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Wie sollten Kinder erzogen werden?Der Wachtturm 1973 | 15. Dezember
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er seinen Sohn auf die Erde sandte, um eine Grundlage zu schaffen, auf der die Menschen von Sünde und Tod befreit werden und die Gelegenheit erhalten, ewig in einem Paradies unter einem neuen System der Dinge zu leben. (Joh. 3:16; 2. Petr. 3:13) Das Kind erfährt durch das Studium der Bibel ferner, daß Gott in seinem neuen System der Dinge die Menschen von Krankheit und Tod befreien wird und daß Schmerz, Leid und Trauer, die heute so sehr verbreitet sind, ein Ende haben werden. (Offb. 21:3, 4) Die Menschen werden dann alle freundlich und friedliebend sein. Ja selbst die Tiere werden in Frieden miteinander leben, und ein kleines Kind wird mit ihnen spielen können, ohne daß sie ihm etwas zuleide tun. (Jes. 11:6-9; Ps. 37:9-11, 29) Je besser ein Kind diese erstaunlichen Vorkehrungen Jehovas kennenlernt, desto größer wird seine Liebe zu Gott. Es möchte dann nichts tun, was seinem wunderbaren himmlischen Vater mißfallen könnte. Seine Liebe zu Jehova und seine Dankbarkeit ihm gegenüber sind dann der wichtigste Grund, weshalb es sich scheut, etwas zu tun, was Gott als ein Unrecht bezeichnet.
17. (a) Warum kann man überzeugt sein, daß die Unterweisung in Gottes Wort Kindern in ihrem späteren Leben zugute kommen wird? (b) Welches biblische Beispiel zeigt, daß die frühzeitige Unterweisung von Nutzen ist?
17 Kann man aber wirklich überzeugt sein, daß die frühzeitige Unterweisung in Gottes Wort dem Kind im späteren Leben zugute kommen wird? Jawohl, denn nach der Bibel wird ein Knabe, der ‘gemäß dem Wege für ihn erzogen wird, nicht davon abweichen, auch wenn er alt wird’. (Spr. 22:6) Denken wir zum Beispiel an den jungen Hebräer Joseph. Sein Vater, Jakob, belehrte ihn offensichtlich schon in frühester Jugend über Jehova und seine Gesetze. Später kam Joseph nach Ägypten, in ein fremdes Land, wo er weit weg war von seinen Angehörigen und Freunden. Dort arbeitete er im Hause eines reichen Mannes namens Potiphar. Nach einiger Zeit versuchte die Frau dieses Mannes, den gut aussehenden Joseph zu verführen. Sie sagte zu ihm: „Lege dich zu mir!“ Doch Joseph weigerte sich; er sagte: „Wie könnte ich ... diese große Schlechtigkeit begehen und in Wirklichkeit gegen Gott sündigen?“ Selbst als ihn die Frau Potiphars packte und ihn zwingen wollte, sich zu ihr zu legen, widerstand er ihr und floh. Seine Achtung vor Gott und seine Liebe zu ihm, die ihm schon als Kind eingepflanzt worden waren, hielten ihn davon zurück, ein Unrecht zu begehen. — 1. Mose 39:1-12.
18. (a) Von welchem Nutzen ist die Unterweisung der Kinder in Gottes Wort? (b) Warum haben Kinder heute so viele Schwierigkeiten?
18 Wer wollte bestreiten, daß die Kinder heute diese Unterweisung, die Unterweisung in Gottes Wort, benötigen? Wenn sie Gottes sittliche Forderungen kennenlernen, fällt es ihnen bestimmt leichter, ein rechtschaffenes Leben zu führen, und sie werden auch glücklich werden. Doch heute wird die biblische Belehrung im allgemeinen beiseite geschoben mit der Begründung, sie sei zu streng und würde zur Frustration führen. So konnte man vor einiger Zeit im New York Times Magazine über das Verbot des Geschlechtsverkehrs zwischen Unverheirateten lesen: „Es gibt im Leben bestimmt genug Ursachen zur Frustration, so daß man sie nicht noch zu fördern braucht. ... Wenn wir unseren Kindern eine Richtung geben wollen (eine, die, wie wir hoffen, ihrer Eigenart entspricht), müssen wir ihnen lediglich zeigen, daß wir uns selbst und auch andere achten sollten und daß es viele Möglichkeiten gibt, uns voll zu entwickeln.“ Doch wie viele Schwierigkeiten sind durch die Ablehnung der göttlichen Belehrung heraufbeschworen worden, welche Lawine von Geschlechtskrankheiten, unehelichen Geburten und Abtreibungen, verbunden mit Kummer, Herzeleid und Elend! Wie deutlich zeigt dies, daß Kinder die Belehrung aus Gottes Wort benötigen! — Jer. 10:23.
DIE NOTWENDIGKEIT DER ZUCHT
19. (a) Neigen Kinder von Natur aus dazu, das zu tun, was recht ist? Begründe deine Antwort. (b) Was schließt die Anwendung von Zucht alles ein?
