Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • w88 15. 5. S. 4-7
  • Scheidung — Was wird in der Bibel wirklich darüber gesagt?

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Scheidung — Was wird in der Bibel wirklich darüber gesagt?
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1988
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • ‘Nicht von Anfang an der Fall gewesen’
  • „Die Ehe sei ehrbar unter allen“
  • Ist eine Scheidung die Lösung?
  • Eine endgültige Lösung
  • Scheidung
    Einsichten über die Heilige Schrift, Band 2
  • In Ehren halten, was Gott „verbunden hat“
    Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich (Studienausgabe) 2018
  • Was tun, damit die Ehe harmonischer wird?
    Erwachet! 1976
  • Fragen von Lesern
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1961
Hier mehr
Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1988
w88 15. 5. S. 4-7

Scheidung — Was wird in der Bibel wirklich darüber gesagt?

„WAS ... Gott zusammengejocht hat, bringe kein Mensch auseinander“ (Matthäus 19:6). Diese wohlbekannten Worte Jesu Christi werden nicht selten am Ende einer Eheschließung zitiert.

Doch wollte Jesus damit sagen, daß eine Ehe unauflöslich und eine Scheidung unter keinen Umständen möglich ist? Ließe man seine Aussage für sich allein stehen, müßte man das wohl annehmen. Was veranlaßte Jesus jedoch zu einer solchen Äußerung? Sagte er damit etwas Neues?

‘Nicht von Anfang an der Fall gewesen’

Die oben zitierte Erklärung Jesu gehörte zu seiner Antwort auf folgende Frage der Pharisäer: „Ist es einem Mann erlaubt, sich von seiner Frau aus jedem beliebigen Grund scheiden zu lassen?“ (Matthäus 19:3-6). Da seine Antwort die Pharisäer nicht zufriedenstellte, fragten sie ihn weiter: „Warum schrieb denn Moses vor, ihr ein Entlassungszeugnis zu geben und sich von ihr scheiden zu lassen?“ Darauf sagte Jesus: „Im Hinblick auf eure Herzenshärte hat Moses euch das Zugeständnis gemacht, daß ihr euch von euren Frauen scheiden lassen könnt, aber von Anfang an ist dies nicht der Fall gewesen.“ Dann fügte er hinzu: „Ich sage euch, daß, wer immer sich von seiner Frau scheiden läßt, ausgenommen aufgrund von Hurerei, und eine andere heiratet, Ehebruch begeht“ (Matthäus 19:7-9).

Es ist zu beachten, daß sich Jesu Aussage „Von Anfang an ist dies nicht der Fall gewesen“ auf jene Scheidung bezog, die durch die Ausstellung eines „Entlassungszeugnisses“ erfolgte. Mit anderen Worten: Als Gott zwischen Adam und Eva die erste Ehe schloß, gestattete er ihnen nicht, aus irgendeinem „beliebigen Grund“ ihre Ehe aufzulösen. Als vollkommenes Ehepaar besaßen sie alle Voraussetzungen, ihre Ehe zum Erfolg zu machen. Und es wäre eine erfolgreiche Ehe geworden, wenn sie sich allezeit an Gottes Gesetze und Anweisungen gehalten hätten.

Die Sünde der Menschen und die daraus resultierende Unvollkommenheit hatten auch nachhaltige Auswirkungen auf die Eheeinrichtung (Römer 5:12). Da die Menschen nicht mehr vollkommen waren, wurden die zwischenmenschlichen Beziehungen durch Egoismus, Habgier und Selbstsucht belastet und untergraben. Darauf bezog sich Jesus, als er von der „Herzenshärte“ sprach, derentwegen das mosaische Gesetz die Möglichkeit einer Scheidung einräumte. Doch Jesus erinnerte die Pharisäer an folgendes: „Von Anfang an ist dies nicht der Fall gewesen.“ Unter den gegenwärtigen unvollkommenen Verhältnissen sollten sich Eheleute ernsthaft bemühen, irgendwelche Schwierigkeiten oder Probleme zu überwinden, statt sie als Gründe oder Entschuldigungen für die Auflösung ihrer Ehe heranzuziehen. Jesus wies allerdings darauf hin, daß es eine Ausnahme gibt — Hurerei. Eheliche Untreue kann ein Grund für eine Ehescheidung sein.

