Was sagt die Heilige Schrift über ein „Weiterleben nach dem Tode?“ (2. Teil)
In der 1. Studie dieses 3teiligen Artikels wurde dem Leser gezeigt, daß in den Jahrhunderten der Vergangenheit und der Gegenwart psychische oder mediumistische, okkulte Bräuche ernstlich anerkannt und von hohen militärischen, staatlichen und religiösen Führern der Christenheit und des Heidentums angenommen wurden, was Leute vom gewöhnlichen Volke, die vom Verhalten solcher Führer hörten, sehr überraschte. Die Geschichte, sowohl die weltliche wie die biblische, beweist, daß selbst in ältesten Zeiten Führer der Menschen ernstlich auf unsichtbare Geistermächte vertrauten, um Trost und Aufschluß oder Führung für die Zukunft zu finden. Solche spiritistische Phänomene geben neuzeitlichen Wissenschaftlern, die die Dinge mit den feinsten Instrumenten sorgsam untersucht haben, Rätsel auf. Die sich rasch ausbreitende moderne Religion, der Spiritismus, behauptet, daß solch unsichtbare Kräfte tatsächlich ‚unsterbliche Seelen‘ von Männern, Frauen und Kindern seien, die auf Erden lebten und starben. In glattem Widerspruch zu dieser Behauptung von Spiritualisten lehrt die Bibel durchweg und einheitlich, daß die Menschenseele stirbt.
1. Welche Schrifttexte sagen ausdrücklich, daß die Menschenseele stirbt?
WO ABER sagt die Schrift ausdrücklich, daß die Menschenseele stirbt? In 4. Mose 23:10 (NW) spricht der von Jehova Gott inspirierte Prophet Bileam: „Meine Seele sterbe den Tod der Rechtschaffenen [Geraden], und mein Ende werde danach gleich dem ihrigen.“ Andere Verse (NW) über den Tod der Seele besagen: „Du sollst unsere Seelen vom Tode befreien.“ „Unsere Seelen sollen an eurer Statt sterben.“ (Jos. 2:13, 14) „Sebulon war ein Volk, das seine Seele bis an den Rand des Todes preisgab.“ (Richt. 5:18) „Seine Seele wurde ungeduldig zum Sterben … Simson sprach nun: ‚Meine Seele sterbe mit den Philistern!‘“ (Richt. 16:16, 30) „Und er [der Prophet Elia] begann zu bitten, daß seine Seele stürbe und zu sagen: ‚Es ist genug! O Jehova, nimm nun meine Seele hinweg, denn ich bin nicht besser als meine Vorfahren.‘“ (1. Kön. 19:4) Ferner: „Ihre Seele stirbt dahin in der Jugend, und ihr Leben unter den Schandbuben.“ (Hiob 36:14, Elb; SB) „Um ihre Seele vom Tode zu erretten und sie am Leben zu erhalten in Hungersnot.“ (Ps. 33:19) „Er … entzog nicht dem Tode ihre Seele und gab ihr Leben der Pest preis.“ (Ps. 78:50) „Du hast meine Seele errettet vom Tode.“ (Ps. 116:8) „Er [hat] seine Seele ausgeschüttet in den Tod.“ (Jes. 53:12) „Ihr entheiliget mich bei meinem Volke um einiger Hände voll Gerste und etlicher Bissen Brotes willen, die Seelen zu töten, welche nicht sterben sollten, und am Leben zu erhalten die Seelen, welche nicht leben sollten; indem ihr mein Volk anlüget, das euren Lügen Gehör schenkt!“ (Hes. 13:19, SB) „Die Seele, welche sündigt, die soll sterben.“ — Hes. 18:4, 20.
2, 3. (a) Wieso sind die Bezeichnungen „tote Seele“ und „dahingeschiedene Seele“ genau und schriftgemäß? (b) Wird der Tod der Menschenseele in den Christlichen Griechischen Schriften (oder dem „Neuen Testament“) fortlaufend gelehrt, und wie?
2 Hörtest du aber je von einer toten oder verstorbenen Seele reden? Hier folgen Texte, wo die Bibel gerade diesen Ausdruck verwendet: „Ihr sollt euch nicht Einschnitte in euer Fleisch machen wegen einer dahingeschiedenen Seele.“ (3. Mose 19:28, NW) „Wegen einer dahingeschiedenen Seele darf sich niemand unter seinem Volke verunreinigen. Und er sollte zu keiner toten Seele kommen.“ (3. Mose 21:1, 11, NW; ferner 22:4) „Alle die Tage, die er sich für Jehova absondert, darf er zu keiner toten Seele kommen.“ (4. Mose 6:6, NW; ferner 5:2; 6:11; 9:6, 7, 10) „Wer irgend die Leiche einer Menschenseele anrührt, muß sodann sieben Tage unrein sein.“ — 4. Mose 19:11; ferner 13, NW; siehe auch Haggai 2:13, wo nephesch („Seele“) allgemein mit „Leiche“ wiedergegeben wird.
3 Die Bibel widerspricht sich nicht. Da alle diese Verse deutlich vom Tod der Seele sprechen, ist es kein Wunder, daß sich keine Stelle findet, die besagt, die Menschenseele könne nicht sterben oder habe Unsterblichkeit. Jemand mag aber bemerken: Alle diese Bibelverse sind den alten Hebräischen Schriften entnommen; wird aber die Sterblichkeit der Menschenseele in den Christlichen Griechischen Schriften gelehrt? Sagte Jesus laut Matthäus 10:28 denn nicht: „Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen“? Ja, doch sagte Jesus auch: „Meine Seele ist sehr betrübt bis zum Tode.“ (Matth. 26:38; Mark. 14:34) „Sie liebten ihre Seelen nicht, selbst trotz Todesgefahr [oder: liebten ihre Seelen nicht bis zum Tode].“ (Off. 12:1, NW, Fußn.) „Und ein Drittel der Geschöpfe im Meer, welche Seelen haben, starb.“ (Off. 8:9, NW) „Und alle lebenden Seelen im Meere starben.“ (Off. 16:3, Me) Auch Jesu Jünger Jakobus schrieb: ‚Der, welcher einen Sünder von der Verirrung seines Weges zurückführt, wird eine Seele vom Tode erretten.‘ (Jak. 5:20) So glaubten denn Jesus und seine Jünger an die Sterblichkeit unserer Seele.
4. Warum lassen die Geistlichen der Christenheit gewöhnlich die zweite Hälfte von Matthäus 10:28 aus?
4 Gewöhnlich suchen Geistliche die Lehre von der Unsterblichkeit und Unzerstörbarkeit der Menschenseele dadurch aufrechtzuerhalten, daß sie nur die erste Hälfte von Matthäus 10:28 zitieren. Wieso? Weil in der zweiten Hälfte Jesu Worte weiterlauten: „Fürchtet aber vielmehr den, der sowohl Seele als Leib zu verderben vermag in der Hölle.“ Das heißt: Fürchte Gott, den Allmächtigen, der die Menschenseele wie auch den Menschenleib zerstören kann in der Gehenna. Dies ist das griechische Wort, das fälschlich mit „Hölle“ übersetzt worden ist, und es ist nicht dasselbe griechische Wort wie hades und tartaros, die in der englischen King-James-Bibel und auch von Luther mit „Hölle“ (u. „Tod“) wiedergegeben werden.
5. Wie erfüllte sich im Falle Jesu Jehovas Voraussage, die sein Prophet Jesaja (53:9) niederschrieb, und mit welchem symbolischen Sinn?
5 Jesus kam beim Tode in den Hades oder das gewöhnliche Grab der Menschheit, doch nicht in die Gehenna, denn sein Leib wurde im Grabe des reichen Joseph von Arimathia begraben. Er wurde nicht wie ein verfluchter Verbrecher, der einer Auferstehung unwürdig ist, in die Gehenna oder in das Tal Hinnom geworfen, das im Westen und Süden der Mauern Jerusalems lag. (Apg. 2:27-32) Hätten sich Jesu religiöse Feinde seines Leichnams bemächtigen können, so hätten sie ihn wohl über Jerusalems Mauern in die Gehenna geworfen, damit er dort im unaufhörlichen Feuer, das mit Schwefel brannte, verbrenne oder auf einen Felsvorsprung falle und in der Wärme dieses Feuers von Würmern oder Maden verzehrt werde, die nicht sterben, bis sie bloß noch das ungenießbare Skelett übriggelassen haben. Jene religiösen Feinde wünschten bestimmt nicht, daß Jesus aus dem Hades auferweckt werde, weshalb sie durch den Statthalter Pontius Pilatus die mit einem Stein verschlossene Gruft hatten versiegeln und eine Soldatenwache hatten aufstellen lassen, um zu verhindern, daß Jesu Leib wegkomme. Um aber zu versinnbildlichen, daß er eine Auferstehung aus den Toten verdiente, wurde Jesus passenderweise in eine Gedächtnisgruft gelegt, während Leute, deren Seele wie Leib der allmächtige Gott in der Gehenna vernichtet, nie eine Auferstehung von den Toten haben und folglich in Gottes gerechter neuer Welt nicht wieder als Seelen leben werden. Gott vernichtet ihre Seele, indem er für solche, die im Gehennazustande sind, hoffnungslos alle Gelegenheit, sich irgendwie und irgendwo des Lebens zu erfreuen, abschneidet. Gott läßt ihnen die Wohltaten des Opfertodes Jesu nicht zukommen. — Matth. 27:57-66; 28:1-4, 11-15; Apg. 4:1, 2; Jes. 53:9; Mark. 9:43-48, NW; Young; Mo.
6. In welchen berichteten Worten von Jesus, Petrus und Paulus wurde die Zerstörbarkeit der Menschenseele ebenfalls deutlich dargetan?
