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Die Verkürzung der Tage der DrangsalDer Wachtturm 1950 | 1. Januar
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wird die Erkenntnis und das Verständnis unter all den Menschen guten Willens allenthalben mehr und mehr ausgebreitet.
8. Welche Verheissung wird dem Daniel bald erfüllt werden? Wie?
8 Während die Tage dieser „Zeit des Endes“ ihrem Abschluss zueilen, nähert sich eine dem Daniel gemachte Verheissung ihrer Erfüllung. Welche? Die Verheissung, dass er aus seiner jahrhundertelangen Todesruhe im Grabe auferweckt werden und auf die Erde zurückkehren soll, um unter dem himmlischen Königreich einer der sichtbaren Fürsten des Königs zu sein. Dies ist die Verheissung, die Gottes Engel dem treuen Propheten vor über zweitausendfünfhundert Jahren mit den Worten übermittelte: „Du nun gehe hin und ruhe; denn noch vergehen Tage und Zeiten bis zur Erfüllung des Endes [syntéleia]; und du wirst dastehen in deinem Lose am Ende [syntéleia; in der Vollendung] der Tage.“ (Dan. 12:13, LXX, Bagster) Wenn Daniel tatsächlich aus dem Todeszustand zu seinem fürstlichen Lose auf Erden aufersteht, mit welchem Erstaunen, welcher Freude wird er dann von der Erfüllung seines Buches der Prophezeiung erfahren! Wie begierig wird er die Erkenntnis aufnehmen, die ihm dann hinsichtlich der Vorsätze Jehovas durch sein Königreich erschlossen wird!
9. Welches Zeichen haben wir in der Erfüllung von Matthäus 24:45 bis 25:46?
9 In welch wunderbarer Zeit günstiger Gelegenheiten leben wir doch in dieser „Zeit des Endes“! Es ist die Zeit, da der König seinen Überrest vorfindet, wie er als ein „treuer und weiser Knecht“ dient. So gebraucht er denn die Glieder dieser Klasse zur Austeilung der geistigen Speise an alle, welche eine Erkenntnis der Errettung haben möchten. Es ist die Zeit, da sich das Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen erfüllt, und da auch das Gericht der Knechte des Königs vor sich geht, die in seinem Gleichnis von den Talenten, die ihnen gegeben sind, beschrieben werden. Ja, auch das Gleichnis von den Schafen und Böcken erfüllt sich in dieser ereignisreichen Zeit. So sehen wir denn in allen Nationen, wie die mit Schafen vergleichbaren Menschen aus dem Erziehungsfeldzug Nutzen ziehen, wie sie vom König lernen und neben dem Überrest seiner geistlichen Brüder Stellung für ihn beziehen. (Matth. 24:45 bis 25:46) Möge ein Beachten all dieser Ereignisse, die als Beweis der Gegenwart oder parousía des Königs eintreten, uns überdies verstehen helfen, dass diese Dinge auch das mannigfache Zeichen vom „Ende der Welt“ bilden. Dieses Zeichen markiert die Vollendung, das Miteinander-Enden der alten Einrichtung der Dinge unter der Herrschaft des Teufels.
10. Was sollten wir wertschätzen, und was sollten wir in dieser Hinsicht tun?
10 Möchten wir also die Bedeutung dieser Dinge verstehen und schätzen, dass wir nämlich in der „Zeit des Endes“ leben! Schon mehr als fünfunddreissig Jahre sind davon verstrichen. Das Telos-Ende der sichtbaren und unsichtbaren Einrichtung der Dinge des Teufels rückt beständig näher. Lasst uns nicht unachtsam werden, weil die Tage der Drangsal durch ein Zwischenspiel abgekürzt worden sind und weil wir gegenwärtig weder den Tag noch die Stunde jenes vernichtenden Endes kennen, das über die Einrichtung der Dinge hereinbrechen wird. Das Ende wird kommen. Es wird nicht verschoben. Es wird gewisslich an dem von Gott bestimmten Tag und zu seiner Stunde kommen. (Matth. 24:36-39) Wenn dieses Königreichsevangelium auf der ganzen bewohnbaren Erde zu einem Zeugnis unter allen Nationen gepredigt ist, wird diese „Zeit des Endes“, die mit Wehen begonnen hat, mit einem vollständigen Ende für die Feindes-Einrichtung der Dinge abschliessen. Möchten wir nun in diesem Erziehungsfeldzug des Königreichszeugnisses unsern Teil tun! So handelnd werden wir uns als würdig erweisen, in die gerechte neue Welt einzugehen, die als eine „Welt ohne Ende“ verheissen ist und unter Jehovas ewigem, von Jesus Christus regiertem Königreich steht.
