Genaue Erkenntnis führt zum Leben
Wer das Leben meistern möchte, muß manches wissen. Erwirbst du aber auch die Erkenntnis, von der dein ewiges Wohl abhängt?
WÜRDEST du eine Gehirn- oder Herzoperation vornehmen, wenn du nie Medizin studiert hättest?
Schon allein der Gedanke, eine solche Operation, von der das Leben des Patienten abhinge, ohne die nötigen medizinischen Kenntnisse durchführen zu müssen, würde dich gewiß erschrecken. Du weißt, daß die Chirurgie ein Gebiet ist, das genaue Kenntnisse und eine gründliche Ausbildung verlangt. Nur ein Arzt, der diese genauen Kenntnisse besitzt und eine entsprechende Ausbildung genossen hat, könnte eine solche Operation erfolgreich durchführen.
Aber nicht nur ein Chirurg muß genaue Kenntnisse seines Fachs besitzen, sondern jeder, der seinen Lebensunterhalt verdienen muß. Du würdest zum Beispiel niemals als Lastwagenfahrer eingestellt, wenn du noch nie ein Kraftfahrzeug gelenkt hättest und die Verkehrsvorschriften nicht kenntest. Ein guter Fahrer muß das Fahrzeug und die Verkehrsregeln genau kennen.
Auch die Hausfrau kommt nicht ohne bestimmte Kenntnisse aus. Sie muß etwas vom Kochen verstehen, bevor sie für ihre Familie ein schmackhaftes, gesundes Essen zubereiten kann. Sie muß wissen, wie sie die Wohnung in Ordnung halten kann und wie sie mit den Kindern umgehen muß. Je mehr sie weiß und je mehr Übung sie hat, desto besser wird sie ihren Pflichten als Hausfrau und Mutter nachkommen können.
Ja, Kenntnisse sind unerläßlich, sei es nun um Leben zu retten, um seinen Lebensunterhalt zu erwerben oder um seinen täglichen Pflichten nachzukommen.
UND GOTT?
Der Mensch ist im allgemeinen sehr darauf bedacht, die Kenntnisse zu erwerben, die er benötigt, um zu leben, ja er sucht sein Leben so lange wie möglich zu erhalten. Sein Leben hängt aber noch von etwas viel Wichtigerem ab. Wovon denn? Von einer genauen Erkenntnis Gottes, seines Vorhabens und seiner Anforderungen. Gottes Wille wird schließlich auf der Erde die Oberhand gewinnen, ungeachtet dessen, was einzelne Menschen und ganze Völker tun. Der inspirierte Sprücheschreiber sagt: „Viele Gedanken sind in dem Herzen eines Mannes; aber der Ratschluß Jehovas, er kommt zustande.“ (Sprüche 19:21) Das Leben aller Menschen hängt von Jehova Gott ab. Denen, die ihn lieben und ihm dienen, verheißt er ewiges Leben in einer gerechten neuen Ordnung der Dinge.
Wäre es im Hinblick auf diese Tatsache vernünftig, alle seine Kräfte dafür einzusetzen, die Kenntnisse zu erwerben, die man für das gegenwärtige Leben, das höchstens siebzig oder achtzig Jahre währt, benötigt, und dabei das Wichtigste, die Erkenntnis Gottes und seiner Vorkehrung für ewiges Leben außer acht zu lassen?
Das Leben ist ein sehr kostbares Gut. Bestimmt ist dir das Leben lieber als der Tod, obwohl wir in einer schweren Zeit leben. Du tust deshalb, was du kannst, um so lange wie möglich am Leben zu bleiben. Solltest du jedoch über die normale Lebensspanne hinaus eine Zukunft haben, so kann nur Gott, von dem das Leben kommt, sie dir geben. Das lassen auch die folgenden Worte des Psalmisten erkennen: „Bei dir [Gott] ist der Quell des Lebens.“ — Ps. 36:9.
Menschen können dich trotz all der wunderbaren Fortschritte, die sie bis dahin erzielt haben, nicht auf unabsehbare Zeit am Leben erhalten. Gott kann es aber, und wenn du ihm treu dienst, wird er es auch tun. Er sagt: „Mein Sohn, vergiß nicht meine Belehrung, und dein Herz bewahre meine Gebote. Denn Länge der Tage und Jahre des Lebens und Frieden werden sie dir mehren.“ (Spr. 3:1, 2) Wie lange das sein wird, lesen wir in Psalm 37:29: „Die Gerechten werden das Land [die Erde, NW] besitzen und werden darin wohnen immerdar.“ Ja, Jehova Gott verheißt uns ewiges Leben in einer Welt, die die Sorgen und Nöte unserer Zeit nicht kennt.