6 Jesus lehrte, daß die Menschenseele sterblich, daher zerstörbar ist, also getötet werden kann. Er sagte: „Ist es gesetzmäßig, am Sabbat Gutes oder Schaden zu tun, eine Seele zu retten oder zu töten?“ (Mark. 3:4 und Luk. 6:9, NW) „Denkt an Lots Weib! Wer irgend seine Seele für sich zu erhalten sucht, wird sie verlieren, doch wer irgend sie verliert, wird sie am Leben erhalten.“ (Luk. 17:32, 33, NW; Me, Fußn.) „Wer an seiner Seele hängt, vernichtet sie, wer aber seine Seele haßt in dieser Welt, wird sie zu ewigem Leben bewahren.“ (Joh. 12:25, NW) Der Apostel Petrus zeigte, daß Mose in 5. Mose 18:15-19 das Kommen Jesu voraussagte, und er sprach: „In der Tat, irgendeine Seele, die auf jenen Propheten nicht hört, wird aus dem Volke ausgerottet werden.“ (Apg. 3:22, 23, NW) Und in Hebräer 10:39 (NW) lesen wir: „Wir nun sind nicht von der Art, die zurückweicht zum Verderben, sondern von der Art, die Glauben hat zum Lebendigerhalten der Seele.“
7. Welche anderen typischen Stellen in den Hebräischen Schriften sind in genauer Übereinstimmung mit den von Jesus, Petrus und Paulus gemachten Erklärungen und zeigen ferner, daß die Menschenseele von Gott, dem Allmächtigen, vernichtet werden kann?
7 So von der Seele redend, waren Jesus und seine Jünger in Übereinstimmung mit den Hebräischen Schriften, in denen wir lesen, wie Israels Richter Josua als Jehovas Scharfrichter gegenüber den heidnischen Bewohnern des Verheißenen Landes amtete: „Und Josua nahm … Makkeda ein … Seinen König und jede Seele, die darin war, gab er der Vernichtung hin … Jehova gab auch es [Libna] und seinen König in die Hand Israels, und sie schlugen es und jede Seele, die darin war, mit der Schärfe des Schwerts. Sie ließen keinen Überlebenden zurück.“ (Jos. 10:28, 30, 32, 35, 37, 39; 11:11, NW) Mose sagte auch den israelitischen Soldaten, nachdem sie die feindlichen Midianiter im Kriege hingerichtet hatten: „Ein jeder, der eine Seele getötet hat, und ein jeder, der einen Erschlagenen angerührt hat, ihr sollt euch reinigen.“ (4. Mose 31:19, NW) Der Weise sagte: „Wer mit einem Weibe Ehebruch begeht, ist unsinnig; wer seine Seele verderben will, der tut solches.“ (Spr. 6:32) Es könnten weitere Bibeltexte angeführt werden, doch sind hier genug zitiert worden, um zu beweisen, daß sowohl die alten Hebräischen Schriften als auch die Christlichen Griechischen Schriften übereinstimmend dartun, daß die Menschenseele durch die Hände Gottes, des Allmächtigen, und seiner Vollstrecker der Vernichtung ausgesetzt ist.
8. Wie können wir trauernde Hinterlassene gemäß der Schrift von der Falschheit des von Spiritisten gebotenen Trostes überzeugen?
8 Welch wichtige Tatsache zeigt sich nun außer jedem Widerspruch? Es ist folgende: Es gibt kein Weiterleben der Menschenseele nach dem Tode. Darum sagte der Apostel Paulus, wenn es keine Auferstehung der Toten gebe, die mit Jesus Christus begonnen hat, dann seien „auch die, welche, vereint mit Christus, in Todesschlaf fielen, zugrunde gegangen. Wenn wir [Christen] in diesem Leben nur auf Christus gehofft haben, sind wir die bedauernswertesten von allen Menschen. Nun aber ist Christus aus den Toten auferweckt worden als Erstling [Erstlingsfrucht] derer, die in Todesschlaf gefallen sind. Denn da durch einen Menschen der Tod ist, so ist auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten. Denn so wie in Adam alle sterben, so werden auch in dem Christus alle lebendiggemacht werden.“ (1. Kor. 15:18-22, NW) Es besteht ein Unterschied zwischen dem „Weiterleben nach dem Tode“ und der Auferstehung. In der Tat, weil es kein Weiterleben nach dem Tode gibt, muß es eine Auferstehung von den Toten geben. Da es kein Fortleben nach dem Tode gibt, gibt es auch keine Unsterblichkeit der Menschenseele; und da der Geist im Menschen nicht eine Person ist, sind die in den Gräbern ruhenden Verstorbenen tot; und damit sie in Gottes neuer Welt wieder leben, müssen sie von den Toten auferweckt werden. So muß denn die Grundlage des Spiritismus selbst falsch sein, und es kann nicht so etwas wie eine Verbindung zwischen den Lebenden und den Toten geben. Der Spiritismus bietet daher trauernden Hinterlassenen einen falschen, irreführenden Trost. Er setzt sie einer Täuschung aus. Er bringt sie in Gefahr, denn er verneint den Fall des Menschen in die Sünde; er verneint den Tod als die Strafe für Sünde; er verneint die Notwendigkeit des Loskaufsopfers Christi, um die Sünde der Menschheit zu beseitigen und Gottes Vergebung für Sünden zu erlangen; und er verneint auch die Notwendigkeit des Königreiches Gottes, um dieses böse System der Dinge zu vernichten und die Toten aufzuerwecken und ihnen ewiges Leben unter Gottes Reich im irdischen Paradies seiner gerechten neuen Welt erlangen zu helfen.
FÜR JEMAND ANDERS GEHALTEN
9. Zugegeben, daß die Erlebnisse von Spiritisten, ihr Verkehr mit unsichtbaren Personen, Wirklichkeit sind, warum beweisen solche Erfahrungen gleichwohl nicht das „Weiterleben nach dem Tode“ der Menschenseele?
9 Damit ist nicht gesagt, daß Spiritisten nicht in Verbindung gelangen könnten mit einem unsichtbaren, geistigen Reiche. Es besagt nicht, daß sie nicht echte Phänomene besitzen, wie Botschaften, die aus dem Unsichtbaren eingehen, Voraussagen künftiger Dinge, die sich bewahrheiten, Enthüllungen von Kenntnissen, die nicht auf gewöhnliche Weise erlangt werden, übernatürliche Bewegungen von Gegenständen, die Bildung von Ektoplasma aus den Körpern von Medien zu Menschengestalten sowie andere Dinge, auf die sie ihren Glauben und ihre Lehre hauptsächlich stützen. Zugegebenermaßen beweisen solche Erlebnisse und beobachtete Erscheinungen etwas. Doch was? Das Vorhandensein eines unsichtbaren Reiches mit vernunftbegabten Geistgeschöpfen, aber entschieden weder ein „Weiterleben nach dem Tode“ noch eine Verbindung zwischen den Toten und den Lebenden. In dieser Hinsicht täuscht der Spiritismus andere Geschöpfe vor. Wir meinen damit, daß Spiritisten die Geschöpfe im Geisterreich, mit denen sie durch Medien und andere Mittel verkehren, für jemand anders halten, als sie wirklich sind. Sie denken, es seien Menschenseelen, die einst auf Erden lebten, nun aber abgeschieden seien. Um ihrer eigenen Zwecke willen offenbaren die Geister nicht, wer sie tatsächlich sind, sondern geben vor, Personen zu sein, die sie nicht sind.
10. Wer sind die unsichtbaren Personen, die vorgeben, Seelen verstorbener Menschen zu sein, die mit Spiritisten verkehren?
10 Wer sind denn jene Geister, die mit Spiritisten verkehren? Es können nicht unsterbliche Seelen oder Geister von verstorbenen Menschen sein. Da sie also vorgeben, die unsichtbaren, lebenden Seelen verstorbener Menschen zu sein und somit betrügen und täuschen, müssen es Lügengeister sein. Es müssen Dämonen oder Teufel sein, die für das verantwortlich sind, was die Bibel „Lügenwahrsagung“ und „lügenhafte Zeichen und Wunder“ nennt. — Hes. 13:6, 7, 9; 2. Thess. 2:9, NW.
11-13. Welche Tatsachen offenbart der Bibelbericht über den Besuch des rebellischen Königs Saul beim Geistermedium in Endor?
11 Aber die Bibel selbst, so wenden die Spiritisten ein, gibt einen Bericht über den Verkehr zwischen den Verstorbenen und den Lebenden, zwischen dem treuen Propheten Samuel und König Saul von Israel vor der Schlacht zwischen den Israeliten und den feindlichen Philistern.
12 Um den Einwand der Spiritisten angesichts aller vorliegenden Tatsachen näher untersuchen zu können, veröffentlichen wir hier den gesamten biblischen Bericht, wie er in der Neuen-Welt-Übersetzung (engl.) erscheint:
„Nun war Samuel selbst gestorben, und ganz Israel hatte um ihn getrauert und ihn in Rama, seiner eigenen Stadt, begraben. Was Saul betrifft, hatte er die Geistermedien und die berufsmäßigen Vorhersager von Ereignissen aus dem Lande weggeschafft.
