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  • w88 15. 5. S. 3-4
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  • Sollte man die Scheidung gestatten?
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1988
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1988
w88 15. 5. S. 3-4

Sollte man die Scheidung gestatten?

IM Juni 1986 sprachen sich in der Republik Irland zwei Drittel der Wähler dafür aus, das bisherige Scheidungsverbot beizubehalten. Damit ist Irland das einzige Land Westeuropas, in dem eine Scheidung noch ungesetzlich ist.

Trotz der Woge liberaler Standpunkte und Gesinnungen beeinflußt die Herkunft eines Menschen immer noch seine Einstellung zu der mit vielen Emotionen verbundenen Streitfrage der Ehescheidung. Die Rassenzugehörigkeit, die Bildung und auch soziale Faktoren spielen dabei eine Rolle. Den bei weitem größten Einfluß übt jedoch die religiöse Einstellung aus beziehungsweise das Fehlen einer solchen.

Wie denkst du über die Scheidung? Sollte Eheleuten, die nicht mehr miteinander auskommen und eindeutig nicht zusammenpassen, gestattet werden, ihrem Martyrium durch eine Scheidung ein Ende zu machen? Wie würdest du diese Frage beantworten? Und was noch wichtiger ist: Worauf würdest du deine Antwort stützen?

Unterschiedliche und gegensätzliche Ansichten

Für jene Millionen, die an den Maßstäben der katholischen Kirche festhalten, gibt es ganz einfach keine Scheidung. „In der christlichen Ehe“, heißt es in der Catholic Encyclopedia, „ist eine absolute Scheidung [mit dem Recht auf Wiederverheiratung] unmöglich, vor allem dann, wenn die Ehe vollzogen wurde.“ Die katholische Kirche gewährt allerdings unter bestimmten Voraussetzungen eine Annullierung der Ehe, und von dieser Möglichkeit wird ausgiebig Gebrauch gemacht. Im April 1986 berichtete beispielsweise die Zeitung The Denver Post: „Die hiesigen Katholiken stellen so viele Anträge auf Annullierung der Ehe, daß die Erzdiözese Denver 250 000 Dollar für zusätzliches Personal und einen Computer ausgeben muß, um die Arbeit zu bewältigen.“ Wie in dem Bericht außerdem erwähnt wurde, sollen „in der Erzdiözese Denver 700 Annullierungsfälle bereits seit drei Jahren auf die Bearbeitung warten“.

Protestanten in den Hunderten von Kirchen in der Welt sehen sich einer unüberschaubaren Zahl von Kirchengesetzen und Verordnungen in bezug auf die Scheidung gegenüber. Im allgemeinen gestatten protestantische Kirchenleitungen die Scheidung nur aus schwerwiegenden Gründen. Doch darüber, was als schwerwiegend gilt, sind die Ansichten von Kirche zu Kirche sehr verschieden. Vergehen wie Ehebruch, Mißhandlung und Verlassen des Ehepartners werden allgemein akzeptiert, sind jedoch keineswegs die einzigen Gründe. Einige Glaubensgemeinschaften haben heute sogar Scheidungszeremonien und -gottesdienste mit Liedern und Gebeten wie bei Hochzeiten. In einer solchen Zeremonie „werden die Ehegelübde aufgehoben. Das Paar gibt dem Geistlichen die Eheringe. Der Gottesdienst endet mit der Erklärung des Geistlichen, daß die Ehe aufgelöst sei, und die Ehegatten reichen sich die Hand“, schrieb die New York Times.

Die Juden haben eine Tradition, der religiöse Gerichte immer noch Geltung verschaffen. Rabbinische Gesetze gestatten die Scheidung zum einen bei gegenseitigem Einverständnis der Eheleute und zum anderen bei körperlichen Abnormitäten oder unerträglichem Verhalten. Die Scheidung wird aber nur dann als legal betrachtet, wenn der Mann ein „Get“ oder Scheidungszeugnis ausstellt, was wiederum Anlaß für Streitigkeiten sein kann. Einige Männer verweigern aus Groll die Ausstellung des Dokuments, oder sie gebrauchen es als Druckmittel. „Zufolge dieses Problems sind Tausende von strenggläubigen Jüdinnen in ein unerträgliches Ehegefängnis geraten“, sagte Andrew Stein, Vorsitzender des Stadtrats von New York, in einem Vortrag vor Rabbinern, Rechtsanwälten und anderen. Ohne Get wird eine Wiederverheiratung als ungesetzlich betrachtet, und sollten aus einer solchen Verbindung Nachkommen hervorgehen, werden sie in Israel selbst heute noch als Mamser oder Bastarde gebrandmarkt.

Aber auch für nichtreligiöse Menschen oder Atheisten, die sich wahrscheinlich nur nach den Landesgesetzen richten, sind die zu Anfang gestellten Fragen keineswegs leicht zu beantworten. Der Grund dafür ist ein von Land zu Land verschiedenes Scheidungsrecht, das manchmal sogar in den einzelnen Gebieten eines Landes unterschiedlich gehandhabt wird. In einem Buch werden etwa 50 Gründe aufgeführt, die in bestimmten Teilen der Vereinigten Staaten zu einer gesetzlichen Scheidung berechtigen können. Dazu gehören „grobes Fehlverhalten und Bosheit“, „eine geringe Wahrscheinlichkeit, daß die Ehe fortbesteht“, und „die Weigerung der Frau, mit ihrem Mann in einen bestimmten Bundesstaat zu ziehen“. In letzter Zeit ist durch die Scheidung nach dem Zerrüttungsprinzip auch noch die letzte Spur von Recht und Unrecht beseitigt worden.

Immer noch eine verworrene Situation

Obwohl viele dieser unterschiedlichen und gegensätzlichen Gesetze und Verordnungen auf die Bibel gestützt sein sollen, ist doch fraglich, ob sie wirklich die Eheeinrichtung stärken und zum Glück der Menschen beitragen. Eine eindeutige Antwort gibt die steigende Scheidungsrate — in einigen Ländern kommt eine Scheidung auf zwei Eheschließungen. Die Gesetze haben die Ehebande nicht gestärkt, sondern eher noch zum Unglück und zum Leid vieler Millionen beigetragen.

Angesichts dessen sollte sich jemand, der das Rechte tun möchte, unbedingt vergewissern, was die Bibel wirklich zu diesem Thema sagt.

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