Es ist interessant, welche unterschiedlichen Erklärungen zu der Klausel „ausgenommen aufgrund von Hurerei“ gegeben werden, um bestimmte Ansichten über die Scheidung zu rechtfertigen. Katholische Gelehrte tun diese Einschränkung im allgemeinen als unwesentlich ab, da sie in den Parallelberichten von Markus und Lukas nicht enthalten ist. In der Cyclopedia von McClintock und Strong heißt es jedoch: „Der völlige Einklang der Passagen muß in dem Grundsatz gesucht werden, daß eine Ausnahme in einem umfangreicheren Dokument ein kürzeres erklären muß, wenn das ohne weiteres möglich ist. Da die Scheidung aus diesem e i n e n Grund von allen als zulässig betrachtet wurde, könnten Markus und Lukas es für selbstverständlich erachtet haben, ohne es zu erwähnen.“

Einige argumentieren, Jesus müsse hier irgendwelches Fehlverhalten vor der Ehe gemeint haben, das eine Ehe null und nichtig mache, da er das Wort „Hurerei“ (griechisch pornéia) und nicht den Begriff „Ehebruch“ (griechisch moichéia) verwendet habe. Das ist allerdings eine unzulässige Einschränkung der Bedeutung dieses Wortes. Verschiedene Gelehrte bestätigen, daß pornéia „Unzucht, Hurerei“ bedeutet und daß es in Matthäus 19:9 „für Ehebruch steht oder ihn einschließt“. Andere argumentieren, Jesus habe Hurerei lediglich als ein Beispiel für die vielen Gründe für eine Scheidung angeführt. Damit wird jedoch ganz offensichtlich versucht, den Text so auszulegen, daß er zu der eigenen Meinung paßt.

Wie aus dem Vorangegangenen eindeutig zu erkennen ist, wird in der Bibel nicht gesagt, daß eine Ehe unter allen Umständen aufrechterhalten werden muß und daß eine Scheidung unzulässig ist, ganz gleich, welcher Grund vorliegt. Andererseits zeigt die Bibel aber auch, daß eine Scheidung nur dann berechtigt ist, wenn sie „aufgrund von Hurerei“ erfolgt.

„Die Ehe sei ehrbar unter allen“

Ermuntert die Bibel zur Scheidung, weil sie einen Grund dafür nennt? Ist die Ehe durch dieses Zugeständnis weniger wert, oder wird sie dadurch ihrer Würde beraubt? Oder lastet die Bibel denjenigen, die heiraten, eine unnötige Bürde auf, weil sie nur e i n e n Grund für die Scheidung zuläßt?

Ganz im Gegenteil, denn gemäß der Bibel ist die Ehe eine der engsten und vertrautesten Verbindungen, die zwei Menschen eingehen können. „Ein Mann [wird] seinen Vater und seine Mutter verlassen, und er soll fest zu seiner Frau halten, und sie sollen e i n Fleisch werden“, lautet der Bericht über die erste Ehe (1. Mose 2:24). Und Eheleute müssen ihre eheliche Bindung als „e i n Fleisch“ als etwas Kostbares behüten. „Die Ehe sei ehrbar unter allen, und das Ehebett sei unbefleckt“, rät die Bibel (Hebräer 13:4).

Es ist schon oft in der einen oder anderen Form gesagt worden, daß die Grundlage für eine dauerhafte und glückliche Ehe nicht die romantische Liebe, sondern die Selbstlosigkeit ist. Genau darauf weist auch die Bibel hin. Sie sagt: „Die Männer [sind] verpflichtet, ihre Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst, denn kein Mensch hat je sein eigenes Fleisch gehaßt, sondern er nährt und pflegt es wie auch der Christus die Versammlung ...; andererseits sollte die Frau tiefen Respekt vor ihrem Mann haben“ (Epheser 5:28-33). Und in einer sehr offenen Sprache gibt die Bibel den Rat: „Der Mann leiste seiner Frau das, was ihr zusteht, doch gleicherweise auch die Frau ihrem Mann. Die Frau übt nicht Gewalt über ihren eigenen Leib aus, sondern ihr Mann; ebenso übt auch der Mann nicht Gewalt über seinen eigenen Leib aus, sondern seine Frau. Entzieht es einander nicht“ (1. Korinther 7:3-5).

Wenn beide Ehepartner bereit sind, diesen weisen Rat zu beherzigen, werden sie wahrscheinlich nie eine so schlechte Ehe führen, daß einer von ihnen eine außereheliche Affäre beginnt, wodurch er in Wirklichkeit ihre eheliche Bindung als „e i n Fleisch“ zerstört. Selbst wenn ein Ehepartner nicht nach biblischen Grundsätzen lebt, kann der gläubige Teil das Vertrauen haben, daß Gottes Weg immer der beste ist. Und sich daran zu halten kann zur Lösung oder auch zur Vermeidung vieler Eheprobleme beitragen.

Die Bibel empfiehlt die Scheidung nicht als Mittel zur Beendigung einer unglücklichen Ehe, sondern fordert Christen auf, sich mit aller Kraft zu bemühen, ihre Ehe aufrechtzuerhalten und sie glücklich zu gestalten. „Freue dich mit der Ehefrau deiner Jugend“, heißt es in einem Bibelspruch. „Durch ihre Liebe mögest du fortwährend im Taumel sein“ (Sprüche 5:18, 19).