Darauf versammelten sich die Philister und kamen und lagerten sich in Sunem. So versammelte Saul ganz Israel, und sie lagerten sich in Gilboa. Als nun Saul das Lager der Philister sah, wurde ihm bange, und sein Herz begann sehr zu zittern. Obwohl Saul Jehova befragte, antwortete ihm Jehova nicht, weder durch Träume noch durch die Urim noch durch die Propheten. Schließlich sprach Saul zu seinen Dienern: ‚Sucht mir ein Weib, das die Geistermediumschaft beherrscht, und laßt mich zu ihm gehen und es befragen.‘ Da sprachen seine Diener zu ihm: ‚Siehe! da ist ein Weib in Endor, das die Geistermediumschaft beherrscht.‘
Da verstellte sich Saul und zog andere Kleider an und ging hin, er und zwei Männer mit ihm, und sie kamen zu dem Weibe bei Nacht. Er sprach nun: ‚Wende bitte Wahrsagung für mich an durch Geistermediumschaft und bringe mir den herauf, den ich dir bezeichnen werde.‘ Das Weib jedoch sagte zu ihm: ‚Du selbst weißt wohl, was Saul tat, wie er die Geistermedien und die berufsmäßigen Vorhersager von Ereignissen aus dem Lande ausrottete. Warum also handelst du wie jemand, der meiner Seele eine Falle stellt, daß ich getötet werde?‘ Unverzüglich schwur Saul ihr bei Jehova mit den Worten: ‚So wahr Jehova lebt, es wird dich keine Schuld für einen Irrtum in dieser Sache treffen!‘ Darauf sagte das Weib: ‚Wen soll ich dir heraufbringen?‘ Darauf erwiderte er: ‚Bringe mir Samuel herauf!‘ Als das Weib ‚Samuel‘ sah, begann sie mit lauter Stimme zu schreien, und das Weib sprach weiter zu Saul: ‚Warum betrogst du mich, da du doch selbst Saul bist?‘ Der König aber sprach zu ihr: ‚Fürchte dich nicht! doch was sahst du?‘ Und das Weib sprach weiter zu Saul: ‚Einen Gott sah ich aus der Erde heraufkommen.‘ Sogleich sagte er zu ihr: ‚Welches ist seine Gestalt?‘ worauf sie sprach: ‚Es ist ein alter Mann, der heraufkommt, und er hat sich mit einem ärmellosen Mantel bedeckt.‘ Daraufhin erkannte Saul, daß es ‚Samuel‘ sei, und er neigte sich tief mit seinem Angesicht zur Erde und beugte sich nieder.
Und ‚Samuel‘ begann zu Saul zu reden: ‚Warum hast du mich aufgestört, indem du mich heraufbringen ließest?‘ Darauf sprach Saul: ‚Ich bin sehr bedrängt, da die Philister wider mich streiten, und Gott selbst ist von mir gewichen und hat mir nicht mehr geantwortet, weder durch die Propheten noch durch Träume, so daß ich dich rufe, damit du mich wissen lassest, was ich tun soll.‘
Und ‚Samuel‘ sprach weiter: ‚Warum fragst du denn mich, da doch Jehova selbst von dir gewichen ist und sich als dein Widersacher erweist? Und Jehova wird für sich gerade so tun, wie er durch mich redete, und Jehova wird das Königreich deiner Hand entreißen und es deinem Mitgenossen, dem David, geben. Weil du der Stimme Jehovas nicht gehorchtest und seine Zornglut wider Amalek nicht vollzogst, darum wird Jehova dir gewißlich heute dieses tun. Und Jehova wird auch Israel mit dir in die Hand der Philister geben, und morgen wirst du und deine Söhne bei mir sein. Auch das Lager Israels wird Jehova in die Hand der Philister geben.‘
Daraufhin fiel Saul sogleich seiner ganzen Länge nach auf die Erde, und er erschrak sehr wegen der Worte ‚Samuels‘. Auch war keine Kraft mehr in ihm, denn er hatte den ganzen Tag und die ganze Nacht keine Nahrung zu sich genommen. Das Weib kam nun zu Saul und sah, daß er sehr erschrocken war. So sprach sie zu ihm: ‚Hier, deine Magd, hat auf deine Stimme gehört, und ich nahm meine Seele in meine Hand und gehorchte den Worten, die du zu mir redetest. Und nun bitte höre auch du auf die Stimme deiner Magd, und laß mich dir ein Stück Brot vorsetzen und iß, damit Kraft in dich komme, da du deines Weges gehen wirst.‘“ — 1. Sam. 28:3-22, NW.a
13 ‚Ihr seht also‘, so erklärt der Spiritist, ‚die Bibel sagt, Samuel sei nach seinem Tode erschienen.‘ Aber sagt dies die Bibel wirklich? Nein! Sie zeigt, daß König Saul bei dieser Sitzung [Séance] nichts sah. Das Geistermedium war es, das Weib, das durch ihre okkulten Kräfte etwas sah. Saul gab sich ihr nur geistig hin, damit die Sitzung erfolgreich sei. ‚Aber‘, so sagt der Spiritist, ‚was das Medium sah und beschrieb, identifizierte Saul selbst als Samuel.‘ Allerdings, aber Saul wollte glauben, daß es Samuel war, und er war bereit, sich durch äußere Erscheinungen, durch Ähnlichkeiten täuschen zu lassen.
14-16. (a) Welches Problem in bezug auf die Identität von Personen geben selbst geschickte Forscher als ungelöst geblieben zu? (b) Wie sind im Fall von König Saul gesunde Bibelgrundsätze anwendbar, um dieses Problem zu lösen?
14 Ähnlichkeiten beweisen jedoch nicht, wer eine Person genau ist. Es müssen andere wichtige Dinge in Rechnung gezogen werden. In seinem Artikel „Ein Fall für ESP, PK und PSI“, veröffentlicht in der Zeitschrift Life im Jahre 1954, sagte Aldous Huxley, der wohlbekannte Erforscher psychischer Vorgänge, auf Seite 108 folgendes:
„Ein weiteres Problem für den künftigen Psi-Forscher wird dasjenige des Weiterlebens des Menschen nach dem Tode sein … Beunruhigende Fälle von Personenverwechslung kommen von Zeit zu Zeit bei Gerichten vor … Pässe, Versicherungsausweise und selbst Fingerabdrücke können gefälscht werden. Und irgendwo in der Welt hat sozusagen jedermann sein oder ihr Doppel. (Von Stalin und Hitler wird gesagt, sie hätten sich mindestens eines halben Dutzends bedient.) Wenn es so schwierig ist, schon hier und jetzt wissenschaftlich nachzuweisen, daß ich tatsächlich ich bin und du du bist, wieviel schwieriger muß es da noch sein, zu beweisen, daß die Person, die durch den Mund eines Mediums spricht, wirklich jene Person ist, für die sie sich ausgibt und nicht bloß die Vermittlung von Aufschlüssen, die mittels ESP [einer außersinnlichen Wahrnehmung (ASW)] durch einen losgelösten Teil des Unterbewußtseins des Mediums erworben und mehr oder weniger überzeugend geschildert wird.“ Und dann heißt es in dem Artikel unter einem Bilde Harry S. Trumans, des früheren Präsidenten der USA, das neben jenem seines Bühnendoppels Irving Fisher erschien: „WER IST’S? … Da jemandes äußere Erscheinung nachgeahmt werden kann — so zeigt der Schriftsteller Huxley —, ist es doppelt schwierig, die Behauptungen richtig zu beurteilen, daß man durch Medien in Sitzungen gewisse Verstorbene gehört habe.“
15 Für den Schriftsteller Aldous Huxley und andere Erforscher des Psychischen sind dies „noch ungelöste, alte Probleme“. Wenn wir aber das ganze Wort Gottes, die Bibel, annehmen, ist dieser Fall von König Saul und dem Medium kein ungelöstes Problem. König Saul hatte zuvor nicht etwa Jehovas Propheten, sondern die Geistermedien und berufsmäßigen Vorhersager von Ereignissen aus dem Lande Israel ausrotten lassen. Gleichwie er das Geistermedium dazu verleitete, sein ungesetzliches Handwerk zu betreiben, so betrog der Geist, der das Medium einen aus der Erde heraufsteigenden Gott sehen ließ, es und auch Saul durch die Nachahmung der früheren lebenden Erscheinung des verstorbenen Samuel. Bei seinem Tode ließ Samuel den ärmellosen Mantel zurück, den er zu tragen pflegte oder in dem er begraben worden war. Woher also nahm der Geist den ärmellosen Mantel? Der Geist ahmte diesen Mantel wie auch das Alter Samuels nach. Dieser unsichtbare Geist, der durch das Medium wirkte, wußte, wie Samuel im Leben gekleidet war und was er bei früheren Gelegenheiten zum ungehorsamen König Saul gesagt hatte. Auch wußte er, wie Samuel sich geweigert hatte, König Saul vor seinem Tode nochmals zu sehen und ferner wie er bei seinem Tode aussah. (1. Sam. 15:35) Daher konnte der Geist all dies leicht nachahmen und tat es auch. Ob es nun am nächsten oder am „morgigen“ Tage war, an dem das israelitische Heer durch seine Niederlage den Philistern anheimfiel, und Saul und seine Söhne mit ihm auf dem Schlachtfeld starben, zeigt der biblische Bericht nicht deutlich. Die Worte des Geistes „du und deine Söhne“ bedeuteten nicht notwendigerweise alle Söhne Sauls, sondern jene, die im Lager bei ihm wären. Einer der Söhne Sauls, Isboseth, starb nicht in jener Schlacht, sondern regierte eine Weile als Sauls Nachfolger. (1. Sam. 31:1-7; 1. Chron. 9:39; 10:2-6) Der Geist wußte, daß Jehova gegen Saul war, und daß Saul überdies Jehova mißfallen hatte, weil er ein Geistermedium zu Rate zog, und daß er dafür zum Tode verurteilt war und ihm nicht die Gunst der Hilfe Jehovas in der Schlacht zuteil würde. So konnte der Geist vernünftigerweise die Niederlage für Saul und den Tod für ihn und seine Söhne voraussagen.
