Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
Der Kampf gegen die Todesstrafe — eine Ironie
● Mehrere Gruppen in Amerika führten einen heftigen Kampf gegen die erste Hinrichtung eines Verbrechers seit zehn Jahren, obwohl der Verurteilte selbst die Hinrichtung forderte. Eine Gruppe erklärte: „Wir bedauern, doch wir lassen keine Killer aus uns machen.“ Aber Gary Gilmore, der Verurteilte, beschuldigte sie, ihre Hände bereits mit Blut befleckt zu haben. Er schrieb an einen Sprecher der Gruppe, daß oft gerade die Personen, die gegen die Todesstrafe sind, „die Abtreibung billigen, die eigentlich eine Hinrichtung ist; Sie sind alle dafür“. Daher stellte er die Frage: „Welcher Überzeugung sind Sie wirklich?“
Selbst ein Mörder kann also den moralischen Widerspruch erkennen. Um die Hinrichtung von wenigen Mördern, deren Schuld erwiesen ist, Geschrei zu machen und gleichzeitig das Abschlachten von Millionen Unschuldiger durch die Abtreibung zu befürworten ist gewiß inkonsequent. Solche Gegner der Todesstrafe scheinen für den Schutz des Lebens einzutreten, wobei es ihnen aber weniger darum geht, ob der Gerechtigkeit gedient ist, als darum, ob es sich um Leben innerhalb oder außerhalb des Mutterleibes handelt.
Gleichen Personen, die die von Gott für Mord festgesetzte Strafe verwerfen, während sie legalisierten Mord durch Abtreibung entschuldigen, nicht den selbstgerechten religiösen Führern, von denen Jesus sagte, daß sie ,die Mücke aussiebten, das Kamel aber hinunterschluckten‘? (Matth. 23:24; 1. Mose 9:6)
Der Wert einer „milden Antwort“
●„Plötzlich sieht man sich auf der Straße oder sogar in seiner eigenen Wohnung einer Person gegenüber, die einen bedroht oder beschimpft.“ So beginnt ein Artikel in der in Cleveland erscheinenden Zeitung „Press“. Vor einiger Zeit war es in dieser Stadt zu Auseinandersetzungen gekommen, bei denen Menschen auf tragische Weise ums Leben kamen, was zu der Frage Anlaß gab: Wie verhält man sich am besten in einer solch gefährlichen Situation!
Nach Meinung eines Cleveländer Psychiaters mögen sich viele Männer in ihrer Männlichkeit herausgefordert sehen und glauben, sie müßten handgreiflich werden. „Einige,“ so sagte er, „denken vielleicht, den Helden zu spielen sei bewundernswert. Doch überlegt man es sich, so hat es nicht viel Sinn. Ich wäre im allgemeinen sehr höflich zu jemandem, der sich sehr feindlich zeigt.“
In dem Artikel heißt es, daß der Leiter der Polizeischule in Cleveland dafür eintritt, „eine Auseinandersetzung zu vermeiden, indem man einen Ausweg sucht, durch den die erregte Person nicht herausgefordert wird“.
Der Rat, daß es vernünftig ist, sich gegenüber einer möglicherweise gefährlichen Person so zu verhalten, ist schon vor Jahrhunderten gegeben worden, lange bevor moderne Psychiater und Polizeibeamte ihre Erfahrungen sammelten, denn die Bibel sagt: „Eine Antwort, wenn milde, wendet Grimm ab, aber ein Wort, das Schmerz verursacht, läßt Zorn aufkommen“ (Spr. 15:1; vergleiche Sprüche 23:9).