Inthronisierung des Sohnes Gottes Bezug genommen?
5 Die Prophezeiung des Engels Jehovas wies auf diese Inthronisierung des gesalbten Sohnes Gottes im Himmel, die im Jahre 1914 erfolgen sollte, hin, indem darin zu Daniel gesagt wurde: „Und in jener Zeit wird Michael aufstehen, der große Fürst, der für die Kinder deines Volkes steht; und es wird eine Zeit der Drangsal sein, dergleichen nicht gewesen ist, seitdem eine Nation besteht, bis zu jener Zeit. Und in jener Zeit wird dein Volk errettet werden, ein jeder, der im Buche geschrieben gefunden wird.“ — Dan. 12:1.
6. (a) Weshalb wird der Name Jesus in diesem Vers nicht erwähnt, inwiefern ist aber darin dennoch die Rede von einem Sohn Gottes? (b) Welche Frage entstand fünfhundert Jahre später in bezug auf Michaels Aufenthaltsort?
6 Wo wird aber in Daniel 12:1 der Name Jesus erwähnt? Nirgends, denn diese Prophezeiung wurde mehr als fünfhundert Jahre vor der Zeit ausgesprochen und niedergeschrieben, da der Erbe des Königs David in Bethlehem geboren und Jesus genannt wurde. Dennoch wird in Daniel 12:1 ein Sohn Gottes erwähnt. Welcher denn? Michael. In dem Gespräch, das diesem Vers vorausgeht oder ihn einleitet, bezeichnet der Engel diesen himmlischen Sohn Gottes Daniel gegenüber als „Michael, einen der ersten Fürsten“, und als „Michael, euer Fürst“. Und in Daniel 12:1 nennt er ihn auch den ‚großen Fürsten, der für die Kinder deines Volkes steht‘. Er war also ein Fürst Gottes und der Fürst des Volkes Gottes, das heißt des Volkes Daniels. Somit war er ein Sohn Gottes. Als Jehova Gott sagte, daß zur Zeit der Erschaffung der Erde „die Morgensterne miteinander jubelten und alle Söhne Gottes [zustimmend] jauchzten“, da schloß er ihn als Sohn ein. (Hiob 38:7) Wie stand es nun, als Jesus Christus als ein Glied des Volkes Daniels auf Erden weilte und zum Fürsten oder König über dieses Volk gesalbt wurde? Könnte gesagt werden, daß sich Michael damals im Himmel befand und damals Fürst im Himmel über Daniels Volk war, zu dem Jesus gehörte? Wie können wir das überhaupt wissen?
7. Was bedeutet es, daß Michael, in Erfüllung von Daniel 12:1, aufsteht, und wann stand er in diesem Sinne auf?
7 Um dies festzustellen, müssen wir fragen: Was wird in Daniel 12:1 von Michael im Himmel gesagt? Es wird folgendes gesagt: „In jener Zeit wird Michael aufstehen.“ Was bedeutet dies? Daß Michael im Himmel König wird. In Daniel, Kapitel 11, wird nämlich der Ausdruck „aufstehen“ wiederholt in dem Sinne gebraucht, daß jemand die Macht ergreift und als König zu herrschen beginnt. „Es werden noch drei Könige in Persien aufstehen . . . Und ein gewaltiger König wird aufstehen, und er wird . . . herrschen . . . Doch einer von den Schößlingen ihrer Wurzeln wird an seiner Statt aufstehen . . . Und an seiner Statt wird einer aufstehen, welcher einen Eintreiber der Abgaben durch die Herrlichkeit des Reiches ziehen läßt . . . Und an seiner Statt wird ein Verachteter aufstehen, auf den man nicht die Würde des Königtums legen wird.“ (Dan. 11:2, 3, Fußn., 7, 20, 21; ferner 8:22, 23) Michael beginnt in den letzten Jahren der Herrschaft des Königs des Nordens oder „in jener Zeit“ im Himmel als König zu regieren. Gott hat das Jahr 1914 als das Jahr gekennzeichnet, in dem dies geschehen sollte. — Dan. 11:29.