16 Ob nun die Voraussage des Geistes wahr wurde oder nicht, war der Geist doch ein „Lügengeist“, denn er machte eine Voraussage von einem nachgeahmten oder trügerischen Hintergrunde aus, indem er vorgab, Jehovas treuer Samuel zu sein und die Lüge vorspielte, die Toten seien nicht tot, und es sei möglich, daß die Lebenden mit den Toten reden. Samuel war damals eine tote Seele, und es bestand für ihn die Hoffnung auf eine Auferstehung in Gottes neuer Welt. Er hatte sich geweigert, mit Saul noch länger zu verkehren, nachdem Jehova ihn entschieden verworfen hatte, weil er im Falle der Hinrichtung aller Amalekiter und ihres Viehs Jehova ungehorsam gewesen war. Samuel hatte sich auch geweigert, irgend etwas mit Geistermedien zu tun zu haben. Gewißlich hätte nun kein verurteiltes Geistermedium Samuel nach seinem Tode zwingen können, etwas zu tun, was er während seines Lebens abgelehnt hätte. Auch konnte das weibliche Medium den Toten nicht auferwecken. Der einzige, der dies tun kann, ist „Gott, der die Toten lebendig macht und die nichtseienden Dinge ruft, wie wenn sie da wären“. (Röm. 4:17, NW) „Jehova tötet und macht lebendig [ist ein Bewahrer des Lebens, NW]; er führt in den Scheol [das gewöhnliche Grab der Menschen] hinab und führt herauf.“ (1. Sam. 2:6) Er hörte nicht auf ein verurteiltes Medium und brachte Samuel für dieses zurück.
17, 18. Was für andere richtige Schlußfolgerungen können wir aus der Erfahrung Sauls und den eitlen Versuchen der Spiritisten ziehen, diese zum Beweis für ein „Weiterleben nach dem Tode“ zu verwenden?
17 Daß König Saul sich auflehnte, dem Befehl Jehovas zu gehorchen, war dasselbe, wie wenn einer Spiritismus treibt, gleichwie Samuel zu ihm sagte: „Widerspenstigkeit ist dasselbe wie die Sünde der Wahrsagerei und ein vermessenes Vorwärtsdrängen dasselbe wie unheimliche Macht [Benutzung derselben] und Teraphim. Weil du das Wort Jehovas verworfen hast, verwirft er demgemäß dich, daß du nicht mehr König seiest.“ (1. Sam. 15:22, 23, NW) Da er nun aber ein Geistermedium befragte, nahm er direkt zum Spiritismus Zuflucht und verdiente den Tod. Durch das Medium gelangte er in Berührung mit einem Lügengeist, doch nicht mit Samuel. Deswegen heißt es in 1. Chronika 10:13, 14 (NW): „So starb Saul wegen seiner Untreue, wodurch er treulos gehandelt hatte wider Jehova betreffs des Wortes Jehovas, das er nicht gehalten hatte, und auch weil er ein Geistermedium ersuchte, sich zu erkundigen. Und er erkundigte sich nicht bei Jehova. Demzufolge tötete er ihn und wandte das Königtum David, dem Sohne Isais, zu.“
18 Der Versuch von Spiritisten, das Erlebnis Sauls als biblischen Beweis zu benutzen, daß es ein Weiterleben nach dem Tode gebe, und daß die Abgeschiedenen aus dem Reiche der Verstorbenen durch Geistermedien mit den auf Erden Lebenden verkehren können, scheitert daher jämmerlich.
19-21. Welches Zeugnis von berühmten Spiritisten kennzeichnet genau die fragwürdigen, verführerischen Mitteilungen, die, wie sie fälschlich behaupten, von den Seelen verstorbener Menschen stammen?
19 Auch die Spiritisten selbst geben zu, daß die Geister, mit denen sie Kontakt haben, lügen und betrügen. Auf Seite 162 seines Buches, unter der Überschrift „Intrusion by Undesired Spirits“ [Unerwünschte Geister als Eindringlinge] bekennt Rishi:
„In unserem Bemühen, mit unseren Geisterfreunden zu verkehren, stoßen wir gelegentlich auf unerwünschte Wesenheiten, die sich einmischen, während andere Mitteilungen machen und sie sogar personifizieren. Dies ist ein großes Hindernis auf dem Wege gewisser Experimentatoren, die bisweilen sehr belästigt werden durch unangenehme Eindringlinge aus der anderen Welt. Aus Mangel an einer guten Wegleitung für die unsichtbaren Regionen sind sie sehr behindert und fühlen sich hilflos in der Sache. Es scheint, daß diese ernsten Personen begierig sind, unerwünschte Besucher loszuwerden, doch weder Argumente noch Gebete sind von irgendwelcher Wirkung bei solchen Bewohnern der nächsten Welt, die als Eindringlinge gewöhnlich jene behindern wollen, durch die sie ihre Gedanken vermitteln.“
20 Aber der verstorbene Erforscher des Psychischen, Sir Arthur Conan Doyle, spricht noch unverhohlener hinsichtlich der Neigung der Geister zum Lügen. Auf Seite 72 seines Buches The New Revelation [Die neue Offenbarung] sagte Sir Doyle über die Geister selbst folgendes:
„Unglücklicherweise haben wir mit ganz kaltblütigem Lügen auf seiten der bösen oder unheilvollen Intelligenzen zu rechnen. Ein jeder, der die Sache erforscht hat, wird wohl Beispiele willentlicher Täuschung erlebt haben, die gelegentlich mit guten, wahren Mitteilungen vermischt waren.“
21 Seiner Furcht darüber Ausdruck gebend, wer die Geister in Wahrheit sind, sagte ein ägyptischer Spiritualist namens Aly Abdel Galil Rady, Physikprofessor an der Fakultät für Wissenschaften der Universität Ibrahim in Kairo, auf Seite 277 und 287-289 seines Buches The Invisible World [Die unsichtbare Welt] folgendes, das aus dem Arabischen übersetzt ist:
„Die Geister, die erscheinen, können Unruhstifter sein, Lügner, und vielleicht kommen sie von Dämonen, die geschickt als die Geister verstorbener Menschen handeln und mit ihrer Stimme sprechen, in ihrem Bilde erscheinen und sich in ihrer Gestalt materialisieren können … Ich kann daher sagen, daß alle von den Geistern bei deren Erscheinen bekanntgegebenen Meinungsäußerungen fragwürdig sind. Es ist wahr, daß einige von ihnen recht haben, aber die meisten haben unrecht … Wir sollten nicht vergessen, daß es gemäß der Wissenschaft viele verführerische Phänomene gibt, wie zum Beispiel eine Fata Morgana, zu der Durstige hinrennen in der Annahme, Wasser zu finden. Warum sollten wir also nicht die Wahrheit zu ergründen suchen hinsichtlich der Geister, die zu uns reden? Ich vermute, daß es Dämonen sind. Und weder ich, noch jene Spiritisten sind sicher.“
22. An welche grundlegende Lüge und welche grundlegende Wahrheit müssen wir uns erinnern, um ein richtiges Verständnis der Behauptungen von Spiritisten zu erhalten?
22 So kommt denn aus dem Munde oder der Feder hervorragender Spiritisten selbst der verheerende Beweis oder das Zeugnis. Der Versuch, den Spiritismus mit dem schwachen Argument zu verteidigen, es gebe gute und schlechte Geister, und es sei die Absicht der Spiritisten, in Berührung mit guten Geistern zu gelangen, ist nutzlos. Der Spiritismus gründet sich auf eine grobe Unwahrheit, auf die Lüge vom Weiterleben nach dem Tode und von der Unsterblichkeit der Menschenseele. Alle Geister daher, die bereit sind, mit Spiritisten auf Grund dieser Lüge zu verkehren, und die versuchen, sie als wahr erscheinen zu lassen, müssen schlechte Geister sein, Dämonen, die Gott und sein Wort als lügenhaft darzustellen suchen. Der christliche Apostel Paulus schreibt: „Gott werde als wahrhaftig erfunden, wenn auch jeder Mensch als Lügner erfunden würde.“ (Röm. 3:4, NW) Diese Erklärung schließt jeden ein, der Spiritist ist, und der mit diesen Geistern, die erwiesenermaßen lügen, Fühlung nimmt.
WAR DIE UMGESTALTUNGSSZENE EINE MATERIALISATION?
23-25. Warum war die Umgestaltungsszene nicht eine spiritistische Materialisation von Mose und Elia, und was war sie in Wirklichkeit?