In der herrlichen neuen Ordnung werden Kummer und Schmerz, die heute eine alltägliche Erscheinung sind, der Vergangenheit angehören. Die ganze Erde wird in ein Paradies verwandelt werden. Der Mensch wird geistig und körperlich allmählich vollkommen und kann dann die Wunder der Schöpfung Gottes erst so recht genießen, und zwar in alle Ewigkeit. „Sie werden Häuser bauen und bewohnen, und Weinberge pflanzen und ihre Frucht essen. Sie werden nicht bauen und ein anderer es bewohnen, sie werden nicht pflanzen und ein anderer essen; denn gleich den Tagen der Bäume sollen die Tage meines Volkes sein, und meine Auserwählten werden das Werk ihrer Hände verbrauchen. Nicht vergeblich werden sie sich mühen, und nicht zum jähen Untergang werden sie zeugen; denn sie sind der Same der Gesegneten Jehovas, und ihre Sprößlinge werden bei ihnen sein. Und es wird geschehen: Ehe sie rufen, werde ich antworten; während sie noch reden, werde ich hören.“ (Jes. 65:21-24) Kein Mensch und auch keine Regierung kann so etwas verheißen und die Verheißung dann erfüllen. Gott kann es aber und tut es auch. Lohnt es sich nicht, diese göttlichen Vorkehrungen kennenzulernen? Auf welch anderem Wissensgebiet könnte man sich lohnendere Kenntnisse erwerben?
Es wäre unvernünftig, seine ganze Zeit und Kraft dafür einzusetzen, Dinge zu erwerben, die nicht von Bestand sind, und dabei für das, was ewigen Bestand hat, weder Zeit noch Kraft aufzuwenden. Du lachst über ein Kind, das zwei glänzende Pfennigstücke aufhebt, einen schmutzigen Groschen aber liegen läßt; denn das zeigt, daß das Kind noch unreif ist und zwischen dem Wert der verschiedenen Dinge noch nicht unterscheiden kann. Verstehst du es aber, die Werte zu unterscheiden, wenn du deine ganze Kraft darauf verwendest, materielle Güter zu erwerben, irdische Freuden zu genießen und alle möglichen Kenntnisse zu erlangen, nur nicht die Erkenntnis, die dein Verhältnis zu Gott berührt und von der dein Leben abhängt?
Das heißt nicht, daß du dich nicht um deine täglichen Bedürfnisse kümmern solltest, denn du mußt deinen Lebensunterhalt ehrlich verdienen. Wenn du aber das Leben liebst, läßt du dich nicht auf Kosten der wichtigeren Dinge vom Existenzkampf vollständig beanspruchen. Denke stets daran: „Wenn jemand auch in Fülle hat, kommt doch sein Leben nicht aus den Dingen, die er besitzt.“ (Luk. 12:15, NW) Jesus verlieh diesen Worten besonderen Nachdruck durch ein Gleichnis von einem reichen Mann, der dachte, er habe sein ganzes Leben genau ausgedacht: „Da sprach er [der reiche Mann]: ‚So will ich’s machen: Ich will meine Vorratshäuser abbrechen und größere bauen, und ich will dorthin all mein Getreide und alle meine guten Dinge einsammeln; und ich will zu meiner Seele sagen: „Seele, du hast viele gute Dinge für viele Jahre aufgehäuft; laß dir’s wohl sein, iß, trink und sei fröhlich.“‘ Gott aber sprach zu ihm: ‚Du Unvernünftiger, in dieser Nacht wird man deine Seele von dir fordern. Wer soll dann die Dinge haben, die du aufgespeichert hast?‘ So ergeht es dem Menschen, der Schätze für sich aufhäuft, aber nicht reich ist Gott gegenüber.“ — Luk. 12:18-21, NW.
Was immer ein Mensch besitzen mag, er steht doch früher oder später der harten Tatsache gegenüber, daß das Grab ihn erwartet. Alle seine Reichtümer, seine Kenntnisse, seine Geschicklichkeit und Kraft nützen ihm im Grabe nichts mehr. Dort gibt es kein Mühen und keine Freude mehr. „Die Toten ... wissen gar nichts ...; denn es gibt weder Tun noch Überlegung noch Kenntnis noch Weisheit im Scheol, wohin du gehst.“ — Pred. 9:5, 10.