8. (a) Weshalb stand Michael auf, oder weshalb begann er zu regieren? (b) Vor wie vielen Jahren wurde vorhergesagt, daß Michael dies tun werde, und wer sollte es gemäß anderen Prophezeiungen im Jahre 1914 tun?
8 Da Michael zu der Zeit aufsteht, um zu herrschen, in der der Konflikt zwischen dem König des Nordens und dem König des Südens im Gange ist, schreitet er inmitten der Feinde des Volkes, dessen „Fürst“ er ist, zu deren Unterwerfung. Er steht also inmitten seiner Feinde auf. Über 530 Jahre vor der Geburt Jesu oder mehr als 2440 Jahre vor dem Jahre 1914 wurde vorhergesagt, daß Michael dies tun werde. Wer sollte denn, gemäß anderen biblischen Prophezeiungen, im Jahre 1914, am Ende der „bestimmten Zeiten der Nationen“, als König zu herrschen beginnen? Der Erbe des Königs David, dem das Recht gehört, im wiederhergestellten Königreiche Gottes zu regieren. Wer ist dieser, laut seines irdischen Namens? Es ist Jesus Christus, der sich als verherrlichtes Geistgeschöpf zur Rechten Gottes im Himmel befindet. Er ist der Sohn des Menschen, der nach Daniel 7:13, 14 vor den Thron des Alten an Tagen gebracht und dem Herrschaft, Herrlichkeit und Königtum gegeben wird.
9. Wem mußte geboten werden, inmitten seiner Feinde zur Unterwerfung zu schreiten, und als wer ist er deshalb zweifellos zu erkennen?
9 Und wer ist jener, dessen Stab seiner Macht Jehova aus dem himmlischen Zion sendet und dem er gebietet: „Schreite zur Unterwerfung inmitten deiner Feinde!“? (Ps. 110:1, 2, NW) Es ist Jesus Christus. „Dieser Mann brachte für immer ein einziges Opfer für Sünden dar und setzte sich zur Rechten Gottes nieder, so lange wartend, bis seine Feinde zum Schemel seiner Füße gemacht würden. Denn er hat durch ein Schlachtopfer jene, die geheiligt werden, für immer vollkommen gemacht.“ (Heb. 10:12-14, NW) Diese Worte lassen unzweifelhaft erkennen, wer Michael ist. Michael, der als der „große Fürst“ aufsteht, um Daniel 12:1 zu erfüllen, ist der Herr Jesus Christus, der sich zur Rechten Gottes befindet.
10. Was sollte nach der Prophezeiung von Daniel 12:1 eintreten, wenn Michael aufsteht, und in welchem Ausmaß?
10 Die weiteren Worte in Daniel 12:1 bestätigen dies: „Und es wird eine Zeit der Drangsal sein, dergleichen nicht gewesen ist, seitdem eine Nation besteht, bis zu jener Zeit. Und in jener Zeit wird dein Volk [Daniels Volk] errettet werden, ein jeder, der im Buche geschrieben gefunden wird.“ Wenn Michael aufsteht, um inmitten seiner Feinde zu herrschen und sie zu unterwerfen, beschwört dies einen Krieg herauf, wie es keinen solchen je gegeben hat, und führt zu einer Zeit der Drangsal, die alles Vorangegangene in den Schatten stellt. Dies muß so sein, weil es sich bei dem Krieg, der im Jahre 1914 ausbrach, nicht nur um einen erdenweiten Krieg handelte, sondern um eine Drangsal, durch welche Himmel und Erde in Mitleidenschaft gezogen wurden.