23 In dem weiteren Versuch, alle seine Karten auszuspielen, wird der Spiritist sagen: ‚War aber die Umgestaltung Jesu auf dem hohen Berge nicht eine Rückkehr Moses und Elias aus den Toten, und gebrauchte somit Jesus nicht seine drei Apostel, Petrus, Jakobus und Johannes, im Schlafzustande als Medien, um die Materialisation dieser verstorbenen Propheten herbeizuführen?‘ Um hierauf zu antworten, wende man sich dem zuverlässigen Bericht zu, wie er in Lukas 9:28-36 (NW) enthalten ist: „Er nahm Petrus und Johannes und Jakobus mit sich und stieg auf einen Berg, um zu beten. Und als er betete, veränderte sich das Aussehen seines Angesichts, und sein Gewand wurde strahlend hell. Und siehe! zwei Männer redeten mit ihm, welche Mose und Elia waren. Diese erschienen mit Herrlichkeit und begannen über seinen Weggang zu reden, den er in Jerusalem erfüllen sollte. Nun waren Petrus und die mit ihm waren, beschwert vom Schlaf; doch als sie völlig aufgewacht waren, sahen sie seine Herrlichkeit und die zwei Männer, die bei ihm standen. Und als diese von ihm getrennt wurden, sprach Petrus zu Jesus: ‚Unterweiser, es ist vorzüglich für uns, hier zu sein, so laß uns drei Zelte errichten, eines für dich und eines für Mose und eines für Elia‘ und er war sich nicht bewußt, was er sagte. Doch während er diese Dinge sprach, bildete sich eine Wolke und begann sie schützend zu bedecken. Als sie in die Wolke eintraten, kam Furcht über sie. Und eine Stimme kam aus der Wolke, die sprach: ‚Dieser ist mein Sohn, der auserwählt worden ist. Hört auf ihn.‘ Und während die Stimme redete, fand es sich, daß Jesus allein war. Sie aber schwiegen und berichteten in jenen Tagen niemand irgend etwas von den Dingen, die sie gesehen hatten.“
24 Dies war keine Materialisation der verstorbenen Propheten Mose und Elia durch Erzeugung von Ektoplasma. Es wurde weder von Jesus noch von Petrus oder Jakobus oder Johannes Ektoplasma ausgestoßen. Sie waren bei Bewußtsein und beobachteten, was vor sich ging, denn sie sollten Zeugen von dieser Umgestaltung werden, um die Prophezeiungen der Bibel, und nicht die Voraussagen der Geisterbotschaften, um so befestigter zu haben. So bekennt Petrus es selbst in den Worten: „Nein, nicht indem wir uns abkehrten, um künstlich ersonnenen Fabeln zu folgen, machten wir euch bekannt mit der Macht und Gegenwart unseres Herrn Jesus Christus, sondern indem wir Augenzeugen seiner herrlichen Größe wurden. Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit, als von der hocherhabenen Herrlichkeit Worte wie diese an ihn ergingen: ‚Dieser ist mein Sohn, mein Geliebter, auf dem meine Anerkennung ruht.‘ Ja, diese Worte hörten wir vom Himmel her ergehen, während wir mit ihm auf dem heiligen Berge waren. Demzufolge haben wir das prophetische Wort befestigter, und ihr tut wohl, darauf zu achten.“ (2. Pet. 1:16-19, NW) Dies konnte nicht eine spiritistische Materialisation von Mose und Elia sein, denn sie beide waren tote Seelen, und die Zeit für ihre Auferstehung aus den Toten war noch gar nicht gekommen. — Heb. 11:23-29, 32, 38-40.
25 Dies war eine Vision, gleich der Vision, die der Apostel Johannes später hatte, nämlich etwa sechzig Jahre, nachdem er Zeuge der Umgestaltungsszene gewesen war, und diese schien von solcher Wirklichkeit zu sein, daß Johannes mit denen redete, die in der Vision erschienen. (Off. 1:1, 2; 5:4, 5; 7:13, 14) Jesus selbst bezeichnete dies als eine prophetische Vision, in der Mose und Elia als Sinnbilder der Ämter dienten, die Jesus innehaben sollte, um gewisse Werke zu tun. Der Apostel Matthäus beweist, daß die Umgestaltungsszene eine Vision war, wenn er schreibt: „Und als sie vom Berge hinabstiegen, gebot ihnen Jesus und sprach: ‚Erzählt niemand von der Vision, bis der Sohn des Menschen aus den Toten auferweckt ist.‘“ (Matth. 17:9, NW) Die Spiritisten sind daher durch das maßgebende Wort daran gehindert, die Umgestaltungsszene Jesu als Stütze für ihre Lehre zu verwenden.
26, 27. Weshalb ist die Austreibung von Dämonen durch Jesus und seine treuen Jünger kein Beweis für die Richtigkeit der Behauptungen der Spiritualisten?
26 Gleich nachdem Jesus vom Berge der Umgestaltung herabkam, heilte er einen dämonenbesessenen, mondsüchtigen Knaben. Wir lesen darüber: „Dann tadelte ihn Jesus, und der Dämon fuhr von ihm aus; und der Knabe war von jener Stunde an geheilt.“ (Matth. 17:14-18, NW) Dies verstärkt den Beweis, daß die Umgestaltungsszene nichts mit Spiritismus zu tun hatte, der von den Dämonen getrieben wird.
27 Jesus war kein Geistermedium. Er gab dem Einfluß von Dämonen oder unreinen Geistern niemals nach. Seine religiösen Feinde beschuldigten ihn, von einem unreinen Geist, einem Dämon, besessen zu sein. (Joh. 7:20; 8:48, 49, 52; 10:20, 21) Aber Jesus selbst trieb Dämonen aus, und er ermächtigte seine Jünger, ebenfalls Dämonen auszutreiben. (Matth. 10:1, 8; Luk. 9:1; 10:17-20) Seine Feinde sagten, er treibe die Dämonen durch die Macht des „Herrschers der Dämonen“, durch Beelzebub, aus. Aber Jesus sagte, dies würde bedeuten, daß Satan wider sich selbst entzweit sei, so daß sein Königreich nicht bestehen könnte. Nun gut, bedeutet dies, daß, obwohl Geistermedien und Priester falscher Religion Dämonen beschwören, Gott sich ihrer bediene, um Dämonen auszutreiben? Nein, sondern Satan bedient sich ihrer hierzu. Wenn er sich solcher bedient, so ist Satan nicht wider sich entzweit, weil diese Geistermedien und falschen Priester auf seiner Seite sind und sein Reich durch die Wunder, die sie wirken, unterstützen, und anscheinend stützen sie Satans Religionslügen. Wenn sie also Dämonen austreiben — auch wenn es in Jesu Namen wie in einem Zaubernamen geschieht —, so beweist dies nicht, daß solche Medien und falschen Priester nicht „Täter der Gesetzlosigkeit“ wider Gott sind. (Matth. 7:21-23, NW; Apg. 19:11-16) Jesus selbst aber war nicht auf Satans Seite. Er war Satans größter Feind auf Erden, und was er lehrte und predigte, richtete sich direkt gegen Satans Lügen und Königreich. Daß also Jesus Dämonen austrieb, war ein Beweis, daß er es durch Satans Feind, durch den „Finger Gottes“ tat, und Gottes Wahrheit und Königreich wurden dadurch gestützt. (Matth. 12:22-30) Seine treuen Jünger trieben ebenfalls Dämonen aus durch Gottes Macht und nicht durch die Macht des Teufels. Die Macht, im ersten Jahrhundert so zu tun, war eine Wunder-„Gabe“ des heiligen Geistes. Aber nach dem Tode der zwölf Apostel Christi hörte diese Gabe unter seinen treuen Nachfolgern zu bestehen auf, und sie besitzen sie heute nicht mehr oder üben sie nicht mehr aus. — 1. Kor. 13:8-11.
28. Warum werden verschiedene berichtete Handlungen Jesu unrechterweise als „spiritistische Levitationen“ beschrieben?
28 Jesus hatte mit den Dämonen nichts gemein, und die Dämonen selbst gaben diese Tatsache zu. Einer von ihnen rief aus: „Was haben wir mit dir zu tun, Jesus, du Nazarener? Bist du gekommen, uns zu verderben? Ich weiß genau, wer du bist: der Heilige Gottes.“ Jesus „tadelte ihn und sprach: ‚Verstumme und fahre von ihm aus!‘“ Jesus ließ es nicht geschehen, daß die Dämonen über ihn Zeugnis gaben, wie wir lesen: „Er trieb viele Dämonen aus, doch ließ er die Dämonen nicht reden, weil sie wußten, daß er Christus sei.“ (Mark. 1:23-25, 34, NW) Daß Jesus einmal auf dem Galiläischen Meere wandelte, um das sturmgepeitschte Schiff seiner Jünger zu erreichen, war kein Akt einer spiritistischen Levitation. (Matth. 14:24-32) Als Jesus getauft und dann mit Gottes heiligem Geiste erfüllt wurde und vierzig Tage in der Wüste zubrachte, suchte Satan, der Teufel, ihn zu verleiten, eine Levitation zu vollziehen, um die Juden mysteriöserweise zu verblüffen und sie im Tempel Jerusalems für sich zu gewinnen. Auf der Zinne eines Tempels sagte der Herrscher der Dämonen zu Jesus: „Wenn du ein Sohn Gottes bist, so wirf dich von hier hinab; denn es steht geschrieben: ‚Er wird seinen Engeln Befehl geben deinetwegen, dich zu bewahren‘, und: ‚Sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß an keinen Stein stoßest.‘“ Jesus wies dies aber zurück, indem er den Text anführte: „Du sollst Jehova, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen.“ (Luk. 4:1, 9-12, NW) Seine Auffahrt vom Ölberge vierzig Tage nach seiner Auferstehung von den Toten war keine spiritistische Levitation. Es war seine Rückkehr in den Himmel, als er einging in die Gegenwart seines himmlischen Vaters, nämlich mit dem Werte seines Menschenopfers zugunsten der sündigen Menschheit. — Apg. 1:9-12.
DIE HEILIGE SCHRIFT UNTER FALSCHER ANKLAGE
29, 30. Wie wurden Medien und andere, die sich mit Spiritismus von irgendwelcher Art befaßten, durch Jehovas Anweisungen an das alte Volk Israel gerügt?
29 Gegen die Schrift wird daher die falsche Anklage erhoben, sie stütze die Behauptungen von Spiritisten. Zum Schutze des Menschen und als sicherer Führer zur Wahrheit enthüllt die Schrift den Spiritualismus als das, was er in Wirklichkeit ist: Spiritismus oder Dämonismus. Folglich verbot das Gesetz Gottes, Jehovas, den Israeliten, daß sie irgend etwas mit Geistermedien zu tun hätten, die vorgaben, die Lebenden mit den Toten in Berührung zu bringen. Es gebot: „Wendet euch nicht den Geistermedien zu und befraget nicht berufsmäßige Vorhersager von Ereignissen, so daß ihr durch sie unrein werdet. Ich bin Jehova, euer Gott.“ Jene Israeliten, die zum Spiritismus von irgendeiner Art Zuflucht nahmen, mußten getötet werden. „Was die Seele betrifft, die sich zu den Geistermedien und den berufsmäßigen Vorhersagern von Ereignissen wendet, um treulos Verkehr mit ihnen zu haben, wider diese Seele werde ich sicherlich mein Angesicht richten und sie ausrotten aus der Mitte ihres Volkes.“ Geistermedien mußten zu Tode gesteinigt werden: „Was einen Mann oder ein Weib betrifft, in dem sich ein mediumistischer Geist oder ein Vorhersagergeist finden sollte, so sollen sie unfehlbar getötet werden. Sie sollen durch Steinigen zu Tode gebracht werden. Ihr eigenes Blut ist auf ihnen.“ — 3. Mose 19:31; 20:6, 27, NW.
