Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
Verwüstungen durch Erdbeben
● Ist dir aufgefallen, wie häufig große Erdbeben auftreten? Das Erdbeben, das im Sommer vergangenen Jahres Mexiko heimsuchte, war viel stärker als das Erdbeben, das im Jahre 1972 Managua (Nicaragua) verwüstete und bei dem 12 000 Menschen ums Leben kamen. Doch in Mexiko gab es nicht so viele Tote, da sich das Beben auf ein weniger besiedeltes Gebiet beschränkte.
Im Jahre 1972 fanden im Iran 4 000 Menschen durch ein Erdbeben den Tod. In der Türkei kamen 1971 durch Erdbeben über 1 000 Personen ums Leben. Ein Jahr zuvor wurde Peru von der, wie man es nannte, „schlimmsten Naturkatastrophe, die in der westlichen Hemisphäre je registriert wurden, so sehr erschüttert, daß 70 000 Menschen getötet wurden; 800 000 Menschen verloren ihre Wohnung. Man schätzt, daß bei einem schrecklichen Beben im Iran weniger als zwei Jahre zuvor 15 000 bis 30 000 Menschen umkamen.
Hat das alles etwas Besonderes zu bedeuten? Wußtest du, daß Jesus in seiner Beschreibung der Verhältnisse, die in den letzten Tagen dieses Systems der Dinge herrschen würden, sagte: „Es wird große Erdbeben geben.“? (Luk. 21:11).
Man stelle sich vor: Allein seit 1968 fanden über 100 000 Menschen durch große Erdbeben den Tod! Die Verletzten, Obdachlosen und die ihrer Habe Beraubten gehen in die Millionen. Das ist ein gewaltiger Anstieg gegenüber dem, was in den vergangenen Jahrhunderten geschah.
Nahrungsmittelvorräte schwinden
● Man braucht niemandem zu erzählen, daß die Preise für Nahrungsmittel immer mehr steigen. In den Vereinigten Staaten sind sie im vergangenen Jahr um ungefähr 20 Prozent gestiegen, und sie klettern immer noch schnell. Wenn sich bereits eines der wohlhabendsten Länder der Welt in dieser Situation befindet, wie ernst ist dann das Problem der Nahrungsmittelknappheit in anderen Ländern?
Der Landwirtschaftsexperte Lester Brown wies warnend darauf hin, daß die Sicherheit der Welternährung an einem seidenen Faden hänge. Die Getreidevorräte sind sehr gering. Falls die diesjährige Ernte durch schlechtes Wetter beeinträchtigt würde, wie das 1972 der Fall war, wären die Folgen verheerend. Dr. Norman E. Borlaug, ein führender Landwirtschaftsexperte, der 1970 den Nobelpreis erhielt, sieht eine Hungersnot voraus, der mindestens 50 Millionen Menschen zum Opfer fallen werden!
In einem großen Teil Afrikas sind bereits ungezählte Tausende verhungert. Und der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kurt Waldheim, sagte warnend: „Falls in den nächsten Monaten keine ausreichenden Maßnahmen getroffen werden, könnten ganze Länder von der Landkarte verschwinden.“
Wieso treten in unserem 20. Jahrhundert mit seinen mechanisierten, wissenschaftlichen Landwirtschaftsmethoden solche Verknappungen auf? Die Situation ist kennzeichnend. In der Offenbarung wurde vor langer Zeit ein Reiter auf einem symbolischen „schwarzen Pferd“ vorhergesagt, dessen Auftreten durch hohe Preise und Nahrungsmittelknappheit gekennzeichnet sein würde. Und Jesus Christus prophezeite, daß „Lebensmittelknappheit“ ein Merkmal des „Abschlusses des Systems der Dinge“ sein würde. Viele Menschen erkennen in den neuesten Ereignissen eine Erfüllung dieser biblischen Prophezeiungen. Du auch? (Matth. 24:3, 7; Offb. 6:5, 6).
Benzin und Selbstbeherrschung
● Die Benzinpreise sind gestiegen, gestiegen und gestiegen. In Westdeutschland, Japan, Frankreich und Italien haben die Autofahrer in den letzten Monaten mehr als 0,80 DM pro Liter bezahlt.