19 Damit eine systematische Unterweisung in Gottes Wort aber Erfolg hat, muß sie mit liebevoller Zucht gepaart sein, denn Kinder neigen von Natur nicht dazu, das zu tun, was recht ist. Es ist so, wie der inspirierte Sprücheschreiber sagt: „Torheit ist an das Herz eines Knaben geknüpft; die Rute der Zucht ist das, was sie von ihm entfernen wird.“ (Spr. 22:15) Unter dem Wort „Zucht“ versteht man unter anderem eine Schulung, die formt und zurechtbringt. Das bedeutet also, daß die Belehrung häufig wiederholt werden muß, damit das Kind veranlaßt wird, danach zu handeln. Zucht bedeutet aber noch mehr. Wie die meisten Eltern wissen, läßt sich ein Kind oft nicht bloß durch Worte zurechtbringen. (Spr. 29:17, 19) Die richtige Erziehung erfordert daher manchmal auch eine Züchtigung oder Bestrafung, durch die das Kind zurechtgebracht wird. Schließt diese Art der Zucht aber auch Schläge ein? Entspricht das alte englische Sprichwort „Wer die Rute spart, verzieht sein Kind“ der Wahrheit?
20. Wie betrachten weltliche Autoritäten im allgemeinen die körperliche Züchtigung in Verbindung mit der Erziehung?
20 Weltliche Autoritäten auf dem Gebiet der Kindererziehung sagen immer wieder, das Kind dürfe nicht geschlagen werden; man dürfe seine Entwicklung nicht hemmen, indem man solche strengen Maßnahmen ergreife, um seine natürlichen Anlagen zu ändern. In einem Leitartikel der New York Times vom 5. April 1972 hieß es: „‚Wer die Rute spart, verzieht sein Kind‘ ist ein widersinniges Sprichwort, dem Personen, die sich berufen fühlen, ,die althergebrachten Tugenden‘ zu verteidigen, immer noch kopfnickend zustimmen. Man kann sich nicht vorstellen, daß die vorsätzliche körperliche Züchtigung, vorgenommen von einer größeren und stärkeren Person, dem Kind etwas anderes beibringen könnte als die Überzeugung, daß Gewalt siegt.“ Ist diese Ansicht aber richtig? Ist es verkehrt, ein Kind körperlich zu züchtigen, um es von einer verkehrten Handlungsweise abzubringen?
21. (a) Was sagt Gottes Wort über das Zurechtbringen eines mißratenen Kindes durch körperliche Züchtigung? (b) Wieso wissen wir, daß Gott selbst diese Methode der Züchtigung anwendet?
21 Gott ist der Schöpfer des Menschen. Es gibt keine höhere Autorität. Sein Wort läßt uns in dieser Hinsicht nicht im Zweifel. Es heißt darin: „Enthalte doch dem, der noch ein Knabe ist, die Zucht nicht vor. Falls du ihn mit der Rute schlägst, wird er nicht sterben. Mit der Rute solltest du selbst ihn schlagen, damit du seine eigene Seele vom Scheol [vom Grab] selbst befreiest.“ (Spr. 23:13, 14) Das Leben des Kindes steht auf dem Spiel. Wenn zugelassen wird, daß es einen falschen Weg geht, wird es unglücklich werden und schließlich sterben, ohne Gottes Gunst erlangt zu haben. Die Bibel sagt deshalb: „Wer seine Rute zurückhält, haßt seinen Sohn, wer ihn aber liebt, der sucht ihn sicherlich heim mit Züchtigung.“ (Spr. 13:24) Ein Vater, der sein Kind wirklich liebt, tut alles, was er kann, um sein Kind zurechtzubringen, und dazu gehört auch die körperliche Züchtigung. Selbst Gott wendet diese Methode an. „Denn wen Jehova liebt“, sagt die Bibel, „den nimmt er in Zucht; ja er geißelt [oder schlägt] einen jeden, den er als Sohn aufnimmt.“ — Hebr. 12:5, 6.
22. (a) Aus welchem Beweggrund sollten Eltern ihre Kinder züchtigen, wie Gott es durch sein Beispiel selbst zeigt? (b) Was ist an der gewaltigen Zunahme der Jugendkriminalität heute größtenteils schuld?
22 Warum handelt Gott so mit seinen Kindern? „Er ... tut es zu unserem Nutzen“, sagt der Apostel Paulus, „damit wir an seiner Heiligkeit teilhätten. Allerdings scheint jede Züchtigung für die Gegenwart nicht erfreulich, sondern betrüblich zu sein; nachher aber trägt sie denen, die durch sie geübt worden sind, eine friedsame Frucht ein, nämlich Gerechtigkeit.“ (Hebr. 12:7-11) Kinder benötigen diese Züchtigung zu ihrem Besten. Sie gehört zu der Erziehung ‘gemäß dem Wege für sie’. (Spr. 22:6) Die gewaltige Zunahme der Jugendkriminalität und der Kummer und die Schande, die sich für die Eltern daraus ergeben, sind weitgehend auf die Mißachtung dieser mit Züchtigung verbundenen Erziehung zurückzuführen. — Spr. 29:15.