30 „Es soll unter dir keiner gefunden werden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen läßt, keiner, der Wahrsagerei treibt, keiner, der Magie treibt oder einer, der nach Omen Ausschau hält oder ein Zauberer oder ein Bannsprecher oder irgend jemand, der ein Geistermedium befragt, noch ein berufsmäßiger Vorhersager von Ereignissen noch irgend jemand, der die Toten befragt. Denn jeder, der diese Dinge tut, ist für Jehova abscheulich, und um dieser abscheulichen Dinge willen treibt Jehova, dein Gott, sie vor dir aus. Du sollst dich untadelig erweisen bei Jehova, deinem Gott. Denn diese Nationen, die du enteignest, pflegten auf Magier und auf Wahrsager zu hören, was aber dich betrifft, hat Jehova, dein Gott, dir nichts Derartiges erlaubt.“ Sich also mit solchen Dingen zu befassen, würde sie gewißlich vom kommenden Messias, dem größeren Mose, der Jesus Christus ist, abbringen. — 5. Mose 18:10-19, NW.
31. Weshalb wurden Leute vom alten Israel durch Jehova ermahnt, gewisse Prophezeiungen und Voraussagen außer acht zu lassen und zurückzuweisen?
31 Was aber, wenn Geistermedien, Wahrsager, Astrologen oder Benutzer von Ouija-Brettern oder von Planchetten Voraussagen machen, und wenn sich solche Voraussagen erfüllen? Dies beweist noch nicht, daß Spiritismus oder Spiritualismus die wahre, die rechte Religion ist. Warum nicht? Weil dies den Geboten Gottes Jehovas widerspricht, und weil es jene, die sich auf solch spiritistische Dinge verlassen, von Gottes anerkannten Mitteln, verborgene Erkenntnis zu vermitteln und künftige Dinge zu prophezeien, ablenkt. Auch stützt es die große Lüge über Jehovas Göttlichkeit und über die Toten und führt so in den Irrtum hinein. Gottes Gesetz gebietet: „Wenn in deiner Mitte ein Prophet aufstehen sollte oder ein Träumer eines Traums, und er gibt dir ein Zeichen oder einen Hinweis; und das Zeichen oder der Hinweis trifft ein, wovon er zu dir geredet hat, indem er sprach: ‚Laß uns anderen Göttern nachgehen, die du nicht gekannt hast und laß uns ihnen dienen‘“, was dann? „Du sollst nicht hören auf die Worte dieses Propheten oder den Träumer dieses Traums. Denn Jehova, euer Gott, stellt euch auf die Probe, um zu erkennen, ob ihr Jehova, euren Gott, liebt mit eurem ganzen Herzen und mit eurer ganzen Seele … Und jener Prophet oder jener Träumer des Traums soll getötet werden, weil er Auflehnung geredet hat wider Jehova, euren Gott, der euch aus dem Lande Ägypten herausgeführt und dich erlöst hat aus dem Sklavenhause — um dich abzubringen von dem Wege, auf welchem zu wandeln Jehova, dein Gott, dir geboten hat, und du sollst, was übel ist, aus deiner Mitte wegräumen.“ (5. Mose 13:1-5, NW) Eine Voraussage, die erfüllt, aber dazu gebraucht wird, dich von Jehova, dem einzig lebendigen und wahren Gott, abzubringen, ist ein Trug und will dich von deiner Wachsamkeit ablenken und dich von der göttlichen Quelle des Lebens und der Wahrheit weg, in die Irre führen. Sie bezweckt, dich unter die Macht des „Vaters der Lüge“ zu bringen, unter Satan, den Teufel, den „Herrscher der Dämonen“. — Joh. 8:44, NW.
32. Warum ist der Glaube des Menschen, daß es sowohl böse wie gerechte unsichtbare Geistgeschöpfe gibt, vernünftig und schriftgemäß?
32 Jehova Gott weiß, wer diese Dämonen sind. Er kennt ihre Methoden der Wirksamkeit und das Verderben, das sie ihren Opfern bereiten. In seinem geschriebenen Worte warnt er daher sein Volk und jene, die nach Befreiung von diesen unsichtbaren, bösen Intelligenzen trachten. An das Dasein von Dämonen zu glauben beruht nicht auf Aberglauben. Es ist nicht nur christlich, sondern auch wissenschaftlich gefolgert, an das Dasein von Dämonen und an ein geistiges Reich zu glauben, denn dort wohnt der unsichtbare Schöpfer, Gott, der Geist ist; und er ist in diesem weiten, unermeßlichen geistigen Reiche bestimmt nicht allein. Unbekannte Zeit bevor Jehova Gott unser 4 1/2 Milliarden Jahre altes sichtbares Universum erschuf, rief er seine erste Schöpfung ins Dasein. Es war eine geistige Schöpfung, nämlich sein geliebter „einziggezeugter Sohn“, der „Erstgeborene aller Schöpfung“, der zur bestimmten Zeit auf die Erde kam und der „Mensch Christus Jesus“ wurde. (Joh. 3:16; Kol. 1:15, NW; 1. Tim. 2:5) Durch ihn rief Jehova dann andere vernunftbegabte Schöpfungen, ebenfalls geistige, ins Dasein, nämlich all die herrlichen, vollkommenen, heiligen Engel, und diese Geist-„Söhne Gottes“ „jauchzten“ vor Freude, als unsere Erde als ewigdauernde Heimat des Menschengeschlechts erschaffen wurde. (Ps. 104:4; 103:20; Hiob 38:4-7) So bestand denn das geistige Reich schon lange, bevor unser stoffliches Universum ins Dasein kam. Die wunderbar ausgedachte, sichtbare, materielle Schöpfung bezeugt das Dasein, die Macht und Intelligenz des großen Geistes und Schöpfers, Jehovas Gottes. Materialistische Wissenschaftler sind ohne Entschuldigung für ihren Unglauben ihm gegenüber. „Denn seine unsichtbaren Eigenschaften sind von Erschaffung der Welt an deutlich zu sehen, weil sie durch das Erschaffene begriffen werden, nämlich seine ewige Macht und Göttlichkeit, so daß sie unentschuldbar sind.“ — Röm. 1:20, NW.
33, 34. Weshalb sollte unser Glaube bezüglich eines geistigen Reiches und seiner Bewohner mit Recht nicht mit der Theorie des Spiritismus vom „Weiterleben nach dem Tode“ vermischt werden?
33 Die Menschheit brauchte nicht auf ein Anschwellen des Spiritualismus zu warten als Beweis für das Vorhandensein des geistigen Reiches. Was der Spiritualismus der Menschheit wirklich aufzuhalsen versucht hat, ist der Glaube, daß das geistige Reich von den Geistern oder sogenannt „unsterblichen Seelen“ verstorbener Menschen bewohnt werde und daß es ein Fortleben des Menschen nach dem Tode gebe. Ein solcher Glaube mag aus dem Orient oder Osten gekommen sein, aber er hat der Menschheit keinerlei Erleuchtung gebracht. Vielmehr hat er ihre Sinne für die Wahrheit verdunkelt. Der Okzident oder Westen ist in große Finsternis geraten und hat kein Licht, das er geben kann. Die Lehre von einem „Weiterleben nach dem Tode“ ist kein Licht, und Shaw Desmond ist in einem unglücklichen Irrtum befangen, wenn er in seinem Buche, betitelt „Wir sterben nicht“, sagt: „Geistig hungernd schaut Europa nicht mehr nach dem Osten aus, um Licht zu erhalten, denn Licht kommt nicht mehr aus dem Osten, sondern aus dem Westen. Immer noch ist der Osten, wenn er es auch nicht immer sein wird, gleichgültig gegen das Licht, das er einst einer verdunkelten Welt gab, jenes Licht der Welt, das in seiner letzten Quintessenz das Licht vom ‚Weiterleben‘ genannt werden kann.“ Der Spiritualismus mit seiner Lehre vom „Weiterleben“ ist erst seit der Flut der Tage Noahs, dem Jahre 2370 v. Chr., ins Dasein gekommen.
34 Der erste Mensch Adam wußte vom Dasein des geistigen Reiches und erkannte, daß er dessen Erzeugnis war, und dies lehrte er sein Weib Eva im Garten Eden. Beide, Adam und Eva, wußten, daß das geistige Reich existierte, weil Jehova Gott mit ihnen aus dem Unsichtbaren gesprochen und ihnen seinen Willen kundgetan hatte. Auch hörten sie seine Stimme, aber nicht etwa mittels eines Geistermediums, und sie redeten zudem mit ihm. Sie wußten, daß sie nicht mit irgendeiner verstorbenen und „abgeschiedenen“ Person sprachen. Vor Adam und Eva gab es keine verstorbenen Menschen. Sie redeten also nicht mit Toten, sondern mit den Lebenden im geistigen Reiche, bis sie aus dem Paradies Eden hinausgetrieben wurden. Noah mit seinen Angehörigen, mit sieben Menschenseelen, überlebte die weltweite Flut, und sie wußten um das Dasein des geistigen Reiches. Aus dem unsichtbaren geistigen Reiche erhielt Noah die Anweisungen, die Arche zum Überleben der Flut zu bauen und gerade zur rechten Zeit in sie hineinzugehen. Aus dem geistigen Reiche sprach Gott nach der Flut zu ihnen, segnete sie und gab ihnen Anweisungen. Statt das geistige Reich zu entdecken oder es zu erklären und zu beweisen, hat der Spiritismus die Tatsachen darüber verdreht und irregeführte Menschen in die Klauen der Dämonen geführt. — 1. Mose 5:32 bis 9:17.