Und alle Anzeichen deuten darauf hin, daß die Autofahrer auch noch mehr zahlen würden, wenn das Benzin vorhanden wäre. Sie warteten stundenlang in kilometerlangen Schlangen, und selbst dann gingen einige noch leer aus. Ein Tankwart in Stamford (Connecticut, USA) war schockiert, als ihm eine Frau das Angebot machte, für Benzin im Gegenwert von 2 $ Geschlechtsbeziehungen mit ihm zu haben. Er gab ihr statt dessen 15 l Benzin und gab ihr väterlichen Rat. Da sich Autofahrer in die Schlangen hineinmogeln wollten, kam es zu Wutausbrüchen, die nicht nur mit ärgerlichen Worten, sondern auch mit Handgreiflichkeiten verbunden waren. „Drohungen sind an der Tagesordnung“, sagte ein Tankwart im Süden Chicagos. Als eine Frau aus Oregon gefragt wurde, wozu sie einen Revolver mit Kaliber 38 bei sich habe, antwortete sie: „Für den nächsten Tankwart, der mir meinen Tank nicht vollmachen will.“
Es verhält sich genauso, wie es die Bibel vorhergesagt hat: „In den letzten Tagen ... [werden] die Menschen ... eigenliebig sein, ... ohne Selbstbeherrschung, brutal“ (2. Tim. 3:1-5).
Die weitverbreitete Annahme, die Benzinknappheit sei absichtlich herbeigeführt worden, nur um höhere Preise zu erzwingen, trägt zu dieser Verwirrung noch bei. „Die Menschen haben das Vertrauen verloren“, bemerkte William Simon, Direktor des Bundesamtes für Energie. „Die Öffentlichkeit ist nicht mehr bereit, den vorhandenen Zweifel zugunsten der Beamten auszulegen.“
Wirst du jeglicher Neigung, diesen Trend zur Gewalttat nachzuahmen, widerstehen? Du wirst glücklicher sein, wenn du es tust.
Ist Frieden in Aussicht?
● Was hältst du von den internationalen Bemühungen, einen Weltfrieden zu schaffen? Glaubst du, daß ihnen Erfolg beschieden ist?
Betrachte folgende Entwicklungen: Die israelischen und arabischen Truppen sind auf der Sinaihalbinsel auseinandergerückt; UN-Truppen bilden eine Pufferzone zwischen ihnen. Ähnliche Pläne werden ausgearbeitet für ein Disengagement zwischen Israel und Syrien. Man hat Schritte unternommen, um den Sueskanal bis Ende des Jahres wieder zu öffnen. Und es wurden Fortschritte hinsichtlich einer Rüstungsbegrenzung erzielt.
All das stimmt die Weltführer optimistisch. In einer Ansprache sagte der US-Vizepräsident Gerald Ford am 24. Februar: „Eine Ära des Friedens ist in Reichweite.“ Am darauffolgenden Tag erklärte Präsident Nixon: „An der Friedensfront kommen wir gut voran.“
Diese führenden Politiker stützen sich auf die Überzeugung, daß es für alle verheerende Folgen hätte, wenn sich Regierungen weiterhin auf bewaffnete Konflikte einließen. Man strebt daher gegenwärtig eine weltweite Détente an, das heißt friedliche Beziehungen zwischen den rivalisierenden Weltmächten. Was sagen aber die biblischen Prophezeiungen darüber?
Sie zeigen, daß die Nationen einen Scheinfrieden schaffen werden. Doch was wird dies bedeuten? Die Antwort der Bibel lautet: „Wann immer sie sagen: ‚Friede und Sicherheit!‘, dann wird plötzliche Vernichtung sie überfallen ...; und sie werden keinesfalls entrinnen.“ Die gegenwärtigen Friedensbestrebungen sind somit nur Illusion; sie sind ein Vorzeichen des plötzlichen Endes dieses gesamten Systems (1. Thess. 5:3).