23. Wie reagieren Kinder, wenn sie gezüchtigt werden oder wenn sie nicht gezüchtigt werden?
23 Im Gegensatz zu der allgemein vorherrschenden Ansicht schätzen es die Kinder, wenn ihnen die Eltern vernünftige Richtlinien geben und vernünftige Einschränkungen auferlegen. Mitunter mögen sich Kinder zwar über die Züchtigung beklagen, aber solche Kinder lernen ihre Eltern lieben und achten, weil sie ein aufrichtiges Interesse am Wohl ihrer Kinder bekunden. Kinder, deren Eltern ihnen jedoch die nötige Zucht vorenthalten, entwickeln oft einen Groll gegen die Eltern. Eine bekannte Zeitschrift berichtete vor einiger Zeit von einer Fünfzehnjährigen, die auf Abwege geraten war und sich selbst und ihre Familie dadurch in Verruf gebracht hatte. Über ihre Handlungsweise betrübt, sagte sie zu ihrem Vater: „Papa, du hättest schon vor Jahren von mir verlangen müssen, daß ich mich anständig benehme, und wenn ich es nicht getan hätte, dann hättest du nicht bloß mit mir reden sollen, sondern hättest mir eine gehörige Tracht Prügel geben sollen. Warum hast du mich nicht gezwungen, mich zu verbessern, wenn ich ein schlechtes Zeugnis nach Hause brachte? Hast du gedacht, ich sei so dumm, daß ich mich nicht verbessern könnte?“ (McCall’s, Juli 1969, Seite 114).
24. (a) Wie können Eltern beweisen, daß sie ihre Kinder wirklich lieben? (b) Was wird durch diese Liebe bewirkt?
24 Eltern, zeigt, daß ihr eure Kinder wirklich liebt, indem ihr ihnen die Zucht, die sie so dringend benötigen, nicht vorenthaltet. Befolgt die weisen Ratschläge des Wortes Gottes. Zeigt euren Kindern, wie vernünftig sie sind. Lehrt sie den Schöpfer, Jehova Gott, lieben und achten. Dann könnt ihr die Gewißheit haben, daß ihr sie ‘gemäß dem Wege für sie erzieht und daß sie nicht davon abweichen werden’. (Spr. 22:6) Das bedeutet schließlich für sie endloses Leben in Jehovas herrlichem neuem System der Dinge. Eure Kinder werden euch bestimmt dankbar dafür sein, daß ihr sie darauf vorbereitet habt!
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Eltern, lehrt ihr eure Kinder?Der Wachtturm 1973 | 15. Dezember
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Eltern, lehrt ihr eure Kinder?
„Diese Worte, die ich dir ... gebiete, ... du sollst sie deinem Sohn einschärfen.“ — 5. Mose 6:6, 7.
1. Warum ist es so wichtig, daß Eltern ihre Kinder lehren?
SEID ihr aufrichtig daran interessiert, daß eure Kinder zu ehrlichen, rechtschaffenen Menschen heranwachsen, die Gott und ihre Mitmenschen lieben? Bestimmt ist das euer größter Wunsch. Seid ihr euch aber dessen bewußt, daß die Erfüllung dieses Wunsches weitgehend davon abhängt, wie ihr sie lehrt? Diese Belehrung ist heute besonders wichtig, da wir in einer Zeit leben, in der die Jugend vielen verderblichen Einflüssen ausgesetzt ist, durch die sie zu geschlechtlicher Unsittlichkeit, Drogenmißbrauch und zu anderen strafbaren Handlungen verleitet wird. Die Belehrung eurer Kinder ist deshalb eine der wichtigsten Aufgaben, die ihr Eltern in eurem Leben zu erfüllen habt. Haltet ihr diese Aufgabe für so wichtig? Wißt ihr, was in Familien geschehen kann — und schon geschehen ist —, in denen die Eltern mit ihren Kindern keinen regelmäßigen und zwanglosen Gedankenaustausch pflegen?
2, 3. Welches konkrete Beispiel zeigt, was geschehen kann, wenn Eltern und Kinder nicht mehr miteinander reden?
2 Vor einiger Zeit berichtete eine bekannte Zeitschrift von einer Familie aus Long Island (New York), in der man nicht mehr miteinander sprach. Es gab Zeiten, in denen der Sohn mürrisch, wortkarg und ständig in Opposition war. Schließlich begann er, Rauschgift zu nehmen. Die Eltern merkten es, waren aber nicht in der Lage, mit ihm ruhig darüber zu sprechen. Statt dessen kam es zu heftigen Auseinandersetzungen, und der Junge nahm weiter Rauschgift, obwohl es ihm seine Eltern verboten hatten. Im Freundeskreis der Eltern gab es viele Familien, in denen Kinder ebenfalls rauschgiftsüchtig waren. Ja nach den
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