WER HAT DIE DÄMONEN GEMACHT?
35-37. (a) Wie und wann entstanden Lügengeister oder Dämonen? (b) Wer war der erste Dämon, und wie handelte er Gott, dem Allmächtigen, zum Trotz?
35 Bei einigen Lesern entsteht hier nun eine Frage. In 5. Mose 32:4 (NW) singt Mose von Jehova Gott und sagt: „Der Fels, vollkommen ist sein Tun; denn alle seine Wege sind Gerechtigkeit. Ein Gott der Treue, bei dem es keine Ungerechtigkeit gibt; gerecht und gerade ist er.“ Da dem so ist, konnte er nicht der Schöpfer von Dämonen sein. Wie denn kamen Dämonen ins Dasein? Gleich der nächste Vers des Liedes Moses gibt uns den Schlüssel, wenn es dort heißt: „Sie haben ihrerseits verderbt gehandelt; sie sind nicht seine Kinder, die Mangelhaftigkeit ist ihre eigene. Eine verkehrte und verdrehte Generation!“ (5. Mose 32:5, NW) Das will besagen: jene, die jetzt Dämonen sind, haben sich selbst zu solchen gemacht; diese Mangelhaftigkeit haben sie selbst verschuldet, und sie sind nicht mehr Gottes Kinder. Die Bibel nennt sie auch „unreine Geister“. (Matth. 10:1; 12:43; Mark. 1:23, 26, 27; Luk. 4:33, 36; Apg. 5:16; 8:7) Aber Jehova Gott erschuf sie als reine Geister, als seine himmlischen Söhne, als Glieder seiner geistigen Familie. Sie wurden nicht als Unsterbliche erschaffen, sondern als Sterbliche, doch hatten sie die Gelegenheit, ewig zu leben, indem sie weiterhin reine, heilige Geistsöhne Gottes blieben. Sonst könnten sie nun, da eine ganze Anzahl davon Dämonen geworden sind, nicht aus dem Universum ausgerottet werden.
36 Der erste, der sich selbst zu einem Dämon machte, wurde der „Herrscher der Dämonen“, denn er hatte andere Engel oder Geister, die sich selbst zu Dämonen gleich ihm machten. (Matth. 12:24 und Mark. 3:22, NW) Da er als erster Gott Widerstand darbrachte, indem er Gott verleumdete oder über ihn log, sich dabei der Täuschung bediente und seine Opfer wie ein Drache verschlang, wurde er durch vier besondere Titel gebrandmarkt: Satan, der Teufel, die Urschlange und der Drache. (Off. 12:9; 20:2, NW) Der dritte Titel verbindet ihn mit der redenden Schlange im Paradiese Eden. „Die Schlange verführte Eva durch ihre List.“ (2. Kor. 11:3, NW) Satan, der Teufel, nahm von jener Schlange Besitz und veranlaßte sie, zu reden und Eva zu verführen, denn von sich aus konnte eine Schlange nicht reden und einer verführerischen Handlungsweise folgen. Dieses geschah unter unsichtbarer Beherrschung. Der Unsichtbare, der die Schlange leitete, machte sich selbst durch den Lauf des Widerstandes gegen Gott und der Verleumdung, den einzuschlagen er die Schlange veranlaßte, zu Satan, dem Teufel. Dieser unsichtbare Geist war als ein vollkommener, heiliger Geistsohn Gottes erschaffen worden. Da er in Berührung gebracht wurde mit dem Paradies, dem Garten Eden, und seinen menschlichen Bewohnern, sah er eine Gelegenheit, sich zu einem Scheingott zu machen und die Herrschaft über die Menschheit an sich zu reißen. (Hes. 28:13-17) In seinem Herzen gegen seinen eigenen Schöpfer rebellierend, entwarf er den Plan zu seinem Handeln. Er verkörperte sich nicht selbst, sondern bediente sich einer Schlange in Eden. Durch sie redete er, nicht zum Manne Adam, sondern zum Weibe Eva, um sie in die Rebellion wider Gott hineinzuziehen und sich ihrer zu bedienen, um auf Adam einzuwirken, damit auch er so handle.
37 „So begann sie zum Weibe zu sagen: ‚Hat Gott wirklich gesagt: Ihr sollt nicht von jedem Baume des Gartens essen?‘ Darauf sprach das Weib zur Schlange [und damit zu Satan, dem Teufel]: ‚Von der Frucht der Bäume des Gartens dürfen wir essen. Aber über das Essen von der Frucht des Baumes, der in der Mitte des Gartens ist [der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen], hat Gott gesagt: „Ihr sollt nicht davon essen, nein, sie nicht anrühren, damit ihr nicht sterbet.“‘ Darauf sprach die Schlange zum Weibe: ‚Ihr werdet bestimmt nicht sterben, denn Gott weiß, daß am selben Tage, da ihr davon eßt, euch die Augen aufgehen werden und ihr bestimmt wie Gott werdet, erkennend Gutes und Böses.‘“ — 1. Mose 3:1-5, NW.
38, 39. Was ergab sich aus der lügenhaften Mitteilung der Schlange an Eva über ihren Schöpfer Jehova?
38 Durch diese Erklärung log Satan. Er nannte Gott einen Lügner, einen Betrüger, jemand, der nicht allmächtig und daher unfähig sei, die Bestrafung für die Übertretung des göttlichen Gesetzes herbeizuführen. Satan versprach hier Adam und Eva nicht Unsterblichkeit nach dem Tode, sondern sagte, sie würden zufolge des Essens von der Frucht des verbotenen Baumes nicht im Fleische sterben. Durch das Essen an sich würden sie nicht umkommen, und Gott würde oder könnte die Todesstrafe nicht vollziehen. Statt dessen würden sie bestimmt wie Gott werden, nicht indem sie nach dem Tode weiterlebten, sondern während sie im Fleische am Leben blieben. Sie würden sein wie Gott, nicht in bezug auf Unsterblichkeit, sondern in bezug auf die Erkenntnis des Guten und Bösen zufolge ihrer eigenen vermehrten Erkenntnis, durch die sie für sich entscheiden könnten, was gut und böse ist, ohne der Verordnung oder Entscheidung Gottes zu folgen. Also nicht mit dem Gedanken, zu sterben, und in die Geisterwelt einzugehen und dort mehr zu wissen, als sie je zuvor im irdischen Paradiese Eden wußte, sondern mit dem Gedanken, sie könnte mit einer vermehrten Erkenntnis und mit unabhängigem Selbstbestimmungsrecht im Fleische weiterleben, horchte Eva lieber auf die Schlange als auf den wahren Gott. Sie aß. Dann benutzte sie ihren Einfluß, um Adam, ihren Mann, zum Essen zu veranlassen. Ihre Augen gingen ihnen tatsächlich auf, doch nur um ihre eigene nackte Schande zu sehen. Sie fühlten sich nicht einem Gott von überlegener Erkenntnis gleich, sondern sie fürchteten Jehova Gott und suchten sich vor ihm zu verbergen. Statt vorwärtszublicken, einem endlosen, ewigen Leben im Fleische, im irdischen Paradies entgegen, empfingen sie Gottes Urteil, daß sie sterben sollten ohne weiterzuleben, und sie wurden aus dem Edenparadies hinausgetrieben.
39 Nicht nur sie wurden zum Tode verurteilt, sondern der Rebellengeist, Satan, der Teufel, die Urschlange, wurde ebenfalls zum Sterben verurteilt, und sein Kopf soll unter dem Fuß des Samens des von Gott erwählten Weibes zertreten werden. Dies zeigte, daß heilige Engel, wie Satan bis zu seiner Rebellion einer gewesen war, nicht unsterblich, unzerstörbar sind, sondern daß ihr ewiges Leben von ihrem vollkommenen Gehorsam gegen Gott abhängt. Daß also ein Mensch mit dem geistigen Reich verkehrt, ist noch kein Beweis von der Unsterblichkeit von Geistgeschöpfen oder Menschenseelen. — 1. Mose 3:15.
40. Gibt es überhaupt Dämonen, die unsterblich sind, und warum?
40 Der böse Geist, Satan, der Teufel, lebte weiter, nachdem Adam und Eva gestorben waren. Er hat durch Gottes Zulassung bis jetzt gelebt und auf die Erledigung der großen Streitfrage geharrt: Wer beherrscht das Universum? Jehova Gott wird zeigen, daß er das Universum leitet und dessen Gesetze diktiert und festlegt und verordnet, was gut und böse ist. Zu den christlichen Nachfolgern des Samens seines Weibes hat Gott gesagt: „Der Gott, der Frieden gibt, wird Satan in kurzem unter euren Füßen zermalmen.“ (Röm. 16:20, NW) Jesus Christus, sein verherrlichter Sohn, ist es, den Gott dazu gebrauchen wird, Satan, die Urschlange, und seinen Samen zu zermalmen, denn dieser treue Sohn ist es, dessen Ferse die Schlange zermalmte, als er gleich den Kindern Abrahams Blut und Fleisch wurde. Als Beweis hierfür steht geschrieben: „Da nun die ‚jungen Kinder‘ an Blut und Fleisch teilhaben, hat auch er in ähnlicher Weise an denselben Dingen teilgenommen, damit er durch seinen Tod den vernichte, der das Mittel hat, den Tod zu verursachen, das ist den Teufel, und alle frei mache, die aus Todesfurcht ihr Leben lang der Sklaverei unterworfen waren. Denn er nimmt sich tatsächlich gar nicht der Engel an, sondern des Samens Abrahams nimmt er sich an.“ (Heb. 2:14-16, NW) Gott heilte die zermalmte Ferse des Samens seines Weibes, indem er ihn aus den Toten auferweckte, ihn in das geistige Reich zurückbrachte und ihm dazu den Lohn des Preises der Unverweslichkeit und Unsterblichkeit verlieh. (1. Tim. 6:15, 16) Satan aber, der böse Geist, bleibt immer noch sterblich.