Nur Gott, der Schöpfer, der Erhalter und Lebengeber, konnte eine Möglichkeit für den Menschen schaffen, dem Tode zu entrinnen und dadurch aus seiner trostlosen Lage befreit zu werden. Die Bibel zeigt, wie du dir diese Vorkehrung zunutze machen kannst.
WAS IST NÖTIG?
Wie kannst du ein Leben aufbauen, das Gott gefällt und das dich auf den Weg zum Leben in seinem verheißenen Paradies führt? Was mußt du tun, um die Gunst des Allmächtigen zu erlangen?
Die Grundlage für ein Gott wohlgefälliges Leben ist eine genaue Erkenntnis. Gleichwie du Berufskenntnisse haben mußt, um deinen Lebensunterhalt zu erwerben, und ein Arzt über genaue medizinische Kenntnisse verfügen muß, bevor er eine Operation vornehmen und Leben retten kann, so mußt auch du eine genaue Erkenntnis über Gott besitzen, um aus seiner Vorkehrung, durch die wir Leben erlangen können, Nutzen zu ziehen.
Wie kannst du erwarten, Gott zu gefallen, wenn du nicht weißt, was ihm gefällt? Wie kannst du tun, was er verlangt, wenn du seine Anforderungen nicht kennst?
„Ja“, magst du sagen, „dafür ist doch der Pfarrer da. Er hat diese Erkenntnis und kümmert sich um diese Dinge.“ Kann aber ein Geistlicher für dich die Verantwortung übernehmen, Gott zu dienen? Angenommen, du hast einen Verwandten, der ein tüchtiger Chirurg ist, heißt das dann, daß du auch einer bist? Wenn dein bester Freund ein guter Lastwagenfahrer ist, bist du dann automatisch auch einer? Natürlich nicht. Du müßtest in beiden Fällen erst eine entsprechende Ausbildung genießen und die nötigen Erfahrungen sammeln, bis du so weit wärst.
Du kannst dich nicht auf das Wort eines Menschen verlassen, der dir sagt, du würdest Gott gefallen; nein, nicht einmal auf das Wort eines Pfarrers. Auch Geistliche können sich irren; der beste Beweis dafür ist die jüdische Geistlichkeit der Tage Jesu. Wenn es um die Erkenntnis Gottes geht, solltest du dich an den Grundsatz halten: „Jeder wird seine eigene Last tragen.“ (Gal. 6:5, NW) Andere können dir zwar beistehen, aber das Verhältnis zwischen Gott und dir ist deine Sache. Du kannst diese Verantwortung nicht einem anderen zuschieben. Möchtest du in Gottes gerechter neuer Ordnung der Dinge leben, so mußt du seine Gebote kennenlernen und ihnen gehorchen.
Der erste Schritt, den man auf dem Weg zu einem Gott wohlgefälligen Leben tun muß, besteht also darin, eine genaue Erkenntnis Gottes zu erwerben, damit man seine Gebote halten kann. Jesus sagte: „Wenn du indes ins Leben eingehen willst, so halte stets die Gebote.“ (Matth. 19:17, NW) Diese Gebote finden wir in Gottes Wort, der Bibel.
DIE BIBEL ALLEIN GENÜGT NICHT
Viele religiöse Leute sagen in diesem Zusammenhang: „Ich habe die Bibel und lese sie auch.“ Ziehen sie aber auch die richtigen Schlußfolgerungen daraus? Machen sie sich dieses Buch zur Richtschnur ihres Lebens, oder entnehmen sie ihm nur das, was ihnen gefällt, und lehnen das ab, was ihnen nicht gefällt?
Wenn du auch eine Bibel hast und sie liest, bedeutet das noch lange nicht, daß du die rechten Schlußfolgerungen daraus ziehst oder sie zur Richtschnur deines Lebens gemacht hast. Nehmen wir zum Beispiel die Lehre von der Dreieinigkeit, die von den meisten Religionen der Christenheit gelehrt wird. Anhänger dieser Religionen glauben dennoch, obwohl sie eine Bibel haben und vielleicht auch hier und da darin lesen, der himmlische Vater, sein Sohn Jesus Christus und der heilige Geist bildeten zusammen e i n e n Gott. Sie glauben, Gott, der Allmächtige, sei als Jesus in Menschengestalt auf die Erde gekommen.