11. Weshalb zitierte Jesus passenderweise Texte aus der Prophezeiung Daniels, als er das Ende der Welt voraussagte?
11 Da beim Hereinbrechen dieser Drangsal der verherrlichte Jesus Christus Michael, der große Fürst des Volkes Daniels, ist, war es sehr passend, daß Jesus, als er auf Erden war, in Verbindung mit seiner Prophezeiung über das Ende dieser Welt auch diese weltweite Drangsal voraussagte, und zwar in den Worten der Prophezeiung Daniels. Er zitierte dabei zweimal aus dem Buche Daniel, indem er sagte: „Wenn ihr daher das abscheuliche Ding erblickt, das Verödung verursacht, wovon Daniel, der Prophet, geredet hat, und das an heiliger Stätte steht (der Leser wende Urteilsvermögen an), dann mögen jene, die sich in Judäa befinden, beginnen, zu den Bergen zu fliehen . . . denn dann wird eine große Drangsal herrschen, wie es keine gegeben hat von Anfang der Welt an bis jetzt, nein, noch je wieder geben wird. Tatsächlich, wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen werden jene Tage verkürzt werden.“ — Matth. 24:15-22, NW.
12. Welche Frage seiner Apostel beantwortete Jesus mit den erwähnten Worten, und wovon ist der Beginn dieser Drangsal also ein Zeichen?
12 Jesus äußerte diese Worte, als er seinen Aposteln die Frage beantwortete: „Sage uns: Wann wird dies geschehen, und was wird das Zeichen deines Kommens und des Endes [Abschlusses] dieses Zustandes sein?“ (Matth. 24:3)a, oder wie die Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift (engl.) diesen Text wiedergibt: „Sage uns: Wann werden diese Dinge geschehen, und was wird das Zeichen deiner Gegenwart und der Vollendung [des Gesamtendes] des Systems der Dinge sein?“ Der Beginn dieser weltweiten Drangsal ist unter anderem ein Beweis dafür, daß Jesus Christus, das heißt Michael, der große Fürst im Himmel, gegenwärtig ist und auf dem Thron des wiederhergestellten Königreiches Gottes sitzt. Das bedeutet, daß „dieser Zustand“ oder dieses „System der Dinge“ enden soll.
13. Wie viele Stellen aus dem Buche Daniel werden in der Offenbarung des Johannes teilweise angeführt, und wer ist, gemäß der Veranschaulichung der Offenbarung, in dem Krieg, der im Himmel gegen Satan, den Teufel, geführt wird, führend?
13 Im letzten Buch der Bibel, in der Offenbarung, die Johannes von Jesus Christus empfing, sind über vierzig Stellen aus dem Buche Daniel teilweise angeführt worden. Die Geburt des Königreiches Gottes als Folge der Krönung und Inthronisierung Jesu Christi im Himmel anhand von Zeichen veranschaulichend, sagt die Offenbarung voraus, daß die Drangsal, dergleichen noch nie gewesen ist, auch den Himmel mit einbeziehen werde. Nach dem Bericht über die erfolgreiche Geburt des Königreiches, das mit einem männlichen Kind verglichen wird, lesen wir in der Offenbarung hinsichtlich der unsichtbaren Dinge, die im Himmel geschahen, folgendes: „Und ihr Kind wurde entrückt zu Gott und zu seinem Throne . . . Und Krieg brach aus im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und der Drache und seine Engel kämpften, aber er gewann nicht die Oberhand, auch wurde für sie keine Stätte mehr im Himmel gefunden. Hinabgeworfen wurde also der große Drache, die Urschlange, er, der Teufel und Satan genannt wird, der die ganze bewohnte Erde irreführt; zur Erde wurde er hinabgeworfen, und seine Engel wurden mit ihm hinabgeworfen. Und ich hörte eine laute Stimme im Himmel sagen: ,Nun sind die Rettung und die Macht und das Königreich unseres Gottes und die Autorität seines Christus gekommen; denn der Ankläger unserer Brüder ist hinabgeworfen worden, der sie Tag und Nacht vor unserem Gott anklagt!‘ “ (Off. 12:5-10, NW) In diesem Kriege gegen Satan, den Teufel, ist Michael führend.