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Hesekiel legt Nachdruck auf Jehovas RechtfertigungDer Wachtturm 1950 | 1. Januar
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Hesekiel legt Nachdruck auf Jehovas Rechtfertigung
RETTUNG für Geschöpfe! Rettung für das Reich! Diese Gedanken beherrschen den Sinn der Judäer. Sie beten viele Götter an, um sich die persönliche Rettung zu sichern, und manche Pläne hecken sie aus, um die Nation zu bewahren. Die Zeiten sind stürmisch; da gibt es politische Umwälzungen und internationalen Druck. Ein harter Kampf hat nun seit einigen Jahren zwischen den Weltmächten Ägypten und Babylon um die Beherrschung Judas getobt. Zuerst dominierte Ägypten durch den Marionettenkönig Jojakim, doch nachdem Nebukadnezar die ägyptischen Heere im Jahre 625 v. Chr. in der Schlacht von Karchemis am Euphrat besiegt hatte, gingen die politischen Leitzügel in die Hände Babylons über. Der Marionettenkönig Jojakim lehnte sich jedoch dagegen auf, dass Babylon die Zügel in die Hand nahm, und dies bewirkte, dass die Horden der Kämpfer Nebukadnezars wider Jerusalem zogen. Jetzt, da die Judäer auf jene prüfungsreiche Zeit zurückblicken, die nur fünf Jahre zurückliegt, auf das Jahr 618 v. Chr., wie gut erinnern sie sich da der vielen Tausende wichtiger und einflussreicher Israeliten, die nach Babylon gefangen weggeführt wurden. Sie fürchten, dass die Babylonier wieder kommen und von neuem ein Blutbad anrichten und die Bewohner versklaven, und manche blicken hoffnungsvoll nach Ägypten um Rettung aus. Selbst manche der religiösen Propheten weisen auf Ägypten als den Quell der Rettung sowohl für den Staat wie für die einzelnen hin.
In diesem Jahre, 613 v. Chr., jedoch schauen nicht aller Augen nach Ägypten, und nicht alle heften ihren Sinn auf die Errettung der Geschöpfe und des Staates. Auge und Sinn Hesekiels sind hierfür ein auffallendes Beispiel. Während er drüben in Babylon unter den Gefangenen am Flusse Kebar weilt, gehen ihm in diesem Jahr seine Augen für Visionen auf, und er ahnt etwas weit Wichtigeres als die Rettung seiner Person oder der Nation es ist. Nicht nur sind seine Augen und sein Sinn rege zur Aufnahme dieser alles überragenden Wahrheit, sondern seine Hand ist am Werke, sie aufzuschreiben und seine Zunge daran, sie zu sagen. Es handelt sich um die Wahrheit, dass die wichtigste, vor dem ganzen Universum zu erledigende Streitfrage die Rechtfertigung des Namens Gottes Jehovas ist. All die Prophezeiungen, zu denen Hesekiel inspiriert wird, gipfeln in dem einen Thema, in Jehovas Rechtfertigung. Mehr als sechzigmal tritt die erhabene Feststellung hervor: „Sie werden wissen, dass ich Jehova bin.“
Die ersten drei Verse des Buches Hesekiels sagen uns, dass Hesekiel, der Sohn Busis, aus dem Range der Priester, als Gefangener nach Babylon weggeführt und im fünften Jahre dieser Gefangenschaft von Gott zum Prophezeien inspiriert wurde. Dies ereignete sich im Jahre 613 v. Chr., zu welcher Zeit er dreissig Jahre zählte. Er prophezeite mindestens zweiundzwanzig Jahre lang, das heisst bis 591 v. Chr. (Hes. 29:17) Die Prophezeiungen, die auszusprechen er inspiriert wurde, hielt er ebenfalls durch Inspiration schriftlich
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