Ist das aber eine richtige Schlußfolgerung? Jesus sagte: „Ich und der Vater sind eins.“ (Joh. 10:30, NW) Das heißt jedoch nicht, er sei Gott; auch wird hier nichts von einer sogenannten dritten Person der Dreieinigkeit gesagt. Lesen wir nicht im 17. Kapitel des Johannesevangeliums, wie Jesus selbst erklärte, daß damit Einheit des Vorhabens oder Übereinstimmung gemeint ist? Lies dieses Kapitel einmal selbst in der Bibel nach. Kann ein Vater zugleich der Sohn sein? Jesus ist Gottes Sohn. Selbst ein Kind kann verstehen, daß ein Vater größer ist als sein Sohn. Jesus sagte: „Der Vater ist größer als ich.“ (Joh. 14:28, NW) Geistliche haben aber diese einfache Wahrheit so verschleiert, daß einige Bibelleser nicht mehr daran glauben. Wie einfach ist es doch für wirklich demütige Menschen, in dieser Hinsicht aus den folgenden Worten Jesu die richtige Schlußfolgerung zu ziehen: „Ich [tue] nichts aus eigenem Antrieb ...; sondern so wie der Vater mich gelehrt hat, rede ich diese Dinge. Und der mich gesandt hat, ist mit mir; er hat mich nicht mir selbst überlassen, weil ich allezeit das tue, was ihm wohlgefällig ist!“ (Joh. 8:28, 29, NW) Der christliche Apostel Paulus folgerte richtig, denn er schrieb: „Das Haupt des Christus aber ist Gott.“ (1. Kor. 11:3, NW) Geistliche mögen lehren, Gott, Christus und der heilige Geist seien wesensgleich und bildeten e i n e n Gott; sie sind es aber nicht, sondern Christus ist Gottes Sohn, steht also unter seinem Vater, und der heilige Geist ist Gottes wirksame Kraft und dem Vater ebenfalls untergeordnet.
Warum verstehen und lehren denn diese Geistlichen, die doch studiert haben, diese einfachen biblischen Wahrheiten nicht? Weil sie die Überlieferungen und Philosophien von Menschen dem geschriebenen Worte Gottes vorziehen. Welche Weisheit hat aber jemand, der das Wort Jehovas verwirft? Bestimmt nicht Gottes Weisheit, denn er hat nicht den Geist Jehovas Gottes. Nein, Satan, der Teufel, der „Gott dieses Systems der Dinge“, hat seinen Sinn verblendet, „damit das erleuchtende Licht der herrlichen guten Botschaft über den Christus, der [nicht Gott, sondern] das Bild Gottes ist, nicht hindurchstrahle“. — 2. Kor. 4:4, NW; Kol. 2:8; Jer. 8:9.
Es ist somit sehr gefährlich, aus der Bibel verkehrte Schlußfolgerungen zu ziehen oder die falschen Schlußfolgerungen anderer anzunehmen. Wer glaubt, er könne Gott gefallen, ohne eine genaue Erkenntnis aus Gottes Wort zu erlangen, könnte mit jemand verglichen werden, der bei dunkler Nacht ohne Karte und ohne Licht eine lange Reise unternähme. Er würde einem Menschen gleichen, der jedesmal, wenn er an eine Kreuzung kommt, eine Münze auf den Boden wirft, um zu entscheiden, in welcher Richtung er weitergehen muß. Er würde bald irregehen.
Es gibt viele Wege, aber nur einer führt zum Leben. Die Bibel zeigt uns, wie wir diesen „Weg, der zum Leben führt“, finden können. (Matth. 7:14, NW) Während du diesen Weg des Lebens gehst, hilft dir die genaue Erkenntnis, die du aus Gottes Wort erlangen kannst, dich „aller Dinge“ zu vergewissern. (1. Thess. 5:21, NW) Sie dient dir in dieser finsteren Welt als eine Leuchte für deinen Fuß und als ein Licht für deinen Pfad. (Ps. 119:105) Eine genaue Erkenntnis Gottes führt dich aus der Sackgasse, in der sich dieses kurz vor seinem Ende stehende System der Dinge befindet, hinaus. Sie führt zum Leben in Gottes verheißener neuer Ordnung der Dinge, die nun bald Wirklichkeit wird. Jehovas Zeugen sind gern bereit, dir zu helfen, diese lebenswichtige Erkenntnis aus der Bibel zu erlangen, indem sie dich jede Woche zu einer dir passenden Zeit unverbindlich besuchen, um mit dir eine Stunde dieses wertvolle Buch zu studieren.