14. Weshalb sollte, während er als Mensch auf Erden weilte, nicht angedeutet werden, daß er Michael und einer der ersten Fürsten im Himmel gewesen war?
14 Ist dieser Michael der auferstandene, verherrlichte und inthronisierte Jesus Christus? Jawohl. Der hier erwähnte Michael ist derselbe wie der, welcher dem Engel beistand, der zu Daniel kam, um ihm die prophetische Vision zu übermitteln. (Dan. 10:13, 21) Vor dem Jahre 2 v. Chr. wurde Gottes einziggezeugter Sohn im Himmel Michael genannt. Der Name Michael bedeutet: „Wer ist wie Gott?“ Büßte er seinen himmlischen Namen Michael ein, als er sich seiner himmlischen Macht entäußerte und als sein Leben auf wunderbare Weise in den Leib der jüdischen Jungfrau Maria verpflanzt wurde, so daß er als Mensch, den man Jesus nannte, geboren werden konnte? Nein! In der Bibel werden zwar zehn Männer der Nation Israel erwähnt, die vor der Geburt Jesu gelebt hatten und Michael hießenb, aber der Sohn Gottes sollte auf Erden nicht unter diesem Namen bekanntwerden. „Du sollst ihm den Namen Jesus geben“, hatte der Engel Gabriel zu Maria, seiner Mutter, gesagt. (Luk. 1:26-31; 2:21, NW] So wurde während seines Erdendaseins nicht einmal angedeutet, daß er im Himmel Michael, „einer der ersten Fürsten“, gewesen war. In Daniel 8:11, 25 wird Jehova Gott als ,der Fürst des Heeres‘ und ,der Fürst der Fürsten‘ bezeichnet. Jehova ist der oberste Fürst, und mit ihm ist sein Sohn Michael „einer der ersten Fürsten“. Dieser Fürst ist der Friedefürst geworden. — Jes. 9:6.
15. Wie hieß er nach seiner Rückkehr in den Himmel, und weshalb war es völlig angebracht, daß er Satan aus dem Himmel hinauswerfen sollte?
15 Wie hieß er, nachdem er als der Mensch Jesus Christus gestorben, auferstanden und wieder in den Himmel zurückgekehrt war? Hieß er immer noch (oder nur) Jesus Christus? Nein, er war nicht nur unter seinem irdischen, menschlichen Namen bekannt. Er nahm seinen himmlischen Namen, Michael, wieder an. Den Namen Jesus Christus behielt er indes bei, um erkennen zu lassen, daß er mit dem Sohne Gottes identisch sei, der als Mensch auf Erden geboren worden war. Den Namen Michael nahm er deshalb wieder an, um auf sein vormenschliches Dasein hinzuweisen. Dieser Name kennzeichnete ihn als den himmlischen Sohn, den Jehovas weibesgleiche Organisation, bestehend aus heiligen Engeln, nämlich Jehovas symbolisches „Weib“, als den Samen hervorbrachte, dem die große Schlange die Ferse zermalmen und der der Schlange den Kopf zermalmen sollte. (1. Mose 3:15) Es war daher ganz am Platze, daß der verherrlichte Jesus Christus, dessen Ferse auf Erden zermalmt worden war, wieder unter dem Namen Michael gegen Satan und seine Dämonen kämpfte und sie aus dem Himmel hinaus- und auf die Erde hinabwarf, wo sie sich unter seinen Füßen befinden. In Judas 9 wird er „Michael, der Erzengel“, genannt, der schon früher einmal mit Satan, dem Teufel, im Himmel eine Auseinandersetzung gehabt hatte, aus dem er als Sieger hervorgegangen war.