41. (a) Welches zusätzliche Bibelzeugnis kennzeichnet vor allem den Hauptdämonen mit Namen? (b) Wie werden die Menschen durch die Bibel davor gewarnt, sich mit spiritistischen Bräuchen zu befassen?
41 In der Schrift wird Satan, der Teufel, vor der Flut der Tage Noahs nicht mit Namen genannt. Er wird zuerst mit Namen genannt im Lebensbericht Hiobs, der Jahrhunderte nach der Flut vom Propheten Mose geschrieben worden zu sein scheint. Geistermedien und das Befragen der Toten werden erst als nach der Flut vorhanden erwähnt, indem Gottes Gesetz durch Mose vor diesen Vertretern böser Geister warnt: „Es soll unter dir keiner gefunden werden, der … ein Geistermedium befragt, noch ein berufsmäßiger Vorhersager von Ereignissen noch irgend jemand, der die Toten befragt.“ (5. Mose 18:10, 11, NW; ferner 3. Mose 19:31; 20:6, 27) Nach der Flut nahmen diese Formen des Dämonismus mit der Stadt Babylon ihren Anfang, die von Nimrod, dem Urenkel Noahs, gegründet wurde. (1. Mose 10:8-10) Zu Babylon sagte der Prophet Jesaja: „Dieses beides wird über dich kommen in einem Augenblick, an e i n e m Tage: Kinderlosigkeit und Witwentum; in vollstem Maße werden sie über dich kommen, trotz der Menge deiner Zaubereien, trotz der gewaltigen Zahl deiner Bannsprüche. Tritt doch auf mit deinen Bannsprüchen und mit der Menge deiner Zaubereien, worin du dich abgemüht hast [von wann an?] von deiner Jugend an! vielleicht kannst du dir Nutzen schaffen, vielleicht wirst du Schrecken einflößen. Du bist müde geworden durch die Menge deiner Beratungen. Sie mögen doch auftreten und dich retten, die Himmelszerleger, die Sternebeschauer, welche jeden Neumond kundtun, was über dich kommen wird!“ (Jes. 47:9, 12, 13) Das letzte Buch der Bibel sagt voraus, warum das neuzeitliche Babylon noch fallen muß gleichwie das alte Babylon, indem dort gesagt wird: „Weil deine Kaufleute dem Range nach die Obersten der Erde waren; denn weil du Spiritismus triebst, sind alle Nationen irregeführt worden.“ — Off. 18:23, NW.
42-44. Wann und wie schlossen sich dem ersten oder obersten Dämon andere ungehorsame Geistpersonen an?
42 Wann kamen die anderen Dämonen unter Satan, dem „Herrscher der Dämonen“, ins Dasein? Es gibt keinen Bibelbericht, wonach irgendwelche der heiligen Engel mit Satan im Garten Eden oder kurz danach rebelliert hätten; sondern der Bericht der Bibel zeigt, wann andere Geistgeschöpfe Gott ungehorsam und so Dämonen wurden, Nachahmer Satans oder der „Samen“ der Schlange. Wann geschah dies? Mindestens in den letzten hundertzwanzig Jahren vor der Flut der Tage Noahs. Die inspirierte Aufzeichnung von Mose sagt: „Und es geschah, als die Menschen an Zahl zuzunehmen begannen auf der Oberfläche des Erdbodens und ihnen Töchter geboren wurden, da begannen die Söhne Gottes zu bemerken, daß die Töchter der Menschen schön waren, und sie nahmen sich zu Weibern von allen, die sie sich auslasen. Danach sprach Jehova: ‚Mein Geist soll dem Menschen gegenüber nicht auf unbestimmte Zeit wirken, da er doch Fleisch ist. Folglich sollen sich seine Tage auf hundertundzwanzig Jahre belaufen.‘ In jenen Tagen erwies es sich, daß die Nephilim auf der Erde waren, und auch nachher, als die Söhne Gottes fortfuhren, Beziehungen mit den Töchtern von Menschen zu haben und sie ihnen Söhne gebaren, waren sie die Mächtigen, die von jener Welt waren, die Männer von Ruhm. Somit sah Jehova, daß die Bosheit des Menschen groß geworden war auf der Erde, und jede Neigung der Gedanken seines Herzens war allezeit nur böse.“ — 1. Mose 6:1-5, NW.
43 Jene „Söhne Gottes“, die die „Töchter der Menschen“ heirateten, waren Geistsöhne Gottes, wie jene, die zusammen gesungen und gejubelt hatten, als Gott die Grundlagen für die Erschaffung der Erde legte. (Hiob 38:4-7) „Denn wer in den Wolken ist mit Jehova zu vergleichen? Wer ist Jehova gleich unter den Söhnen der Starken [Gottessöhnen (d. h. Engeln), Me]?“ (Ps. 89:6)b So übersetzt Moffatt denn 1. Mose 6:2, 4 wie folgt: „Die Engel bemerkten, daß die Töchter der Menschen schön waren, und sie heirateten irgendeine von ihnen, die sie erwählten. (In diesen Tagen erhoben sich die Nephilim-Riesen auf Erden und auch nachher, wann immer Engel mit den Töchtern der Menschen Verkehr hatten und ihnen Kinder geboren wurden; dies waren die Helden, die in den Tagen vor alters berühmt wurden.)“ Hier in 1. Mose 6:4 heißt es im Alexandrinischen Manuskript der griechischen Septuaginta-Version auch „Engel Gottes“ statt „Söhne Gottes“.
44 Diese Erklärung dafür, wer jene „Söhne Gottes“ waren, hat nichts zu tun mit der slawischen Übersetzung des unechten Buches Henoch.
45, 46. Wie handelten jene ungehorsamen Geistpersonen unter den Bewohnern der Erde, und was war die Folge?
45 Um die Töchter der Menschen zu heiraten und mit ihnen Geschlechtsbeziehungen zu haben, mußten sich diese „Söhne Gottes“ als Menschen verkörpern. Damit sie mit ihren Frauen leben und ihre Gemeinschaft Tag und Nacht genießen und ihre Nachkommen aufziehen konnten, mußten diese „Söhne Gottes“ oder Engel solange im Fleische verkörpert bleiben, als sie an diesem Eheleben teilhatten. Die offenkundigen Anzeichen gehen dahin, daß sie ohne Unterbrechung bis zur Sintflut in diesem verkörperten Zustande blieben. Während all dieser Zeit vernachlässigten sie die ihnen von Gott auferlegten Pflichten im geistigen Reiche, um sich der Befriedigung der Leidenschaften des Fleisches zu erfreuen. Dies war Ungehorsam gegen Gott, nicht nur in dieser Hinsicht, sondern auch im Vermischen dessen, was Geistgeschöpfe oder Engel heißt, mit dem, was menschlich ist, zum Zwecke der Fortpflanzung. Der Schöpfer, Jehova Gott, wollte, daß das Menschengeschlecht rein menschlich sein sollte, nicht eine Zwitterrasse durch die Verbindung im ungleichen Joch von Engeln mit Frauen. Dies war der Grund, warum er Eva, Adams Weib, aus der Rippe einer Seite Adams machte. Hinsichtlich aller irdischen Geschöpfe legte Gott für jede Familienart fest, daß sie innerhalb ihrer eigenen Familiengrenzen bleiben sollte. (5. Mose 22:9-11; 1. Mose 1:11, 12, 21, 24, 25) Jene ungehorsamen Söhne Gottes verursachten somit eine unnatürliche Vermengung und wirkten dem Gesetz Gottes hinsichtlich der Menschheit zuwider. Jesus Christus gibt uns zu verstehen, daß sie im geistigen Reich ‚weder heiraten, noch verheiratet werden‘, noch bringen sie auf diese Art Engel-Kinder hervor. — Matth. 22:30, NW.
46 Die natürliche Folge war, daß die Nachkommen solch unnatürlicher Ehen Bastardungetüme waren, die „Nephilim“ genannt wurden. Die Israeliten verglichen sie mit den Riesen von Kanaan, ja sie nannten die Riesen von Kanaan „Nephilim“. (4. Mose 13:33, NW) Da sie Söhne des Ungehorsams waren, waren sie böse. Da sie Bastarde waren und nicht die Macht besaßen, sich fortzupflanzen, machten sie sich nicht durch das Aufziehen von Familien einen Namen, sondern durch Gewalttaten, durch die sie den Menschen im allgemeinen ein Beispiel gaben, wie die Erde mit Gewalttat erfüllt werden und wie die Neigung der Gedanken ihrer Herzen allezeit nur böse sein kann. Sie wurden „Mächtige“ oder Gibborim genannt und waren weltlich, „von jener Welt“. — 1. Mose 6:4, NW.
(Schluß folgt in unserer nächsten Ausgabe)
[Fußnoten]
a Siehe auch das Buch Was hat die Religion der Menschheit gebracht?, S. 174-179, zur diesbezüglichen Betrachtung.
b Eine Amerikanische Übersetzung gibt den letzten Teil dieses Verses wie folgt wieder: „Wer ist wie der HERR unter den himmlischen Wesen?“ Moffatt übersetzt ihn folgendermaßen: „Welcher Engel kann sich mit dem Ewigen vergleichen?“