Die Kirche und die Gesetzlosigkeit
● Was steckt hinter der gegenwärtigen Zunahme der Gesetzlosigkeit? Jesus Christus sagte voraus: „Viele falsche Propheten werden aufstehen und viele irreführen; und wegen der zunehmenden Gesetzlosigkeit wird die Liebe der meisten erkalten“ (Matth. 24:3, 11, 12). Das läßt die Frage aufsteigen, ob die Geistlichen zu der gegenwärtigen Woge von Gesetzlosigkeit beitragen.
Laufend vernimmt man Berichte aus vielen Ländern, daß sich Geistliche subversiv betätigen. „Man hat sich daran gewöhnt“, bemerkte die „Baltimore Sun“, „daß Priester verhaftet, vor Gericht gestellt und verurteilt werden, weil sie die Organisierung der Arbeiter unterstützen und subversive Elemente, denen man auf der Spur ist, decken.“ Genießen diese Geistlichen aber die Anerkennung der Kirche?
Es gibt Grund, dies zu glauben. In der vom Papst im Jahre 1967 veröffentlichten Enzyklika „Entwicklung der Völker“ wurde „jede Revolution“ befürwortet, wenn es darum gehe, eine „lange dauernde Gewaltherrschaft“ zu beseitigen. In ähnlicher Weise wurden auch vom Ökumenischen Rat der Kirchen anläßlich seiner Vollversammlung in Uppsala im Jahre 1968 Revolutionen befürwortet.
Einige sehen in den großen Geldbeträgen, die der Ökumenische Rat der Kirchen revolutionären Organisationen zukommen läßt, eine Unterstützung der Revolution. Der rhodesische Premierminister Ian Smith sagte über solche Beträge, die bestimmten Gruppen in seinem Land zukommen: „Hinter den Raketen, die nachts abgefeuert wurden, hinter den Bodenminen und anderen Waffen steht das Geld des Ökumenischen Rates der Kirchen.“
Die Kirchen begünstigen Revolutionen und Gewalttaten und stellen menschliche Ansichten über Gottes Wort. Würdest du nicht auch sagen, daß sie dadurch „viele irreführen“ und für die „zunehmende Gesetzlosigkeit“ verantwortlich sind? Viele sind überzeugt, daß dies der Fall ist, und haben der Kirche ihre Unterstützung entzogen. Gehörst du zu ihnen?
Überhandnahme von Terrorakten
● In allen Teilen der Welt kommt es fortgesetzt zu Raubüberfällen, Vergewaltigungen, Entführungen, Bombenanschlägen oder ähnlichen Gewalttaten. Der Durchschnittsbürger gerät in die Gewalt des Terrors und fragt sich, wer wohl das nächste Opfer sein wird.
Zur Zeit mehren sich die Fälle von Menschenraub und verbreiten unter den Bürgern der ganzen Erde Furcht. Seit 1960 ereigneten sich in Italien 320 Fälle von Kidnapping, ganz zu schweigen von den zahlreichen Fällen in Argentinien und anderen Ländern. Und auch in den Vereinigten Staaten treten Entführungen immer häufiger auf. Gemäß Berichten haben US-Konzerne im vergangenen Jahr in Fällen von Menschenraub 90 Millionen Dollar an Lösegeldern gezahlt!
Doch eigentlich sind die gegenwärtigen Terrorakte nur eine kleine Vorschau dessen, was zu erwarten ist. Wieso? Weil immer mehr Menschen zeigen, daß es für sie etwas ganz Natürliches sein wird, das zu tun, was die Bibel für die Zeit vorhersagt, in der Gott darangehen wird, dieses böse System zu vernichten. „Sie werden tatsächlich ein jeder die Hand seines Gefährten ergreifen, und seine Hand wird sich tatsächlich wider die Hand seines Gefährten erheben“ (Sach. 14:13).
Besteht für Personen, die den Frieden lieben, irgendeine Hoffnung, dem zu entgehen? Ja. Wir können vermeiden, mit der übrigen Menschheit in diese schreckliche Verwirrung gestürzt zu werden, in der jeder die Hand gegen seinen Nächsten erheben wird, indem wir jetzt eine genaue Erkenntnis über Jehova Gott und seine liebevollen Vorkehrungen erlangen.