16. Wieso ist er der „Fürst“ des Heiligtums, und welche Pflicht hatte er dem Überrest der Heiligtumsklasse gegenüber?
16 Da der verherrlichte Jesus Christus Michael, der große Fürst, ist, der für die Kinder des Volkes Daniels steht, ist er der Fürst des Heiligtums. Die Glieder des heutigen Volkes Daniels sind Zeugen für Jehova, wie Daniel es damals war. Sie sind Jehovas Heiligtumsklasse, bilden also seinen aus „lebendigen Steinen“ aufgebauten Tempel, sein „geistliches Haus“, in dem er durch seinen Geist wohnt. Der verherrlichte Jesus Christus oder Michael ist der Haupteckstein dieses lebendigen Heiligtums. Er ist demnach der Fürst dieses Heiligtums und baut es auf sich selbst, das Felsmassiv, auf. Er hat darum die Aufgabe, für den Überrest der Glieder dieser Heiligtumsklasse einzustehen und sie von ihren Bedrückern zu befreien.
17. Weshalb sollte er heute mehr denn je ihr Fürst sein?
17 Als Michael sollte er heute mehr denn je ihr Fürst sein. Warum denn? Weil er nun Jehovas rechter Hirte ist, der sein menschliches Leben zugunsten der „kleinen Herde“ seiner Königreichsmiterben niedergelegt hat. „Du sollst ihm den Namen ‚Jesus‘ geben, denn er wird sein Volk von seinen Sünden erretten.“ (Matth. 1:21; Joh. 10:11-15; Luk. 12:32; Röm. 8:16, 17, NW) Er hat als Fürst heute mehr Macht denn je, denn er „demütigte sich selbst und wurde gehorsam, selbst bis zum Tode, ja bis zum Tode an einem Marterpfahl. Eben darum hat ihn Gott in eine übergeordnete Stellung erhoben und ihm huldvoll den Namen gegeben, der über jedem anderen Namen steht, damit sich in dem Namen Jesu jedes Knie derer beuge, die im Himmel und die auf der Erde und die unter der Erde sind, und jede Zunge öffentlich bekenne, daß Jesus Christus Herr ist zur Verherrlichung Gottes, des Vaters.“ (Phil. 2:8-11; Matth. 28:18, NW) Im Jahre 1914 wurde er als regierender König in Jehovas Hauptorganisation eingesetzt, die über das ganze Universum herrschen wird. Er wird sich als ein Friedefürst erweisen. — Jes. 9:6.
(Fortsetzung folgt)
Denn solche Männer sind falsche Apostel, betrügerische Arbeiter, die sich in Apostel Christi verwandeln. Und kein Wunder, denn Satan selbst verwandelt sich fortwährend in einen Engel des Lichts. Es ist daher nichts Großes, wenn sich auch seine Diener weiterhin als Diener der Gerechtigkeit ausgeben. Aber ihr Ende wird gemäß ihren Werken sein. — 2. Kor. 11:13-15. NW.
[Fußnoten]
a Zitat aus The Sacred Writings of the Apostles and Evangelists of Jesus Christ, commonly styled the New Testament (Die heiligen Schriften der Apostel und Evangelisten Jesu Christi, allgemein als Neues Testament bezeichnet). Aus dem griechischen Grundtext übersetzt von Dr. Georg Campbell, James MacKnight und Philip Doddridge. Mit Vorwörtern, verschiedenen Verbesserungen und einem Anhang. Von Alexander Campbell. Vierte Auflage. Bethany, Brooke County, Virginia. Gedruckt und herausgegeben von M’Vay & Ewing, 1835. Matth. 13:39, 40 lautet nach dieser Übersetzung wie folgt: „Die Ernte ist der Abschluß (das Ende) dieses Zustandes . . . so wird es beim Abschluß (Ende) dieses Zustandes sein.“ In Matth. 28:20 heißt es: „Der Abschluß (das Ende) dieses Zustandes.“