Ist eine Scheidung die Lösung?

Wie verhält es sich jedoch, wenn der Ehepartner sexuelle Beziehungen außerhalb der Ehe sucht? Untreue verursacht ganz sicher eine schwere Krise. Der Ehebrecher bringt viel Schmerz und Leid über den unschuldigen Ehepartner, dem das biblische Recht zusteht, sich von dem Schuldigen scheiden zu lassen und wieder zu heiraten. Ist eine Scheidung aber unabwendbar? Gibt es keine andere Möglichkeit?

Auch wenn Jehova Gott einen rechtmäßigen Scheidungsgrund eingeräumt hat, muß man stets im Sinn behalten, daß von ihm in der Bibel gesagt wird: „Er hat Ehescheidung gehaßt“ (Maleachi 2:16). Statt vorschnell zu dem Schluß zu kommen, daß die Scheidung die einzige Lösung sei, sollte man zunächst die Möglichkeit in Betracht ziehen, barmherzig zu sein und zu vergeben. Warum?

Eine Scheidung wird nicht unbedingt die Wunden und die Bitterkeit beseitigen, was jedoch durch Barmherzigkeit und Vergebung bewirkt werden kann, vor allem wenn der schuldige Teil seine Übertretung wirklich bereut. Wird in dieser besonders kritischen Zeit Liebe bekundet, kann die Ehe tatsächlich gefestigt werden. Wenn der unschuldige Ehepartner die Angelegenheit in diesem Licht sieht, wird er besser abwägen können, welchen Lauf er am besten einschlagen sollte, und zwar unter Berücksichtigung folgender Worte Jesu: „Glücklich sind die Barmherzigen, da ihnen Barmherzigkeit erwiesen werden wird“ (Matthäus 5:7; vergleiche Hosea 3:1-5).

Die Probleme mit den Kindern, die auf alleinerziehende Eltern zukommen können, müssen ebenfalls mit in die Waagschale geworfen werden. Auch die Einsamkeit eines Geschiedenen sollte man nicht außer acht lassen. Für eine Frau entstehen nicht selten dadurch Schwierigkeiten, daß sie selbst heute noch in den meisten Teilen der Welt wirtschaftlich benachteiligt wird. Nach mehreren Jahren als Hausfrau ist es für eine alleinstehende Mutter schwer, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen und mit anderen mitzuhalten.

Einige Frauen meinen daher, sie müßten auf eine mögliche Scheidung vorbereitet sein. Sie besuchen vielleicht besondere Kurse oder halten sich in ihrem Beruf auf dem laufenden, um ihre finanzielle Unabhängigkeit zu wahren. Auf diese Weise vorzugehen ist eine persönliche Entscheidung. Aber wäre es nicht klüger, die Zeit und die Energie eher darauf zu verwenden, eine glückliche, dauerhafte Ehe aufzubauen, statt sich auf eine solche Möglichkeit vorzubereiten? Wenn sich eine christliche Ehefrau ernstlich bemüht, die Früchte des Geistes Gottes hervorzubringen, und eine gesunde geistige Einstellung bewahrt, dürfte ihr die Liebe und auch das Lob ihres Mannes gewiß sein. Sie kann auch auf Gottes Verheißung vertrauen, daß er für die Bedürfnisse derjenigen sorgt, die zuerst nach dem Königreich suchen (Matthäus 6:33; Sprüche 31:28-30; Galater 5:22, 23).

Eine endgültige Lösung

Solange wir in dem gegenwärtigen unvollkommenen System der Dinge leben, müssen wir mit Eheproblemen rechnen. Wenn wir jedoch den weisen Rat der Bibel beachten, können wir diese verringern oder uns wirkungsvoll damit auseinandersetzen. Und nicht nur das — Männer und Frauen, die bereit sind, sich in bezug auf die Ehe und die anderen Lebensbereiche an die Maßstäbe Jehovas zu halten, werden mit der Aussicht gesegnet, in ein neues System zu gelangen, in dem „Gerechtigkeit wohnen“ wird (2. Petrus 3:13).

Dann wird die Menschheit frei werden von den verheerenden Auswirkungen und all den traurigen Folgen der Sünde und der Unvollkommenheit. Solange die Eheeinrichtung auf der Erde bestehen wird, wird der Maßstab dafür das sein, ‘was von Anfang an der Fall gewesen ist’. Ja, was Gott zusammengejocht hat, wird kein Mensch auseinanderbringen.

[Bild auf Seite 5]

Was sagte Jesus über die Scheidung?

[Bild auf Seite 7]

In der neuen Welt wird es keine Eheprobleme geben, die zu einer Scheidung führen

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen